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17./18.08.2000 - Letzte Aktualisierung: 18.08.2000 Bundesliga

Samstag erster echter Prüfstein in Lemgo - Wislander angeschlagen

Nächster Bundesliga-Gegner: Der TBV Lemgo
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Samstag um 19.30 Uhr hat der THW seine erste echte Prüfung in der noch jungen Bundesliga-Saison zu bestehen: die Zebras müssen beim Titelkonkurrenten TBV Lemgo antreten. Die Ostwestfalen sind mit 3:1 Punkten gestartet, einem klaren 25:21-Auftakterfolg gegen Wetzlar folgte am Mittwoch ein 22:22-Unentschieden beim ebenfalls sehr hoch gehandelten Konkurrenten GWD Minden.
Zurück in Lemgo: Rückraum-Star Marc Baumgartner
Zurück in Lemgo: Rückraum-Star Marc Baumgartner
Genau wie der THW Kiel hat auch der TBV Lemgo nur wenige, dafür aber wichtige personelle Veränderungen vorgenommen: Die linke Rückraumposition war in den letzten beiden Jahres das "Problemkind" von Trainer Chevtsov, weder Ghenadij Khalepo (1998/1999) noch Sergej Pogorelov (1999/2000) konnten die Lücke füllen, die der Weggang des Schweizer Nationalspieler Marc Baumgartner (Foto) vor zwei Jahren hinterlassen hatte. Deswegen überredete der TBV "Baumi" zur Rückkehr aus der Schweiz, Pogorelovs Vertrag wurde vorzeitig aufgelöst, der Russe spielt nun in Eisenach.

Sergej Pogorelov war der einzige Abgang, den der TBV vor dieser Saison zu verzeichnen hatte. Weitere Zugänge neben Baumgartner sind die beiden Torhüter Marco Stange, der als großes Talent gilt und von der SG Hameln kam und das Eigengewächs Julius Kaiser, der erste Liga-Erfahrungen sammeln soll. Mit dem spanischen Nationaltorhüter Fort Mauri und dem sehr erfahrenen Lutz Grosser, der als Mannschaftsbetreuer und "Stand-By-Torwart" fungiert, hat man so im Tor ein eindrucksvolles Aufgebot.

Die Rückkehr Baumgartners von Pfadi Winterhur (SUI) ist eine echte Verstärkung für den TBV und seinen Rückraum, der Schweizer gilt als Mann, der "ein Spiel alleine entscheiden kann." Das dem so ist, hat er in den ersten beiden Spielen mit 13/1 Treffern schon bewiesen. Aber auch der restliche Rückraum ist mit Daniel Stephan (RM/RL, 120 GER), Andrej Siniak (RM, 66 BLR) und Volker Zerbe (RR, 235 GER) mehr als stark besetzt, genauso wie die Außenpositionen, auf denen besonders die "Youngster" Alexander Koke (LA/RM) und Florian Kehrmann (RA/RR, 33 GER) in der letzten Saison für Furore sorgten. Am Kreis wirbelt Daniel Stephans guter Freund Achim Schürmann (12 GER), er kann notfalls durch den Abwehrriesen Lars-Henrik Walhter ersetzt werden.

Mit diesem Kader hat der TBV Lemgo auf den Schüsselpositionen das Meisterteam der Saison 1996/97 zusammen, das machte schon in der Vorbereitung Eindruck in der Liga. Kein Wunder, daß Noka Serdarusic in dieser Saison Lemgo als Hauptkonkurrenten um den Titel ausmacht. In der diesjährigen Saisoneröffnungspressekonferenz erklärte er: "Ich habe Lemgo genannt, weil sie die Mannschaft, die vor vier Jahren souverän Meister geworden ist - u.a. mit Schürmann, Stephan und Baumgartner - fast genau wieder zusammen haben. Dazu dann noch Koke, der sich sehr gut eingespielt hat... Sie haben einen sehr guten Handball gespielt, auch wenn sie den Rattenfänger-Cup nicht gewonnen haben. Mein Kollege Iouri Chevtsov hat genau wie ich die Spiele als Training genommen. Lemgo hat auch das Ziel, Meister zu werden, ich halte Lemgo für stärker als Flensburg."

Sowohl das Handball-Magazin (siehe Bericht) als auch die Handball-Woche (siehe Bericht) sehen Lemgo zusammen mit dem THW ganz vorne dabei, "Hexer" Andreas Thiel erwartet vom TBV "Außerordentliches", Bundestraier Heiner Brand sieht Lemgo als "Topfavoriten zusammen mit Kiel und Flensburg". Und TBV-Manager Fynn Holpert meint: "Die Zeit ist wieder reif für einen Titel."

