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05./06./07.03.2009 - Letzte Aktualisierung: 07.03.2009 Champions League

Champions League: Sonnabend empfängt Ciudad Real den THW Kiel zum Gigantenduell

Eurosport überträgt live aus der Quijote Arena

Update #2 KN-Vorbericht vom 07.03. und neueste Informationen aus Ciudad Real ergänzt

Das Team von Ciudad Real: Gegner des THW in der  Hauptrunde der Champions League.
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Sonnabend fällt die Entscheidung, wer als Gruppenerster der Champions-League- Hauptrunden-Gruppe 4 in das Viertelfinale einzieht: Um 20 Uhr empfängt der Titelträger Ciudad Real den THW Kiel zum zweiten Gigantenduell innerhalb von zwei Wochen. Nach dem klaren 33:26-Erfolg der Zebras im Hinspiel würde den Zebras wegen des insgesamt besseren Torverhältnisses sogar eine Niederlage mit sieben Toren zum Gruppensieg reichen - aber der THW setzt in der Provinz La Mancha auf Sieg. Schließlich gilt es, die unglaubliche Serie von 37 Pflichtspielen ohne Niederlage zu verteidigen. Die Spanier hingegen wollen die Hinspiel-Schmach unbedingt tilgen. Beste Voraussetzungen also für ein spannendes Duell der beiden wohl weltbesten Vereinsmannschaften, das Eurosport live überträgt.
Dabei ist die personelle Situation beim THW Kiel ausgerechnet vor diesem Prestigeduell nicht gerade rosig. Börge Lund verletzt, Stefan Lövgren noch immer nicht von seinem Muskelfaserriss genesen, Nikola Karabatic schwer angeschlagen und einige Zebras mit den Folgen einer Grippe kämpfend - Alfred Gislason muss auch bei Ciudad Real improvisieren.

Wieder fit: Abwehr-Spezialist Didier Dinart.
Wieder fit: Abwehr-Spezialist Didier Dinart.
Auf der Gegenseite kann Ciudad-Real-Trainer Talant Dujshebaev voraussichtlich wieder beinahe aus den Vollen seines 23-köpfigen Kaders schöpfen, den wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vorgestellt haben. Verzichten muss Dujshebaev wie im Hinspiel auf jeden Fall auf den Linksaußen David Davis. Die "Speerspitze" der 5-1-Deckung Ciudad Reals hatte sich im Abschlusstraining vor dem Champions-League-Spiel gegen den FC Barcelona, das Ciudad Real mit 32:29 gewonnen und die Katalanen so aus dem Wettbewerb befördert hatte, einen Einriss am Außenmeniskus des rechten Knies zugezogen. Davis wird am Freitag in Madrid durch Kniespezialist Pedro Guillen, der früher Julio Fis behandelte, operiert laut Mannschaftsarzt Miguel Angel Lopez etwa vier bis fünf Wochen ausfallen. Seinen vorgezogenen Part in der Deckung soll laut Co-Trainer Raul Gonzalez Rechtsaußen Parrondo übernehmen, um Jonas Källmann zu entlasten.

Ebenfalls wohl wieder nicht mit von der Partie wird Kreisläufer-Ungetüm Rolando Urios sein. Der Langzeit-Rekonvaleszent soll nur noch an maximal einem Spiel pro Woche teilnehmen: Da er Mittwoch gegen Aragon zum Einsatz kam, wird er am Sonnabend gegen den THW wohl nicht auflaufen. Wieder zurück ist in der Abwehr ist allerdings Defensiv-Spezialist Didier Dinart: Nach seiner bei der WM erlittenen muskulären Verletzung gab er gegen Aragon sein Comeback. Er soll im Mittelblock neben dem jungen Halblinken Viran Morros schnell wieder zu alter Klasse zurückfinden. Die gegen Aragon nach einer Entscheidung des Trainerstabs fehlenden drei Rückraumspieler Rutenka, Pajovic und Zorman werden gegen den THW wieder dabei sein.

