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09./11.03.2009 - Letzte Aktualisierung: 11.03.2009 DHB-Pokal

DHB-Pokal: Mittwoch geht es in Wetzlar um den Halbfinaleinzug

THW-Rumpfteam vor großer Hürde

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Gegner des THW im DHB-Pokal: Das Team der HSG Wetzlar.
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Eine schwere Aufgabe zur Verletzungs-Unzeit: Am kommenden Mittwoch muss die THW-Rumpftruppe bei der HSG Wetzlar eine hohe Hürde überspringen. Dabei gilt es, alle Kraft- und Leistungsreserven zu aktivieren - schließlich winkt mit einem Erfolg in der Rittal-Arena in Wetzlar das DHB-Pokal-Final-Four in Hamburg. Anwurf der Partie ist um 20.15 Uhr. Kurzfristig hat sich das "kiel-liveticker"-Team entschlossen, den THW in Wetzlar zu unterstützen, und liefert deshalb für alle Fans zeitnahe Informationen unter www.kiel-liveticker.de.
Für die HSG Wetzlar ist es das "Finale um den Einzug ins Finale", für den THW Kiel eine weitere schwere Aufgabe im Hammermonat März. Ausgerechnet jetzt ist der Kader der Zebras durch zahlreiche Verletzungen mehr als ausgedünnt. Börge Lund in der Reha nach seiner schweren Verletzung, Kavticnik am Knie lädiert, Stefan Lövgren noch immer nicht von seinem Muskelfaserriss genesen und außerdem von einer Grippe geplagt, Filip Jicha durch eine Bronchitis geschwächt, Karabatic mit Knie- und Fußgelenkproblemen weit von dem Begriff "fit" entfernt: "Das macht acht gesunde Spieler minus zwei Torhüter. Ergebnis: sechs gesunde Feldspieler", rechnet Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker vor. Keine Frage: Die Improvisationskünste von THW-Trainer Alfred Gislason werden dieser Tage auf eine mehr als harte Probe gestellt - und das ausgerechnet vor den wichtigen Spielen in Wetzlar und Hamburg.

Verstärkt die HSG seit Februar: Alexandar Stanojevic vom Champions-League-Teilnehmer Metalurg Skopje.
Verstärkt die HSG seit Februar: Alexandar Stanojevic vom Champions-League-Teilnehmer Metalurg Skopje.
Bei der HSG sieht man die Chancen auf einen Halbfinaleinzug nicht nur durch die Verletzungsmisere beim deutschen Meister wachsen: "Zur Auslosung der Halbfinalpartien sind wir bereits nach Hamburg eingeladen. Es scheint also, dass uns auch der Deutsche-Handball-Bund eine Minimalchance gegen Kiel einräumt", sagte der Sportliche Leiter Rainer Dotzauer, "trotz der enttäuschenden Ergebnisse in den vergangenen Spielen glauben Mannschaft und Verantwortliche an die Pokal-Sensation und werden zusammen mit unseren Fans alles für den Traum Final-Four geben." Mit Sonderverkaufs-Aktionen wie der "Stehplatz-Happy-Hour" versuchte die HSG zuletzt, die Rittal-Arena bis auf den letzten Platz auszuverkaufen - mit Erfolg, wie es scheint.

Dabei hatten die Fans des Traditionsvereins in den vergangenen Wochen wenig zu jubeln. In der TOYOTA Handball-Bundesliga holte die Mannschaft von Trainer Volker Mudrow, dessen am Saisonende auslaufender Vertrag nicht mehr verlängert wurde, in den letzten neun Spielen nur drei Punkte. Einem Unentschieden in Dormagen und dem Überraschungscoup bei den Füchsen Berlin (32:31) standen Niederlagen in Magdeburg, Flensburg, Göppingen und gegen Großwallstadt, Hamburg, Lemgo und Nordhorn gegenüber. Mit 13:33 Punkten rangiert die HSG in der Bundesliga-Tabelle auf Platz 15, hat jedoch mit neun Punkten Vorsprung auf den einzigen Abstiegsplatz in dieser Spielzeit ein beruhigendes Polster (siehe auch Kurve HSG Wetzlar und Tabelle).

Wird am Saisonende durch Michael Roth (jetzt Großwallstadt) ersetzt: HSG-Trainer Volker Mudrow.
Wird am Saisonende durch Michael Roth (jetzt Großwallstadt) ersetzt: HSG-Trainer Volker Mudrow.
Den Kader der HSG Wetzlar stellten wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Bundesliga-Hinspiel ausführlich vor. Allerdings legten die Grün-Weißen im vermeintlichen Abstiegskampf kurz nach der WM in Kroatien noch einmal personell nach: Von Metalurg Skopje (MKD), Gegner des THW in der Vorrunde der Champions League kam Alexandar Stanojevic als Verstärkung für den rechten Rückraum. Bester Torschütze in der Bundesliga ist weiterhin Nationalspieler Sven-Sören Christophersen mit aktuell 149 Toren.