Im letzten Jahr konnte der THW in Lemgo nicht punkten, 20:22 verloren die Zebras nach einem dramatischen Spiel (siehe Bericht). Hoffen wir, daß sie eher dem Match in der Saison 1998/99 nacheifern werden, wo sie nach langer Zeit erstmals wieder in der Lipperlandhalle gewinnen konnten. Damals rettete Goran Stojanovic durch einen in der Schlußsekunde gehaltenen Strafwurf den 21:20-Erfolg des THW (siehe Bericht).

In den ersten beiden Spielen konnten beim TBV Lemgo besonders Rückraumstar Marc Baumgartner, der spanischen Nationaltorhüter Fort Mauri und der deutsche Olympiateilnehmer Volker Zerbe gefallen. Der Welthandballer von 1998, Daniel Stephan, ist immer noch nicht in Top-Form. Minden hatte immer dann besonders große Probleme mit der Deckung des TBV, wenn Lemgos Trainer Chevtsov von 6:0- auf 5:1-System wechselte.

Aktualisierung vom Freitag abend mit Stimmen von Schwenker und Holpert

"Daß Magdeburg und Lemgo schon jetzt Punkte gelassen haben, ist für uns natürlich positiv", ist THW-Manager Uwe Schwenker nach den überraschenden Ergebnissen der Meisterschafts-Konkurrenten positiv gestimmt. "Der THW und Flensburg-Handewitt werden auch am Ende der Saison wieder vorne sein", meint Schwenker.

"Die sollen mal die Kirche im Dorf lassen. Wenn wir gegen Kiel gewinnen, ist mir das egal", heizte Lemgos Manager Fynn Holpert die Atmosphäre vor dem Topspiel Lemgo gegen Kiel am Samstag an, "Minden kann man nicht mit Dormagen vergleichen. Kiel muß sich mit uns und Magdeburg messen."

Schwenker ist sich aber durchaus der Gefahr bewußt, die von den sportlich wie finanziell weniger gut ausgestatteten Mannschaften für die Meisterschaftsambitionen der Favoriten ausgeht. "Schon im nächsten Spiel kann es uns auch erwischen", warnte er vor Euphorie, "die Spitze in der Bundesliga ist auf jeden Fall breiter geworden. Unser Ziel ist es, aus den fünf Spielen im August acht Punkte zu holen."

Aktualisierung vom Samstag

Karten? Nichts geht mehr, "das Spitzenspiel ist ausverkauft", meldete gestern Lemgos Manager Fynn Holpert. Nicht nur für die Fans, sondern auch für die Verantwortlichen ist das Match der beiden Titelaspiranten das absolute Top-Ereignis: "Gegen Lemgo geht's um big points, die sind wichtig und uns immer willkommen", erklärt THW-Coach Noka Serdarusic. "Sein" Manager Uwe Schwenker würde auch gerne Punkte aus Lemgo mitnehmen, schiebt die Favoritenrolle aber den Gastgebern zu: "Wir können, müssen aber nicht. TBV dagegen darf gegen uns keinen Punkt abgeben, steht also unter Druck."

Dumm nur, daß der Einsatz von Kapitän Magnus Wislander fraglich ist. Der Schwede zog sich in letzter Sekunde gegen Dormagen eine Knöchelverletzung zu, die bis gestern keinen Trainingsschritt erlaubte. Lemgo hat bis auf Tempelmeier alle Mann an Deck, "alles andere als ein Sieg" wäre vor 4000 Zuschauern, die extra mit Holz-Krachmachermaschinen ausgestattet wurden, "eine Enttäuschung", so Holpert. THW-Torhüter Axel Geerken läßt sich vom Vorgeplänkel nicht nervös machen: "Geprobt haben wir gegen Wuppertal und Dormagen genug, jetzt geht es erst richtig los."

Kurzumfrage:

Wer gewinnt das Spiel TBV Lemgo - THW?
Lemgo 35% 35%
unentschieden 10% 10%
THW 55% 55%

(Stand: 19.08.2000, 19.30 Uhr)

Oddset-Quote:

ODDSET-Quote:
Sieg Lemgo:1,85
Unentschieden:5,05
Sieg THW:2,00

Internet- und Radio-Tips:

  • NDR 1 Welle Nord:
    NDR 1 Welle Nord-Logo Sa., 20.00 - 22.00: Live-Einblendungen mit Stefan Brasse
    Sa., 22.00: Berichterstattung
    So., 8.00 und 9.00: Nachberichte mit Stimmen
  • RSH, ab 20.00: Live-Einblendungen

     

  • auch diesmal bieten wir in unserem Live-Ticker wieder einen Ergebnisdienst an!


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