THW-Logo
06./08.05.2007 - Letzte Aktualisierung: 08.05.2007 Bundesliga

Dienstag kommt Aufsteiger Eintracht Hildesheim

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt...

Das Team der Eintracht Hildesheim.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team der Eintracht Hildesheim.
Der Terminkalender kennt im Mai einfach kein Erbarmen mit den dezimierten Zebras. Gut nur, dass die Anstrengungen sich beim lockeren 40:20-Erfolg gegen Wilhelmshaven am vergangenen Samstag in Grenzen hielten. Denn drei Tage nach diesem Spiel wartet bereits die nächste Partie auf den THW Kiel: Am Dienstag ist Aufsteiger Eintracht Hildesheim zu Gast in der Ostseehalle, Anwurf ist um 20.00 Uhr, es gibt noch wenige Tickets in allen Kategorien an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
Eigentlich galt Eintracht Hildesheim bereits als Absteiger Nummer eins. Doch seit dem Überraschungscoup gegen Nordhorn ist die Hoffnung und das Vertrauen in die eigene Stärke bei den Niedersachsen zurückgekehrt. Der zweite Anlauf in der Erstklassigkeit sollte für die Eintracht erfolgreicher verlaufen als der desaströse erste: Vor sechs Jahren, in der Spielzeit 2000/2001, gingen nach dem ersten Bundesligaaufstieg 33 der damals 38 Saisonpartien verloren, und so musste die Eintracht mit 7:69 Punkten, ohne einen einzigen Auswärtszähler und als abgeschlagenes Tabellenschlusslicht schnell wieder die Reise in die Zweitklassigkeit antreten.

Hatte oft dsa Nachsehen: Urgestein Sven Lakenmacher
Klicken Sie zum Vergrößern! Hatte oft dsa Nachsehen: Urgestein Sven Lakenmacher
Von den damaligen Spielern steht keiner mehr im aktuellen Hildesheimer Kader, den wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vorstellten, nur ein Name bleibt unweigerlich mit dem Club in Verbindung: Eintracht-"Macher" Gerald Oberbeck, langjähriger Manager, Geschäftsführer und Trainer in Personalunion, führte in der Vorsaison durch eine starke Hinrunde seinen Verein zum zweiten Mal in die Beletage des deutschen Handballs und zog sich nach dem Aufstieg zumindest aus dem Trainergeschäft zurück. Sein Nachfolger wurde mit Valerij Gopin ein ehemaliger Weltklassespieler, der mit der russischen Nationalmannschaft alles gewann, was sich ein Spieler wünschen könnte.

Der Erfolg stellte sich allerdings nicht ein in Hildesheim: Zwei deutlichen Heimsiegen gegen Kronau/Östringen und Minden standen zu Saisonbeginn acht Niederlagen gegenüber. Verkaufte man sich in Gummersbach (32:35) und Nordhorn (28:29) noch teuer, so war aber nach dem 10. Spieltag und der klaren 27:34-Schlappe in Düsseldorf der Geduldsfaden bei Gerald Oberbeck gerissen: "Gopin zeigte sich wenig zugänglich für Kritik. Er wollte die bestehenden Schwierigkeiten nicht einsehen." Als neuer Trainer wurde im November der 41-jährige Däne Lars Walther präsentiert, doch Ruhe kehrte bei den Niedersachen auch weiterhin nicht ein.

Engagiert an der Seitenlinie: Trainer Lars Walther
Klicken Sie zum Vergrößern! Engagiert an der Seitenlinie: Trainer Lars Walther
Keinen einzigen Punkt holte Hildesheim mehr in der Hinrunde, verlor auch richtungsweisende Heimspiele gegen Wetzlar (31:32) und Lübbecke (29:33) und blieb mit lediglich vier Pluspunkten abgeschlagener Letzter. Dafür nutzte man aber die WM-Pause, um zwei namhafte Neuverpflichtungen zu tätigen: Damien Kabengele, der zusammen mit Thierry Omeyer und Nikola Karabatic 2003 die Champions League gewann, kam ebenso ablösefrei mit sofortiger Wirkung von RK Zagreb, wie Vladimir Matovic vom slowenischen Vizemeister Gold Club Kozina (siehe auch Gegnerkader Eintracht Hildesheim).

Doch obwohl der 2,01m-Hüne Matovic die löchrige Hildesheimer Abwehr stärkte und Kabengele aus dem linken Rückraum durchschnittlich sieben Treffer pro Spiel beisteuerte, setzte es auch nach der Weltmeisterschaft eine Niederlage nach der anderen. Das Resultat: 4:46 Punkte und sieben Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz 16.

