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26.-28.10.2000 - Letzte Aktualisierung: 28.10.2000 Bundesliga

Samstag der "Showdown der Enttäuschten"

SG und THW treffen mit einer Niederlage im Gepäck aufeinander

Update #3

Zur Aktualisierung vom 28.10. und zum 27.10...

Es wieder soweit! Showdown in der Fördehalle!

Am Samstag um 15.00 Uhr kommt es in der Flensburger Fördehalle zum ersten Bundesliga-Duell in dieser Saison zwischen dem THW Kiel und dem Nordrivalen SG Flensburg-Handewitt (live auf N3). Aber wer hätte gedacht, daß es zum "Showdown der Enttäuschten" kommt? Sowohl die SG Flensburg-Handewitt als auch der THW haben ihr letztes Spiel verloren, der Druck auf beide Teams ist enorm...
In der Fördehalle erwartet den THW ein heißer Tanz...
In der Fördehalle erwartet den THW ein heißer Tanz...
Zwar konnte die SG das Spiel um den Supercup Anfang Augst knapp mit 20:19 für sich entscheiden (siehe Bericht) und hofft das "Kieler Trauma" damit bezwungen zu haben, doch in Bundesliga und DHB-Pokal hat der Vizemeister seit fast zwei Jahren gegen den THW nicht mehr gewonnen (siehe Gegnerdaten).

Besonders bitter für den "Lieblingsgegner" der Zebras war sicherlich im letzten Jahr die Heimniederlage gegen den THW, als der deutsche Meister aus der Landeshauptstadts in der Fördehalle dominierte und klar mit 26:22 gewann (siehe Bericht). Da wollen die Flensburger bestimmt Revanche nehmen. Zudem wissen Handball-Experten: Wer Meister werden will, sollte in eigener Halle den direkten Konkurrenten schlagen. Der Druck lastet also klar auf der SG.

Natürlich schlagen im Vorfeld bei den Fans wieder die Emotionen hoch, besonders in den Internet-Foren der beiden Vereine wird heiß diskutiert (siehe THW-Fan-Forum | SG-Fan-Forum). Doch mehr als erfreulich ist, daß trotz der großen Rivalität die Mehrzahl aller Anhänger sich sportlich fair verhält und das Spiel als tolles Handball-Fest im Norden betrachtet.

Beide Teams unter Druck

Der Norden ist heiß auf den Showdown!
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Mit 13:5 Punkten und Platz vier steht die SG schon jetzt unter Druck. Fünf-Negativ-Zähler nach neun Spielen, die Konkurrenten Magdeburg und Wallau haben derer nur zwei, THW und Nordhorn nur vier - ist damit die Erwartungshaltung in Flensburg erfüllt?

Zunächst lief für den Titelaspiranten aus der Fördestadt alles nach Plan, Siege in Nettelstedt, gegen Hildesheim, in Wuppertal, gegen Dormagen und Großwallstadt waren einkalkuliert. Die Niederlage beim Meisterschaftskonkurrenten Lemgo war kein Beinbruch, aber das 24:24-Unentschieden beimn Aufsteiger Hameln vor eineinhalb Wochen tat schon mehr weh (siehe Kurve Flensburg).

Doch mit einem klaren 36:29-Heimsieg über Wetzlar am vergangenen Wochenende versöhnte sich die Mannschaft mit ihren Anhängern, jetzt schien wieder alles im Lot zu sein. Doch daß nicht alles rund läuft, sah man dann am vergangenen Mittwoch im DSF. Die SG hatte beim Auswärtsspiel in Minden große Probleme, lag zur Halbzeit mit 10:14 zurück und verlor trotz 23:22-Führung kurz vor Schluß noch mit 23:25. Die Fans im Internet waren sauer, beschwerten sich über eine "arrogante Mannschaft", die statt effektiv zu sein nur "schön spielt" und keine richtige Einstellung zeigt.

Flensburg hat übrigens Protest gegen die Wertung des Spiels in Minden eingelegt. "Faxe" Jörgensen hatte die gelbe Karte gesehen, war aber fälschlicherweise vom Kampfgericht 30 Sekunden auf die Bank beordert worden. SG-Geschäftsführer Manni Werner meinte nach dem Spiel: Durch so einen Fehler der Zeitnehmer haben wir in der vergangenen Serie die Meisterschaft verloren."

Aber auch der THW steht unter Druck. 14:4 Punkte hat der deutsche Meister, aber daß die vier Minuspunkte ausgerechnet aus zwei Heimniederlagen resultieren - wer hätte das gedacht!

Mortens Feuertaufe

Morten Bjerre: Was erwartet ihn in der Fördehalle?
Klicken Sie für weitere Infos! Morten Bjerre: Was erwartet ihn in der Fördehalle?
Kritisch beäugt wird von den Medien das Aufeinandertreffen des Ex-Flensburgers und Neu-Kielers Morten Bjerre mit den SG-Fans. Viele Flensburger Fans sprachen sich im Vorfeld für einen fairen Umgang mit dem Dänen aus, doch er wird sicherlich mit Pfiffen rechnen müssen.

