Auf den THW Kiel wartet am Sonnabend eine schwere Auswärtshürde: Der heimstarke
TV Großwallstadt empfängt die Zebras in der frankenstolz arena in Aschaffenburg -
jener Halle, in der in dieser Spielzeit schon der HSV Hamburg und der VfL Gummersbach
Federn lassen mussten. Das Duell der beiden Traditionsvereine wird um 15 Uhr angepfiffen,
zeitnahe Informationen gibt es wie immer unter
www.kiel-liveticker.de.
THW-Trainer
Alfred Gislason plagen vor dem Bundesliga-Duell
am Sonnabend große Personalsorgen. Neben dem Ausfall des Langzeitverletzten
Börge Lund muss er wie zuletzt auch auf
Stefan Lövgren verzichten. Da
Filip Jicha
mit den Auswirkungen einer Grippe zu kämpfen hat, hofft
Gislason
zumindest auf eine Rückkehr von
Nikola Karabatic: "Der TV Großwallstadt
ist ein schwerer Gegner, ich brauche
Nikola dringend."
|
Der Vertrag von Trainer Michael Roth wurde nicht verlängert. Er verlässt nach vier Jahren den
TV Großwallstadt in Richtung Wetzlar.
|
Mit ganz anderen Sorgen hat derzeit TVG-Trainer Michael Roth zu kämpfen. Denn es lief nicht rund
beim Traditionsverein, bei dem einst auch der heutige THW-Linksaußen
Dominik Klein
auf Torejagd ging. In der Hinrunde verbuchte der mit einigermaßen hohen Ambitionen in die
Saison gestartete Verein lediglich sechs Siege und zwei Unentschieden. Sechs Niederlagen aus sieben
Spielen bedeuteten einen Absturz bis auf Platz 14 der Tabelle, wenngleich sich der
TVG gerade in den Partien gegen stärker eingeschätzte Gegner achtbar schlug. Bei
den Rhein-Neckar-Löwen (32:33), in Magdeburg (34:35) und gegen den TBV Lemgo (29:30) fehlte
jeweils nur ein Tor zum Erfolg, der HSV Hamburg verlor in Aschaffenburg mit 29:32, für den
VfL Gummersbach reichte es dort nur zu einem 34:34-Unentschieden. Doch die ärgerlichen
Niederlagen in Melsungen, Göppingen und vor allem Minden verhagelten die Bilanz gehörig.
|
Nationalspieler Michael Müller ist mit bisher 105 Treffern bester Torschütze der Mainfranken.
|
Das war offenbar zuviel für die Verantwortlichen in Großwallstadt - war man doch durch die
namhaften Verstärkungen, die wir Ihnen wie den kompletten
Gegnerkader des TV Großwallstadt
bereits im
Vorbericht zum Hinspiel
ausführlich vorstellten, vor der Saison von einer Leistungssteigerung der Unterfranken
ausgegangen. Die TVG-Macher zogen eine "Notbremse light" und verlängerten den am Saisonende
auslaufenden Vertrag mit Trainer Michael Roth nicht mehr. Überraschend kam die Trennung
nach vier Jahren nicht für Michael Roth: "Es kamen viele Dinge zusammen, in
erster Linie haben wir nicht die Ergebnisse erzielt, die wir uns erhofft
hatten. Dazu hatten wir zu Saisonbeginn einen ungünstigen
Spielplan, mussten zudem mit Verletzungen kämpfen.
Ich denke einfach das letzte Vertrauen des Managements
war am Ende nicht mehr da." Gleichwohl werde man "nicht im Bösen auseinandergehen", so Roth,
"auch wenn ich über die Entscheidung der Verantwortlichen natürlich schon enttäuscht war".
Nach der WM-Pause startete Großwallstadt mit deutlichen Erfolgen gegen Essen und in Dormagen
wieder durch. Die Schockwellen, die den TVG nach der Bekanntgabe der Trennung von Michael Roth
zum Saisonende erreicht hatten, scheinen heilsame gewesen zu sein, wenngleich Großwallstadt
auf Platz elf mit fünf Punkten Rückstand auf die Berliner Füchse ein wenig im Niemandsland der
Liga herumdümpelt (siehe auch Gegnerkurve Großwallstadt
und Tabelle der TOYOTA HBL).
Der aktuelle TVG-Trainer musste indes nicht lange nach einer Anstellung suchen: Bei der HSG
Wetzlar übernimmt Roth in der kommenden Saison das Amt von Volker Mudrow. Er freue sich
auf seine neue Aufgabe bei der HSG, bis zum Saisonende "gilt meine volle Konzentration
und Hingabe aber dem TV Großwallstadt", so der Großwallstädter Trainer, der es geschafft hatte,
die Mainfranken trotz bescheidener finanzieller Mittel in der Saison 2005/2006 immerhin auf Platz sieben
der Bundesliga und damit sogar in den EHF-Pokal-Wettbewerb zu führen - der größte Erfolg
des TV Großwallstadt seit der deutschen Meisterschaft 1990, die Roth als Spieler miterlebte.
Insgesamt sechs Meisterschaften feierte der bereits 1888 gegründete Verein in der Halle,
von 1978 bis 1981 gewann man vier Titel in Folge und ist damit - wie der THW Kiel -
Mitrekordhalter der Bundesliga. Im DHB-Pokal feierte man vier Erfolge, 1979 und 1980 gewann
der TVG sogar den Europapokal der Landesmeister, den Vorgänger der heutigen Champions League.
