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22./23.10.2006 - Letzte Aktualisierung: 23.10.2006 Champions League

Champions League: THW mit 50 Toren in Karvina

CL, Gruppe E, 4. Spieltag: 22.10.2006, So., 10.30: HC Banik OKD Karvina - THW Kiel: 26:50 (13:24)
Update #3 KN-Bericht, THW-Splitter, Stimmen, Fotos und Spielbericht ergänzt...

Marcus Ahlm war mit acht Toren wieder einmal bester Werfer.
Klicken Sie zum Vergrößern! Marcus Ahlm war mit acht Toren wieder einmal bester Werfer.
Mit einem weiteren Schützenfest haben die Handballer des THW Kiel eindrucksvoll ihre Tabellenführung in der Champions League Gruppe E verteidigt. Beim weiterhin punktlosen Schlusslicht HC Banik OKD Karvina knackten die Zebras erstmals auf europäischer Ebene die 50-Tore-Marke und gewannen auch ihr drittes Auswärtsspiel deutlich mit 50:26 (24:13). Bester Torschütze beim höchsten Europacupsieg seit über 23 Jahren war Marcus Ahlm mit 8 Treffern.

Die Halle in Karvina war nicht ausverkauft.
Klicken Sie zum Vergrößern! Die Halle in Karvina war nicht ausverkauft.
Nur rund 1500 Zuschauer versammelten sich am Sonntagvormittag in der "Hala Hazene Stars", obwohl der tschechische Meister mit freiem Eintritt für schwarz-grün gekleidete Schlachtenbummler lockte. Die Frage, ob Karvina wie in den bisherigen drei Champions League Partien zumindest bis zur Pause gegen den haushohen Favoriten mithalten könne, beantworteten die Kieler nach zumindest ausgeglichenen fünf Anfangsminuten. Gleich die erste Überzahlsituation nach Zeitstrafe für Plsek nutzten die Zebras, um sich von 4:3 durch Tore von Lövgren, Kavticnik per Gegenstoß und dem bereits dritten Treffer des immer wieder gesuchten und gefundenen Marcus Ahlm auf 7:3 abzusetzen. Die Abwehr stand nach etwas verschlafenem Start - vor allem Kamil Heinz konnte sich ein ums andere Mal durchtanken - nun sicherer, zudem hielt Thierry Omeyer erneut gut gegen die unflexiblen Gastgeber, deren Spiel fast ausschließlich auf die Rückraumspieler Plsek, Heinz und Zdrahala fixiert war. Da machte es auch nichts, dass vor allem Karabatic und Kim Andersson sich noch nicht so recht ins Kieler Angriffsspiel einfanden - zumal der THW seine Treffer überwiegend aus Gegenstößen über die Außen erzielten.

Christian Zeitz setzt sich zu einem seiner fünf Tore durch.
Klicken Sie zum Vergrößern! Christian Zeitz setzt sich zu einem seiner fünf Tore durch.
So bauten die Kieler wie schon in den vorherigen Auswärtspartien in Gudme und in Constanta ihren Vorsprung frühzeitig kontinuierlich aus und sorgten so für eine schnelle Vorentscheidung. Als Henrik Lundström mit seinem vierten Treffer auf 14:7 (17.) erhöhte, wechselte Noka Serdarusic durch und brachte Linders, Klein und Zeitz. Diese führten sich auch gleich gut ein und erhöhten unter der Regie von Stefan Lövgren weiter auf 22:12 (26.).

Nach einem rüden Foul an Christian Zeitz sah Kamil Heinz die rote Karte.
Klicken Sie zum Vergrößern! Nach einem rüden Foul an Christian Zeitz sah Kamil Heinz die rote Karte.
In der Schlussphase des ersten Durchgangs wurde es trotz klarer Spielverhältnisse plötzlich hektisch: Zunächst sah Pelle Linders eine Zeitstrafe, wenig später schickten die serbischen Schiedsrichter Kamil Heinz nach einem rüden Foul an Christian Zeitz vom Parkett, die Halle wurde erstmals seit den Anfangsminuten wieder laut. Christian Zeitz war es auch, der wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff per Tempo-Gegenstoß den Schlusspunkt zum 24:13 setzte.


