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15./17.05.2008 - Letzte Aktualisierung: 17.05.2008 Bundesliga

Das Ende einer langen Saison: Kiel feiert gegen Wetzlar den Deutschen Meister 2008

Meisterfeier in der Sparkassen-Arena-Kiel und auf dem Rathausplatz

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt...

Das Team der HSG Wetzlar.
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Kiel feiert den Deutschen Meister 2008! Kiel feiert seine Zebras! Das Ende einer langen Saison - am kommenden Samstag wird das Spiel des THW Kiel gegen die HSG Wetzlar zur großen Meisterschaftssause. Um 15 Uhr werden in der restlos ausverkauften Sparkassen-Arena-Kiel die letzten sechzig Minuten der Spielzeit 2007/2008 angepfiffen - und beide Teams können diesem Spiel entspannt entgegen blicken. Der THW sicherte sich bereits am Mittwoch durch das 43:31 in Göppingen seinen 14. Meistertitel, die HSG Wetzlar konnte frühzeitig den Klassenerhalt festzurren. Die Zeichen stehen auf eine große Sause, ab 14 Uhr steigt auf dem Rathausplatz die große Meisterparty mit Liveübertragung des Spiels.
Mit einer beeindruckenden Leistung haben die Zebras am Mittwoch den sprichwörtlichen Sack zugemacht: Zehn Minuten hoffte Frisch Auf! Göppingen auf eine Sensation, dann machte der THW-Express Tempo und überrollte die Gastgeber. "Wir wollten die Meisterschaft unbedingt heute schon klar machen", freute sich THW-Kapitän Stefan Lövgren am Donnerstag
Erlösender Meisterjubel in Stuttgart.
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nach der Rückkehr aus Stuttgart, "gestern Abend haben wir dann in einem gemütlichen Lokal im Kreis der Mannschaft ein bisschen gefeiert." Dabei haben sich die Kieler nicht zu sehr verausgabt, steht der große Partymarathon doch noch aus. Am Samstag geht es zunächst gegen die HSG Wetzlar, anschließend bekommt Stefan Lövgren die Meisterschale überreicht. Sie ist das sichtbare Zeichen einer starken Spielzeit, die nach spannendem Verlauf den THW Kiel als klaren Deutschen Meister sah. Fünf Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten aus Flensburg, der HSV Hamburg hat gar doppelt soviele Minuspunkte wie die Kieler auf dem Konto: Keine Frage, die Saison 2007/2008 war eine ganz besondere. Im 58 (!) Pflichtspiel des THW Kiel können es die Zebras am Samstag etwas ruhiger angehen lassen - die Meisterschaft nimmt ihnen keiner mehr.

Und deshalb laufen die Partyplanungen auf Hochtouren. Ab 14 Uhr laden NDR 2, die NDR 1 Welle Nord, das Schleswig-Holstein Magazin, die Kieler Nachrichten, der THW und die Stadt Kiel zur großen Sause auf dem Rathausplatz. Wer keine Karte mehr für die Partie gegen die HSG Wetzlar bekommen hat, kann dort ab 15 Uhr das Spiel live auf einer Großbildleinwand verfolgen. Nach der offiziellen Meisterehrung und der Verabschiedung von Viktor Szilagyi und Mattias Andersson geht es im Autokorso zum Rathausplatz, wo die Mannschaft sich auf dem Rathausbalkon ihren Fans zeigen wird. Dann steigt die NDR 2 Party mit Dirk Böge und NDR 1 Welle Nord-Moderator Stefan Brasse - und diese Partys können in Kiel bekanntlich lange dauern ...

Dusche vor laufenden Kameras: THW-Kapitän Stefan Lövgren.
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Mitfeiern könnte auch die HSG Wetzlar, denn eine überaus erfolgreiche Saison geht am Samstag auch für die HSG zu Ende. Den Klassenerhalt überraschend frühzeitig gesichert, dazu ein junger, talentierter, aber noch entwicklungsfähiger Kader - in Wetzlar kann man endlich wieder frohen Mutes in die Zukunft blicken.

In dieser Saison musste man nicht lange um den Klassenerhalt bangen. Coach Volker Mudrow ist es gelungen, nach dem Weggang der vier tragenden Säulen Lars Kaufmann (TBV Lemgo), Savas Karipidis (MT Melsungen), Valter Matosevic (Portland San Antonio) und Milan Vucicevic (Wilhelmshavener HV) eine gute Mischung aus Routniers und jungen Wilden zusammen zu stellen. Gerade die Jugend darf in Wetzlar bereits Verantwortung im Team übernehmen, von daher ist es auch nicht verwunderlich, dass mit Salzer, Allendorf und Smoler gleich drei der sechs von der HANDBALLWOCHE nominierten Spieler zum "Rookie des Jahres" für die Hessen wirbeln. Nach der EM-Pause wurde das Team dann noch einmal verjüngt: Petar Djordjic, der erst 17-jährige Sohn von Torwartlegende Zoran Djordjic, stieß vom Regionalligisten TV Kirchzell zur HSG und gilt als eines der größten Rückraumtalente Deutschlands. Vater und Sohn gemeinsam aktiv in einer Mannschaft - ein Novum in der Handball-Bundesliga. Und mit Junioren-Nationalspieler Peter Jungwirth vom SC Magdeburg bekommt die "Fraktion der Unbekümmerten" zur nächsten Spielzeit weiter hoffnungsvollen Zuwachs (siehe auch Gegnerkader HSG Wetzlar). Den Kader der HSG stellten wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinspiel noch ausführlicher vor.

Mit dem neuformierten Team gelang es der HSG Wetzlar in dieser Saison, zu einem der Überraschungsteams zu avancieren. Vom Abstiegsstrudel konnte sich die Mannschaft diesmal von Anfang an fernhalten, zeigte vor allem gegen die direkte Konkurrenz immer wieder beeindruckende Leistungen. Von den Auswärtspartien in Berlin, Essen und Lübbecke kehrte man jeweils mit doppelten Punktgewinnen zurück, in Wilhelmshaven holte Wetzlar immerhin ein Unentschieden. In der eigenen RITTAL-Arena gab es - vor allem in der Hinrunde - einige regelrechte Schützenfeste: Im Hessen-Derby wurde die deutlich stärker eingeschätzte MT Melsungen mit 34:23 vom Parkett gefegt, die HBW Balingen-Weilstetten wurde gar mit 34:22 gedemütigt. Zudem gelang der Mannschaft von Volker Mudrow die vielleicht größte Überraschung der Saison, ein 24:24-Unentschieden beim HSV Hamburg. 14:20 Punkte nach der Hinrunde, die für den Klassenerhalt "magische 20-Punkte-Marke" bereits nach 24 Spieltagen erklommen - kurzzeitig schnupperte man sogar an einem einstelligen Tabellenplatz.

Allerdings gelang aus den folgenden acht Partien kein einziger Sieg mehr, der endgültige Klassenerhalt konnte nur "passiv" durch Niederlagen der Kellerkinder gesichert werden (siehe auch Gegnerkurve HSG Wetzlar). Es fehlt der HSG halt in ihren Leistungen noch ein wenig an Konstanz - wenn diese in den nächsten Spielzeiten eintritt muss man um Wetzlar nicht mehr bange sein .

In den bisherigen 18 Bundesliga-Vergleichen der beiden Teams konnte sich der THW Kiel bereits dreizehnmal durchsetzen, dreimal siegte Wetzlar (siehe auch Gegnerdaten HSG Wetzlar). Das Hinspiel war dann auch eine klare Sache für die Kieler: Mit 35:26 gewannen die Zebras, Marcus Ahlm (8), Kim Andersson (8) und Nikola Karabatic (9) erzielten damals 25 der THW-Treffer.

Das Ende einer entbehrungsreichen Saison, die die Spieler vor harte Belastungsproben stellte, steht unmittelbar bevor. Die Konkurrenz in der Bundesliga distanziert, dazu das Finale der Champions League erreicht - die Saison 2007/2008 war sensationell. Und das muss gefeiert werden - am Samstag wird ausreichend Gelegenheit dazu sein!

Die Schiedsrichter der Partie am Sonntag sind Andreas und Marcus Pritschow (Stuttgart).

(Sascha Krokowski/Christian Robohm)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Wenn der Vater mit dem Sohne ...

