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07./08./09.03.2009 - Letzte Aktualisierung: 09.03.2009 Champions League

Champions League: THW-Rumpfteam verliert knapp bei Ciudad Real

Trotz 33:35 sichern sich die Zebras den Gruppensieg

CL, Gruppe 4, 4. Spieltag: 07.03.2009, Sa., 20.00: BM Ciudad Real - THW Kiel: 35:33 (18:18)
Update #5 KN-Spielbericht, EC-Ergebnisse, Fotos, Spielbericht und Stimmen ergänzt ...

Dominik Klein erzielte sieben Tore. Hier läuft er seinem Gegenspieler Roberto Garcia Parrondo davon.
Klicken Sie zum Vergrößern! Dominik Klein erzielte sieben Tore. Hier läuft er seinem Gegenspieler Roberto Garcia Parrondo davon.
Spaniens Millionentruppe Ciudad Real war am 11. Mai vergangenen Jahres das letzte Team, das den THW Kiel besiegen konnte. Seitdem waren die Kieler in rekordverdächtigen 37 Pflichtspielen ohne Niederlage - bis erneut Ciudad Real kam. Am Sonnabend verloren die Zebras im letzten Spiel der Hauptrunden-Gruppe 4 bei BM Ciudad Real hauchdünn mit 33:35 (18:18). Doch trotz der Niederlage feierte der THW einen Erfolg: Mit 10:2 Punkten und dem besseren Torverhältnis sicherte man sich den Gruppensieg und darf deshalb im Viertelfinale das wichtige Rückspiel in der Sparkassen-Arena in Kiel austragen. Wer dann der Gegner sein wird, wird am Montag Abend (18.30 Uhr) in Wien ausgelost.
Bester Werfer auf Kieler Seite in der "Quijote Arena" waren Nikola Karabatic und Dominik Klein mit je sieben Toren. Stark einmal mehr auch Thierry Omeyer mit 18 Paraden.

THW-Trainer Alfred Gislason gehen langsam die Spieler aus.
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Neben dem Ausfall von Börge Lund und Stefan Lövgren ereilte THW-Trainer Alfred Gislason in Ciudad Real die nächste Hiobsbotschaft: Rechtsaußen Vid Kavticnik, im Bundesliga-Spiel gegen Gummersbach zuletzt zwölfmal erfolgreich, erlitt im Abschlusstraining eine Verletzung im Knie, deren Schwere am Montag nach der Rückkehr aus Spanien genauer festgestellt werden muss. Ein Ausfall für die nächsten Spiele ist wahrscheinlich. Durch das Fehlen von Kavticnik musste Gislason erneut experimentieren, er entschied sich über weite Strecken für das Spiel mit zwei Kreisläufern. Und auch Karabatic, der aufgrund seiner Knie- und Fußbeschwerden eigentlich geschont werden sollte, musste annähernd 60 Minuten durchspielen.

Die Partie begann alles andere als verheißungsvoll für den THW Kiel: Ehe die Akteure so richtig auf der Platte standen, stand es bereit 0:3: Arpad Sterbik hatte gut im Tor der Spanier begonnen, Zorman und Rutenka brachten ihre Farben in Führung. Klein und Kim Andersson verkürzten, ehe Klein beim Einlaufen an den Kreis schmerzhaft den Arm von Luc Abalo ins Gesicht bekam. Die Konsequenz: Keine Bestrafung des Franzosen in Diensten des Titelverteidigers, dafür aber eine gelbe Karte wegen Schauspielerei für den Kieler Linksaußen... Diese Situation schien allerdings die Zebras geweckt zu haben. Der heute wieder gut aufgelegte Christian Zeitz bediente Klein mustergültig zum 3:4, nach Rutenkas Treffer sorgte der immer noch grippegeschwächte Filip Jicha für den Anschluss. Kurz darauf schnappte sich erneut Klein den Ball in der eigenen Abwehr
Erneut mit einer starken Leistung: THW-Torhüter Thierry Omeyer.
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und traf zum ersten Ausgleich (9.). Thierry Omeyer zeichnete sich fortan mit einigen spektakulären Paraden aus, eine erneute Zwei-Tore-Führung von Ciudad Real konnte jedoch auch er nicht verhindern. Doch der THW ließ nicht locker, kam erneut zum Ausgleich (13.) und ging kurz darauf durch zwei Tore von Marcus Ahlm und einem Tempogegenstoß-Treffer von Karabatic erstmals mit zwei Toren in Führung (11:9, 17.). Es folgten die großen Minuten des Jerome Fernandez, den die Kieler Defensive einfach nicht in den Griff bekam. Vier Tore erzielte der Weltmeister und Olympiasieger binnen acht Minuten, doch Zeitz ließ den THW immer in Schlagdistanz bleiben - er war es auch, der den Treffer zum 18:18-Halbzeitstand erzielte.

