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18./19.02.2009 - Letzte Aktualisierung: 19.02.2009 Bundesliga

THW hält Minden mit 11 starken Minuten auf Distanz

20. Ligasieg in Folge

Bundesliga, 21. Spieltag: 18.02.2009, Mi., 20.15: THW Kiel - GWD Minden: 39:30 (26:17)
Update #3 KN-Bericht, weitere Stimmen, Fotos und Spielbericht ergänzt...

Stefan Lövgren war mit 8/1 Treffern bester Schütze der Partie.
Klicken Sie zum Vergrößern! Stefan Lövgren war mit 8/1 Treffern bester Schütze der Partie.
Mit dem 20. Sieg in Folge hat der THW Kiel am Mittwochabend einen weiteren Bundesliga-Rekord eingestellt. Beim 39:30 (26:17)-Erfolg in der Sparkassen-Arena gegen GWD Minden reichten den Zebras elf starke Minuten, um sich von 11:11 vorentscheidend auf 22:12 abzusetzen. Ansonsten boten beide Teams eine eher zerfahrene Partie mit allerdings hohem Unterhaltungswert, zwei von GWD-Keeper Besirevic gefangenen (!) Siebenmetern und dem ersten Bundesligator von Tim-Philip Jurgeleit.
Es war zu Spielbeginn irgendwie noch winterlich kalt in der Sparkassen-Arena, und auch der THW Kiel kam zu Beginn noch nicht auf seine richtige Betriebstemperatur: Besonders in der Abwehr haperte es noch beim Tabellenführer, die Gäste aus Ostwestfalen kamen durch die Rückraumspieler Hegemann und Haaß sowie dem Schweden Henriksson am Kreis zu schnellen Toren. Der Gastgeber hingegen stand sich nach rasantem 3:1-Start durch zwei Treffer von Jicha und einen von Lundström oftmals selbst im Weg, Missverständnisse und katastrophale Abspielfehler selbst von Kapitän Stefan Lövgren luden GWD Minden zum Mitspielen ein. So konnten Gylfason per Gegenstoß und Haaß mit einem Schlagwurf den Tabellenzwölften sogar mit 6:5 bzw. 7:6 in Führung werfen. Als Hegemann ein weiteres Mal Henriksson am Kreis fand und dieser die zwischenzeitliche Kieler Führung zum 8:8 egalisierte, platzte Alfred Gislason endgültig der Kragen.

In der Anfangsviertelstunde konnte sich Anders Henriksson immer wieder in Szene setzen.
Klicken Sie zum Vergrößern! In der Anfangsviertelstunde konnte sich Anders Henriksson immer wieder in Szene setzen.
In seiner Auszeit forderte der Isländer seine Mannschaft energisch auf, endlich den Kampf aufzunehmen und kritisierte auch seinen Mittelblock um Jicha und Ahlm. Im Anschluss wirkte der THW nun endlich wacher in der Abwehr, und im Angriff fand Stefan Lövgren nun auch seine gewohnte Form. Minden hielt dennoch zunächst weiter dagegen, ging als eine der wenigen Mannschaften in der Sparkassen-Arena das enorme Tempo mit und glich durch einen Gegenstoß Hegemanns noch einmal zum 11:11 aus - doch dann begannen die starken elf Minuten des THW.

Kim Andersson eröffnete den einseitigen Torreigen zum 12:11, ehe Omeyer nach einem gehaltenen Ball Lundström zum 13:11 schickte. Als Minden nun mit zwei Aluminiumtreffern Pech hatte, legte Kavticnik mit einem schönen Heber von außen zur ersten Drei-Tore-Führung nach. Michael Hegemann gelang zwar noch der Anschlusstreffer, doch dann rannten die Gäste minutenlang in ihr Verderben: Weiterhin unter der Maxime, das hohe Tempo des THW mitzugehen, unterliefen der Mannschaft gegen eine endlich gefestigte Kieler Deckung viele Fehler, zudem gelangen Thierry Omeyer mehrere gute Paraden gegen
Kim Andersson war sechsmal erfolgreich.
Klicken Sie zum Vergrößern! Kim Andersson war sechsmal erfolgreich.
die Rückraumwürfe der Gäste. Binnen sieben Minuten wurde GWD nun an die Wand gespielt durch einen grandiosen Stefan Lövgren, den immer wieder clever von Jicha ins Spiel gebrachten Henrik Lundström sowie Rückraumkracher Anderssons. Urplötzlich stand es 22:12 für den THW - die Vorentscheidung war schon vor dem Halbzeitpfiff gefallen. Als es dann beim Stand von 26:17 für Schwarz-Weiß in die Kabinen ging, träumten nicht wenige Zuschauer sogar davon, zum zweiten Mal die 50-Tore-Marke zu erreichen.