Morten weiß, daß da von Seiten des harten Kerns der SG-Anhänger einiges auf ihn zukommen könnte: "Das könnte schlimm werden. Die Fans werden sich bestimmt etwas einfallen lassen." Angst hat er dennoch nicht: "Ich bin Profi, werde in Flensburg meine Leistung bringen." Aber er gibt zu: "Natürlich ist es ein besonderes Spiel für mich."

Von allzu großen Emotionen will THW-Coach Noka Serdarusic nichts wissen: "Morten ist nach Deutschland gekommen, um Geld zu verdienen, nicht um Rosen zu zupfen. Die Zeiten, wo man mit 'ner Kiste Bier unter der Bank ewig beim gleichen Verein spielte, sind doch seit 100 Jahren vorbei", sagt der Erfolgstrainer gegenüber der Hamburger Morgenpost. Für ihn sei es sowieso kein wirklich besonderes Spiel: "Besonders ist die Partie höchstens, weil beide oben stehen. Aber das tun Wallau und Magdeburg auch."

Der Flensburger Kader

Lars Christiansen (links) und Christian Hjermind (rechts) - die  gefährliche dänische Flügelzange der SG.
Lars Christiansen (links) und Christian Hjermind (rechts) - die gefährliche dänische Flügelzange der SG.
Den THW-Fans muß man die Mannschaft der SG sicher nicht mehr vorstellen, die Nordrivalen kennen sich aus dem Eff-Eff. Wir berichteten ausführlich über den aktuellen Kader im Vorbericht zum Supercup.

Momentan erfolgreichste Spieler sind wieder einmal die dänischen Flügel Lars Christiansen (Linksaußen, bisher 55/22 Tore) und Christian Hjermind (Rechtsaußen, 47/14, Tore). Ihnen folgen der norwegische Spielmacher Christian Berge (25 Tore), mit dem der THW im Supercup große Probleme hatte, der Ex-Kieler Thomas Knorr (23 Tore) und "Oldie" Bogdan Wenta (20 Tore), der sich gut in die Mannschaft integriert hat und ein Vorbild an Leistungsbereitschaft ist.

Verletzungssorgen auf beiden Seiten

Beide Seiten haben mit Verletzungen zu kämpfen. Bei Flensburg ist der russische Olympiasieger Igor Lavrov immer noch verletzt (Adduktorenprobleme), Torhüter Sören Haagen und Matthias Hahn sind angeschlagen, auch Christian Hjermind konnte zuletzt nur "fitgespritzt" spielen.

Der THW muß auf sein "Kämpferherz" Klaus-Dieter Petersen verzichten. Er fällt wegen einer Sprunggelenksverletzung mehrere Monate aus (siehe Bericht). Auch Wislander ist angeschlagen, er laboriert nach Umknicken an einem Kapselanriß, der stark schmerzt...

Dieser Vorbericht wird bis zum Spiel ständig aktualisiert!

Kein klarer Tip möglich

Wie schwer es ist, für den Samstag einen Tip abzugeben, kann man im Internet verfolgen. Bei unserer Kurzumfrage zeigten sich die Fans Mittwoch vormittag absolut unentschieden:

Die SG gewinnt48%48%
Der THW gewinnt48%48%
Unentschieden4%4%
(Stand Mi., 25.10.2000, 11.00 Uhr, 366 Befragte)
Und auch die Oddset-Quote ist mehr als knapp: Ein SG-Sieg bringt die Quote 1,75, ein THW-Sieg 2,05, nur ein Unentschieden wird mt 5,55 als mehr als unwahrscheinlich angesehen.

Oddset-Quote:

ODDSET-Quote:
Sieg SG:1,75
Unentschieden:5,55
Sieg THW:2,05

Aktualisierung vom 27.10.

Wer das morgige Spiel verliert, verliert erstmal den Anschluß an die Spitze. Das weiß auch SG-Coach Eric Veje Rasmussen: "Eine ganz schlechte Situation. Jetzt dürfen wir gegen Kiel nicht auf einen Sieg hoffen. Jetzt müssen wir gewinnen!" Er hat seine Mannen nach der Pleite in Minden zu einer Videoanalyse gebeten: "Wir haben es wieder geschafft, auswärts ohne Druck anzugreifen. Aber Minden ist nun abgehakt. Jetzt zählt nur noch der THW Kiel."

Die SG-Führung setzt auf Erfolg. SG-Manager Dierk Schmäschke: "Natürlich entscheidet in erster Linie die Tagesform. Aber wenn es uns aus einer starken Abwehr heraus gelingt, unser Tempospiel auf Hochtouren zu bringen, ist mir nicht bange." Den heimischen Fans mißt er eine besondere Bedeutung bei: "Unsere Fans waren bei den letzten Heimspielen schon großartig."

SG-Kapitän Jan Fegter: "Eigentlich ist es kein besonderes Spiel. Aber wenn man in die Fördehalle kommt, und die Stimmung mitkriegt, steigt die Motivation schon noch etwas..."

Auch gegenüber sport1.de bestätigt Morten Bjerre: "Natürlich ist das ein besonderes Spiel für mich. Auch wenn ich mich zum Schluß nicht mehr wohlgefühlt habe in Flensburg und es blöd klingen mag: Ich freue mich auf dieses Spiel." Er ahnt, was auf ihn zukommen könnte: "Daran habe ich schon gedacht, als ich in Kiel unterschrieben habe. Ich habe Gerüchte hehört, daß Aktionen gegen mich geplant sind. Es gibt nur einen Weg, um mich dann zu wehren: Ich muß ein gutes Spiel zeigen und Tore werfen."

Er meint gegenüber sport1.de: "Vor allem für die Fans und das Umfeld ist es ein Haß-Spiel. Nicht aber für die Mannschaften. Sicher ist es wichtig zu gewinnen, aber der Druck lastet auf Flensburg. Die haben ein Heimspiel." Und wie will der THW in Flensburg gewinnen: "Unsere Abwehr muß besser stehen als gegen Wallau. Dann müssen wir Gegenstöße laufen und einfache Tore werfen. Wir haben unsere Ziele noch nicht aus den Augen verloren. Jetzt haben wir zu Hause eine Schwäche, aber auswärts haben wir bislang alle Punkte geholt!"

SG-Trainer Rasmussen ist zuversichtlich: "Auswärts haben wir noch nicht zu unserer Linie gefunden. Zu Hause schon." Auch wenn die SG wieder Verletzungsprobleme hat: "Wir hatten in dieser Saison wieder eine endlose Serie von Verletzungen. Das ist immer ein Balanceakt." Der Däne weiß auch: "Wir müssen gewinnen. Keine Frage!"

Aktualisierung vom 28.10.

Der THW hat sich in einem Blitztransfer durch Mike Bezdicek verstärkt (siehe Sonderbericht). Magnus Wislander wird auflaufen können. Seine Sprunggelenksverletzung wurde "non-stop" von THW-Physiotherapeut Uwe Brandenburg behandelt.

"Natürlich ist das ein besonderes Spiel für mich", sagt Bjerre gegenüber Sport1. "Auch wenn ich mich zum Schluss nicht mehr wohlgefühlt habe in Flensburg und es blöd klingen mag: Ich freue mich auf dieses Spiel." Bjerre ahnt, was ihn in der "Hölle Nord" erwarten könnte: "Daran habe ich schon gedacht, als ich in Kiel unterschrieben habe. Ich habe Gerüchte gehört, daß Aktionen gegen mich geplant sind." "Ich habe auch mit Michael Menzel gesprochen. Der wurde beschimpft, als er zurückkehrte. Ich weiß, daß ich ausgepfiffen werden könnte."

Doch der Däne will sich beweisen. "Es gibt nur einen Weg, um mich zu wehren: Ich muss ein gutes Spiel zeigen und Tore werfen." Mit seinem ehemaligen Mannschaftskameraden Lars Christiansen sprach er schon am Donnerstag, freut sich auf das Wiedersehen mit seinen ehemaligen Mitspielern: "Vor allem für die Fans und das Umfeld ist es ein Haß-Spiel. Nicht aber für die Mannschaften."

"Sicher ist es wichtig zu gewinnen, aber der Druck lastet auf Flensburg", glaubt Bjerre. "Die haben ein Heimspiel." Wie kann der THW gewinnen? "Unsere Abwehr muss besser stehen als gegen Wallau. Dann müssen wir Gegenstöße laufen und einfache Tore werfen. Wir haben unsere Ziele noch nicht aus den Augen verloren. Jetzt haben wir zu Hause eine Schwäche, aber auswärts haben wir bislang alle Punkte geholt."

Aber auch SG-Trainer Rasmussen ist zuversichtlich: "Auswärts haben wir noch nicht zu unserer Linie gefunden. Zu Hause schon." Doch die SG ist verletzungsgebeutelt: "Wir hatten in dieser Saison wieder eine endlose Serie von Verletzungen. Das ist immer ein Balanceakt." Rasmussen: "Wir müssen gewinnen. Keine Frage!"

Dieser Vorbericht wird bis zum Spiel ständig aktualisiert!

Wichtiger Hinweis:

Vor dem Spiel werden regelmäßige Aktualisierungen dieses Vorberichts vorgenommen.
Da die Redaktion Samstag natürlich selbst in Flensburg ist, ist mit einem Ergebnis bzw. Spielbericht nicht vor 18 Uhr bzw. 19 Uhr zu rechnen. Ergebnisse entnehmen Sie bis dahin bitte:

TV- und Radio-Tips:

  • TV: N3: Sa., 15.00 - 17.00: Live-Übertragung N3-Logo
     
  • Radio: NDR 1 Welle Nord: NDR 1 Welle Nord-Logo
    Sa., 15.00 - 17.00: Live-Einblendungen
    Sa., 17,00: Berichterstattung
    So., 8.00 und 9.00: Nachberichte mit Stimmen
     
  • Radio: RSH, Sa., ab 15.00: Live-Einblendungen


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