10.09.2001 | Mannschaft |
Jetzt Spielertrainer in Altenholz Wolfgang Schwenke. |
Die Prioritäten haben sich im Leben des Wolfgang Schwenke nun etwas verschoben. Vorrang hat der Beruf. Der Betriebswirt arbeitet jetzt bei POS ("Point of Sale"), einem Satelliten-Radiosender, der in Deutschland rund 6400 Supermärkte beschallt, ganz aktuell Nachrichten verbreitet und natürlich gezielt Produkte an den Mann oder die Frau bringen will. Der Handball wird zum Neben-Job, aber wer "Wolle" Schwenke kennt, weiß, dass er ihn nicht nachlässig und mit leichter Hand erledigen wird. Er wird sich mit dem gleichen Elan und Ehrgeiz in die neue Aufgabe stürzen wie er einst seine eigene Handball-Karriere betrieben hat.
Weil sich der TSV Altenholz keinen hoch dotierten Trainer leisten kann und der hoch trainierte Leistungssportler Wolfgang Schwenke ohnehin ganz allmählich abtrainieren muss, kam das Angebot von TSVA-Macher Peter Linke gerade recht. "Wir wollen das mal ein Jahr lang probieren", sagt Sonnyboy Schwenke, der mit seinem strahlenden Lächeln überall offene Türen einrennt. Erstaunt war er über die Einstellung der Altenholzer Spieler: "Der Trainingseinsatz der Leute ist oft höher als bei den Profis. Bei ihnen steht der Spaß am Handball noch im Vordergrund."
Altenholz-Spieler, die es sich zeitlich erlauben können, will Schwenke zusätzlich zum Vormittags-Training zu Serdarusic schicken. Er denkt da an Torge Greve, Christian Schöppner, Tim Wohlert, Nico Kibat oder Christian Peters. Zweimal in der Woche möchte Schwenke das Kreisläufer-Talent Sebastian Preiß in seinem Training dabei haben, damit der sich an die Abläufe gewöhnen kann. Und Spielpraxis soll der mit einem Doppelspielrecht ausgestattete Youngster aus Erlangen auch erhalten. Schwenke: "Der TSV Altenholz mit einem Saison-Etat von 250?000 bis 300?000 DM könnte sich einen Sebastian Preiß nicht leisten." Beim THW steht der am Kreis noch im Schatten von Magnus Wislander und Klaus-Dieter Petersen, dem TSV Altenholz kann er im Kampf gegen den Zweitliga- Abstieg jetzt schon helfen. Ansonsten sei der TSV Altenholz meilenweit davon entfernt, einen Unterbau für den THW Kiel zu bilden. "Die Zusammenarbeit ist gut, aber man muss realistisch bleiben", sagt Schwenke. Er sei in erster Linie Trainer des TSV Altenholz, nicht Zuspieler für den THW. Der Rückblick auf seine eigene THW-Karriere gefällt Wolfgang Schwenke: "Ich habe alles mit gemacht, 60 Minuten gespielt und 60 Minuten auf der Bank gesessen. Wislander, Petersen, Schmidt, Scheffler und ich haben den Weg geebnet. Wir sind auch mit einem kleinen Etat Deutscher Meister geworden. Wir haben dazu beigetragen, dass der THW zu einer Top-Adresse im Handball geworden ist."
(entnommen dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 7.9.2001)
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