Auch die vielarmige THW-Abwehr konnte vier Treffer Luc Abalos nicht verhindern.
Klicken Sie zum Vergrößern! Auch die vielarmige THW-Abwehr konnte vier Treffer Luc Abalos nicht verhindern.
Ahlm brachte direkt nach der Pause in Führung, Luc Abalo konterte mit zwei Toren - allerdings stand er bei seinem tollen Dreher zum 20:19 lange vor dem Wurf im Kreis. Die Zebras ärgerten sich nicht lange darüber, auch wenn Dujshebaev mit der Einwechslung der Torwart-Legende Javier Hombrados für Sterbik offenbar alles richtig gemacht hatte. Der Routinier griff sich einige Bälle. Da ihm auf der Gegenseite Omeyer in nichts nachstand, entwickelte sich ein rasantes Auf und Ab, in dem der THW nach einer feinen Karabatic-Einzelleistung, Zeitz' Hammer, Kleins Tempogegenstoß und Karabatics Hüft-Geschoss gleich vier Tore in Folge erzielen und beim 23:20 erstmals mit drei Toren in Führung gehen konnte (35.). Igor Anic setzte sich schön zum 25:22 durch, Zeitz vollendete einen Tempogegenstoß frech mit einem überraschenden Wurf zum 26:23 (40.), kurz darauf vollbrachte er dieses Kunststück noch einmal: 27:24 (42.), Dujshebaev nahm seine Auszeit.

Nikola Karabatic musste bei seinem ersten längeren Einsatz wieder viel einstecken.
Klicken Sie zum Vergrößern! Nikola Karabatic musste bei seinem ersten längeren Einsatz wieder viel einstecken.
Die Zebras kämpften - doch Ciudad Real hatte offenbar die größeren Reserven. Trotzdem: Als Klein in Unterzahl mit einem tollen Heber das 30:27 (47.) erzielte, war ein Sieg in der Quijote-Arena weiter im Bereich des Möglichen. Das spürten auch die Zuschauer, die vollkommen verstummt und verstimmt das Geschehen auf der Platte betrachteten. Als Ahlm dann aber für zwei Minuten auf die Bank geschickt wurde, konnten die immer müder werdenden Zebras Ciudad Real nicht stoppen: Metlicic und Parrondo trafen in Überzahl, Hombrados schnappte sich einige Würfe, die Anspiele in der THW-Offensive landeten beim Gegner: Auch nach dem "Auffüllen" traf Ciudad Real weiter. Morros zog einen Tempogegenstoß-Wurf dicht über Omeyers Scheitel, einen weiteren Schnellangriff schloss Rodriguez ab - vier Gegentore in drei Minuten brachten dem Gastgeber das 31:30 (51.). Noch einmal flackerte der Kieler Kampfeswille auf, als Karabatic und Jicha ihrerseits den THW wieder in Führung brachten (53.) - dann jedoch machte sich der Kräfteverschleiß immer stärker bemerkbar. Klein traf noch einmal zum Ausgleich (33:33, 58.), ehe Hombrados die Partie entschied. Erst griff er sich einen Rückraumwurf von Jicha, dann traf Parrondo zum 34:33, ehe erneut Hombrados gegen den frei vor ihm auftauchenden Ahlm Sieger im Duell blieb. Ales Pajovic' Siebenmeter zehn Sekunden vor dem Ende hatte nur noch statistischen Wert.

