08.-10.02.2007 - Letzte Aktualisierung: 10.02.2007 | Bundesliga |
Update #2 | Zweiten KN-Vorbericht und ersten KN-Vorbericht ergänzt... |
Das Team des HSV Hamburg.
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HSV |
Im WM-Halbfinale noch Gegner, am Samstag wieder in einem Team: Torsten Jansen, Bertrand Gille, Pascal Hens. |
Der HSV Hamburg ist tatsächlich zu einem ernstzunehmenden Kontrahenten im Kampf um die deutsche Meisterschaft avanciert: In der Hinrunde verlor die Mannschaft von Trainer Martin Schwalb lediglich drei Spiele, diese allerdings deutlich: Am zweiten Spieltag unterlag man dem THW in der ColorLine-Arena mit 30:38 (siehe Spielbericht), zudem verlor man in Magdeburg (20:31) und Flensburg (35:40). Doch besonders im Dezember zeigte sich der HSV von seiner besten Seite, gewann souverän in Lemgo, gegen Nordhorn und Göppingen und konnte selbst aus der Kölnarena beim VfL Gummersbach einen Punkt entführen. Folgerichtig kämpften sich die Hamburger bis auf Platz 3 der Tabelle vor - bei nur zwei Punkten Rückstand auf das schleswig-holsteinische Führungsduo (siehe auch Kurve HSV Hamburg und Tabelle). Und wie der THW tanzt auch der HSV noch auf drei Hochzeiten: Im DHB-Pokal trifft man nach einem umkämpften Sieg in Hildesheim im Viertelfinale auf den SC Magdeburg, im Pokal der Pokalsieger misst sich der HSV mit dem ukrainischen Meister Portovik Yuzhny.
Kyung-Shin Yoon auf dem Weg zum besten Bundesligashooter aller Zeiten. |
In der Bundesliga gab es gegen den HSV bislang neun Spiele, von denen die Zebras die letzten sieben allesamt gewinnen konnten. Die einzige Niederlage gegen Hamburg in der Color-Line-Arena datiert vom 8. Februar 2003, als das Team von Bob Hanning dank 11 Treffern vom Spanier Ion Belaustegui knapp mit 30:29 die Oberhand behielt. In dieser Saison trafen die Teams bereits zweimal aufeinander: Den Supercup gewannen die Hanseaten mit 39:35 in der Münchener Olympiahalle (siehe Spielbericht), nur eine Woche später revanchierten sich die Zebras allerdings durch eine starke zweite Halbzeit und einen überragenden Vid Kavticnik und siegten mit 38:30 (siehe Spielbericht) (siehe auch Gegnerdaten Hamburg).
Die Schiedsrichter in der Ostseehalle sind - übrigens wie beim Hinspiel - Lars Geipel und Marcus Helbig (Steuden/Raguhn).
(Sascha Krokowski)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Aus den Kieler Nachrichten vom 09.02.2007:
Bei den Gastgebern fehlt Henning Fritz mit einem Muskelfaserriss zwar noch mindestens zwei Wochen. Dafür mussten Christian Zeitz und Dominik Klein schon zwei Stunden nach dem Empfang im Kieler Rathaus am Mittwoch wieder zum ersten Training. Auch die Hamburger Torsten Jansen und Pascal Hens holten sich in der Hansestadt nur kurz die Glückwünsche von Bürgermeister Ole von Beust ab, ehe sich die Blicke schon wieder nach Norden richteten.
In der Ostseehalle erwartet die Fans ein optisches Abziehbild der WM-Stimmung. Hauptsponsor "Provinzial" will 9000 Deutschland-Fähnchen verteilen, es darf also noch einmal in "Schwarz-Rot-Gold" geschwelgt werden. Weltmeister Dominik Klein hat keine Probleme damit, nur sechs Tage nach dem WM-Finale gegen seine Nationalmannschafts-Kollegen "Toto" Jansen und "Pommes" Hens anzutreten. "Ich freue mich. Das ist nicht anderes als in den Jahren zuvor", sagt der THW-Linksaußen, den nicht erst seit den WM-Tagen eine echte Freundschaft mit Jansen verbindet. Aber: "Diese Freundschaft wird 60 Minuten ruhen müssen."
Klein blickt zurück auf eine bewegte Woche. Nach den WM-Feierlichkeiten gab es am Montag einen TV-Auftritt im Hessischen Rundfunk in Frankfurt, es folgte ein Kurztrip in seine Heimatstadt Obernburg, wo der 23-Jährige am Dienstag eine Autogrammstunde in einem Möbelhaus gab und von Schülern empfangen wurde. Abends saß er mit anderen Weltmeistern dann in der ZDF-Talkshow von Johannes B. Kerner, bevor es zurück nach Kiel ging, "um mit dem Chaos zuhause aufzuräumen." In seiner Wohnung habe es nämlich noch "nach Weihnachten ausgesehen."
