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02./04.06.2011 - Letzte Aktualisierung: 04.06.2011 Bundesliga

Lübbecke zu Gast beim Saison-Ausklang

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt...

Das Team des TuS N-Lübbecke.
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Am Sonnabend endet für die Zebras eine lange, anstrengende Saison, die von dem Gewinn des DHB-Pokals und dem ersten Titel einer deutschen Mannschaft überhaupt bei einer Vereins-Weltmeisterschaft gekrönt wurde. Gemeinsam mit ihren Fans wollen die Spieler des THW Kiel deshalb am Sonnabend feiern - einen schönen Saisonausklang, aber auch die direkte Qualifikation für die Champions League. Die Kieler wollen sich am Sonnabend ab 16.30 Uhr mit einem Sieg in der Sparkassen-Arena von ihren Fans in die Sommerpause verabschieden. Danach steigt auf dem Arena-Vorplatz die große Saison-Abschlussfeier (siehe Extra-Bericht).
Dunke Wolken hingen in der Hinserie über Lübbecke - doch mit Interimscoach Slatko Feric und Markus Baur gelang ein furioser Endspurt: Nach einem misslungenen Saisonstart - der TuS fuhr nur einen Sieg in den ersten acht Spielen ein - und der Trennung von Trainer Patrik Liljestrand befreiten sich die Ostwestfalen aus ihren Abstiegsnöten. Mit Sportdirektor Zlatko Feric installierte man einen Interimscoach, der das Ruder sofort herumriss und die Mannschaft überraschend schnell aus dem Tabellenkeller führte. Schon zum Auftakt seiner Tätigkeit holte Feric mit dem TuS einen 27:24-Erfolg beim Lokalrivalen und Europapokalsieger Lemgo und sendete so ein erstes Lebenszeichen an die eigenen Fans, die Vereinsverantwortlichen - und auch an die Konkurrenz.

Arne Niemeyer ist mit 146 Feldtoren bester TuS-Schütze.
Arne Niemeyer ist mit 146 Feldtoren bester TuS-Schütze.
In der heimischen Merkur Arena ließ der TuS zwei Kantersiege über den DHC Rheinland (33:22) und Balingen (32:22) folgen. Mit nun neun Pluspunkten hatten sich die Lübbecker schon ein bisschen aus der größten Gefahrenzone entfernt, daran änderten auch das deutliche 23:31 in Göppingen und die peinliche 32:34-Heimpleite gegen Aufsteiger Ahlen-Hamm nichts. Am 2. Dezember vergangenen Jahres präsentierte der TuS nach anderthalbmonatiger Trainer-Suche schließlich den Nachfolger Liljestrands auf der Bank: Markus Baur, Weltmeister 2007, unterschrieb 15 Monate nach seiner Demission beim TBV Lemgo einen Vertrag bis 2012 in Lübbecke. Der 39-Jährige sagte über seinen neuen Arbeitgeber bei Amtsantritt: "Der Verein ist gut aufgestellt. Die Mannschaft hat viel Potenzial, alle Positionen sind doppelt besetzt."

Zu seinem Debüt an der Seitenlinie siegten die Ostwestfalen sogleich mit 29:24 bei der HSG Wetzlar und ergatterten ein Unentschieden gegen die Liga-Wundertüte SC Magdeburg. Doch über den Berg waren die Lübbecker damit noch nicht: Niederlagen in Hannover und Dormagen sowie das knappe 27:28 gegen den THW Kiel verhinderten ein frühes Aufatmen. Das stellte sich aber spätestens mit dem Unentschieden gegen den deutschen Meister aus Hamburg ein: Das 30:30 gegen den HSV war ein Achtungszeichen und Bestätigung der Baur-Aussage nach seinem Dienst-Antritt. Letzte Zweifel am Klassenerhalt beseitigte der TuS mit den Siegen in Friesenheim und Hamm sowie dem Heimerfolg gegen die HSG Wetzlar - übrigens Baurs erster Heimsieg nach fünf Monaten im Amt. So werden die Ostwestfalen die Saison wohl als Zwölfter abschließen (siehe auch Gegnerkurve TuS N-Lübbecke und Tabelle der TOYOTA Handball-Bundesliga).