Kim Andersson erzielte drei Tore.
Klicken Sie zum Vergrößern! Kim Andersson erzielte drei Tore.
Trotz der Niederlage können die Zebras mit viel Selbstvertrauen die Heimreise aus Spanien antreten. Nur sieben einsatzfähige Feldspieler, von denen drei sogar angeschlagen in die Partie gingen, und trotzdem lange gegengehalten: Diese Leistung macht Hoffnung, zumal sich mit einem in der Abwehr wie in der Offensive gut agierenden Igor Anic eine Alternative gerade zur rechten Zeit anbot. Sollten sich die Befürchtungen bezüglich der Verletzung von Vid Kavticnik allerdings bestätigen, kommen ganz schwere Wochen auf die Zebras zu - zumal der Terminplan keine Gnade kennt: Bereits am Mittwoch müssen die Kieler wieder auswärts ran. Dann geht es bei der HSG Wetzlar um den Einzug ins DHB-Pokal-Final-Four - und nach Hamburg will der THW natürlich auch in diesem Jahr!

(Christian Robohm)

Lesen Sie auch den Spielbericht der Kieler Nachrichten.

Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason:
Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft und froh, dass Karabatic wieder mehr spielen konnte. Es ist egal, dass wir mit zwei Toren Unterschied verloren haben. Das Wichtigste heute war, dass wir gut gespielt haben.
Ciudads Trainer Talant Dujshebaev:
Auch ich bin sehr zufrieden. Wir waren in der ersten Halbzeit ganz gut, allerdings hat Thierry Omeyer zuviele Eins-gegen-Eins-Situationen gehalten. In der zweiten Halbzeit haben wir zunächst zuviele Bälle verloren, trotzdem muss ich meinem Team ein Riesen-Kompliment machen, dass es bis zum Ende "gezogen" hat. Ich glaube, wir haben ein sehr gutes Spiel mit viel Tempo gesehen.

Entrerrios und Stefansson haben heute nicht gespielt, weil wir zuviele Spieler im Kader haben.

Hätte man mir vorher gesagt, dass wir in der so genannten "Todesgruppe" bis zum Ende um Platz eins würden mitspielen können, hätte ich das nicht geglaubt. Wichtig ist aber nicht der Tabellenplatz, sondern der Einzug in die nächste Runde.

THW-Rückraumspieler Nikola Karabatic:
Vor dem Spiel hatten wir Bedenken, ob wir überhaupt sieben einsatzfähige Spieler zusammen bekommen. Viele Spieler sind angeschlagen, trotzdem haben wir gut gespielt. Deshalb bin ich zufrieden mit unserer Leistung. Titi hat uns in der ersten Halbzeit sehr geholfen, in der zweiten Hälfte haben wir 25 Minuten sehr gut im Angriff gespielt. Zum Schluss hin wurden wir etwas müde, und Ciudad hat dann schnelle Tore machen können.
Ciudads Rückraumspieler Jerome Fernandez:
In der ersten Halbzeit war Titi sehr gut, in der zweiten Hälfte waren wir besser. Das hilft uns in unserem nächsten Spiel diese Woche.
THW-Manager Uwe Schwenker:
Das war ein starkes Spiel unserer dezimierten Mannschaft. Hut ab vor dieser Leistung!

 


Champions League, Gruppe 4, 4. Spieltag: 07.03.09, Sa., 20.00: BM Ciudad Real (ESP) - THW Kiel: 35:33 (18:18)

Logo Ciudad BM Ciudad Real (ESP Flagge ESP):
Hombrados (31.-60., 9 Paraden), Sterbik (1.-30., 9 Paraden); Laen (2), Källman (1), Fernandez (5), Pajovic (3/2), Parrondo (5), Abalo (4), Metlicic (3), Rodriguez (1), Rutenka (6/1), Zorman (4) Morros (1), Urios (n.e.); Trainer: Dujshebaev
Logo THW Kiel:
Omeyer (1.-60., 18 Paraden), Palicka (2 Siebenmeter, 0 Paraden); Andersson (3), Lundström, Kavticnik (n.e.), Anic (2), Ahlm (3), Zeitz (6), Karabatic (7/2), Klein (7), Jicha (5); Trainer: Gislason
Schiedsrichter:
Nordine Lazaar/Laurent Reveret (Frankreich)
Zeitstrafen:
Ciudad Real: 2 (2x Metlicic (8., 13.));
THW: 6 (Jicha (5.), Karabatic (14.), Andersson (18.), Anic (26.), 2x Ahlm (47., 60.))
Siebenmeter:
Ciudad: 4/3 (Omeyer hält Rutenka (43.)) ;
THW: 3/2 (Sterbik hält Jicha (13.))
Spielfilm:
1. Hz.: 3:0 (4.), 3:2 (5.), 5:3 (8.), 5:5, 6:6 (11.), 8:6 (12.), 8:8, 9:9 (14.), 9:11 (17.), 10:12, (18.), 13:12 (19.), 14:13, 15:14, 16:15 (27.), 17:16, 18:17, 18:18;
2. Hz.: 18:19, 20:19 (31.), 20:23 (35.), 21:24, 22:24 (38.), 23:26 (40.), 24:27, 25:28 (43.), 26:29 (46.), 27:30 (47.), 31:30 (51.), 31:32 (53.), 33:32 (58.), 33:33, 34:33 (59.), 35:33.
Zuschauer:
5000 (Quijote Arena, Ciudad Real (ESP))