Hatte einen ruhigen Sonntag vormittag:  Noka Serdarusic.
Klicken Sie zum Vergrößern! Hatte einen ruhigen Sonntag vormittag: Noka Serdarusic.
Wer nun dachte, dass der THW im zweiten Durchgang wieder einen Gang zurückschalten würde, sah sich schnell getäuscht: Wieder mit der Startformation auf der Platte, nur mit Mattias Andersson zwischen den Pfosten, brauchten die Zebras erneut 5 Minuten, um das Spiel wieder an sich zu reißen. Nach dem 16:27 durch Plsek glichen sich jedoch die Bilder aus dem ersten Durchgang: Eine Zeitstrafe für Sulc brach den Widerstand der Tschechen, vier Treffer hintereinander durch Ahlm, Karabatic, Lundström nach schönem Anspiel hinter dem Rücken von Jeppesen und erneut Marcus Ahlm brachten das 31:16 (39.) für die Gäste ein.

Dominik Klein traf sieben Mal.
Klicken Sie zum Vergrößern! Dominik Klein traf sieben Mal.
Als der THW vier Minuten später erneut einen Zwischenspurt vom 34:19 auf 40:19 (49.) hinlegte, erkannte man erstmals den Willen der Zebras, die 50-Tore-Marke zu knacken. Der Gastgeber fiel nun völlig in sich zusammen, die Kieler konnten ein ums andere mal Dominik Klein auf die Reise schicken, der für seine 7 Treffer lediglich 28 Einsatzminuten benötigte. Da sich nun auch endlich Kim Andersson an die frühe Anwurfzeit gewöhnt hatte und zudem Lars Krogh Jeppesen weiterhin mit schönen Anspielen überzeugte, gelang das geplante Unterfangen: Christian Zeitz setzte sich fünf Sekunden vor dem Schlusspfiff mit einer schönen Körpertäuschung durch und drehte den Ball zum 50. THW-Treffer in die Maschen.

Nach dem vierten Sieg im vierten Spiel haben die Kieler nun bei ihren abschließenden Heimspielen gegen Gudme (2. November) und Constanta (12. November) die Chance, erstmals seit der Saison 98/99 verlustpunktfrei durch die Gruppenphase zu kommen. Im zweiten Spiel der Gruppe besiegte GOG Gudme Svendborg in eigener Halle HCM Constanta mit 33:17 (16:11) und hat damit den möglicherweise über den zweiten Platz entscheidenden direkten Vergleich mit den Rumänen gewonnen (siehe auch Spielbericht).

Nächste Partie für den THW Kiel ist allerdings das DHB-Pokalspiel am 31. Oktober beim Süd-Zweitligisten Gensungen/Felsberg. Die meisten Spieler haben dennoch mehrere Spiele in der kommenden Woche zu absolvieren, denn am Dienstag startet der Statoil World Cup.

(Sascha Krokowski)

Lesen Sie auch den Spielbericht der Kieler Nachrichten sowie die THW-Splitter der KN.

Aus kiel4kiel.de:

THW-Express stürmt Banik Karvina

Früh aufstehen hieß es heute für den Zebratross. In der Champions League spielte der THW Kiel heute beim tschechischen Meister Banik Karvina, der bereits um 10.30 Uhr zum Aufeinandertreffen bat. Die Kieler hatten vorgesorgt und bereits an den vergangenen Tagen morgens um 11.00 Uhr fleißig trainiert, um sich auf die ungewöhnliche Spielzeit einzustellen. mehr...

Stimmen zum Spiel:

THW-Spieler Henrik Lundström gegenüber handball-world.com:
Das hat viel Spaß gemacht. Wir werden unsere Heimspiele jetzt auch um 10.30 Uhr austragen.