Wie gefährlich "Mudrows Mannen" in der heimischen Arena sein können, bewiesen sie in der Bundesliga beim 33:31-Sieg gegen die Rhein-Neckar Löwen, beim Remis gegen die SG Flensburg-Handewitt und bei der unglücklichen 28:29-Niederlage gegen den HSV Hamburg. Für das Viertelfinale qualifizierte sich Wetzlar mit Siegen beim TV Offenbach (50:23), bei TuSEM Essen (32:20) und gegen den Dessau-Roßlauer HV (36:24, siehe auch DHB-Pokal 2008/2009). Doch die Zebras wissen, wie es in Wetzlar funktionieren kann: Im November gewannen sie das Bundesliga-Spiel beim kommenden Pokalgegner mit 41:28. Im Pokal sind der THW Kiel und die HSG Wetzlar erst einmal aufeinandergetroffen. Am 23. Januar 1999 gewannen die Kieler ebenfalls im Viertelfinale gegen die damals unter dem Namen HSG Dutenhofen/Münchholzhausen firmierende HSG Wetzlar mit 29:22. In der Bundesliga gewann der THW von 21 Begegnungen 15, dreimal gab es ein Unentschieden und dreimal siegte Wetzlar (siehe auch Gegnerdaten Wetzlar).

Schiedsrichter der Partie am Mittwoch sind Lars Schaller/Sebastian Wutzler (Leipzig/Franckenberg).

Die komplette Pokal-Übersicht finden Sie unter DHB-Pokal, Viertelfinale.

(Christian Robohm)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Lesen Sie bitte auch den Vorbericht der Kieler Nachrichten.

 


Aus den Kieler Nachrichten vom 11.03.2009:

Der Weg ins Final Four führt über Wetzlar

Kiel/Wetzlar - THW-Trainer Alfred Gislason spricht in diesen Tagen am liebsten über seinen Sport. Das bekräftigte der Isländer auch gestern noch einmal. Und das sogar, obwohl es vor dem Viertelfinale im DHB-Pokal bei der HSG Wetzlar (heute, 20.15 Uhr, Rittal-Arena) kaum gute Nachrichten zu vermelden gibt.

So trat Filip Jicha die Reise wegen einer hartnäckigen Grippe gar nicht erst an. Rechtsaußen Vid Kavticnik zog sich vor dem Ciudad-Spiel zwar keinen schwereren Schaden im Knie zu, kann jedoch wegen einer Zerrung in der Kniekehle auch nicht spielen. Immerhin, Stefan Lövgren und Nikola Karabatic stehen ihrem Coach bedingt zur Verfügung. Auch "Plan B" mit Kim Andersson und dem ebenfalls grippegeschwächten Linkshänder Christian Zeitz im Rückraum sowie einem der Linksaußen (Klein/Lundström) auf dem rechten Flügel ziehe Gislason in Erwägung und sagt: "Es wird ein hartes Spiel, und Pokal ist sowieso immer etwas anderes. Aber meine Jungs können sich in diesen Tagen gut konzentrieren. Die ganze Sache ist sehr enttäuschend für sie."

Bereits gestern reiste der "Zebra"-Tross über Hamburg und Frankfurt nach Wetzlar. Heute (10 Uhr) steht in Dutenhofen das Abschlusstraining auf dem Programm. Im heimischen Bett hoffte Filip Jicha derweil, seine hartnäckige Grippe zumindest bis zum Spiel in Hamburg am Sonnabend auskuriert zu haben. "In Wetzlar wird es auch ohne mich klappen. Die Mannschaft rückt immer näher zusammen", so der Tscheche, der sich von dem Medien-Rummel um die Bestechungsvorwürfe nicht aus der Ruhe bringen lasse: "Das interessiert mich nicht. Ich habe keine Lust, jeden Tag 20 Artikel zu lesen und konzentriere mich auf den Sport." THW-Kapitän Stefan Lövgren hofft nun, dass seine Mannschaft es heute schafft, "die richtige sportliche Antwort zu geben".

Wetzlars Sportlicher Leiter Rainer Dotzauer spricht derweil vom "bedeutendsten Spiel für die HSG seit vielen Jahren". "Neben viel Anerkennung und Prestige würde uns der Einzug ins Final Four eine stolze Summe von über 100 000 Euro in die Vereinskasse spülen." Gestern waren bereits mehr als 3000 Karten für das Pokal-Viertelfinale verkauft. HSG-Trainer Volker Mudrow fordert: "Wir dürfen Kiel keinen Zentimeter Platz lassen. Wir haben eine Chance, gerade zur jetzigen Zeit - denn aktuell hat der THW sicherlich ganz andere Probleme." Mudrow, der bis zum Saisonende auf Kreisläufer Sebastian Weber (Meniskuseinriss) und heute auch auf Spielmacher Chen Pomeranz (Kreuzbandriss) verzichten muss, kündigte bereits an, im Spiel gegen die "Zebras" mit einigen Überraschungen aufwarten zu wollen.

(Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 11.03.2009)

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