Stralsund-Tage Teil II: Nur drei Tage nach dem klaren
38:25-Erfolg im DHB-Pokal
treffen der THW Kiel und der Stralsunder HV erneut aufeinander - allerdings mit umgekehrten Vorzeichen.
Denn während am Mittwoch nach dem Heimrechttausch in Kiel gespielt wurde, müssen die Zebras
für die Begegnung der TOYOTA Handball-Bundesliga am Samstag reisen. Allerdings nicht nach Stralsund,
sondern ins rund einhundert Kilometer davon entfernte Neubrandenburg. Dort ertönt in der Jahnsporthalle um
19 Uhr der Anpfiff,
www.kiel-liveticker.de
liefert zeitnahe Informationen zum Spiel.
"Wir planen und hoffen auf Einnahmen im fünfstelligen Bereich", hatte SHV-Manager Jörg Dombdera
den Umzug von der nur 1.050 Zuschauer fassenden Stralsunder Vogelsanghalle nach Neubrandenburg begründet. Die
Hoffnungen auf einen "Zahltag" gegen den deutschen Rekordmeister scheinen sich zu bestätigen: 4.200 Fans
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Aggressiver als am Mittwoch wird Stralsunds Deckung - hier Nikolaos Samaras gegen Lundström -
am Samstag zu Werke gehen.
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wollen den SHV am Samstag unterstützen, dafür wurde die Kapazität des Jahnsportforums
extra durch eine zusätzliche Stehplatztribüne erweitert. "Die Fans werden uns den Rücken stärken",
freut sich Stralsunds Trainer Zdenek Vanek auf die Premiere in Neubrandenburg. "Mal sehen, was
letztlich dabei herauskommt." Das schelmische Lächeln Vaneks bei diesen Worten ließ erahnen,
dass am Samstag ein ganz anderer Stralsunder HV antreten wird als im DHB-Pokal. "Wir werden die
Pokal-Niederlage analysieren und dann schauen, was man besser machen kann",
kündigte der Trainer des Tabellenvorletzten, der bisher erst einen Bundesliga-Sieg in der
aktuellen Saison vorzuweisen hat (siehe auch
Kurve Stralsund), an - und
dürfte dabei auch an die ersten zwanzig Minuten des
Pokalspiels gedacht
haben, in denen die Stralsunder dem THW Kiel Paroli geboten hatten.
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Auffälliger Akteur: Stralsunds tschechischer Nationalspieler Michal Bruna.
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Die waren indes für THW-Trainer
Alfred Gislason Mahnung genug,
von seinen Spielern vollste Konzentration zu fordern. Eine "ordentliche Bauchlandung nach dem
Sieg in Barcelona" hatte Kiels Trainer nach anfänglich gutem Start
seiner Mannen gesehen - ehe die zweite Hälfte ihn und die 5.500 Zuschauer für den holprigen Beginn
entschädigte. "Nach den ersten zwanzig Minuten dürfte meine Mannschaft für Samstag vor
den Stralsundern gewarnt sein", zog
Gislason dennoch einige positive
Aspekte aus den überraschenden Problemen der ersten Hälfte. "Man kann sich nicht immer darauf
verlassen, dass ein Torwart solch einen Weltklasse-Tag erwischt, wie
Andreas Palicka einen am Mittwoch hatte",
warnt der THW-Trainer eindringlich davor, den Gegner trotz des klaren
Pokal-Sieges zu
unterschätzen. "Das wird ein ganz anderes Spiel am Samstag", weiß der Coach, der ansonsten auf Erfolge
der medizinischen Abteilung setzt. "Wir hoffen, alle angeschlagenen Spieler bis Samstag fit zu bekommen",
sagte
Gislason am Mittwoch Abend. Dazu gehört neben
Palicka,
bei dem eine Knieoperation nur noch eine Frage der Zeit ist, dem Vielspieler
Vid Kavticnik und
Nikola Karabatic seit Mittwoch auch
Kim Andersson, der bei
einer Angriffssituation umknickte. "Nichts Wildes", beruhigte
Gislason nach dem
Abpfiff, "aber er muss sich trotzdem ein wenig schonen."
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Verletzt: Kreisläufer Petr Hruby.
©
SHV |
Während in Kiel also auf die Mannschaftsärzte kurzfristig viel Arbeit zukommt,
können die in Stralsund momentan wenig ausrichten. Mit Petr Hruby, Martin Libergs und Christian Schwarz
fallen drei Leistungsträger des Aufsteigers für längere Zeit aus. Ein Rückschlag für
die mit einem Mini-Etat angetretenen Stralsunder. "Wir füllen unseren
Kader
mit jungen Spielern aus der zweiten Mannschaft auf", muss Vanek angesichts der
Finanzknappheit auf weitere Transfers verzichten. Der
Kader, den wir Ihnen
bereits im
Vorbericht zum Pokal-Spiel ausführlich vorstellten,
bleibt ohne kurzfristige Verstärkungen.
"Für die ganz jungen Spieler in meiner Mannschaft war es wichtig, vor dem Bundesliga-Duell
schon einmal gegen die Weltstars des THW auf der Platte gestanden zu haben", sah Vanek am Mittwoch
staundende Gesichter bei seinen jüngsten Akteuren. "Am Samstag werden sie wie alle anderen
jetzt richtig Gas geben, schließlich wollen wir uns vor den vielen heißblütigen Fans
gut präsentieren."
