18.-20.11.2002 - Letzte Aktualisierung: 20.11.2002 | Bundesliga |
Update #12 | Aktualisierung vom 20.11. und vom 19.11... |
Der kleine Kader der HSG Nordhorn
hatte große Verletzungssorgen zu verkraften.
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HSG Nordhorn |
In der Bundesliga lief's für die Niedersachsen bisher nicht so erfolgreich wie im Europapokal. Mit 11:11 Punkten belegt das Team von Kent-Harry-Andersson nur Platz acht der Tabelle. Siegen in Lübbecke und Wallau steht beispielsweise eine Niederlag in Wilhelmshaven gegenüber (siehe Kurve Nordhorn). In eigener Halle holte die HSG bisher 6:4 Punkte. Dabei mußte man sich nicht nur dem TBV Lemgo geschlagen geben. Im letzten Bundesligaspiel Ende Oktober setzte es eine überraschende 24:29 (15:12)-Heimniederlage gegen Göppingen. "Es war das vierte Spiel ohne jede Alternative im Rückraum", wies Trainer Andersson dem kleinen Kader und der Verletzungsmisere die Schuld zu. Nordhorn mußte zu Saisonbeginn nach den finanziellen Problemen einen gewaltigen personellen Aderlaß hinnehmen - Skrbic, Hagen und Solberg verließen die HSG Richtung Barcelona, Keeper Larsson wechselte nach Essen. Die Verpflichtung eines Rückraumspielers, im Gespräch waren unter anderem Julio Fis und der Kroate Goluza, scheiterten an den Finanzen.
Kann Ljubomir Vranjes gegen den THW spielen?
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HSG Nordhorn |
In den bisherigen drei Spielen im Euregium konnte der THW noch nie gewinnen (siehe Gegnerdaten Nordhorn). Im ersten Jahr (Saison 1999/2000) holten die Zebras mit einem 26:26 immerhin noch einen Punkt (siehe Bericht), danach gab's eine 24:28- und eine 23:27-Niederlage.
Bitter für den THW, daß er beim Versuch, endlich beide Punkte aus der Grafschaft mit an die Förde zu nehmen, auf Piotr Przybecki verzichten muß. Der Pole wird am Donnerstag operiert (siehe Bericht).
Nordhorn zeigte diese Saison bisher schwankende Leistungen: "Sie haben einen überragenden, ganz klaren Sieg in Wallau eingefahren", so Serdarusic. Aber dann gab es da noch die Heimniederlage gegen Frisch Auf Göppingen, die mit einer kompakten Deckung die Hausherren vor Rätsel stellten. Das dürfte auch die Marschroute für den THW sein. Sorgen macht sich der THW-Trainer nur über die Belastung seiner Spieler in den englischen Wochen, viele müssen durchspielen - wie lange das gut gehe, sei schwer zu sagen.
Am 19. Mai blickte ganz Handball-Deutschland nach Kiel: In der Ostseehalle stieg der Bundesliga-Kracher zwischen dem Zweiten THW und Spitzenreiter HSG Nordhorn. Die Zebras triumphierten mit 27:22 (siehe Bericht), übernahmen die Tabellenführung und legten den Grundstein zum zehnten Meistertitel. Das war einst im Mai... Das heutige Wiedersehen im Nordhorner Euregium (19.30 Uhr) findet unter weniger spektakulären Vorzeichen statt: Die HSG dümpelt bei 11:11 Zählern auf Rang acht der Bundesliga-Rangliste, und Meister Kiel (10:12) hat sich ebenfalls in der Tabellengrauzone eingerichtet.
Entgegen sonstigen Gepflogenheiten bei Auswärtsspielen verzichten die Zebras auf eine Hotel-Übernachtung, steigen heute Morgen um 8.15 Uhr in den Mannschaftsbus und treten direkt nach der Partie die Rückreise an. Hintergrund ist die zusätzliche Belastung durch die Champions League. "Auf diese Weise ersparen wir unserer Mannschaft einen Reisetag", begründet Trainer Noka Serdarusic die Maßnahme. Nicht dabei sind die Langzeitverletzten Staffan Olsson und Demetrio Lozano. Serdarusic muss zudem auf Piotr Przybecki verzichten, der heute in Essen zum dritten Mal an seiner Kreuzbandverletzung operiert wird.
