30./31.12.2009 - Letzte Aktualisierung: 31.12.2009 | Bundesliga |
Update #2 | KN-Spielbericht, weitere Stimmen und Fotos ergänzt... |
Nach dem Schlusspfiff bedankte sich das komplette Team für die tolle Fan-Unterstützung im Jahr 2009. |
Wesentlich härter hatte es da die Gäste getroffen. Ryan Zinglersen musste bei seinem ersten Auftritt als Trainer in der Sparkassen-Arena nicht nur die Langzeitverletzten Karipidis und Stojanovic, sondern mit Junillon, Anusic und Sanikis gleich drei weitere Leistungsträger. Mit nur neun Feldspielern angereist, setzte Ringlersen auf ein bedächtiges Spiel seiner Mannschaft und einen Kreisläufer auf der Mittelposition.
Nachwuchs-Kreisläufer Hendrik Pekeler feierte sein zehnminütiges Bundesliga-Debüt. |
Erzielte vier Tore: Dominik Klein. |
Sorgte für Stimmung in der Sparkassen-Arena: Torhüter Andreas Palicka. |
Kim Andersson war vor allem in der zweiten Halbzeit nicht zu stoppen: Sieben seiner neun Tore erzielte der Schwede in den zweiten dreißig Minuten. |
Die Kieler Volksbank, vertreten durch Henning Wurr (2.v.r.), überreichte der Kieler Sporthilfe, vertreten durch Gerhard Müller (Mitte), einen Scheck in Höhe von 4000 Euro. Links THW-Maskottchen Hein Daddel und Kapitän Marcus Ahlm, rechts Kim Andersson. |
Die Fans bedachten die Aktion mit viel Applaus. Stehende Ovationen hatte es zuvor für Marcus Ahlm gegeben. Der neue Kapitän des Rekordmeisters ergriff das Wort und dankte den Fans im Namen der gesamten Mannschaft für die tolle Unterstützung in einem Jahr, "in dem es nicht immer leicht war, ein THW-Fan zu sein", und setzte damit einen eindrucksvollen und emotionalen Schlusspunkt unter das THW-Jahr 2009. Ahlm: "Ich denke, wir alle können zuversichtlich ins neue Jahr schauen - und im Juni auch wieder zusammen feiern. Guten Rutsch!"
(Christian Robohm)
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Lesen Sie bitte auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.
Ich bin auch froh, dass wir erst einmal Pause haben. Es war sehr viel Belastung vor allem für die Spieler, die im Dauereinsatz waren.Wirklich schade, dass Melsungen so viele Verletzte hatte. Sie hatten in letzter Zeit viel disziplinierter gespielt als am Anfang der Saison, eine sehr gute Linie. Für uns war es schwierig zu spielen in der Abwehr, denn uns war klar, dass Melsungen keinesfalls aufs Tempo drücken und die Angriffe lange ausspielen würde. Daher war es wichtig, dass wir in der Abwehr die Geduld hatten, um dagegen zu arbeiten.
Als wir einen gewissen Vorsprung erarbeitet hatten, konnte ich alle Spieler einsetzen. Es war ein guter Abschluss.
Vielen Dank an die Zuschauer, die uns die ganze Saison über schon sehr gut unterstützt haben.
gegenüber den KN:
Mein Fazit? Der erste Anzug passt, der zweite ab und zu. In Balingen hätten wir mit Narcisse nicht verloren.
Ich hatte noch Hoffnung, als wir 3:2 vorne lagen, aber das war nur ganz kurzfristig. Ich wusste, dass es heute abend sehr schwer werden würde. Trotzdem haben wir gekämpft mit unseren Mitteln, mit einem Kreisläufer im Rückraum, um dann Übergang mit zwei Kreisläufern zu spielen. Mit diesem Spielsystem haben wir natürlich einige technische Fehler gemacht, welche wir normalerweise nicht machen.Wir sind sehr froh, dass wir jetzt Pause haben - das bekommt uns sehr gut. Ich kann jetzt nicht sagen, dass wir viele Spiele hatten, dann würde man in Kiel lachen, weil der THW vielleicht doppelt so viele hatte. Aber unserer Truppe taten diese "Weihnachtsspiele" sehr weh, weil wir es nicht gewohnt sind, so oft hintereinander zu spielen.
Trotzdem will ich sagen, dass wir heute eine gute Leistung gezeigt haben. Ich bin zufrieden mit meiner Mannschaft. Es war kein Sieg und auch kein halber Sieg, aber ein halber Sieg für die Mannschaft, die ich heute einsetzen konnte.
[zum erklärten Saisonziel "oberes Mittelfeld":]
Das hatte ich so nicht formuliert. Ich hatte gesagt, dass wir uns noch stabilisieren wollen - egal, ob wir dabei jetzt auf Platz 10 oder 13 stehen. Lieber Platz 10 natürlich. Aber wir wollen einfach disziplinierter spielen und mehr im Kollektiv. Dafür kämpfe ich, und ich denke, dass wir das momentan gut im Griff haben. Wenn alle meine Spieler wieder fit sind, hoffe ich, dass wir auch dann im Kollektiv spielen können. Das ist der einzige Weg für die MT, sich zu verbessern.
Wir können durchaus ein positives Zwischenfazit ziehen. Wir sind trotz des Umbruchs in der Mannschaft im Meisterschaftsrennen mit dabei. Im Pokal haben wir eine sehr schwere Auswärtshürde übersprungen und stehen ein Spiel vor dem "Final Four", welches natürlich unser Ziel ist. Wir stehen auch top in der Champions League, inklusive des Auswärtserfolgs in Barcelona.Wir freuen uns jetzt auf die Rückkehr von Daniel Narcisse, sein Fehlen hat das Ganze nicht gerade einfacher gemacht. 2010 hoffen wir natürlich auf Erfolge, auf Titel.
Marcus Ahlm richtete nach dem Schlusspfiff Dankesworte an die treuen Fans in der Sparkassen-Arena. |
Ich möchte mich im Namen der Mannschaft für die tolle Unterstützung im Jahr 2009 bedanken. Es war in diesem Jahr gewiss nicht immer einfach, ein THW-Fan zu sein. Trotzdem haben wir immer Eure Unterstützung bemerkt und gespürt - hier in der Sparkassen-Arena und auch in den fremden Hallen. Wir hatten in 2009 auch schöne Momente, im Juni hatten wir eine tolle Feier auf dem Rathausplatz. Ich denke, wir alle können zuversichtlich ins neue Jahr schauen - und im Juni auch wieder zusammen feiern. Guten Rutsch!
Wir haben kurz vor dem Anpfiff erfahren, dass Melsungen nur mit einer halben Mannschaft kommt. Wir waren gewarnt und sehr konzentriert, schließlich haben wir zuletzt gegen eine halbe Mannschaft verloren.Zu seiner Nichtnominierung bei der EM:
Ich verbringe lieber die Zeit mit meiner Familie und trainiere im Verein, bevor ich eine EM nur als Zuschauer erlebe.
Wir wussten, dass wir angesichts der vielen Verletzten keine Chance haben würden. Wir wollten nur die Niederlage in Grenzen halten, das ist gelungen. Ich bin froh, dass der THW am Ende so viel gewechselt hat, sonst hätten wir mit 20 oder 25 Toren verloren.
Aus den Kieler Nachrichten vom 31.12.2009:
Die Hessen hatten sich redlich gemüht, dem Rekordmeister ein würdiger Gegner zu sein. Bereits am Dienstag war der in Kassel beheimatete Club angereist, im Bus hatte Trainer Ryan Zinglersen noch THW-Videos studieren lassen. Es half nichts. Um im zehnten Pflichtspiel gegen Kiel die zehnte Niederlage zu verhindern, fehlte schlicht das Personal. Die Gäste mussten auf sechs Leistungsträger verzichten, ein siebter, Linkshänder Alexandros Vasilakis, konnte wegen einer Sprunggelenksverletzung nur sporadisch aushelfen.
Als nicht kompensierbar erwiesen sich die Ausfälle von Mittelmann Grigorios Sanikis und des französischen Nationalspielers Franck Junillon. Ohne den Griechen fehlte die Ordnung, ohne den Franzosen die Durchschlagskraft. Am Ende standen dem Dänen Zinglersen acht Feldspieler zur Verfügung. Chris Treutler (21) hatte bis dato nur zwei Kurzeinsätze gefeiert.
In den ersten zehn Minuten hielt der Gast gut mit. Die Abwehr stand, im Angriff wurde die Zeitlupe gewählt. Mario Kelentric parierte einen Strafwurf des sonst so sicheren Siebenmeterschützen Momir Ilic - es bestand Hoffnung. Doch mit zunehmender Spieldauer fand die THW-Deckung zu einer Einheit zusammen, und Thierry Omeyer ließ nach dem 5:4 (10.) vierzehn endlose Minuten kein Feldtor zu.
Das ungleiche Ringen war schon zur Halbzeit entschieden. Es blieb die Frage nach der Höhe des Erfolges. Auch für die Stiftung Kieler Sporthilfe, der die Volksbank für jedes THW-Tor 100 Euro spendierte. Vor allem Kim Andersson, von Börge Lund immer wieder schön eingesetzt, war es zu verdanken, dass schließlich ein Scheck über 3200 Euro den Besitzer wechselte, der Schwede traf nach der Pause siebenmal.
Aber nicht nur er stand im Mittelpunkt. Trainer Alfred Gislason hatte sich kurzfristig entschieden, Andreas Palicka für Peter Gentzel zu nominieren. Und der junge Schwede bedankt sich mit einem guten Auftritt in Durchgang zwei. Ebenso wie Rechtsaußen Tobias Reichmann, der in den letzten Sekunden ein Kempa-Anspiel von Lund verwandelte.
Ein Kuschelabend also, für jeden war etwas dabei. Auch für den erst 18-jährigen Hendrik Pekeler, der am Ende erstmals mitspielen durfte. Auch ihn feierte das Publikum mit La-Ola-Welle, und als sich der verletzte Kapitän Marcus Ahlm nach dem Abpfiff im Beisein der ganzen Mannschaft bei den Fans bedankte, wurde es in der harten Männerwelt gar sentimental. Bevor der Abschied kam.
Neun "Zebras" feiern bei der Europameisterschaft in Österreich (19. bis 31. Januar) ein Wiedersehen. Den Rest bittet Gislason am 10. Januar zum Training. Gemeinsam tritt der THW erst wieder im Februar an, dann aber mit einem Spießrutenlauf. Am 6. oder 7. Februar erwartet der VfL Gummersbach in seiner engen Eugen-Haas-Halle den Titelverteidiger im Pokal-Viertelfinale. Am 10. Februar spielen die Rhein-Neckar Löwen den Gastgeber in der Bundesliga, und am 14. Februar schließt der THW seine Halle wieder auf. Anlass ist das Gruppenspiel in der Champions League gegen den FC Barcelona. Aber an diese Brocken dachte gestern keiner - der Handball wird jetzt erst einmal mit dem Sektglas getauscht.
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 31.12.2009)
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