Nach der Bundesligapartie gegen Hamburg folgt Klein einer Einladung ins ZDF-Sportstudio. Zusammen mit Zeitz, Fritz, Hens und Jansen besteigt er in Holtenau einen Privatflieger, der in Paderborn zwischenlandet, um die Lemgoer Weltmeister aufzunehmen. Handballer sind zurzeit gefragte Menschen.
Das Spiel in Kiel wurde um 25 Minuten nach hinten verlegt, weil der TV-Sender N3 die Live-Übertragung mit ausreichend Vorberichten garnieren will. Passend zur neu entdeckten Handball-Liebe der Deutschen ist die Liga in der Spitze so ausgeglichen wie lange nicht mehr. Hinter den Kielern lauern der punktgleiche Nordrivale SG Flensburg-Handewitt (beide 31:5 Punkte), der morgen bei MT Melsungen antreten muss, sowie die Hamburger und VfL Gummersbach mit nur zwei Punkten Rückstand. Als erstes kehren die Gummersbacher heute Abend gegen den Wilhelmshavener HV zurück in den Alltag. Nicht nur VfL-Trainer Alfred Gislason ist über die Minipause unglücklich. "Die Frage der Belastung der Spieler war ja schon vor der WM das Dauerthema. Fünf Tage nach einer Weltmeisterschaft als Erholung sind natürlich viel zu wenig", sagt Gislason. Pläne, den Spieltag komplett zu verschieben wurden nicht umgesetzt. "Das geht wieder einmal nur zu Lasten unserer Spieler", klagt auch THW-Trainer Noka Serdarusic. Sein Vorschlag: Man muss die Liga ja nicht Ende Mai enden lassen, sondern könnte bis in den Juni hinein spielen, um ein wenig Terminluft zu bekommen. "Aber uns Trainer fragt ohnehin keiner."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 09.02.2007)
Aus den Kieler Nachrichten vom 10.02.2007:
Im Weltmeisterschafts-Endspiel von Köln beim 29:24-Sieg gegen Polen noch Seite an Seite, haben die deutschen WM-Helden längst wieder Seiten und Trikots gewechselt. In Kiel sortierten sich Dominik Klein und Christian Zeitz erstmals wieder am Mittwoch ins THW-Mannschaftstraining ein. Heute sind sie Gegner ihrer HSV-Nationalmannschaftskollegen Pascal Hens, Torsten Jansen und Stefan Schröder. THW-Torhüter Henning Fritz ist mit einem Muskelfaserriss zwar nur Zuschauer, taucht vor der Partie aber gemeinsam mit den anderen WM-Stars in ein Meer aus Schwarz-Rot-Gold ein. 9000 Fähnchen, die an den Eingangspforten der Ostseehalle ausgeteilt werden, sollen die geplante Ehrung der deutschen Weltmeister einrahmen. Dann lebt auch die große WM-Party der zurück liegenden Wochen für wenige Minuten in der Ostseehalle wieder auf.
Ein besonderes Datum ist der heutige Tag für THW-Rückraumspieler Viktor Szilagyi. Neun Monate sind vergangen, seit der Österreicher einen Kreuzbandriss erlitt und in ein tiefes Loch fiel. Jetzt feiert er sein Comeback. "Ich freue mich erstmal nur darüber, dass ich in den Kader zurückkehre und wieder Teil der Mannschaft sein darf", sagt Szilagyi. Teil zwei seiner Handball-Karriere will er behutsam angehen. "Es wird dauern, um dorthin zu kommen, wo ich einmal war." Wenn Trainer Noka Serdarusic der Meinung sei, dass er dem Team mit Kurzeinsätzen helfen könne, wäre er schon zufrieden. "In erster Linie benötige ich Geduld und viele Spiele."
Am Knie erwischte es in der Rückrunden-Vorbereitung auch Stefan Lövgren. Der THW-Kaptän ist aber dabei und glaubt fest an einen Sieg. Ein Erfolgserlebnis, so Lövgren, täte auch den beiden Franzosen im THW-Dress gut, um deren WM-Frust zu verdrängen. "Wenn wir gewinnen, ist das Thema vom Tisch." HSV-Trainer Martin Schwalb kann auf alle Akteure zurückgreifen und gibt sich angriffslustig: "Wir wollen den Kielern zeigen, wie beim HSV Handball gespielt wird." HSV-Präsident Andreas Rudolph schreckt wohl eher die 30:38-Heimpleite aus dem Hinspiel. Der THW sei für ihn haushoher Favorit, sagt der Hamburger Handball-Boss. "Die Kieler spielen vor eigenem Publikum und haben mehr ausgeruhte Spieler in ihren Reihen." Sollte sein HSV jedoch die Überraschung schaffen, so Rudolph, "dann haben wir große Titelchancen."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 10.02.2007)
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