 

Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Der HSV Hamburg hat den Viertelfinaleinzug nach einer hart umkämpften Partie am Mittwoch gegen den russischen Abonnementmeister Chehovski Medvedi Moskau perfekt gemacht. Das 32:31 (16:15) reichte den Schwalb-Schützlingen zum Weiterkommen als Tabellenerster der Gruppe 1.

In der Gruppe 3 verpasste die SG Flensburg-Handewitt durch eine 32:36 (11:15)-Niederlage den Gruppensieg.

Gegen einen völlig indisponierten Gegner gewannen die Rhein-Neckar Löwen am Sonntag und qualifizierten sich damit in der Gruppe 2 für das Viertelfinale. Im "Entscheidungsspiel" gegen Gegen Chambery Savoie (FRA) gewannen die Löwen mit 40:25 und erreichten so sogar noch den Gruppensieg, da RK Zagreb bei Punktgleichheit die um sechs Tore schlechtere Differenz aufweist.

Der VfL Gummersbach im EHF-Pokal sowie die HSG Nordhorn im Pokal der Pokalsieger haben nach dem Erreichen des Viertelfinals im Europacup bis Ende März frei.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 09.03.2009:

Mit breiter Brust zum Gruppensieg

33:35 in Ciudad Real für THW ohne Folgen
Ciudad Real - Die Bestechungsaffäre zieht alle Beteiligten in ihren Bann, Handball gespielt wurde Ciudad Real am Sonnabend aber auch, gut sogar. Zwar verlor der THW Kiel sein letztes Gruppenspiel in der Champions League bei BM Ciudad Real mit 33:35 (18:18), zeigte aber einen beherzten Auftritt und erkämpfte sich mit einer Rumpftruppe vor der heutigen Viertelfinal-Auslosung in Wien Tabellenplatz eins vor Ciudad Real.

Kiel zieht mit 10:2 Zählern vor den punktgleichen Spaniern in die K.o.-Runde ein, in der man Heimrecht für das Rückspiel sicher hat. Die "Zebras" hatten das Hinspiel in Kiel mit 33:26 gewonnen und liegen in der Addition beider Spiele vorn. Allerdings endete auch die beeindruckende THW-Serie von 37 Spielen ohne Niederlage. Am 11. Mai 2008 gab es die letzte Niederlage, damaliger Kontrahent: BM Ciudad Real, CL-Finalrückspiel in Kiel.

Rechtsaußen Vid Kavticnik, gegen Gummersbach mit zwölf Toren noch erfolgreichster Kieler Torschütze, hatte sich im Abschlusstraining das Knie gezerrt. Der Slowene musste nicht nur gegen Ciudad Real passen, sondern dürfte dem THW auch im Pokalspiel gegen Wetzlar und in der Bundesliga fehlen. Heute soll eine MRT-Untersuchung genauen Aufschluss über die Schwere der Verletzung bringen. Mit zwölf Spielern sei man in Spanien angereist, rechnete Mannschaftsarzt Dr.Detlev Brandecker vor. Kavticnik verletzt, Lövgren verletzt, außerdem von einer Grippe geplagt, Jicha durch eine Bronchitis geschwächt, Karabatic mit Knie- und Fußgelenkproblemen gehandicapt. "Macht acht gesunde Spieler minus zwei Torhüter. Ergebnis: sechs gesunde Feldspieler."