Und trotzdem konnten die Lübbecker entspannt für die neue Spielzeit planen. Für diese steht den Ostwestfalen ein Umbruch ins Haus. Den aktuellen Kader stellten wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Pokalspiel ausführlich vor, aber auch beim TuS muss man sparen - auch wenn die Lizenzierungskommission die Lizenz ohne Auflagen erteilt hatte. Die auslaufenden Verträge mit Alexandros Alvanos, Henrik Hansen, Thorir Olafsson und Milos Putera wurden nicht verlängert. "Der Verein und die Spieler konnten sich in den Gesprächen nicht auf eine weitere Zusammenarbeit verständigen", hieß es in einer Pressemitteilung. Besonders die Personalie Olafsson wurde dabei heftig diskutiert: Mit ihm geht der dienstälteste TuS-Spieler und Kapitän von Bord.

Kapitän Thorir Olafsson, mit 146/45 gleichauf mit Niemeyer in der internen Torschützenliste, muss den Verein im Sommer verlassen.
Kapitän Thorir Olafsson, mit 146/45 gleichauf mit Niemeyer in der internen Torschützenliste, muss den Verein im Sommer verlassen.
Erfreuliche Nachrichten von der Transferbörse konnte Baur aber auch verkünden: Vom VfL Gummersbach kommt Rückraumspieler Drago Vukovic. "Das ist natürlich eine tolle Nachricht für den ganzen Verein. Wir gewinnen mit Drago einen kompletten Spieler, der uns sowohl im Angriff als auch in der Abwehr maßgeblich verstärken wird", ist sich Baur sicher. Mit Malte Schröder von der HSG Ahlen-Hamm verpflichteten die Rot-Schwarzen zudem einen 23-jährigen Linkshänder, der die Nachfolge von Alvanos im rechten Rückraum antreten soll. "Er ist ein junger, entwicklungsfähiger Spieler. Aufgrund seiner Körperstatur ist er zudem in der Lage, einfache Tore zu erzielen", hofft Baur bei Schröder, den er noch aus Lemgoer Zeiten kannte, auf einen "nächsten Schritt in seiner Entwicklung". Für die Torhüterposition hat sich der TuS THW-Schreck Mario Quenstedt vom SC Magdeburg geangelt: "Wir wollen in Zukunft verstärkt auf deutsche Nachwuchsspieler setzen und freuen uns, dass sich Malte Schröder und Dario Quenstedt für den TuS N-Lübbecke entschieden haben", erklärte Markus Baur das neue Konzept des Vereins, mit dem der Traditionsclub auch in die kommende Saison mit Ambitionen starten möchte - dann aber mit einem besseren Auftakt.

Der THW Kiel hat an seine Duelle mit den Ostwestfalen nicht die besten Erinnerungen: Schon zwei Mal trafen beide Mannschaften in dieser Spielzeit aufeinander - und beide Male gab es eine enge Partie. Im Pokal-Achtelfinale sicherte ein Tor von Aron Palmarsson acht Sekunden vor dem Ende dem THW ein knappes 30:29, wenige Tage später gewannen die Kieler auch die Bundelsiga-Partie mit nur einem Tor Vorsprung: Das 28:27 war ebenso Nerven aufreibend wie die Pokalpartie. Insgesamt aber haben die Kieler in der Statistik ganz klar die Nase vorn: Von bisher 41 Begegnungen beider Mannschaften kassierten die Zebras nur acht Niederlagen, 32 Mal gingen sie als Sieger vom Platz. In den letzten 13 Partien beider Mannschaften gewann stets der THW (siehe auch Gegnerdaten Lübbecke). Und natürlich wollen die Zebras dieser Serie am Sonnabend einen weiteren Erfolg hinzufügen - und so den richtigen Startschuss für die große Saisonabschluss-Party geben.

Die Schiedsrichter am Sonnabend in der Sparkassen-Arena sind wie schon beim Pokal-Duell beider Teams Christoph Immel und Ronald Klein.

(Christian Robohm)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert.