Macht hier gegen den Hamburger Bertrand Gille dicht: Vladimir Matovic
Klicken Sie zum Vergrößern! Macht hier gegen den Hamburger Bertrand Gille dicht: Vladimir Matovic
Doch ausgerechnet gegen den Champions-League-Anwärter HSG Nordhorn gab es letztlich am 15. April einen kleinen Hoffnungsschimmer: Die Eintracht spielte die bislang überzeugende HSG beim 38:32-Erfolg zeitweise an die Wand und feierte den ersten Sieg in der im März fertig gestellten, 2300 Zuschauer fassenden Sparkassen-Arena. Und an dem Wochenende, an dem der THW seinen lang ersehnten ersten Champions League-Titel holte, gelang Hildesheim schließlich im 32. Anlauf auch der erste Auswärtspunkt in der Bundesliga: Beim 29:29 in Wilhelmshaven wäre sogar noch mehr drin gewesen, führte die Eintracht doch 90 Sekunden vor Spielende noch mit 29:27.

Dennoch: Die Hoffnung und das Selbstvertrauen sind nach Hildesheim zurückgekehrt. Deutlichstes Zeichen: Der unglaubliche 36:35-Triumph am Sonntag gegen den um die Champions League-Qualifikation kämpfenden SC Magdeburg. Hildesheim ist wieder dran. Insbesondere bei den letzten vier Saisonspielen gegen Großwallstadt, gegen Melsungen sowie auswärts bei den direkten Nachbarn im Abstiegskeller, der HSG Wetzlar und dem TuS N-Lübbecke will die Mannschaft um Sven-Sören Christophersen noch so viele Punkte wie möglich schaffen. Wenn die Konkurrenz selbst nicht zu viele Punkte holt, sind zumindest Platz 16 und damit die entscheidenden Relegationsspiele gegen die drittbeste Zweitligamannschaft für Hildesheim noch drin (siehe auch Tabelle und Gegnerkurve Hildesheim). Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Obwohl Hildesheims Trainer Lars Walther am Dienstag Abend auf seinen kompletten Kader zurück greifen kann, käme ein Punktverlust der Zebras gegen den Tabellenletzten einer Sensation gleich. Schwächen in der Qualität des Kaders wolle man, so ist es aus Niedersachsen zu vernehmen, durch Kampf ausgleichen. Das Motto der Eintracht auch für das Spiel am Dienstag: "Eigentlich haben wir keine Chance, lasst sie uns aber trotzdem nutzen" - mit diesem fuhr zuletzt der THW Kiel in den Finalspielen der Champions League sehr gut. Bisher hatten die Kieler gegen Hildesheim wenig Probleme: Die bisherigen vier Pflichtspielduelle konnten die Zebras für sich entscheiden. In der Bundesliga siegte der THW in der Saison 2000/2001 souverän mit 30:21 in eigener Halle und am letzten Spieltag mit 33:21 in Hildesheim. Nur fünf Monate später das nächste Duell, als sich die Kieler zu einem 26:24-Sieg im DHB-Pokal mühten - nach ausgeglichener erster Halbzeit machten letztlich 12 Treffer von Johan Pettersson den Unterschied aus. Zuletzt gab es in der Hinserie einen ungefährdeten 34:25-Erfolg, bei dem die Eintracht dem hohen Favoriten zwanzig Minuten lang Paroli bot, um letztlich dank starker Leistungen des Kieler Franzosen-Duos Thierry Omeyer und Nikola Karabatic doch klar den Kürzeren zu ziehen (siehe auch Spielbericht und Gegnerdaten Hildesheim).

Die Schiedsrichter in der Ostseehalle sind Hagen Becker und Axel Hack (beide Halberstadt).

(Sascha Krokowski/Christian Robohm)

Lesen Sie bitte auch

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

 

Christophersen und Kabengele: Erst Klassenerhalt, dann Europacup

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Häufiger Torjubel: Damien Kabengele
Klicken Sie zum Vergrößern! Häufiger Torjubel: Damien Kabengele
Sven-Sören Christophersen und Damien Kabengele sind im Angriffsspiel der Eintracht Hildesheim die entscheidenden Faktoren und erzielen zusammen rund 12 Tore pro Spiel für den Tabellenletzten. Beide rackern für das große Ziel, das schon unendlich weit weg schien: den Klassenerhalt! Und das, obwohl bei beiden Spielern bereits feststeht, dass sie die Niedersachsen nach dem Saisonende verlassen werden, um sich zwei Spitzenclubs der HBL anzuschließen.