Seit acht Jahren allerdings wartet der TVG
auf einen doppelten Punktgewinn gegen die Zebras, der letzte
Großwallstädter Sieg datiert vom 21. Februar 2001 (siehe auch
Gegnerdaten TV Großwallstadt). Beim
29:27-Heimerfolg der Bayern war aus den
aktuellen Spielerkadern nur
Stefan Lövgren
mit dabei, der am Sonnabend fehlen wird. Im
Hinspiel
hatten die Kieler viel Mühe mit dem TVG und einem überragenden Ex-Zebra
Mattias Andersson. Am Ende jubelte der amtierende deutsche Meister
jedoch über einen
37:29-Erfolg. Dennoch dürfte der THW gewarnt sein - die Hamburger
29:32-Niederlage in Aschaffenburg ist ein Signal, das die Zebras über 60 Minuten
hochkonzentriert zur Sache gehen müssen, wollen sie die hohe Auswärtshürde überspringen.
Die Schiedsrichter der Partie am Samstag sind
Lars Geipel und Marcus Helbig (Steuden/Landsberg).
(Christian Robohm)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Lesen Sie bitte auch den KN-Vorbericht.
Aus den Kieler Nachrichten vom 28.02.2009:
Personalprobleme: THW fürchtet um Siegesserie
Meister muss heute bei TV Großwallstadt auf der Hut sein - Einsatz von Karabatic fraglich
Kiel - Letzter Akt in einem
"mörderischen" Februar. Der Titel: Spiel Nummer
sieben. Hauptdarsteller: der deutsche Handball-Rekordmeister
THW Kiel, der heute (15 Uhr, frankenstolz
arena Aschaffenburg) beim TV Großwallstadt seine
Rolle als "Gejagter" der Bundesliga ausfüllen muss.
Danach folgt dann ein "mörderischer" März - übrigens
in sieben Akten.
Das Drehbuch des aktuellen Spieltages war gestern für die
"Zebras" ein wenig auf den Kopf gestellt. Schon um elf
Uhr bat Trainer Alfred Gislason
zum Videostudium und anschließend in Russee zum
Training. Am frühen Abend hob der Kieler Tross dann in
Hamburg ab nach Frankfurt. Mit dabei war auch der am
Knie gehandicapte Nikola Karabatic, über den
Gislason jedoch sagt: "Ob er spielen
kann, wird sich wohl erst direkt vor dem Spiel entscheiden."
Kapitän Stefan Lövgren fällt weiterhin aus.
Und auch Filip Jicha, der
trotz grippaler Schwächung am Mittwoch gegen Svendborg
zwölf Tore aus dem beeindruckenden
rechten Ärmel schüttelte, sah noch am Donnerstag
nur sein Bett. Diagnose: Fieber. Einsatz fraglich.
Die Rückraumreihen bleiben weiterhin gelichtet, so dass auch die Altenholzer "Doppelspielrechtler"
Moritz Weltgen und Daniel Wessig
die Reise nach Aschaffenburg mit antraten.
"Das wird ein schweres Spiel mit einer Riesenstimmung
in der Halle. Wir brauchen Nikola unbedingt, um zu
gewinnen", befürchtet Alfred Gislason und sieht in dem Bestreben,
in der Bundesliga weiterhin ungeschlagen zu bleiben, als A und O eine "extrem
gute Deckung und einen ,Titi' Omeyer, der so hält wie
am Mittwoch". Sorgen, dass
die hohe Belastung bei seinen Spielern auch zu einer Müdigkeit
im Kopf führt, mache sich Gislason allerdings nicht:
"Nein, es ist keine Kopfsache."
Ein größeres Rätsel stellt da schon eher die Form des TV
Großwallstadt dar. Vor der Winterpause rutschten die
Unterfranken bis auf Platz 14 ab, kletterten jetzt wieder auf
Rang elf. "Die wissen nicht richtig, wo sie stehen", weiß
Alfred Gislason. Hinzu kommt das Verletzungspech
des Traditionsklubs. Die Rückraumspieler Stefan
Kneer (Daumenfraktur) und Linkshänder Einar Holmgeirsson
(Faserriss Kniekehle) können nicht auflaufen. Doch
mit den Nationalspielern Michael Müller im rechten Rückraum
und Jens Tiedtke am Kreis oder dem ehemaligen
"Zebra"-Torhüter Mattias Andersson stellt der TVG
auch so eine gefährliche Einheit.
"Für uns geht es darum, dass jeder sein Maximum geben
muss. Nur dann hat man eine kleine Chance gegen den
THW", weiß Mattias Andersson, der im Sommer 2008 aus
Kiel nach Großwallstadt wechselte.
(von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 28.02.2009)
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
TV Großwallstadt - THW Kiel:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!
TV-, Radio- und Internet-Tips:
-
TV: NDR Fernsehen:
Sa., ab 17.00 Uhr: TV Großwallstadt - THW Kiel
Ausschnitte in der Sendung "liga1 - handball"
-
TV: hbl.tv / Sportdigital:
Sa., ab 16.50 Uhr: TV Großwallstadt - THW Kiel
zeitversetzt aus der frankenstolz arena
-
Radio: NDR 1 Welle Nord:
Sa., ab 15.00 Uhr: Liveeinblendungen TV Großwallstadt - THW Kiel
(Einblendungen um 15.12 Uhr, 15.30 Uhr,
15.40 Uhr, 16.00 Uhr, 16.20 Uhr und in der Schlussphase; Berichte und Stimmen
nach dem Spiel um 17.00 Uhr und 17.30 Uhr; Reporter ist Stefan Brasse)
Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
-
Internet: kiel-liveticker.de
Kiel-Liveticker bietet einen zeitnahen ausführlichen Live-Ticker an unter
www.kiel-liveticker.de.
- Internet:
Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer
Live-Ticker-Seite.