Auch nach dem Seitenwechsel ging Minden zunächst das hohe Tempo wieder mit, doch beim THW mehrten sich nun die Fehler im Abschluss. Zeitz auf Rechtsaußen, Lövgren im Gegenstoß, Ahlm vom Kreis - die Kieler ließen reihenweise beste Chancen aus. So plätscherte die Partie in der zweiten Halbzeit etwas dahin, der Vorsprung des THW pendelte zwischen sieben und elf Toren hin und her.

In der 45. Minute wurde es dann kurios: Filip Jicha trat zum Siebenmeter gegen Malik Besirevic an, sein Wurf wurde vom Niederländer nicht einfach nur entschärft, sondern sogar festgehalten. Die Zuschauer in der Sparkassen-Arena applaudierten dem Mindener Keeper zu diesem Kunststück, welcher sich nicht nehmen ließ, sich vor dem Publikum gentleman-like zu verbeugen. Noch kurioser wurde es fünf Minuten später, als Besirevic dieses Kunststück gegen Dominik Klein sogar wiederholen konnte.

7/1 Treffer steuerte Filip Jicha zum Sieg bei.
Klicken Sie zum Vergrößern! 7/1 Treffer steuerte Filip Jicha zum Sieg bei.
Doch der Mindener Schlussmann war nicht der einzige Spieler, dem zugejubelt wurde: In der 53. Spielminute feierte Tim-Philip Jurgeleit sein Debüt für die Zebras. Der gelernte Linksaußen des TSV Altenholz durfte auf der für einen Rechtshänder eher unpraktischen Position auf der rechten Außenposition ran, konnte wenig später aber dennoch artistisch aus spitzem Winkel seinen ersten Bundesligatreffer feiern. Und dann war da auch noch ein Andreas Palicka, der mit unzähligen Paraden eines seiner besten Spiele im Zebra-Trikot ablieferte und sich zeitweise in einen Rausch pushte.

Am Ende hieß es 39:30 für den THW, der damit den Ligarekord des TBV Lemgo mit 20 Siegen am Stück aus dem Jahre 2002 egalisiert hat. Sieg Nummer 21 soll dann am 28. Februar in Großwallstadt folgen, doch bis dahin warten noch zwei wichtige Hauptrundenspiele in der Champions League auf die Zebras. Ab sofort gilt nun also die volle Konzentration der Neuauflage des letztjährigen Finals, wenn am Sonntag Titelverteidiger Ciudad Real in der Sparkassen-Arena antritt. Hierfür müssen sich die Zebras, dann sicherlich wieder mit dem heute pausierenden Nikola Karabatic, allerdings gehörig steigern und über 60 Minuten so spielen, wie sie es elf Minuten lang in der ersten Halbzeit gegen Minden getan hatten.

(Sascha Krokowski)

Hier geht's zu weiteren Fotos vom Spiel...

Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.

Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason:
[auf die Frage, was er Palicka vor dessen gehaltenen Siebenmeter gesagt hat:]
Das bleibt unter uns. Ich habe ihm einfach noch ein paar Tipps gegeben, in welche Ecke der Schütze am liebsten wirft und er hat den Ball gehalten!

[auf die Frage, ob zwischen zwei wichtigen CL-Spielen ein wenig die Luft raus sei:]
Nein, überhaupt nicht. Es ist wichtig, sich auf jedes Spiel einzeln zu konzentrieren und gedanklich nicht schon beim nächsten Sonntag zu sein. In der ersten Halbzeit haben meine Jungs zu passiv in der Abwehr gestanden und Minden hat uns dann schon Probleme bereitet. Nach den ersten 20 bis 25 Minuten konnten wir uns dann absetzten.

Heute war es wichtig, dass sich keiner verletzt, denn am Wochenende brauche ich jeden Mann im Team.

[zu den Einsätzen der jungen Garde:]
Die Jungs trainieren eifrig bei uns mit. Moritz Weltgen und Daniel Wessig ganz besonders. Heute stand mir Nikola Karabatic nicht zur Verfügung, also hatte ich die Möglichkeit, die jungen Spieler mitzunehmen.

Tim-Philip Jurgeleit habe ich auf Rechtaußen gebracht, damit Vid Kavticnik mal ein wenig Entlastung bekommt. Er spielt sonst immer durch und auch Kim Andersson brauchte eine Pause.

[zur Verletzung von Nikola Karabatic:]
Ich gehe davon aus, dass er uns am Sonntag wieder zur Verfügung steht. Momentan macht ihm nicht nur sein Knöchel Probleme. Viel mehr plagen ihn jedoch Beschwerden im Knie, die er schon während der WM hatte.

[zur Situation in der Champions League:]
Dass wir weiterkommen, steht wohl schon so gut wie fest. Es ist aber genauso wichtig, wenn nicht sogar ab jetzt wichtiger, zu sehen, dass wir Erster der Gruppe werden. Für eine gute Viertelfinalpaarung ist es entscheidend, ob man Erster oder Zweiter der Hauptrundengruppe gewesen ist. Es wird kein leichtes Spiel am Sonntag!

GWD-Trainer Richard Ratka:
Ich habe keinen Gedanken an einen hohen Druck verschwendet. Wir haben hier gegen eine super Truppe gespielt und auch von meiner Mannschaft hat man ein gutes Spiel gesehen. In der 15. Minute wollte ich Hegemann eine Pause gönnen, dass das schon ein wenig in die Hose gegangen ist, da wir ab da mehr Tore kassiert haben, hat man gesehen. Die 2. Halbzeit war offen, wir haben eine gute erste und zweite Welle gespielt und vielleicht hat es Kiel am Ende auch etwas lockerer angehen lassen. In solchen Spielen wie heute gilt es für uns Dinge auszuprobieren und zu wechseln.

[zum Applaus für Malik Besirevic:]
Die Atmosphäre in der Sparkassen-Arena ist immer etwas Besonderes, und ungewöhnlich viele Fans wollen uns auf dieser Tour jedes Jahr aufs Neue begleiten.

Diese Stimmung und dieses Szenario hat sich in Kiel einfach etabliert und da ist es toll, wenn das Publikum auch dem gegnerischen Torwart Applaus gibt.

GWD-Keeper Malik Besirevic gegenüber hbl.tv:
Ich habe in der Halbzeit ja schon gesagt, dass wir einfach weiter unser Spiel machen und ich glaube, wir haben ein gutes Spiel gezeigt. Der Trainer dürfte zufrieden mit uns sein, wir haben uns hier gut verkauft.

[Zu den Strafwürfen:]
Das war nur ein bisschen Glück gegen die Weltklassespieler, ich habe heute einen guten Tag gehabt und ein Quäntchen Glück. Die Ostseehalle ist die beste Halle in der Welt. Das heißt schon etwas, wenn man es schafft, die 10.250 Zuschauer zum Applaus zu bringen.

THW-Spieler Tim-Philip Jurgeleit gegenüber hbl.tv:
Das war ein geiles Gefühl, meine Hände zittern immer noch ein bisschen. Das war ganz anders als in Altenholz, einfach nur ein geiles Erlebnis. In den letzten Trainingseinheiten lief das auf Rechtsaußen, ich spiele ja eigentlich Linksaußen, ganz gut. Toll, dass das heute geklappt hat und ich mein erstes Tor machen durfte.

Ich bin froh, dass ich auflaufen durfte. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich heute spiele.

THW-Spieler Filip Jicha gegenüber hbl.tv:
Wir haben die ersten 15 Minuten richtig schlecht, katastrophal gespielt, hatten richtig Probleme mit der zweiten Welle. Aber dann haben wir es doch durch eine konzentrierte Leistung in der zweiten Halbzeit geschafft.