Trotzdem ist Kiels Trainer zuversichtlich. Vier Bundesliga-Siege in Serie, dazu die Erfolge in der Champions League und im DHB-Pokal haben das Selbstvertrauen gestärkt. "Wir fahren nach Nordhorn, um zu gewinnen", sagt Serdarusic mit fester Stimme. Das geglückte Comeback von Kapitän Stefan Lövgren beim Sieg über Skopje gibt zusätzlichen Auftrieb. Zur alten Stärke fehlten Lövgren zwar noch einige Prozentpunkte, aber allein die Anwesenheit des Spielmachers helfe dem Team weiter, so Serdarusic.
Geradezu schwärmerisch äußert sich Nordhorns Trainer Kent-Harry Andersson über Landsmann Lövgren. "Stefan ist für mich der beste Spieler der Welt, deswegen ist seine Rückkehr enorm wichtig für den THW, aber schlecht für uns".
Wie in Kiel werden in dieser Saison auch in Nordhorn kleinere Brötchen gebacken. Nach Querelen und finanziellen Nöten war der Aderlass groß. Sechs Spieler verließen die HSG, darunter das Traum-Trio Solberg, Hagen und Skrbic, das geschlossen zum spanischen Renommierklub FC Barcelona wechselte. "Bitter für die HSG und seine Fans, die Aufbauarbeit von Jahren ist zerstört", bedauert Kent- Harry Andersson. Die Stelle der Stars haben jetzt so genannte Nobodys wie Schumann, Machulla oder Glandorf eingenommen. Diese Spieler hätten zwar enorme Fortschritte gemacht, bemerkt der HSG-Coach, "aber für einen Spitzenplatz wird es für uns in diesem Jahr nicht reichen." So sieht er sein Team heute als klaren Außenseiter. Andersson: "Der THW zählt für mich wieder zu den besten Bundesligateams. Bei uns muss alles passen, damit wir punkten können."
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 20.11.2002)
Das Duell Vizemeister gegen Meister in Nordhorn wird nicht ausverkauft sein, die HSG rechnet mit ca. 3000 Besuchern. Dabei läuft mit Johan Pettersson auf Seiten der Zebras ein ehemaliger Nordhorner ins Euregium ein. "Er ist immer heiß", sagt HSG-Trainer Kent-Harry Andersson gegenüber den Grafschafter Nachrichten, "und besonders in Nordhorn." Andersson zeigt sich in den GN von Petterssons Leistung beim World-Cup beeindruckt: "Er war der beste Rechtsaußen dort." Ein anderer Schwede macht Andersson noch mehr Sorgen: Stefan Lövgren. "Das ist der beste Handballer der Welt" und der THW mit seinem Regisseur "eine der besten Mannschaften", so Andersson gegenüber den Grafschafter Nachrichten. "Er ist ganz heiß im Moment, weil er so lange nicht gespielt hat", erwartet Andersson in den GN einen stark motivierten Schweden.
Auch Nationalmannschaftskollege und HSG-Abwehrorganisator Ola Lindgren weiß um die große Bedeutung von Lövgren. Sein Refolgsrezept gegen den THW: In der 6:0-Deckung "sehr gut stehen und aggressiv sein." "Ich hoffe, wir haben schnelle Beine", sagt der schwedische Rekord-Nationalspieler den Grafschafter Nachrichten, "die braucht man gegen Kiel." Im HSG-Tor wird der nach Fieber wieder genesene schwedische Nationalkeeper Peter Gentzel stehen.
Sorge macht Kent-Harry Andersson neben Lövgren aber auch ein Däne: Morten Bjerre traf im Mai beim 27:22-Erfolg viermal in der zweiten Halbzeit, "da hat er das Spiel entschieden", so Andersson. Eine Niederlage gegen den THW kann sich die HSG nicht erlauben: "Dann rutschen wir langsam in die untere Zone ab", sagt Lindgren in den Grafschafter Nachrichten. Und wenn man erstmal im Keller sei, "dann laufen die Spiele nicht mehr so, wie man es sonst gewohnt ist."
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Sieg Nordhorn: | 1,95 |
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Unentschieden: | 6,55 |
Sieg THW: | 1,75 |
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