Mäzen Ciudad Reals: Multi-Milliardär Domingo Diaz de Mera.
Mäzen Ciudad Reals: Multi-Milliardär Domingo Diaz de Mera.
Beinahe noch interessanter als die Personalsituation gestaltet sich indes das Umfeld Ciudad Reals. In einem Interview mit der Zeitung "La Tribuna de Ciudad Real" äußerte sich Klubeigentümer Domingo Diaz de Mera zur aktuellen Wirtschaftskrise, die offenbar auch den spanischen Handball erfasst hat. Er plane, so de Mera, die Mannschaft auf maximal 16 Spieler zu verkleinern. Diese Truppe müsse ausgeglichen zusammengestellt werden, forderte der Multimilliardär. "Wir können es uns nicht leisten, von ein oder zwei Klassespielern abhängig zu sein." Der Etat müsse drastisch "angepasst" werden. De Mera gibt den offiziellen Etat auf mehr als sechs Millionen Euro an - angesichts der Startruppe von Ciudad Real erscheint diese Zahl zumindest wenig realistisch. Noch unglaublicher wirken die Zahlen, die de Mera für die Planung der kommenden Saison angibt: So soll der Etat auf etwa drei Millionen Euro schrumpfen. Die unter Vertrag stehenden Spieler sollen zum Ende der laufenden Saison befragt werden, wie sie zu den zu verringernden Gehältern stehen. Der Etat 2009/2010 soll bestritten werden aus einer Million Euro öffentlicher Subvention, rund 1,2 Millionen Euro aus dem Verkauf von Dauerkarten, 200.000 Euro Ligazuschuss und dem Verkauf von Einzelkarten sowie bis zu 500.000 Euro aus Prämien der Champions League. 20 bis 25 Prozent des Budgets müssten wie bisher auch in Zukunft aus Zuschauereinnahmen bestritten werden - nicht angegeben ist allerdings das persönliche Engagement de Meras, das den offiziellen Etat wohl überschreiten wird.

Ciudad-Real-Trainer Talant Dujshebaev.
Ciudad-Real-Trainer Talant Dujshebaev.
In dieser Saison zeigt sich Ciudad Real von den drohenden "Sparmaßnahmen" bisher unbeeindruckt. So stellte auch das Team aus der Provinz "Kastillien La Mancha" mit der gelungenen Generalprobe bei CAI Aragon einen Rekord auf: Zum ersten Mal blieben die Dujshebaev-Schützlinge 16 Liga-Spiele in Folge ohne Punktverlust. Allerdings musste sich Ciudad Real in Zaragoza mächtig strecken, bis der knappe 25:23 (11:12)-Auswärtssieg in trockenen Tüchern war. CAI Aragon drückte dem Spiel bis Mitte der zweiten Hälfte seinen Stempel auf. Dann spielte Ciudad Real sein ganzes Potenzial aus und glich durch Källman in der 41. Minute zum 16:16 aus. In der 45. Minute erspielte sich der Gast durch Chema erstmals die Führung (19:18). Die Hausherren wurde zusehends müder und verloren trotz heftiger Gegenwehr bis zum Schluss. Die "manchegos" überzeugten durch ihre Betonabwehr und ihre Geduld bis zur Schlussphase - Lohn der Mühen war nach dem 20. Spieltag die Verteidigung der Tabellenführung. Ciudad Real führt die Liga Asobal mit 36 Punkten vor Barcelona (34) und San Antonio (32) an.

Ciudad Real liegt rund 200 Kilometer von Spaniens Hauptstadt Madrid entfernt.
Ciudad Real liegt rund 200 Kilometer von Spaniens Hauptstadt Madrid entfernt.
Doch Sonnabend ist all das Vorgeplänkel passe - dann gilt es, im Duell der beiden wohl weltbesten Vereinsmannschaften den Gruppensieger zu küren. Die Zebras besteigen am Freitag das Flugzeug und fliegen erstmals direkt nach Ciudad Real. Landen werden sie erstmals auf dem brandneuen, von Domingo Diaz de Mera finanzierten, Großflughafen etwa zehn Kilometer außerhalb der Stadt. Hierdurch entfällt die lange Busfahrt aus der rund 200 Kilometer von Ciudad Real entfernten spanischen Hauptstadt Madrid (siehe auch Gegnerdaten Ciudad Real (ESP)) . Mit an Bord werden auch einige wenige Fans sitzen - der weitaus größere Teil der "Zebrasprotten" und des Fanklubs "Schwarz-Weiß" wird dieses Mal gemeinsam in Kiel zitten: Beide Fanklubs haben ein Public-Viewing für Mitglieder organisiert.

