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02.02.2009 Bundesliga

Kieler Nachrichten: Angemerkt: Faktor Zeit

Aus den Kieler Nachrichten vom 02.02.2009:

Nikola Karabatic war sehr stolz, als der WM-Sieg über die Kroaten feststand. Gut möglich, dass der Noch-THW-Star neben der Trophäe auch einen dicken Batzen Geld einsackt. Im sich anbahnenden Wechsel des Kieler Rückraumspielers zu den Rhein-Neckar Löwen hatte Karabatic' Berater Bhakti Ong angekündigt, dass alles ganz schnell gehen könne mit dem Transfer - wenn sich beide Vereine einigen würden. Der Vertrag bis 2012 mit Kiel sich also per Juni 2009 einfach in Luft auflösen würde.
Gut informierte Kreise wollen wissen, dass Jesper Nielsen, Chef der dänischen Kasi-Group, die als Großsponsor bei den Löwen eingestiegen ist, mit dem Geldkoffer nach Zagreb gereist sein soll. Inhalt: zwei Millionen Euro. 1,5 Millionen seien als Ablöse für den THW gedacht, der Rest als Handgeld für Karabatic. Nielsen wäre aber nur Bote, sein Kasi-Imperium sei nämlich laut dänischen Zeitungsberichten nicht mehr kreditwürdig. Bote Nielsen also ein Strohmann für die Mannheimer Milliardärs-Familie Hopp (SAP), die nicht direkt als Geldgeber erscheinen möchte?

Nur eine Frage am Rande. Kernpunkt ist, dass mit viel Geld eine langfristige Clubplanung zerschlagen werden könnte. Längst ein übl(ich)er Weg im Profisport. Nimmt THW-Manager Uwe Schwenker das Geld an, beugt er sich diesen Mechanismen.

Schwenker könnte das Prinzip "Reisende soll man nicht aufhalten" aber einfach mal missachten. Karabatic wäre dann einen Monat lang stinksauer, im zweiten nur sauer, im dritten noch ein wenig und später wieder jener Nikola Karabatic, der "mit dem Herzen für seine Kieler Freunde" spielt. Warum also nicht einmal den Faktor Zeit wirken lassen, Vertragsbruchbereite einfach auf die Tribüne schicken, bis sie es nicht mehr aushalten, weil sie spielen wollen. Ein gesunder Vollbluthandballer Karabatic monatelang nur Tribünengast? Unvorstellbar.

Meister THW würde sich selbst schützen, der Berater-Gilde ein Zeichen setzen und vielleicht eine Umkehr einleiten. Vielleicht...

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 02.02.2009)


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