[Frage: War das Spiel gegen Ciudad Real schon im Kopf?]
Wir konzentrieren uns Spiel auf Spiel, aber klar, wir freuen uns auf das kommende Spiel, das wird richtig spannend, alle sind richtig heiß, vielleicht ist dies doch ein Grund für die heutigen ersten 15 Minuten.

[zum Einstand von Tim-Philip Jurgeleit:]
Als ich vor zwei Jahren hier nach Kiel gekommen bin, hatte ich die gleichen Gefühle wie heute Tim-Philip. Es ist ein einmaliges Gefühl, in der Sparkassen-Arena zu spielen, ich gönne ihm das.

[zu den Gerüchten um ein mögliches Angebot an Jicha:]
Ich habe hier in Kiel einen Vertrag bis 2011, den möchte ich unbedingt erfüllen. Allen Angeboten sage ich eindeutig nein. Meine Familie und ich sind hier völlig zufrieden, für uns kommt ein Wechsel nicht Frage - eindeutig nein!

[zu seinem gefangenen Siebenmeter, gegenüber den KN:]
Die Höchststrafe kommt noch - von der Mannschaft in der Kabine. In die Mannschaftskasse muss ich wohl auch etwas zahlen.

THW-Spieler Dominik Klein gegenüber den KN:
Ein Spiel ist die beste Trainingseinheit.

21. Spieltag: 18.02.09, Mi., 20.15: THW Kiel - GWD Minden: 39:30 (26:17)

Logo THW Kiel:
Omeyer (1.-30., 10 Paraden), Palicka (31.-60., 13/1 Paraden); Wessig, Andersson (6), Lundström (5), Kavticnik (2), Anic (1), Lövgren (8/1), Ahlm (6), Weltgen (1/1), Zeitz (1), Jurgeleit (1), Klein (1), Jicha (7/1); Trainer: Gislason
Logo GWD Minden:
Besirevic (23.-60., 10/3 Paraden), Medhus (1.-23., 3/1 Paraden); Hegemann (5), Henriksson (4), Gylfason (4), Buschmann (2), Schroeder (n.e.), Haaß (7), Simon (1), Just (2), Schäpsmeier (3), Schmidt (2/2); Trainer: Ratka
Schiedsrichter:
Robert Schulze (Magdeburg) / Tobias Tönnies (Dodendorf)
Zeitstrafen:
THW: 1 (Andersson (44.));
GWD: 5 (Haaß (12.), Schmidt (21.), 2x Henriksson (37., 59.), Hegemann (54.))
Siebenmeter:
THW: 7/3 (Medhus hält Lövgren (18.), Besirevic hält Jicha (45.), Klein (50.), Lundström (57.));
GWD: 3/2 (Palicka hält Schmidt (55.))
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0, 1:1, 3:1, 3:2, 4:2, 4:4 (5.), 5:4, 5:6, 6:6, 6:7, 8:7 (11.), 8:8, 10:8, 10:9, 11:9, 11:11 (15.), 14:11, 14:12 (19.), 22:12 (26.), 22:13, 23:13, 23:15, 24:15, 24:16, 25:16, 25:17, 26:17;
2. Hz.: 27:17, 27:18, 28:18, 28:20, 29:20, 29:22 (36.), 32:22 (40.), 32:23, 33:23, 33:24, 35:24 (46.), 35:26, 36:26 (51.), 36:27, 37:27, 37:28, 38:28, 38:29, 39:29, 39:30.
Zuschauer:
10250 (ausverkauft) (Sparkassen-Arena-Kiel, Kiel)
Spielgrafik:
Spielgrafik

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 19.02.2009:

Kürelemente bei Pflicht gegen Minden

THW ließ beim 39:30-Sieg nichts anbrennen
Kiel - Handballmeister THW Kiel ließ sich gestern Abend auf seinem Spurt zum 15. Titelgewinn auch nicht von Außenseiter GWD Minden aus der Spur bringen. Nach der 26:17-Torflut aus der ersten Halbzeit, legten die Kieler später zwar den Schongang ein, tauschten die vorangegangene Trefferschwemme aber gegen eine sehr unterhaltsame Restspielzeit ein und zogen den Schlussstrich mit dem 39:30-Endresultat.