Die Partie am Sonnabend wird vom französischen Top-Gespann Nordine Lazaar/Laurent Reveret geleitet. Der EHF-Delegierte Rui Coelho kommt aus Portugal.

(Dr. Oliver Schulz/Christian Robohm)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Lesen Sie bitte auch

 

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Eine Frage der Ehre

Olafur Stefansson in seiner letzten Saison bei Ciudad Real - ab Juli spielt er bei den Rhein-Neckar Löwen.
Olafur Stefansson in seiner letzten Saison bei Ciudad Real - ab Juli spielt er bei den Rhein-Neckar Löwen.
BM Ciudad Real brennt im Rückspiel gegen den THW Kiel auf Wiedergutmachung. Olafur Stefansson appelliert an den Stolz seiner Kollegen. Schließlich zählt für den Isländer in seiner letzten Saison in Spanien nur der Titel.

Wenn der THW Kiel am kommenden Samstag um 20 Uhr in der "Quijote Arena" aufläuft, dann kann er es vermeintlich locker angehen lassen. Der Viertelfinaleinzug ist längst in trockenen Tüchern, und aufgrund des grandiosen 33:26-Sieges im ersten Aufeinandertreffen mit BM Ciudad Real dürfte sich der deutsche Meister sogar eine Sechs-Tore-Niederlage erlauben, ohne die für die nachfolgende Auslosung so wichtige Tabellenführung in der Hauptrundengruppe vier an die Spanier zu verlieren. "Aber in Ciudad Real erwartet uns noch ein schweres Rückspiel", weiß nicht nur THW-Trainer Alfred Gislason. Denn für die Spanier ist dieses Spiel eine Frage der Ehre.

Die Kieler Handball-Gala hat Spuren hinterlassen - gerade beim gedemütigten Gegner. "Ich bin enttäuscht, dass wir so hoch verloren haben. Kiel hat super gespielt, wenig Fehler im Angriff gemacht und konsequent in der Abwehr gespielt. Man hat gesehen, warum der THW die Nummer eins in Deutschland ist", erkennt Ciudads Olafur Stefansson respektvoll an. Doch der isländische Star verspricht, "wir können uns noch steigern. Wenn man es so will, ist das eine ähnliche Situation wie vor dem Finalrückspiel im Mai. Unser Team muss jetzt zeigen, wie stark wir wirklich sind." Damals gewannen die Kieler zwar das Finalhinspiel in Spanien mit 29:27, kassierten aber eine Woche später vor heimischem Publikum eine ganz bittere 25:31-Klatsche - der Champions-League-Pokal wanderte wieder zurück in den Trophäenschrank von Ciudad Real.

Auch wenn am Ende beide Mannschaften in die Runde der besten Acht einziehen werden, verspricht Stefansson einen heißen Tanz in der La Mancha. "In den aktuellen Partien gegen den THW steht zwar nicht alles auf dem Spiel, aber es geht um andere Dinge: um Taktik, um Psychologie und nicht zuletzt um Stolz." Ein Sieg im Duell der Giganten ist zudem gut für das Selbstbewusstsein. "Beide Mannschaften möchten sich natürlich daran gewöhnen, gewinnen zu können. Höchstwahrscheinlich werden wir uns schließlich noch einmal wieder treffen. Davon gehe ich jedenfalls zu 60 bis 70 Prozent aus."

Allzu viele Gelegenheiten, mit Ciudad Real gegen den THW Kiel zu spielen, wird der 35-Jährige jedoch nicht mehr bekommen. Im Sommer wird Stefansson den amtierenden Champions-League-Sieger verlassen und entgegen seiner ursprünglichen Pläne, nach Kopenhagen zu ziehen, nun bei den Rhein-Neckar-Löwen anheuern. "Jetzt ist es Deutschland geworden, eigentlich hätte es Ciudad Real sein sollen. Aber mein Kopf war schon zu sehr auf etwas Neues eingestellt. Und da kam das Riesenangebot von den Rhein-Neckar Löwen gerade recht, das ich kaum ablehnen konnte", gesteht Stefansson.

Ob er mit den Löwen noch einmal die Chance haben wird, die Champions League zu gewinnen? "Das wäre natürlich sehr schön", sagt Stefansson, der diesen Titel bereits mit dem SC Magdeburg und zweimal mit Ciudad Real feiern durfte. "Doch ehrlich: Weiter als die nächsten drei Monate zu denken, ist nicht in meinem Kopf. Ich will mich in Ciudad Real auf die einzige Art und Weise verabschieden, die mir genügt - ich will die Liga und die Champions League gewinnen!" Olafur Stefansson ist zurzeit noch voll und ganz Spanier.

(von Sascha Klahn, aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)

 

Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Der HSV Hamburg hat den Viertelfinaleinzug nach einer hart umkämpften Partie am Mittwoch gegen den russischen Abonnementmeister Chehovski Medvedi Moskau perfekt gemacht. Das 32:31 (16:15) reichte den Schwalb-Schützlingen zum Weiterkommen als Tabellenerster der Gruppe 1.

Ebenfalls bereits qualifiziert ist die SG Flensburg-Handewitt. Das abschließende Spiel der SG bei Ademar Leon (ESP) am Sonntag gilt einzig und allein noch der Frage, ob die Nordlicher als Erster oder Zweiter der Gruppe 3 in die nächste Runde einziehen. Das Spiel beginnt um 19 Uhr, Eurosport zeigt das Spiel in kompletter Länge zeitversetzt ab 20.45 Uhr.

Live überträgt Eurosport hingegen das entscheidende Heimspiel der Rhein-Neckar Löwen gegen den Tabellenführer Chambery Savoie (FRA) am Sonntag. Ab 17.30 Uhr müssen die Löwen unbedingt gewinnen, um den Viertelfinaleinzug in der Gruppe 2 perfekt zu machen.

Der VfL Gummersbach im EHF-Pokal sowie die HSG Nordhorn im Pokal der Pokalsieger haben nach dem Erreichen des Viertelfinals im Europacup bis Ende März frei.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 06.03.2009:

"Das haben wir prima hingekriegt"

Schwenker beklagt Imageschaden - THW morgen bei Ciudad Real?
Kiel - Emotional lasse er die Dinge um den so genannten Bestechungsskandal einfach nicht an sich heran, nennt THW-Linksaußen Dominik Klein sein ganz persönliches Rezept, um sich auschließlich auf den Sport zu konzentrieren. Morgen Abend ist erneut Verdrängen angesagt, der THW kämpft bei BM Ciudad Real um Platz eins in der Hauptrunde der Champions League. Anwurf in der Quijote-Arena ist um 20 Uhr, Eurosport überträgt live.

Beide Teams haben sich bereits für das Viertelfinale, das kommenden Dienstag in der EHF-Zentrale in Wien ausgelost wird, qualifiziert. Der Gruppensieg ist deswegen interessant, weil er Heimrecht für das Rückspiel garantiert, außerdem bekommt man einen Zweiten zugelost. Das Hinspiel hatten die Kieler am 22. Februar in der Sparkassen-Arena in einer wuchtigen Begegnung mit 33:26 Toren für sich entschieden. So führt der THW die Tabelle vor dem Abschlussspieltag mit 10:0 Punkten vor Ciudad (8:2) an. Mit einem Unentschieden oder einem Sieg in der Höhle des Löwen hätten die Kieler Tabellenplatz eins sicher. Bei einer Niederlage zählt der direkte Vergleich, also wären die "Zebras" auch bei einer Schlappe mit sechs Toren Differenz noch vorne. "Hört sich gut an", sagte Trainer Alfred Gislason gleich nach dem ersten Aufeinandertreffen. "Aber so ein schöner Vorsprung ist unter gleichstarken Team schnell aufgezehrt."