 


Champions League, Gruppe E, 4. Spieltag: 22.10.06, So., 10.30: HC Banik OKD Karvina (CZE) - THW Kiel: 26:50 (13:24)

Logo HC Banik OKD Karvina (CZE Flagge CZE):
Marjanovic (41.-60. Minute, 6 Paraden), Badura (1.-40. Minute, 9 Paraden); Bednarik (2), Plsek (5), K. Heinz (2), T. Heinz (5/2) Indjic (4), Zdrahala (3), Sobol (2), Sulc (1), Mrozek, Szymon, Kubis, Kornan, Rachac (2); Trainer: Kekrt
Logo THW Kiel:
Omeyer (1.-30. Minute, 9 Paraden), Fritz (bei einem Siebenmeter, keine Parade), M. Andersson (31.-60. Minute, 10 Paraden); Linders (5), K. Andersson (4/1), Lundström (6), Kavticnik (4), Lövgren (4/3), Ahlm (8), Zeitz (5), Jeppesen (2), Karabatic (5), Klein (7); Trainer: Serdarusic
Schiedsrichter:
Zoran Tijanic / Nebojsa Grkovic (SRB)
Zeitstrafen:
HCB: 6 (Plsek (6.), 2x Indjic (11., 49.), K. Heinz (13.), Sulc (37.), Rachac (44.));
THW: 5 (2x Karabatic (20., 41.), Linders (28.), Klein (30.), Jeppesen (56.))
Rote Karte:
HCB: K. Heinz (30.) nach grobem Foulspiel
Siebenmeter:
HCB: 4/2 (T. Heinz an die Latte (6., Nachwurf verwandelt), Omeyer hält T. Heinz (27.));
THW: 4/4
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0, 1:2, 2:2, 2:4 (5.), 3:4, 3:7 (8.), 5:7, 5:9, 6:9, 6:11 (14.), 7:11, 7:14 (17.), 8:14, 8:15, 9:15, 9:18 (20.), 11:18, 11:20, 12:20, 12:22 (26.), 13:22, 13:24;
2. Hz.: 13:25, 14:25, 14:27 (36.), 16:27, 16:31 (39.), 17:31, 17:32, 18:32, 18:34 (43.), 19:34, 19:40 (49.), 20:40, 20:42, 21:42, 21:44 (53.), 23:44, 23:47 (57.), 24:47, 24:48, 25:48, 25:49, 26:49, 26:50.
Zuschauer:
ca. 1500 (Hala Hazene Stars, Karvina (CZE))

Kurzumfragen:

Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.

Der vierte Spieltag in der Champions League und die anderen deutschen EC-Teilnehmer

Auch die anderen deutschen Teilnehmer in der Champions League feierten am zweiten Spieltag der Champions League Siege.

Die SG Flensburg-Handewitt behielt seine weiße Weste in der Gruppe D. Bereits am Donnerstag siegte der deutsche Vizemeister in der Campushalle deutlich mit 43:24 über RK Metalurg Skopje (MKD).

Auch der VfL Gummersbach bleibt verlustpuntfrei, beim norwegischen Meister Sandefjord TIF siegten die Oberbergischen mit 37:35. Die Entscheidung über den Gruppensieg in der Gruppe D wird vermutlich am letzten Spieltag in Celje fallen, die Qualifikation für das Achtelfinale hat der VfL aber schon in der Tasche.

Ebenfalls bereits den Einzug ins Achtelfinale perfekt gemacht haben Titelverteidiger Ciudad Real, der dänische Meister KIF Kolding, Rekordchampion FC Barcelona sowie CBM Valladolid (ESP), Portland San Antonio (ESP) und Montpellier HB (FRA).

Alle Ergebnisse des CL-Spieltages finden Sie hier.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 23.10.2006:

THW Kiel entdeckt den Frühsport

Beeindruckender 50:26-Erfolg in Karvina
Karvina - Historischer Vormittag für den THW: Mit einer eindrucksvollen Leistung gewannen die Kieler gestern beim tschechischen Meister Banik Karvina auch ihr viertes Gruppenspiel in der Champions League. Mit 50:26 (24:13) - so klar wie keine deutsche Mannschaft zuvor in der 13-jährigen Geschichte dieses Wettbewerbs. Der THW müsste nun die beiden Heimspiele gegen Gudme (2. November) und Constanta (12. November) hoch verlieren, um noch das Achtelfinale zu verpassen.

