14.01.2011 | WM 2011 |
Die Weltmeisterschaft 2011 findet vom 13. bis 30. Januar in Schweden statt. |
Gegen Ägypten, Zweiter der Afrikameisterschaft hinter Tunesien, strich Heiner Brand mit Torhüter Carsten Lichtlein (TBV Lemgo) einen 17. Spieler aus dem Kader. Er deutete an, gegen das Team von Jörn-Uwe Lommel nur 15 Akteure zu benennen. Streichkandidat wäre dann wohl Rechtsaußen Patrick Groetzki von den Rhein-Neckar Löwen.
Der Bundestrainer machte noch einmal deutlich, dass das Selbstbewusstsein seiner Mannschaft keineswegs durch die beiden jüngsten Niederlagen in Reykjavik gelitten hätte. Der Gegner sei einer aus der Weltklasse, gerade als Gast hätten viele andere Nationen vor ihnen gegen die Isländer den Kürzeren gezogen. Brand: "Wir haben lange gut mitgehalten."
Mit welcher Abwehrformation er starten wird? "Die 6:0-Deckung hat bei uns Priorität", sagte der 58-Jährige. "Es ist ein Zeichen von Stärke, in einem Turnier eine Variante durchzuziehen." In diesem Verbund sollen Klein und der Löwe Uwe Gensheimer die verwaiste Halb-Position von Jansen übernehmen. Gegen die Isländer blieben sie den Beweis noch schuldig, dieses große Erbe antreten zu können, doch Brand zweifelt nicht daran, dass sie es packen werden: "Sie können das."
Die Mannschaft hatte sich gestern Mittag in Kopenhagen getroffen und war von dort mit dem Bus ins südschwedische Kristianstad gefahren, ein gemütliches Städtchen mit knapp 30 000 Einwohnern. Lediglich Martin Heuberger reiste nach, der Co-Trainer hatte wegen eines Staus sein Flugzeug verpasst. Am Nachmittag trainierten die Deutschen noch einmal, mit dabei auch die zuletzt angeschlagenen Michael Haaß (FA Göppingen) und das Kieler "Zebra" Christian Sprenger.
Zuversichtlich startet auch Kapitän Pascal Hens in das Turnier. Er ist nach dem WM-Aus von Jansen der letzte Mohikaner im Team, der vor neun Jahren bei der Europameisterschaft in Schweden die Silbermedaille gewann. "Ich möchte den anderen Spielern mit meiner Erfahrung helfen und voran gehen", sagte der 30-Jährige. "So mache ich es beim HSV Hamburg, und da klappt es ja auch." Sollte es gelingen, im Angriff mehr Geduld zu beweisen, wären auch Gruppengegner wie Frankreich oder Spanien schlagbar.
Lommel, der die Ägypter bereits zum zweiten Mal trainiert, sieht seine Schützlinge in diesem Auftaktspiel als krasse Außenseiter. Auch, weil sie in einem "eigenen Kosmos" leben würden. Die wenigen Legionäre, die das Team hatte, wie der Berliner Hany El Fakharany, seien alle wieder in die Heimat zurückgekehrt. "Unser Ziel muss sein, dass die Bundesliga unsere Spieler möchte", sagt >Lommel. Aufgepasst, Deutschland, ein Kandidat könnte Linkshänder Ahmed El Ahmar sein.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 14.01.2011)
(14.01.2011) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |