Aus den Kieler Nachrichten vom 04.03.2009:
Mitleid bekommt man geschenkt,
Neid muss man sich hart erarbeiten, sagt
eine Volksweisheit. Rekordmeister THW hat geschuftet,
gilt als Deutschlands beliebtester Handballverein. Dass sich in Reihen
der Konkurrenz, vor allem der nördlichen, neben
Neid wegen chronischer Kiel-Siege auch Mutlosigkeit
hinzugesellt, ist nachvollziehbar.
Aber längst kein Grund, den ungeliebten
Mitspieler ohne jeglichen Beweis als Betrüger
an den Pranger zu zerren.
Flensburg steht seit Jahrzehnten
im Schatten des größeren Bruders, der HSV hat ebenfalls dort eingeparkt.
Schade, dass einzelne Vertreter der Clubs jetzt
Amok laufen und dem THW den Teufel an den Hals
wünschen. Manfred Werner zum Beispiel, ehemaliger
Manager der SG, wurde nicht müde, haltlose
Verdächtigungen aus dem Brief des Herrn Matheis an
Uwe Schwenker öffentlich
vorzulesen. Ein Armutszeugnis. Erst recht, weil
Werner als Aufsichtsratsvorsitzender der Handball-Bundesliga Schaden
von seiner Sportart fernhalten soll. Stattdessen bedient
er das Klischee des Nestbeschmutzers. Genau
wie HBL-Aufsichtsratskollege Andreas Rudolph. Der
HSV-Boss soll am Rande des Champions-League-Spiels in Pamplona Gott
und der Welt von THW-Verfehlungen erzählt und damit
erst die Presselawine losgetreten haben.
Schadenfreude ist menschlich, dabei aber das
Große und Ganze aus den Augen zu verlieren und den
eigenen Sport mit Füßen zu treten, ist unloyal. Diese
Männer haben in verantwortlicher Position nichts zu suchen.
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 04.03.2009)