Alle Bedenken, die ungewöhnliche Anwurfzeit (10.30 Uhr) würde den Blick trüben und den Schritt hemmen, waren in der mit knapp 1000 Zuschauern gefüllten Hala Hazene Stars schnell zerstreut. "Wir sollten unsere Heimspiele künftig auch so früh austragen", flachste Henrik Lundström, nachdem Christian Zeitz mit einer artistischen Einlage in der letzten Sekunde tatsächlich noch das 50. Tor erzielt hatte.

Spaß an der Arbeit - nach diesem Motto spulten die Gäste einen Lehrfilm zum Thema "Tempohandball" ab. Mann der ersten Minuten war Kreisläufer Marcus Ahlm, der schnell vier Tore warf, drei Siebenmeter erarbeitete und zweimal nur auf Kosten einer Strafzeit gestoppt werden konnten. Sein Trikot bewies dabei die Haltbarkeit eines Kettenhemdes. Wie die Kletten hingen die körperlich klar unterlegenen Tschechen an ihm, aufhalten konnten sie ihn auch mit unfairen Mitteln nicht.

Ein starker Thierry Omeyer, eine engagierte Abwehr und ein hohes Maß an Konzentration im Angriff - die Kieler präsentierten sich diesmal 60 Minuten lang aus einem Guss. Daran änderte auch die Rotation von Trainer Noka Serdarusic nichts, der in der 15. Minute Pelle Linders, Dominik Klein und Zeitz auf das Feld schickte. Da lagen seine Schützlinge bereits 14:7 in Führung. In den Reihen der jungen Hausherren hatte sich da schon längst tiefer Respekt eingenistet. Die Hände zitterten, die Nerven versagten: So kassierte Kamil Heinz (28.), bis dato gefährlichster Schütze, nach einem rüden Foul gegen Zeitz die Rote Karte. Symptomatisch für die Verfassung der Hausherren, die in der heimischen Liga einsamer Spitzenreiter (16:0 Punkte) sind, war nur Sekunden später der schwache Siebenmeter von Tomas Heinz, der zum Zuspiel auf Omeyer verkümmerte.

In der zweiten Halbzeit schwächten sich die Tschechen durch zwei Wechselfehler selbst. Einmal spielten sie eine Minute in Unterzahl, ohne zu merken, dass die Strafzeit längst abgelaufen war. Eine Rolle spielten diese Aussetzer nicht mehr, da den Kielern einfach alles gelang. Das Sahnehäubchen war ein herrlicher Kempa-Trick in Unterzahl, den Klein nach Zuspiel von Stefan Lövgren verwandelte.

Garant des klaren Sieges war auch Mattias Andersson, der zur Pause Omeyer ablöste. "Seit ich Vater geworden bin, ist das frühe Aufstehen kein Problem mehr", sagte der Schwede, der eine tadellose Leistung ablieferte. "Wir wollten eine schnelle Entscheidung - das ist gelungen." Dass der THW noch Platz eins in der Gruppe E verspielt, hält er für ausgeschlossen. "Das lassen wir uns nicht mehr nehmen."

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 23.10.2006)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 23.10.2006:

THW-Splitter

Atom
Wahrheit oder Legende? Das Vier-Sterne-Hotel "Atom" in Ostrau, Quartier des THW, soll auf einem Atombunker errichtet worden sein. "Ein Gerücht", klärt Banik-Manager Radim Hansel auf. "Der Name hat zwar die gleiche Bedeutung wie in der deutschen Sprache. Aber einen Bunker gab es hier nicht."
Meckern
Als sich Dominik Klein über die schwachen Unparteiischen erregte und dafür eine Zeitstrafe kassierte, klingelte die Mannschaftskasse. 100 Euro Strafe: Bei einer Zwangspause wegen Meckerns versteht Trainer Noka Serdarusic gar keinen Spaß.
Cola
Heidi Brause konnte es kaum glauben: Weil sich der Start in Ostrau um eine Stunde verzögerte, wollte sie die Spieler mit einem Becher Coca Cola vertrösten. Doch die Stewardess der OLT blieb ohne Abnehmer - Cola ist für Zebras ein Tabu. Vor den Augen der Kollegen und des Kassenwartes Stefan Lövgren konnte deshalb keiner zugreifen.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 23.10.2006)

 


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