Sven-Sören Christophersen - Die Leihgabe aus Lemgo
Als Sven-Sören Christophersen 2003 vom ATSV Stockelsdorf in die erste Liga zum TBV Lemgo wechselte, war der fast zwei Meter große Rückraumspieler gerade 18 Jahre alt. Als wurfgewaltiger "Rohdiamant" mit einer Menge Übersicht gilt der Rechtshänder seitdem als große Hoffnung für den deutschen Handballsport auf Halblinks, aber insbesondere auch auf der Spielmacherposition. Seine Einsatzzeiten in der ersten Bundesliga waren bei den Lipperländern aber spärlich gesät, zu groß war die Konkurrenz in der Mitte durch den ehemaligen Welthandballer Daniel Stephan und Weltmeister Markus Baur, auf links zuletzt durch das zukünftige Zebra Filip Jicha. Damit "Smöre" in dieser Saison mehr Spielanteile bekommt, wurde der inzwischen 21-Jährige zu Beginn der Saison nach Hildesheim ausgeliehen. Mit großem Erfolg: Als Spielmacher hat sich Christophersen mittlerweile einen Namen in der Bundesliga gemacht, ist mit über fünf Treffern im Schnitt zudem extrem torgefährlich. Kein Wunder, dass Bundestrainer Heiner Brand bereits auf ihn aufmerksam wurde und Christophersen bereits zu Testspielen eingeladen hat. In der nächsten Saison kehrt der Jungnationalspieler dann aber wieder zum TBV zurück - nachdem Markus Baur als Spielertrainer in die Schweiz zu Pfadi Winterthur geht, wird Sven-Sören Christophersen nun auch genügend Spielanteile sammeln und vermutlich auch international Erfahrung sammeln können. Das nächste große Ziel: Olympia 2008 in Peking!

Damien Kabengele - Über Hildesheim nach Magdeburg
Den wichtigsten Titel im Vereinshandball hat der gebürtige Kongolese bereits gewonnen: Damien Kabengele war 22 Jahre jung, als er 2003 zusammen mit den beiden Kielern Thierry Omeyer und Nikola Karabatic und dem französischen Abonnementmeister Montpellier HB die Champions League gewann. Sein weiterer Weg führte den Franzosen nach Kroatien zu RK Zagreb, ehe er nach dem vorzeitigen Aus des Vereins in der Königsklasse im Januar beim Tabellenschlusslicht der Bundesliga landete. Sieben Tore im Schnitt steuerte der auch vom Siebenmeterpunkt nervenstarke Rechtshänder seitdem für Eintracht Hildesheim bei, beim überraschenden Heimsieg gegen die HSG Nordhorn erzielte der Rückraum-Allrounder allein 13 Treffer. Kein Wunder, dass mehrere Top-Clubs auf den mittlerweile 26-Jährigen aufmerksam wurden. Die Entscheidung fiel letztlich für den SC Magdeburg, mit dem Damien Kabengele in der kommenden Saison erneut den Angriff auf einen europäischen Titel unternehmen kann. Aber bis dahin wirft er noch munter Tore für seinen ersten deutschen Club: für Eintracht Hildesheim, für den Klassenerhalt.

(aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra")

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 08.05.2007:

Kann Karabatic spielen?

Verletzung droht THW-Halblinken auszuschalten
Ein Einsatz des Franzosen Nikola Karabatic im heutigen Heimspiel gegen die Eintracht aus Hildesheim ist fraglich. Nach einem Ultraschall diagnostizierte THW-Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker eine Muskelüberdehnung in der rechten Wade, die sich Karabatic am Sonnabend im Spiel gegen Wilhelmshaven zugezogen hatte. Mit Hildesheim kommt nun die Überraschungsmannschaft des letzten Spieltages nach Kiel, die mit einem 36:35 gegen den SC Magdeburg verblüffte.

Im Januar hatte sich Hildesheim mit dem 25-jährigen Rückraumspieler Damien Kabengele aus dem Kongo verstärkt, der 2003 mit Montpellier an der Seite von Nikola Karabatic die Champions League gewonnen hatte. Kabengele kam von RK Zagreb, vom slowenischen Vizemeister RK Gold Club Kozina hatte sich der serbisch-montenegrinische Kreisläufer Vladimir Matovic der Eintracht angeschlossen.

Und nun sehen die Hildesheimer Europapokalsieger-Besieger nach dem Sieg gegen den SCM, einem Unentschieden in Wilhelmsaven (29:29) sowie einem 38:32 gegen Nordhorn plötzlich wieder einen Hoffnungsschimmer im Abstiegskampf. "Wir treten endlich als Mannschaft auf", sagt der im November verpflichtete Däne Lars Walther, der Valerij Gopin auf dem Trainerstuhl abgelöst hatte. Nur noch zwei Punkte trennen den Tabellenletzten vom Relegationsplatz 16. Punkte, die in Wetzlar, gegen Melsungen und in Lübbecke eingesammelt werden sollen. Heute wird Hildesheim nicht noch einmal zum Europapokalsieger-Besieger.

(Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 08.05.2007)

Kurzumfrage:

Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.

 

User-Tipp:

THW Kiel - Eintracht Hildesheim:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!

 

Radio- und Internet-Tips:


(06./08.05.2007) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite