26.-28.10.2000 - Letzte Aktualisierung: 28.10.2000 | Bundesliga |
Update #3 |
In der Fördehalle erwartet den THW ein heißer Tanz... |
Besonders bitter für den "Lieblingsgegner" der Zebras war sicherlich im letzten Jahr die Heimniederlage gegen den THW, als der deutsche Meister aus der Landeshauptstadts in der Fördehalle dominierte und klar mit 26:22 gewann (siehe Bericht). Da wollen die Flensburger bestimmt Revanche nehmen. Zudem wissen Handball-Experten: Wer Meister werden will, sollte in eigener Halle den direkten Konkurrenten schlagen. Der Druck lastet also klar auf der SG.
Natürlich schlagen im Vorfeld bei den Fans wieder die Emotionen hoch, besonders in den Internet-Foren der beiden Vereine wird heiß diskutiert (siehe THW-Fan-Forum | SG-Fan-Forum). Doch mehr als erfreulich ist, daß trotz der großen Rivalität die Mehrzahl aller Anhänger sich sportlich fair verhält und das Spiel als tolles Handball-Fest im Norden betrachtet.
Der Norden ist heiß auf den Showdown! |
Zunächst lief für den Titelaspiranten aus der Fördestadt alles nach Plan, Siege in Nettelstedt, gegen Hildesheim, in Wuppertal, gegen Dormagen und Großwallstadt waren einkalkuliert. Die Niederlage beim Meisterschaftskonkurrenten Lemgo war kein Beinbruch, aber das 24:24-Unentschieden beimn Aufsteiger Hameln vor eineinhalb Wochen tat schon mehr weh (siehe Kurve Flensburg).
Doch mit einem klaren 36:29-Heimsieg über Wetzlar am vergangenen Wochenende versöhnte sich die Mannschaft mit ihren Anhängern, jetzt schien wieder alles im Lot zu sein. Doch daß nicht alles rund läuft, sah man dann am vergangenen Mittwoch im DSF. Die SG hatte beim Auswärtsspiel in Minden große Probleme, lag zur Halbzeit mit 10:14 zurück und verlor trotz 23:22-Führung kurz vor Schluß noch mit 23:25. Die Fans im Internet waren sauer, beschwerten sich über eine "arrogante Mannschaft", die statt effektiv zu sein nur "schön spielt" und keine richtige Einstellung zeigt.
Flensburg hat übrigens Protest gegen die Wertung des Spiels in Minden eingelegt. "Faxe" Jörgensen hatte die gelbe Karte gesehen, war aber fälschlicherweise vom Kampfgericht 30 Sekunden auf die Bank beordert worden. SG-Geschäftsführer Manni Werner meinte nach dem Spiel: Durch so einen Fehler der Zeitnehmer haben wir in der vergangenen Serie die Meisterschaft verloren."
Aber auch der THW steht unter Druck. 14:4 Punkte hat der deutsche Meister, aber daß die vier Minuspunkte ausgerechnet aus zwei Heimniederlagen resultieren - wer hätte das gedacht!
Morten Bjerre: Was erwartet ihn in der Fördehalle? |
Morten weiß, daß da von Seiten des harten Kerns der SG-Anhänger einiges auf ihn zukommen könnte: "Das könnte schlimm werden. Die Fans werden sich bestimmt etwas einfallen lassen." Angst hat er dennoch nicht: "Ich bin Profi, werde in Flensburg meine Leistung bringen." Aber er gibt zu: "Natürlich ist es ein besonderes Spiel für mich."
Von allzu großen Emotionen will THW-Coach Noka Serdarusic nichts wissen: "Morten ist nach Deutschland gekommen, um Geld zu verdienen, nicht um Rosen zu zupfen. Die Zeiten, wo man mit 'ner Kiste Bier unter der Bank ewig beim gleichen Verein spielte, sind doch seit 100 Jahren vorbei", sagt der Erfolgstrainer gegenüber der Hamburger Morgenpost. Für ihn sei es sowieso kein wirklich besonderes Spiel: "Besonders ist die Partie höchstens, weil beide oben stehen. Aber das tun Wallau und Magdeburg auch."
Lars Christiansen (links) und Christian Hjermind (rechts) - die gefährliche dänische Flügelzange der SG. |
Momentan erfolgreichste Spieler sind wieder einmal die dänischen Flügel Lars Christiansen (Linksaußen, bisher 55/22 Tore) und Christian Hjermind (Rechtsaußen, 47/14, Tore). Ihnen folgen der norwegische Spielmacher Christian Berge (25 Tore), mit dem der THW im Supercup große Probleme hatte, der Ex-Kieler Thomas Knorr (23 Tore) und "Oldie" Bogdan Wenta (20 Tore), der sich gut in die Mannschaft integriert hat und ein Vorbild an Leistungsbereitschaft ist.
Der THW muß auf sein "Kämpferherz" Klaus-Dieter Petersen verzichten. Er fällt wegen einer Sprunggelenksverletzung mehrere Monate aus (siehe Bericht). Auch Wislander ist angeschlagen, er laboriert nach Umknicken an einem Kapselanriß, der stark schmerzt...
