22./23./24.11.2010 - Letzte Aktualisierung: 24.11.2010 | Bundesliga |
Update #2 | KN-Vorbericht vom 24.11. ergänzt... |
Das Team des SC Magdeburg.
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Robert Weber ist erfolgreichster Torschütze des SCM.
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Schmedt und sein Team aus Frank Carstens und Geschäftsstellenleiter Steffen Stiebler setzen mit ihren Mitarbeitern alles daran, um den SCM aus dem Tal der Tränen wieder heraus zu führen. "Wir müssen den Wendepunkt schaffen", fordert Schmedt. Und gleichzeitig ruft er die zum Teil ungeduldigen Fans und Sponsoren des nordostdeutschen Vorzeigeclubs zur Geduld auf: "In dieser Saison ist das Ziel ein einstelliger Tabellenplatz. Wir haben einen Stufenplan: In drei Jahren wollen wir wieder international spielen."
Damit soll auch ein wenig der einstigen Strahlkraft zurück an die Elbe geholt werden, die in den vergangenen Jahren angesichts der finanziell dramatischen Lage arg verblichen war. Auch deshalb tritt Schmedt auf die Euphoriebremse. "Wir müssen sportlich wie auch wirtschaftlich maßvoll wachsen. Wir brauchen keine Luftschlösser bauen, vielmehr müssen wir stabilisiert in die Zukunft gehen." Man sei auf einem guten Weg, die Mannschaft und die finanzielle Situation zu gesunden, hatte Schmedt unlängst festgestellt.
Jure Natek ist die erhoffte Verstärkung für die Bördestädter.
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Es scheint, als ob der SCM im 20. Jahr seiner Bundesliga-Zugehörigkeit wesentlich stabiler als in den Vorjahren ist. Und das, obwohl Frank Carstens vor dieser Spielzeit unter anderem den Abgang von Christoph Theuerkauf (nach Lemgo) und Damien Kabengele (nach Toulouse) verkraften musste. Doch Carstens und Co. hatten offenbar ein gutes Händchen bei den Neuverpflichtungen. Vor allem der von RK Celje gekommene slowenische Nationalspieler Jure Natek schlug fantastisch ein: Mit 61 Toren rangiert der Halbrechte in der internen Torschützenliste auf Platz zwei, nur geschlagen von dem mit Filip Jicha gemeinsam Führenden der Bundesliga-Torschützenliste Robert Weber (89 Treffer). Gemeinsam mit dem Österreicher bildet Natek das torgefährlichste Linkshänder-Duo der Liga. "Jure Natek ist mit seiner Kaltschnäuzigkeit unser Hoffnungsträger. Er ist ein Schlitzohr", sagt Carstens über den 1,94-Meter-Mann. Ihm zur Seite gestellt wurde mit Zsolt Balogh eines der hoffnungsvollsten ungarischen Rückraumtalente, das schon mit Laszlo Nagy verglichen wird. "Er hat einen starken Wurf, in der Defensive aber noch Verbesserungspotenzial", stellt der Magdeburger Trainer auch seinem zweiten Neuzugang ein bisher gutes Zeugnis aus. Im linken Rückraum unterstützt Damir Doborac den Kapitän Fabian van Olphen. Der vierte Neuling im Kader der Magdeburger ist ein "alter HBL-Bekannter": Kreisläufer Kjell Landsberg wechselte aus dem Süden (Göppingen) in den Nordosten. "Mein Ziel ist es, die Bördelandhalle wieder zu einer furchteinflößenden Festung zu machen", hatte Landsberg erklärt (siehe auch Gegnerkader SC Magdeburg).
Kjell Landsberg kam von Frisch Auf Göppingen.
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Das Spiel am Mittwoch werden Bernd und Reiner Methe pfeifen. Das Aufeinandertreffen der beiden einzigen deutschen Champions-League-Sieger war zuletzt eine spannenden Angelegenheit: In der vergangenen Saison holte sich der THW mit dem hauchdünnen 30:29 in der Bördelandhalle zwei wichtige Punkte auf dem Weg zum Titel. Das Rückspiel gewannen die Kieler dann klar mit 37:25. In den bisherigen 38-Bundesliga-Duellen gewannen die Zebras 25 Partien, viermal trennte man sich unentschieden, neun Partien gewannen die Sachsen-Anhaltiner (siehe auch Gegnerdaten SC Magdeburg).
(Christian Robohm) Lesen Sie bitte auch
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Aus den Kieler Nachrichten vom 23.11.2010:
Hoffnungsträger der Magdeburger, die mit 14:10 Punkten Tabellenachter sind, ist ein Triumvirat. Marc-Henrik Schmedt trägt als Manager Verantwortung, der ehemalige Nationalspieler Steffen Stiebler ist Chef der Geschäftsstelle, und Frank Carstens wurde Trainer der zweitjüngsten Erstliga-Mannschaft.
Zunächst machte das Trio dem Beinamen "Gladiators" den Garaus, das alte Vereinslogo prangt wieder auf den Briefköpfen. Ein Stufenplan soll den zehnmaligen DDR-Meister, der 2001 unter dem jetzigen THW-Coach Alfred Gislason auch den Bundesliga-Titel gewann, wieder auf Kurs bringen.
Schmedt strebt für die laufende Saison einen einstelligen Tabellenplatz an, "in drei Jahren wollen wir dann wieder international spielen". Pläne, die mit Skepsis bedacht wurden, doch der Start ins laufende Meisterrennen ließ die Konkurrenz aufhorchen. Magdeburg verbuchte Siege in Flensburg und Lemgo sowie gegen die Löwen und setzte sich in oberen Tabellenregionen fest. Zuletzt gab es Rückschläge, 17:29 in Göppingen, 23:25 gegen Balingen, am Wochenende kassierte das Carstens-Team ein 25:28 bei der HSG Wetzlar.
Nach tollem Saisonstart erlebt der jüngste Coach der Liga das erste große Tief. Doch die Verantwortlichen vertrauen ihrem sportliche Leiter, der im Juli vom Bundesliga-Rivalen Hannover-Burgdorf geholt worden war. Carstens ist mit Handball groß geworden, Vater Jürgen schrieb Oldenburger Handballgeschichte, stieg später als Trainer mit dem Wilhelmshavener HV in die Bundesliga auf. "Handball hat in der Beziehung zu meinem Vater immer eine große Rolle gespielt", erklärt der SCM-Trainer. "Mein Vater war für mich immer ein Riesenantrieb."
Als Spieler feierte Frank Carstens seine größten Erfolge bei GWD Minden in der Bundesliga. Später verschlug es ihn nach Aurich, dort folgte er seinem Vater in den Trainerberuf, wechselte nach Hannover-Burgdorf und schaffte 2009 den Bundesliga-Aufstieg. "Da kam mein Vater zu mir", erinnert sich Carstens-Junior an anstrengende Zeiten der Vater-Sohn Beziehung. "Er hatte Tränen in den Augen, da war die Konkurrenzsituation zwischen uns erledigt. Bis dahin hatte der Moment der emotionalen Anerkennung gefehlt. Und seitdem klappt es einfach besser."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 23.11.2010)
Aus den Kieler Nachrichten vom 24.11.2010:
Mit dem SC Magdeburg stellt sich eine Mannschaft in Kiel vor, die nach einem beeindruckenden Saisonbeginn zuletzt überraschend viele Federn ließ. Bei der 25:28-Niederlage in Wetzlar am Sonntag erlebte THW-Trainer Alfred Gislason seinen Ex-Klub gar nahezu "gelähmt". Seine Erklärung: "Die Erwartungshaltung in Magdeburg ist riesig, und vielleicht war der Druck zu groß, in Wetzlar gewinnen zu müssen." Gislason, der die Magdeburger zur Meisterschaft 2001 und zum Champions-League-Sieg 2002 führte, weiß aber, dass die Gäste heute ein anderes Gesicht zeigen werden. "In Kiel wird von ihnen nichts erwartet."
Bereits in der vergangenen Saison hatte der Rekordmeister große Schwierigkeiten mit den Magdeburgern, die bis zur 35. Minute mit 18:17 führten. Besonders Weltklasse-Kreisläufer Bartosz Jurecki stellte den THW anfangs vor große Probleme. Funktioniert die stets sehr aggressive Deckung, werden die flotten Außen Yves Grafenhorst und Robert Weber, der bereits 85 Tore warf, auch in Kiel für schnelle Treffer sorgen.
Einmal konnte der SCM bislang die Festung der "Zebras" stürmen, mit Gislason als Trainer und dem elfmaligen Torschützen Olafur Stefansson, der heute ein Löwe ist. Seinerzeit machten die Verantwortlichen und Fans des Rekordmeisters die Unparteiischen Methe/Methe zu Sündenböcken. Aus dem damaligen THW-Kader ist heute Abend keiner mehr dabei, die pfeifenden Zwillinge aus Vellmar schon. An den 32:29-Sieg an jenem 5. April 2003 kann sich Gislason kaum noch erinnern. "Ich habe aber einige Spiele im Kopf, in denen wir in Kiel in den letzten Minuten richtig verpfiffen wurden."
Dass er erneut mit drei Rechtshändern im Rückraum antreten muss, bereitet Gislason keine großen Sorgen. Der "Zehn-Minuten-Fluch", wie Filip Jicha die Schwächephasen in Hamburg (25:26) und zuletzt beim knappen 30:27-Sieg gegen die Rhein-Neckar Löwen nannte, sieht Gislason nicht zwingend im Rückraum beheimatet. "Wir haben uns viel zu viele technische Fehler geleistet." Nach hohen Führungen - Kiel lag am Sonntag gegen die Löwen 20:11 vorne - sei das kein neues Phänomen seiner Mannschaft. "Das ist eine Sache der Einstellung."
Das Magdeburg-Spiel könnte auch eine Bühne für Milutin Dragicevic werden, der sich noch nicht als Alternative zu Marcus Ahlm aufdrängen konnte. "Er muss sich vor allem in der Abwehr noch steigern", sagt Gislason über den Serben, der vom dänischen Erstligisten Bjerringbro/Silkeborg gekommen war. Allerdings konnte Dragicevic auch am Kreis, im THW-Spiel eine Schlüsselposition, bislang nicht überzeugen.
Zeitgleich mit den Kielern sind auch die Löwen in der Bundesliga gefordert. Die Mannheimer (19:5 Punkte) müssen in Hamburg (22:2) punkten, wenn sie noch eine Chance im Meisterrennen haben wollen. Gislason glaubt, dass der Freitag-Gegner sein Personal dennoch schonen kann. Gegen die offensive HSV-Abwehr wären Spieler wie Tkaczyk, Schmid oder Gunnarsson bestens geeignet. Für das Champions-League-Rückspiel könnten so Lund, Bielecki und Myrhol Kräfte sparen.
Mit bescheidenen Zielen reisen die Magdeburger, die zuletzt achtmal in Folge gegen den THW verloren haben, an. "Es wäre schon ein erster Erfolg, wenn wir das Tempospiel der Kieler stoppen können", sagt Trainer Frank Carstens.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 24.11.2010)
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