Gut präsentieren will sich natürlich auch der Rekordmeister - und sich mit einem
souveränen Erfolg in die Nationalmannschaftspause verabschieden. Gleichzeitig
gilt es für die Kieler auch, ihre bisher komplett weiße Weste im Vergleich mit dem Team
aus Mecklenburg-Vorpommern zu wahren. Denn vor dem Pokalsieg am Mittwoch
hatten die Zebras auch die bisher beiden einzigen Bundesliga-Duelle für sich entscheiden können.
In
der Saison 2003/04 setzte es für Stralsund in Kiel ein deutliches
22:36, in der
Vogelsanghalle von Stralsund gewann der THW mit 35:31
(siehe auch Gegnerdaten Stralsund).
Die Schiedsrichter am Samstag sind
Ronny Dedens und Nico Geckert (Magdeburg).
(Christian Robohm)
Aus den Kieler Nachrichten vom 25.10.2008:
Weltauswahl zu Gast im Armenhaus
THW: Keine Nachlässigkeiten in Stralsund
Kiel - Oliver Kahn, ehemaliger
Torwart-Titan vom FC Bayern München, nannte
das Fußball-WM-Qualifikationsspiel der Deutschen
neulich gegen Wales als TV-Experte ein Schweinespiel.
"Das musst du gewinnen. Wie, interessiert
später keinen mehr." Handballmeister THW tritt
heute (19 Uhr) beim Tabellenvorletzten und krassen
Außenseiter Stralsunder HV an. Ebenfalls ein
"Kahnsches Schweinespiel".
Nur drei Tage nach dem 38:25-Sieg in der dritten Runde des DHB-Pokals kommt es
gegen den selben Gegner in der Bundesliga zur Revanche.
Die Stralsunder ziehen in ihrer "Kieler Woche" von der
kleinen 1000 Zuschauer fassenden Vogelsandhalle ins 100
Kilometer entfernte Neubrandenburg um. Die dortige
Jahnsporthalle gibt 4200 Menschen Platz, wurde um eine Stehplatztribüne erweitert
und ist seit Tagen ausverkauft. So bringt der Umzug
dem Aufsteiger nicht nur eine tolle Unterstüzung, sondern
auch zusätzliche Einnahmen.
Geld, das der finanziell und personell arg gebeutelte Klub
gut gebrauchen kann.
Zwar steht Rückraumspieler Sven Präkels wieder zur
Verfügung, trotzdem muss Stralsunds tschechischer
Trainer Zdenek Vanek weiterhin auf seine verletzten Kreisläufer
Petr Hruby und Christian Schwarz sowie auf Rückraumspieler
Martins Libergs verzichten. "Wir sehen Handlungsbedarf
für Nachverpflichtungen", sagt Manager Jörg Dombdera. Vanek will
aus der deutlichen Niederlage vom Mittwoch Lehren ziehen.
"Wir machen ein wenig Taktiktraining
und werden es zu Hause besser machen", sagte
er direkt nach dem Pokal-Aus in Kiel. Dabei verspricht Vanek den Fans eine gute Unterhaltung.
"Wenn die Zuschauer Geld bezahlen, sollen sie
auch etwas geboten bekommen."
Eine Niederlage der Kieler "Weltauswahl" bei den armen
Kirchenmäusen der Liga wäre sicher der beste Stimmungsmacher
für die SHV-Fans. Doch der Gast ist gewarnt.
Auch aus Ereignissen der Vergangenheit. Rückblick: Am
10. April 2002 gab es beim designierten
Absteiger Post Schwerin eine 26:27-Ohrfeige,
die Konkurrenz lachte, trotzdem retteten die "Zebras"
mit dem Auswärtssieg am letzten Spieltag in Flensburg
den Meistertitel ins Ziel.
Eine Wiederholung dieser
Minus-Sensation will Trainer Alfred Gislason heute nicht
erleben. Deswegen ging es schon gestern um 15 Uhr mit
dem Bus gen Osten, heute Morgen bestellt der THW
Coach seine Mannschaft um 9.30 Uhr zum Abschlusstraining
in die Jahnsporthalle. Nachlässigkeiten vor der kurzen
Punktspielpause wegen der EM-Qualifikation der Nationalmannschaften
sind
nicht erlaubt. "Meine Spieler wissen, dass das deutlich
schwerere Spiel nach dem Pokalsieg gegen Stralsund heute
ansteht", sagt Gislason. Börge Lund und
Andreas Palicka
fallen nach Operationen länger
verletzungsbedingt aus,
Nikola Karabatic und Vid Kavticnik gehen angeschlagen
in die Partie. Auch deswegen
"müssen wir höllisch aufpassen", mahnt der THW-Trainer.
(Von Reimer Plön, aus den Kieler Nachrichten vom 25.10.2008)
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
Stralsunder HV - THW Kiel:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!
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Radio:
NDR 1 Welle Nord:
Sa., ab 19.00: Liveeinblendungen Stralsunder HV - THW Kiel
(geplante Einblendungen um 19.30 Uhr, 19.50 Uhr, 20.00 Uhr, 20.30 Uhr,
21.00 Uhr); Berichte und Stimmen um
22.00 Uhr und am nächsten Morgen; Reporter ist Rudi Dautwitz)
Tipp: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
- Internet:
Kiel-Liveticker bietet einen zeitnahen ausführlichen Live-Ticker an unter
www.kiel-liveticker.de.
- Internet:
Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer
Live-Ticker-Seite.