Muss den THW Kiel verlassen: Roman Pungartnik.

Schwenker und Trainer Noka Serdarusic planen die kommende Saison mit drei Linkshändern. Auf Halbrechts sind Christian Zeitz und Neuzugang Kim Andersson gesetzt. Roman Pungartnik stand ebenfalls zur Debatte. Er galt als Kandidat, um die Vakanz auf Rechtsaußen von Schweden-Heimkehrer Johan Petersson aufzufüllen. Parallel streckten die THW-Verantwortlichen aber auch immer ihre Fühler nach einem jungen Spieler aus. Dabei wurden sie in der vergangenen Woche fündig. "Es stimmt", bestätigte Schwenker, "wir sind uns mit unserem Wunschkandidaten einig geworden und haben einen Drei-Jahres-Vertrag abgeschlossen." Den Namen des künftigen THW-Rechtsaußen wollten Schwenker und Serdarusic allerdings nicht herausrücken. Der Spieler habe darum gebeten, erst nach der Weltmeisterschaft in Tunesien mit dem Transfer an die Öffentlichkeit zu gehen, begründete Kiels Manager. "Er will keine Unruhe in die WM-Tage tragen."

Das Gespräch mit Roman Pungartnik fand am Dienstag statt. "Ich bin traurig, dass ich nicht bleiben kann", sagt der Familienvater, "wir fühlen uns sehr wohl in Kiel, meine Tochter Vita findet sich in der Schule zurecht, alles passte." Pungartnik ist dennoch nicht sauer. "Ich bin Profi und kenne die Regeln des Geschäfts." Als er vor zwei Jahren aus Wilhelmshaven nach Kiel gekommen war, sei ihm bewusst gewesen, dass er wegen der THW-Neuverpflichtungen kaum mit einer Vertragsverlängerung habe rechnen können. Ein großer Rückschlag war zudem die Kreuzbandverletzung, die ihn 2004 bei der EM in Slowenien erwischte und ihm fast acht Monate Zwangspause einbrachte. Auslöser war eine völlig sinnlose Aktion seines serbischen Gegenspielers Danijel Andjelkovic. "Das habe ich ihm bis heute nicht vergessen", sagt Pungartnik.

Seine sportliche Zukunft sieht er entweder bei einem Bundesligaklub oder in Spanien. Kontakte seien geknüpft. "Vorher aber", betont Pungartnik, "werde ich mich beim THW voll reinhängen. Ohne Titel verlasse ich Kiel nicht."

Derweil bleibt den THW-Fans eine Woche Zeit, sich am Ratespiel um die Petersson-Nachfolge zu beteiligen. Der Name des Schweden Frederic Lindahl köchelt in der Gerüchteküche, auch war Mirza Dzomba von Ciudad Real im Gespräch, dürfte aber wegen zu hoher Ablöseforderungen außer Reichweite liegen. Schließlich gilt auch Vid Kavticnik, 20-jähriger Zungenbrecher vom slowenischen Spitzenklub Velenje, als ziemlich heißer Tipp auf das Zebra-Trikot.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 28.01.2005)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 02.02.2005:

Kein Kontakt mit Dzomba

Kiel - Handball-Bundesligist THW Kiel hat einen Drei-Jahres-Kontrakt ab Juli 2005 mit einem Rechtsaußen als Nachfolger für Johan Petersson abgeschlossen. Das meldeten die KN in der vergangenen Woche. Namen und weitere Einzelheiten wollte THW-Manager Uwe Schwenker in Absprache mit dem Neuzugang nicht nennen.

"Um keine Unruhe ins WM-Team des betroffenen Spielers zu bringen." Gestern überraschte ARD-Moderator Klaus Schwarze mit der Nachricht, dass es sich um den Kroaten Mirza Dzomba handele. Der Rechtsaußen von Ciudad Real sei, so schwadronierte der TV-Mann vor einem Millionenpublikum, mit viel Geld aus seinem Vertrag beim spanischen Spitzenklub herausgekauft worden. Den Kieler Nachrichten liegen seriöse Informationen vor, dass dies nicht den Tatsachen entspricht. Auch Schwenker winkt ab: "Mit mir hat weder ein Fernseh-Mann gesprochen, noch habe ich mit Dzomba verhandelt."

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 02.02.2005)