Der Rest des "Giganten aus dem Norden" (Ciudad-Ankündigung) stürzte sich indes mutig und mit breiter Brust in das Spiel gegen den Favoriten, der ebenfalls wichtige Kräfte ersetzen musste. Neben David Davis fehlten Olafur Stefansson, Alberto Entrerrios und Didier Dinart. Man habe zur Zeit ein schweres Programm zu bewältigen, daher müsse er einigen Spielern Pausen verschaffen", erklärte BM-Trainer Talant Duschebajew. "Wir waren schon vor dem Spiel für das Viertelfinale qualifiziert. Allein das war wichtig."

Ein Freundschaftsspiel unter dem Pflichtspiel-Etikett wurde es trotzdem nicht. Beide Teams wollten den Sieg, Imagegewinn stand auf den Wunschzetteln. Der 0:3-Rückstand war schnell ausgeglichen, beim 9:10 durch Nikola Karabatic hatten die "Zebras" in der 16. Minute sogar erstmals die Nase vorn und bestimmten Rhythmus sowie Gangart. Überragend präsentierte sich erneut Torhüter Thierry Omeyer, der in Halbzeit eins zwölf Würfe parierte, den Spaniern gerade bei Einsgegen Eins-Situationen den Zahn zog und am Ende auf 19 gehaltene Bälle kam. "Omeyer stand meiner Mannschaft im Weg", bekannte Duschebajew.

Couragiert agierten die Kieler auch im Angriffsspiel. Linksaußen Dominik Klein war neben Karabatic, der sich durchbiss, mit ebenfalls sieben Toren am erfolgreichsten, traf auch aus dem Rückraum, lief geschickt ein und nutzte seine Chancen von Außen konsequent. Wichtige Treffer steuerte zudem Christian Zeitz bei, der mit zunehmender Spielpraxis zu alter Form zurückfindet. Ungewohnt in verantwortlicher Abwehrposition stand Igor Anic seinen Mann, traf, nachdem er zu Beginn mehrfach an Weltklasse-Torhüter Arpad Sterbik gescheitert war, später zweimal.

Mit 18:18 gingen die Teams in die Halbzeitpause, weite Strecken des zweiten Abschnitts gehörten dann erneut den Gästen, die in der 48. Minute beim 27:30 wie der kommende Sieger aussahen, aber den Vorsprung noch innerhalb von wenigen Minuten unkonzentriert aus den Händen gaben. Als ausgerechnet Marcus Ahlm, Kiels zuverlässiger Kreisläufer, beim Stand von 34:33 frei an Hombrados scheiterte, waren die Weichen für Ciudad, für das Rutenka (6), Parrondo und Fernandez (je 5) am besten trafen, auf Sieg gestellt. "Wir hätten gern gewonnen, aber ich bin sehr zufrieden mit der Leistung", resümierte Trainer Alfred Gislason. "Für mich war wichtig, dass die Mannschaft gut gespielt hat."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 09.03.2009)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 09.03.2009:

Ciudad muss sparen

THW-Youngster durfte gegen Ciudad Lehrstunde in der CL nehmen
Ciudad Real - Wie der THW Kiel in der Bundesliga, so befindet sich auch Ciudad Real in Spanien auf Rekordjagd. Die Mannschaft von Trainer Talant Duschebajew stellte gerade mit 16 Siegen in Folge eine neue Bestmarke in der Liga Asobal auf. Allerdings zieht Mäzen und Sponsor Domingo Diaz de Mera den Gürtel künftig enger. Er werde den Etat um die Hälfte von bisher sechs Millionen Euro auf drei Millionen senken, sagte der Multi-Milliardär, der sein Geld im Baugeschäft und mit Immobilien gemacht hatte.

Eigenes Vermögen soll in diesem Etat allerdings nicht genannt sein. Insider schätzen diesen mit de Meras Beitrag auf rund zehn Millionen Euro. Gerüchte besagen, dass de Mera bei der Finanzkrise drei Milliarden Euro verloren haben soll und deswegen die Kürzungen vornimmt. Man werde die Spieler am Saisonende befragen, ob sie mit Gehaltskürzungen einverstanden seien. Vorgesehen ist, den bisherigen 23-Mann-Kader auf 16 zu reduzieren. Wen es trifft, steht indes noch nicht fest. De Mera erklärte allerdings, dass er "nicht von zwei, drei Weltklassespielern abhängig sein will", sondern einen ausgeglichenen Kader anstrebe.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 09.03.2009)


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