Der Flieger hebt heute um 11.05 Uhr in Hamburg ab, die fast vierstündige Busreise von Madrid nach Ciudad Real bleibt den Spielern des Rekordmeisters aber erspart, weil Club-Sponsor Domingo Diaz de Mera seiner Heimatstadt in der Provinz La Mancha erst kürzlich einen beachtlichen Flughafen hingestellt hatte. "Eine wunderbare Erleichterung", freut sich Manager Uwe Schwenker.

Derweil hat sich die Aufregung nach Einstellung der Ermittlungen in der Bestechungs-Affäre gelegt, Freude kam in Kiel aber nicht auf. Es sei ein großer Schaden entstanden, ereiferte sich Schwenker, "dem THW, den Schiedsrichtern, dem ganzen Handball. Das haben wir wirklich prima hingekriegt". Überlegungen, juristisch gegen die Auslöser der Vorfälle vorzugehen, hat der THW-Manager verworfen. "Das würde sich monatelang hinziehen, und wir kommen nicht aus den Schlagzeilen."

Obwohl die Affäre durch das HBL-Präsidium für beendet erklärt worden ist, bleiben Fragen offen. Zum Beispiel, wer die Vorwürfe in die Welt gesetzt hat. Jesper Nielsen, der dänische Hauptgesellschafter der Rhein Neckar-Löwen, der sich zuletzt "Ruhe und Frieden" gewünscht hatte, kündigte für kommende Woche die große Abrechnung an. "Wir werden mit einer offiziellen Erklärung kommen, der alles vollständig aufgeklärt wird", sagte er dem Mannheimer Morgen.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 06.03.2009)

 

Aktualisierung vom 07.03.

Pajovic glaubt an den Gruppensieg
Ales Pajovic, der den THW im Winter 2007 vorübergehend verstärkte, glaubt laut der Tageszeitung "El Dia de Ciudad Real", dass seine Mannschaft die Kieler mit mehr als sieben Toren schlagen und dadurch doch noch den Gruppensieg einfahren könne: "Es ist möglich, den Rückstand aufzuholen. Man muss es nur immer wieder probieren. Sicherlich werden wir uns auf die Partie besser vorbereiten als wir es in Deutschland getan haben."

Dabei ist dem Slowenen die Spielanlage der Zebras offenbar bewusst: "Sie werden auf Sieg spielen. Sie agieren wie letztes Jahr - vielleicht mit der ein oder anderen Rotation zwischen Jicha und Karabatic, aber ihr Spiel ist kaum anders geworden: Sie werden rennen wie immer." Schon seit einiger Zeit steht übrigens die Vertragsverlängerung Pajovics um zwei Jahre zu den gleichen finanziellen Konditionen wie bisher im Raum. Die Unterschrift des wuchtigen Halblinken soll in den nächsten Tagen folgen.

Das Hauptziel der Männer aus der Mancha scheint in einem Sieg zu bestehen. Je nachdem wie das Spiel sich entwickle, werde das Team dann sehen, ob es darüber hinaus auch zum Gruppensieg reiche, mutmaßt das Blatt. Der Halbrechte Petar Metlicic ist sich der Schwere dieser Aufgabe denn auch bewußt: "Acht Tore sind viel. Natürlich werden wir hochmotiviert auflaufen, aber das Spiel ist so wichtig nicht. Man weiß nie, was besser für uns ist: die Gruppe als Erster oder Zweiter zu beenden. Talant möchte das Rückspiel lieber auswärts bestreiten."

(Von Dr. Oliver Schulz)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 07.03.2009:

"Taktik, Stolz und Psychologie"

THW bangt bei Ciudad Real um Karabatic und Jicha
Ciudad Real - Handballmeister THW Kiel will zurück in die Schlagzeilen, die der Sport schreibt. Im Abschlussgruppenspiel der Champions-League-Hauptrunde bietet das Rückspiel der Giganten bei Spaniens Titelträger BM Ciudad Real heute Abend (20 Uhr, Eurosport) eine großartige Gelegenheit.

Nach dem 33:26-Heimtriumph vor zwei Wochen über den Titelverteidiger sind die Kieler gestern mit 10:0 Punkten als Spitzenreiter in die Provinz La Mancha eingeflogen. Vor der Auslosung zum Viertelfinale am Dienstag in Wien soll das nach den Vorstellungen von Alfred Gislason auch so bleiben. Das wäre nicht unwichtig, sagt der Kieler Trainer, "dann bekämen wir einen Gruppenzweiten zugelost und hätten im Rückspiel Heimrecht. Die "Zebras" könnten sich sogar eine Niederlage mit sechs Toren Differenz erlauben, weil bei Punktgleichheit der direkte Vergleich zählen würde. Allerdings beklagt Gislason Verletzungspech. Kapitän Stefan Lövgren "wird definitiv nicht spielen, Nikola Karabatic voraussichtlich nur im Notfall, außerdem ist Filip Jicha weiter stark von einer Grippe geschwächt."

Die Rechtshänderfraktion beim Rekordmeister ist also arg dezimiert. So wird, wie schon am Mittwoch gegen Gummersbach, erneut der Linkshänder-Block mit Kim Andersson, Christian Zeitz und Vid Kavticnik gefordert sein. "Bei uns muss alles stimmen, die Abwehr super dichthalten und Omeyer im Tor wieder super halten." Nur dann könne es klappen, so Gislason.

Ciudad Real, das 2008 die CL-Trophäe nach einer Heimniederlage im Rückspiel aus der Kieler Sparkassen-Arena entführte, setzt erneut auf die zweite Begegnung. Wenn man so wolle, habe man eine ähnliche Situation wie 2008, beschwört Olafur Stefansson die Vergangenheit. Der 35-jährige Isländer, der ab Juli in die Bundesliga zurückkehren und für die Rhein-Neckar Löwen spielen wird, verspricht den "Zebras" einen heißen Tanz. Es stehe zwar nicht alles auf dem Spiel, so Stefansson, "aber es geht um andere Dinge. Und das sind Taktik, Psychologie und Stolz." Außerdem setzt er auf eine volle Quijote-Arena. Rund 5000 feurige Spanier erwarten, dass ihre "Handball-Helden" den CL-Sieger von 2007 auf die Hörner nehmen.

Rückendeckung hat aber auch THW-Weltklasse-Torhüter Thierry Omeyer. Gelingt dem Olympiasieger vor heimischer Kulisse eine besonders außergewöhnliche Großtat, wandert sein erster Blick stets hoch in den ersten Rang zu Frau Laurence und Tochter Manon. Omeyers Frauen drücken "Titi" auch heute in der Fremde die Daumen. Sie besuchen die Familie von Jerome Fernandez, Rückraumspieler von Ciudad und Mannschaftskamerad von Omeyer im französischen Nationalteam. "Wir sind sehr gut befreundet, Jerome ist sogar der Patenonkel von Manon", erklärt Laurence Omeyer. Hoffnungen, dass die Mitreise als gutes Omen für den THW gelten könnte, macht Frau Omeyer den rund 20 mitgereisten THW-Fans indes nicht. "Zuletzt waren wir in Barcelona dabei, da haben wir verloren."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 07.03.2009)

 

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Ciudad Real (ESP) - THW Kiel:
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TV- und Radio-Tips:

  • Eurosport-Logo TV: Eurosport:
    Sa., ab 20.00 Uhr: Ciudad Real (ESP) - Ciudad Real
    live aus der Quichote Arena in Ciudad Real

  • Radio: NDR 1 Welle Nord:
    NDR 1 Welle Nord-Logo Sa., ab 20.10 Uhr: Live-Einblendungen Ciudad Real (ESP) - THW Kiel
    Einblendungen um 20.10 Uhr, 20.30 Uhr, 20.40 Uhr, 21.10 Uhr, 21.20 Uhr und in der Schlussphase; Berichte und Stimmen nach dem Spiel und am nächsten Morgen in den Nachrichten; Reporter in Ciudad Real ist Rudi Dautwiz
    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!


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