THW-Trainer Alfred Gislason verzichtete - mit Blick auf die Champions-League-Partie am Sonntag gegen Ciudad Real? - ganz auf Rückraumspieler Nikola Karabatic, der sich drei Tage zuvor in Svendborg eine Verstauchung des Sprunggelenkes zugezogen hatte. Den Spielberichtsbogen füllten mit Daniel Wessig, Moritz Weltgen und Tim Philip Jurgeleit drei Talente mit Zweitspielrecht aus, die sonst für den TSV Altenholz in der Zweiten Liga ein gelbes Trikot tragen. Es lohnte sich für das Trio. Das drückte nicht nur die Bank, sondern durfte in der Schlussphase teilhaben an der Erlebniswelt Sparkassen-Arena. Vier Tage vor dem Handball-Hit gegen den spanischen Meister zauberten die "Zebras" bei ihrer Bundesliga-Pflicht nämlich auch Kürelemente aus dem Hut.

Gleichwohl fiel der Start holprig aus. Die Deckung stand bei Mindens Gegentoren Spalier, im Angriff wurden leichtfertig Großchancen ausgelassen, Missverständnisse gab's, begleitet von Hadern und Zetern. Als Mindens Nationalspieler Michael Hegemann in der 15. Minute zum 11:11 traf, platzte Gislason der Kragen, er bat seine Spielerschar zur Auszeit. Es müssen deutliche Worte gefallen sein, denn fortan standen zwar die selben Akteure auf dem Parkett, aber eine andere Mannschaft. Thierry Omeyer fand im Tor zur Form zurück, die Abwehr wurde zur Wand und vorne trafen die Kieler, wie sie wollten. Allen voran Stefan Lövgren, der bis zum Seitenwechsel sieben Bälle bei Medhus und Besirevic unterbrachte, Kim Andersson und Henrik Lundström waren bis dato fünfmal am Torreigen beteiligt. Der 26:17-Halbzeitstand verhieß Böses für den Gast, Kiels 54:34-Rekordsieg über Magdeburg machte die Runde.

Die zweite Halbzeit aber richtete sich mehr an Tor-Ebbe aus, geriet eher zum Schaulaufen mit Kunststückchen und bemerkenswerten Randnotizen, an dem der THW auch die Gäste teilhaben ließen. Zum Beispiel die Siebenmeter-Show von Torhüter Malik Besirevic. Den ersten Strafwurf hatte Filip Jicha sicher verwandelt, seinen zweiten "fing" Mindens Torhüter in der 45.Minute mit Unterarm und Hüfte, die Zuschauer johlten. Besirevic bedankte sich mit großer Geste, die er im Wechselspiel mit den Fans zehn Minuten später wiederholte, als er Dominik Kleins Siebenmeter auf Kopfhöhe festhielt. Den dritten, von Lundström abgefeuert, drehte Mindens gut gelaunter Schlussmann an den Pfosten, Beifallsstürme vom fairen Publikum waren ihm gewiss.

Jetzt waren die Kieler dran, Aljoscha Schmidt trat an, musste aber auf THW-Keeper Andreas Palicka warten, der den Anweisungen von Gislason lauschte - und erfolgreich befolgte. "Was ich gesagt habe, bleibt unter uns", erklärte Kiels Trainer später, "aber ich habe ihm schon die Lieblingswürfe von Schmidt beschrieben." Der Wurf landete rechts unten an Palickas Fuß. Kiels Strafwurfmisere beendete dann ausgerechnet Moritz Weltgen, Besirevic hatte beim 39:29 keine Chance. Dass ein normales Bundesliga-Pflichtspiel Platz für die Ewigkeit einnehmen kann, erlebte Jurgeleit bei seiner THW-Pflichtspiel-Premiere. Der 19-Jährige traf mit Rechts von Rechtsaußen. "Eine tolle Erinnerung für ewig", freute sich der junge Mann.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 19.02.2009)


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