Wie Zoran und Petar Djordjic Bundesliga-Geschichte schrieben
Brüderpaare in der Bundesliga sind seit Jahren nichts Besonderes mehr im deutschen Handballzirkus. Da gibt es Bertrand und Guillaume Gille, Marcin und Krzysztof Lijeswki, Christian und Oliver Köhrmann - um nur einige zu nennen. Doch seit ein paar Wochen ist die TOYOTA Handball-Bundesliga um eine Attraktion reicher. Eine Art der Familienbande, die es in der Beletage des Handballs so noch nicht gegeben hat. Bei der HSG Wetzlar spielen mit Zoran und Petar Djordjic Vater und Sohn in einem Team.

Petar, der 17-jährige Filius des Wetzlarer Torwarts Zoran, wechselte vom Regionalligisten TV Kirchzell zur HSG und debütierte im April gegen die Rhein-Neckar-Löwen im Handball-Oberhaus. Er konnte sich zwar in die Torschützenliste eintragen, doch am Ende reichte auch die geballte Djordjic-Kraft nicht aus, die Löwen zu bändigen. "Das war natürlich schon etwas ganz besonderes für Petar und mich", sagte der stolze Vater nach der Djordjic-Djordjic-Premiere.

Die Karriere des Sohnes steckt noch in den Kinderschuhen, die des Vaters neigt sich langsam dem Ende zu. Der 41-Jährige hat seinen Vertrag vor kurzem um ein Jahr verlängert, vielleicht auch, um noch mehr Gelegenheiten zu bekommen, dasselbe Trikot wie sein Sohn zu tragen. "Ich freue mich darauf, dieses Gefühl auch in der kommenden Spielzeit noch ein paar Mal erleben zu dürfen - dann aber hoffentlich mit einem erfolgreicheren Ende." Doch denkt er mittlerweile auch an die Zeit nach dem irgendwann anstehenden Karriereende. "Es ist wichtig auch an die Zeit nach dem Profisport zu denken. Bei der Umsetzung meiner Vorstellungen haben mich die Verantwortlichen der HSG Wetzlar enorm unterstützt - davor habe ich großen Respekt", so Vater Djordjic. Wenn alles nach Plan läuft, arbeitet er vormittags und schnürt sich abends zum Training mit der Mannschaft die Handball-Schuhe. Das Profisport-Ende ist aber noch mindestens ein Jahr weit weg, viel Zeit, um seinen Nachwuchs auf Weg in die erste Liga zu begleiten und ihn am eigenen großen Erfahrungsschatz teilhaben zu lassen.

Denn Erfahrungen hat Zoran Djordjic in elf Jahren in Deutschland zuhauf sammeln können. Seine Sporen verdiente er sich bei der SG Wallau-Massenheim, wo er von 1997 bis zum Lizenzentzug 2005 das Tor hütete. "Pascha", so Djordjic' Spitzname, folgte dem Team allerdings nicht in die Regionalliga, sondern heuerte beim Erstliga-Auftsteiger MT Melsungen an, dessen Trikot er zwei Jahre lang trug. Nach einem kurzen Gastspiel beim mittlerweile insolventen Zweitligisten Salamander Stuttgart führte ihn der Weg dann im Sommer 2007 zur HSG Wetzlar. 350 Bundesligaspiele hat Djordjic bisher auf seinem Konto - in denen der Torhüter auch neun Tore warf. Sozusagen eine Spezialität des Mannes mit der Rückennummer zwölf, dessen Ausflüge über die Mittellinie ihn in der gesamten Liga berühmt gemacht haben. Noch hat Zoran Djordjic also mehr Erstligatore als sein Sohn auf dem Konto, doch wenn es so weiter geht, dürfte Petar seinen Vater bald überholt haben - zumindest in dieser Statistik. Zoran Djordjic wird es freuen, es bleibt ja schließlich in der Familie .

(Von Rika Finck, aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra" von living sports)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 17.05.2008:

"Zebras" feiern Erntedankfest

Heute gibt es die Meisterschale - Nach dem Wetzlar-Spiel Abschied von Viktor Szilagyi und Mattias Andersson
Kiel - Der Vorhang hinter der Bundesliga-Saison 2007/08 fällt, Zeit für den THW Kiel, mit seinen Fans das Erntedankfest zu feiern. In diesem Jahr das Double mit Meisterschaft und Pokal. Seine Jungs hätten Großartiges geleistet, lobt Trainer Noka Serdarusic. Gast bei der Meisterschalen-Übergabe heute ab 15 Uhr in der Sparkassen-Arena ist die HSG Wetzlar. Eine Mannschaft, die im Niemandsland der Tabelle beheimatet ist.

"Unser Ziel ist es, ein anständiges Spiel abzuliefern und die Party mit unseren Fans nachzuholen, die wir nach dem Champions-League-Finale feiern wollten", sagt THW-Rückraumspieler Viktor Szilagyi. Die Niederlage gegen Ciudad Real beschäftige das Team immer noch. Und die Diskussionen um Trainer Noka Serdarusic, der angekündigt habe, im Juli 2009 aufhören zu wollen. "Ich glaube nicht, dass es schon feststeht, die Mannschaft spürt jedenfalls, dass Noka weiter voll bei der Sache ist." Szilagyi legt Wert darauf, klarzustellen, dass er mit seiner Aussage, er habe gegen Ciudad Real die Impulse von der Bank vermisst, nicht den Trainer, sondern die Spieler gemeint habe. "Wenn Leute wie Lund, Andersson oder Jicha ins Feuer geworfen worden sind, ist immer etwas passiert, gegen die Spanier hat das gefehlt."

Der Österreicher trägt zum letzten Mal das THW-Trikot. Gemeinsam mit Mattias Andersson wird der 29-Jährige nach Spielschluss verabschiedet. Drei Jahre Kiel mit Hochs und verletzungsbedingten Tiefpunkten liegen hinter ihm und insgesamt 99 Einsätze mit 198 Toren. Mit der Jubiläumszahl 100 wird er seinen Fans Servus sagen. Wehmut mischt sich mit Vorfreude auf die kommende Zeit bei seinem neuen Klub VfL Gummersbach. "Dass ich ein wenig trauere, ist ein gutes Zeichen," sagt er, "nämlich dafür, dass ich mich hier sehr wohl gefühlt habe."

Torhüter Mattias Andersson verlässt Kiel nach sieben Jahren, 346 Einsätzen und zwei (!) Toren, ab Juli verstärkt der 30-jährige Schwede den Bundesliga-Konkurrenten TV Großwallstadt. "Es fällt mir schwer, zu gehen", sagt er, "sportlich habe ich mich sehr wohl gefühlt, aber nach so langer Zeit lässt man auch Freunde zurück." Nach der Verpflichtung von Thierry Omeyer gingen seine Einsatzzeiten zurück. Das bedauert er: "Ich hätte gerne mehr gespielt, will aber nicht klagen. Wichtig ist nur der Erfolg der Mannschaft." Geschäftsstellenleiterin Sabine Holdorf-Schust, zuständig für die Abschiedszeremonien von THW-Spielern, kämpfte schon in der Woche gegen Tränen. "Leicht fällt es mir nie, aber diese beiden sind mir besonders an Herz gewachsen."

Manager der HSG Wetzlar ist der ehemalige THW Torhüter Axel Geerken, der von 1998 bis 2001 zwischen den Kieler Pfosten stand und zweimal auf dem Rathausbalkon die Schale schwenkte. "Wir kommen nicht, um zu feiern, sondern wollen ein guter Gegner sein", sagt er, schränkt aber ein: "Der neue Meister wird es sich nicht nehmen lassen, eine gute Grundlage für die Feier mit den Fans zu schaffen."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 17.05.2008)

 


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TV-, Radio- und Internet-Tips:

  • TV: NDR auf dem Rathausplatz:
    NDR-Logo Sa., ab 15.00 Uhr: Liveübertragung THW Kiel - HSG Wetzlar auf Großbildleinwand

  • TV: NDR:
    NDR-Logo Sa., ab 17.30 Uhr: Zusammenfassung THW Kiel - HSG Wetzlar in der Sendung "liga1-handball"

  • TV: hbl.tv:
    HBLTV-Logo Sa., ab 22.10 Uhr: THW Kiel - HSG Wetzlar (Aufzeichnung vom Tage)

  • NDR 1 Welle Nord-Logo Radio: NDR 1 Welle Nord:
    Sa., ab 15.00 Uhr: Liveeinblendungen THW Kiel - HSG Wetzlar
    (geplante Einblendungen um 15.00, 15.30, 16.00 und in der Schlussphase)
    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!

  • Internet: Die Kieler Nachrichten bieten einen Live-Ticker an unter www.kn-online.de.
  • Internet: Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer Live-Ticker-Seite.


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