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Aus den Kieler Nachrichten vom 04.06.2011:

Erst siegen, dann feiern

THW will gegen N-Lübbecke Platz zwei sichern - Saisonabschlussparty auf Europaplatz
Kiel. Die Teilnahme an der Champions League 2011/12 hat sich der entthronte Handballmeister THW Kiel mit dem Mittwochsieg in Dortmund gegen Gummersbach gesichert, rutschte an Berlin vorbei auf Tabellenrang zwei. Mehr wird es nicht, HSV Hamburg steht als Titelträger 2011 fest. Zum Saisonabschluss empfangen die "Zebras" heute (16.30 Uhr) TuS N-Lübbecke, gelingt ein Sieg, ist der THW Vizemeister. Anschließend wollen Kapitän Marcus Ahlm und Co. gemeinsam mit ihren Fans auf dem Europaplatz feiern.

Die Vorleistung für eine gelungene Party auf dem Vorplatz der Sparkassen-Arena wären zwei Punkte. "Allerdings erwartet uns kein leichtes Spiel", sagt Trainer Alfred Gislason und erinnert an die beiden Duelle vom Dezember 2010 in Lübbecke. Im Pokal-Achtelfinale setzten sich die "Zebras" glücklich mit 30:29 durch, in der Bundesliga zitterten sie sich zum 28:27. "Wir müssen besser spielen und Vollgas geben", fordert Gislason. Fragezeichen stehen hinter den Einsätzen von Christian Sprenger und Aron Palmarsson. Sprenger kehrte mit einer Knöchelverletzung aus Dortmund zurück, Palmarsson hatte einen Schlag auf den Rücken bekommen, konnte gestern nur leicht trainieren.

Marcus Ahlm will unbedingt Zweiter werden. "Die Vizemeisterschaft war nicht unser Saisonziel, aber die Lage ist nun einmal so wie sie ist. Jetzt wollen wir das Beste daraus machen." Bilder vom Rathausplatz in Hamburg, dort wo Meister HSV morgen seinen Fans die Meisterschale zeigen wird, schaut Ahlm sich nicht an. "Ich habe noch nie zugeguckt, wenn andere feiern."

Beim Blick zurück auf die THW-Saisonbilanz streicht der Schwede den Gewinn des DHB-Pokals und den Finalsieg über Ciudad Real beim Super Globe in Katar heraus. "Das waren schöne Erfolge", sagt er. Der vorzeitige Abschied aus der Champions League mit der Viertelfinalniederlage gegen Barcelona habe zwar weh getan, "weil wir sehr gerne beim Final4 dabei gewesen wären. Aber Barcelona hat dort seine Klasse nachgewiesen, ist auch in Spanien die Nummer eins geworden." Enttäuschend sei für ihn die Bundesliga verlaufen. "Da haben wir zu viele Punkte liegen lassen, waren nicht konstant genug und haben einige schlechte Spiele, die man gewinnen muss, um am Ende oben zu stehen, in diesem Jahr nicht gewonnen."

Gegen Lübbecke hofft Ahlm auf ein gutes und erfolgreiches Spiel. "Dann wird es eine tolle Feier. Wir wollen uns unbedingt bei unseren Fans bedanken und einen schönen Saison-Abschied feiern." Mit dabei ist auch Jerome Fernandez, der Franzose hatte Anfang Mai die vorzeitige Freigabe für Toulouse bekommen, wird heute offiziell vom THW und den Fans verabschiedet. Fernandez ist in diesem Jahr einziger THW-Spieler, der den Club verlässt.

Die Party auf dem Vorplatz startet gegen 17.30 Uhr, ab 19 Uhr kommen die Spieler dazu, werden sich auf der NDR-Showbühne zeigen und gemeinsam mit den Fans feiern. Getränke gibt es zum Sonderpreis, wegen der Lärmschutzverordnung endet das Fest gegen 22 Uhr.

Endgültig werden sich die Spieler traditionell am Sonntagmorgen ab elf Uhr im Biergarten der Forstbaumschule von ihrem Kieler Anhang verabschieden. Der Kader ist allerdings ausgedünnt, mit ihren Nationamannschaften kämpfen viele "Zebras" noch um die EM-Qualifikation für Serbien 2012, reisen vorzeitig ab. Kiels französische Nationalspieler, Thierry Omeyer, Daniel Narcisse und Jerome Fernandez, sind als Titelverteidiger qualifiziert, am Sonntagmorgen aber mit ihren Frauen schon auf dem Weg nach Argentinien: Eine Spaßfahrt als Geschenk an die Weltmeister, zwei Freundschaftsspiele inklusive.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 04.06.2011)

 


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