Dieser Vorbericht wird bis zum Spiel ständig aktualisiert!
Die SG gewinnt | 48% | |
Der THW gewinnt | 48% | |
Unentschieden | 4% | |
(Stand Mi., 25.10.2000, 11.00 Uhr, 366 Befragte) |
Sieg SG: | 1,75 |
---|---|
Unentschieden: | 5,55 |
Sieg THW: | 2,05 |
Die SG-Führung setzt auf Erfolg. SG-Manager Dierk Schmäschke: "Natürlich entscheidet in erster Linie die Tagesform. Aber wenn es uns aus einer starken Abwehr heraus gelingt, unser Tempospiel auf Hochtouren zu bringen, ist mir nicht bange." Den heimischen Fans mißt er eine besondere Bedeutung bei: "Unsere Fans waren bei den letzten Heimspielen schon großartig."
SG-Kapitän Jan Fegter: "Eigentlich ist es kein besonderes Spiel. Aber wenn man in die Fördehalle kommt, und die Stimmung mitkriegt, steigt die Motivation schon noch etwas..."
Auch gegenüber sport1.de bestätigt Morten Bjerre: "Natürlich ist das ein besonderes Spiel für mich. Auch wenn ich mich zum Schluß nicht mehr wohlgefühlt habe in Flensburg und es blöd klingen mag: Ich freue mich auf dieses Spiel." Er ahnt, was auf ihn zukommen könnte: "Daran habe ich schon gedacht, als ich in Kiel unterschrieben habe. Ich habe Gerüchte hehört, daß Aktionen gegen mich geplant sind. Es gibt nur einen Weg, um mich dann zu wehren: Ich muß ein gutes Spiel zeigen und Tore werfen."
Er meint gegenüber sport1.de: "Vor allem für die Fans und das Umfeld ist es ein Haß-Spiel. Nicht aber für die Mannschaften. Sicher ist es wichtig zu gewinnen, aber der Druck lastet auf Flensburg. Die haben ein Heimspiel." Und wie will der THW in Flensburg gewinnen: "Unsere Abwehr muß besser stehen als gegen Wallau. Dann müssen wir Gegenstöße laufen und einfache Tore werfen. Wir haben unsere Ziele noch nicht aus den Augen verloren. Jetzt haben wir zu Hause eine Schwäche, aber auswärts haben wir bislang alle Punkte geholt!"
SG-Trainer Rasmussen ist zuversichtlich: "Auswärts haben wir noch nicht zu unserer Linie gefunden. Zu Hause schon." Auch wenn die SG wieder Verletzungsprobleme hat: "Wir hatten in dieser Saison wieder eine endlose Serie von Verletzungen. Das ist immer ein Balanceakt." Der Däne weiß auch: "Wir müssen gewinnen. Keine Frage!"
"Natürlich ist das ein besonderes Spiel für mich", sagt Bjerre gegenüber Sport1. "Auch wenn ich mich zum Schluss nicht mehr wohlgefühlt habe in Flensburg und es blöd klingen mag: Ich freue mich auf dieses Spiel." Bjerre ahnt, was ihn in der "Hölle Nord" erwarten könnte: "Daran habe ich schon gedacht, als ich in Kiel unterschrieben habe. Ich habe Gerüchte gehört, daß Aktionen gegen mich geplant sind." "Ich habe auch mit Michael Menzel gesprochen. Der wurde beschimpft, als er zurückkehrte. Ich weiß, daß ich ausgepfiffen werden könnte."
Doch der Däne will sich beweisen. "Es gibt nur einen Weg, um mich zu wehren: Ich muss ein gutes Spiel zeigen und Tore werfen." Mit seinem ehemaligen Mannschaftskameraden Lars Christiansen sprach er schon am Donnerstag, freut sich auf das Wiedersehen mit seinen ehemaligen Mitspielern: "Vor allem für die Fans und das Umfeld ist es ein Haß-Spiel. Nicht aber für die Mannschaften."
"Sicher ist es wichtig zu gewinnen, aber der Druck lastet auf Flensburg", glaubt Bjerre. "Die haben ein Heimspiel." Wie kann der THW gewinnen? "Unsere Abwehr muss besser stehen als gegen Wallau. Dann müssen wir Gegenstöße laufen und einfache Tore werfen. Wir haben unsere Ziele noch nicht aus den Augen verloren. Jetzt haben wir zu Hause eine Schwäche, aber auswärts haben wir bislang alle Punkte geholt."
Aber auch SG-Trainer Rasmussen ist zuversichtlich: "Auswärts haben wir noch nicht zu unserer Linie gefunden. Zu Hause schon." Doch die SG ist verletzungsgebeutelt: "Wir hatten in dieser Saison wieder eine endlose Serie von Verletzungen. Das ist immer ein Balanceakt." Rasmussen: "Wir müssen gewinnen. Keine Frage!"
Dieser Vorbericht wird bis zum Spiel ständig aktualisiert!
(26.-28.10.2000) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |