22.-24.09.2011 - Letzte Aktualisierung: 24.09.2011 | Bundesliga |
Update #3 | KN-Vorbericht vom 24.09. ergänzt ... |
Das Team der Rhein-Neckar Löwen: Gegner des THW in der
TOYOTA Handball-Bundesliga.
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Börge Lund freut sich auch ein Wiedersehen
mit den Kielern.
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Neuzugang Krzysztof Lijewski wird den Löwen gegen den THW voraussichtlich fehlen.
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Goran Stojanovic ist nach überstandener Bandscheibenverletzung auf dem
Weg zurück zu alter Form.
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Zarko Sesum blühte in der Rückrunde der vergangenen Saison auf
und ist aus dem Rückraum der Löwen schon nicht mehr wegzudenken.
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Doch angesichts des dünnen Kaders und der Enttäuschung beim Wildcard-Turnier bewies seine Mannschaft in den ersten Ligaspielen Moral: Zum Auftakt siegte man in Großwallstadt knapp mit 27:24, danach gewann man gegen Balingen souverän mit 29:22. Am dritten Spieltag stürzten die Löwen den Meister HSV Hamburg durch einen verdienten 33:29 (18:13)-Erfolg in eine frühe Krise und fanden sich mit weißer Weste und 6:0 Punkten in der Spitzengruppe der Liga wieder. Goran Stojanovic war mittlerweile aus dem Lazarett zurückgekehrt und hatte mit seinen Paraden großen Anteil am Erfolg über die Hanseaten. Doch gerade, als die Mannschaft sich gefestigt zu haben schien, folgte der nächste Rückschlag: Bei der zuvor punktlosen TSV Hannover-Burgdorf kassierten die Löwen nur drei Tage nach dem Coup über den Meister eine bittere 32:33-Pleite (siehe auch Gegnerkurve Rhein-Neckar Löwen). Zu allem Überfluss verletzte sich auch noch der bislang stark auftrumpfende Krzysztof Lijewski, aufgrund eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel ist der Einsatz des Polen am Samstag gegen den THW sehr fraglich. Während Gudmundsson die vielen Belastungen der vergangenen Wochen bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt der Saison als einen Grund für die Niederlage sah ("Wir haben sechs Partien in vierzehn Tagen absolviert, die Spieler sind ziemlich müde."), forderte Thorsten Storm Wiedergutmachung im DHB-Pokal: "Natürlich haben wir Verletzte, natürlich hatten wir zuletzt ein hartes Programm. Aber einige Spieler haben unsere schwierige Situation noch nicht begriffen", so der Geschäftsführer. Und tatsächlich zeigten die Löwen am Dienstag wieder ihr gutes Gesicht und gewannen u.a. durch neun Treffer von Lijewski-Ersatz Michael Müller deutlich mit 34:22 beim TV Großwallstadt.
Michael Müller überzeugte am Dienstag mit neun Treffern beim TV Großwallstadt.
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Die Schiedsrichter am Samstag in der SAP-Arena sind Bernd und Reiner Methe.
(Sascha Krokowski)
Aktualisierung vom 22. September
Zum Spitzenspiel bei den Rhein-Neckar Löwen ist der
THW Kiel auch wieder mit dem eigenen Fanmobil vor Ort.
Der orange-farbene Lieferwagen wird vor der SAP-Arena
stehen und u.a. die neue Hein-Daddel-Spardose,
diverse Trikotangebote und - passend für die drohenden kühlen Herbsttage -
die brandneue THW-Fleecedecke an Bord haben. Aber auch sonst kann sich
der auswärtige Fan auf allerlei neue Artikel aus der aktuellen
Kollektion freuen.
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Aus den Kieler Nachrichten vom 23.09.2011:
Normal oder nicht - auch für die Verantwortlichen des Tabellen-Vierten bleibt die Mannschaft ein Rätsel. Kürzlich fügte sie Meister HSV Hamburg in einem begeisternden Spiel die zweite Saisonniederlage bei, anschließend blamierte sie sich beim bis dato punktlosen Kellerkind TSV Hannover-Burgdorf (32:33). "Wir leisten uns immer wieder Aussetzer, die uns das Leben schwer machen", sagt Storm. Ihnen würden einfach die entsprechenden Typen fehlen.
Kiel, so Storm, hätte einen Thierry Omeyer, der selbst bei einer Partie "Mensch ärgere Dich nicht" brennen würde und unbedingt gewinnen will. "Dazu kommen starke Charaktere wie Filip Jicha und Momir Ilic, die eine Mannschaft führen."
Personell sind die Löwen kaum schlechter aufgestellt, auch wenn mit Linkshänder Kristof Lijewski (Muskelfaserriss), Kreisläufer Bjarte Myrhol (Hodenkrebs) und Rechtsaußen Ivan Cupic (Schulteroperation) drei Säulen fehlen. "Aufgrund solcher Ausfälle hatte Kiel in der vergangenen Saison große Probleme", sagt Storm. "Das ist bei uns nicht anders." Welche Klasse die Löwen auch ohne dieses Trio besitzen, bewiesen sie am Dienstag, als sie in der zweiten Pokal-Runde den Ligakonkurrenten TV Großwallstadt (34:22) deklassierten. Dabei lieferte Michael Müller als Lijewski-Ersatz ein großes Spiel ab. "Wir haben uns zusammengesetzt und uns klar gemacht, dass es nicht sein kann, dass wir immer zwei Gesichter zeigen", sagte der neunfache Torschütze dem "Mannheimer Morgen".
Das Personal ist außergewöhnlich, aber es fehlt ein Plan. Mäzen Jesper Nielsen glaubte einen zu haben und entließ im September 2010 überraschend den erfolgreichen Trainer Ola Lindgren. Als Nachfolger installierte er seinen Vertrauten Gudmundur Gudmundsson. Ein freundlicher Isländer, der über ein hohes taktisches Verständnis verfügt, aber offenbar nicht die Autorität besitzt, um dem Löwen-Kader den letzten Biss abzuverlangen. Zudem traf Nielsen einsame Entscheidungen, verlängerte den hoch dotierten Vertrag mit Karol Bielecki bis ins Jahr 2015, obwohl der Pole nach einem Sportunfall nur noch auf einem Auge sehen kann. Nielsen verpflichtete den Schweizer Andy Schmid, der als Mittelmann Mittelmaß geblieben ist. Er kaufte Kreisläufer Robert Gunnarsson, obwohl der Isländer nicht verteidigen kann.
Weil seine Millionen einen rasanten Aufstieg ermöglichten, ließen ihn die Club-Verantwortlichen gewähren. Auch wenn sie, wie Storm, gerne eingegriffen hätten. Von ihm ist der Spruch überliefert, dass er glaubt, eines Tages in die Kabine zu kommen und dort Spieler zu treffen, die er gar nicht kennen würde.
Inzwischen hat Nielsen, der als Schmuckhändler reich geworden ist, die Lust an seinem Spielzeug verloren. Das vergebliche Warten auf Titel hat den Dänen sein Herz für die Heimat entdecken lassen. Jetzt formt er AG Kopenhagen mit ehemaligen Löwen-Spielern zu einem Weltklasse-Team. Seine bis ins Jahr 2015 datierten Verträge mit den Mannheimern erfüllt Nielsen, allerdings würde er seine Zelte im Badischen am liebsten sofort abbrechen. Ohne das Nielsen-Geld werden die Löwen sich aber als eine Hauptattraktion der Liga aus der Manege verabschieden. "Wir müssen versuchen, mit einem kleineren Etat die richtige Mischung zu finden", sagt Storm. "Identifikation in der Region entsteht nicht durch großen wirtschaftlichen Aufwand oder durch Titel und Erfolge."
Womöglich greift das Team um Kapitän Uwe Gensheimer, an dem der THW und der FC Barcelona Interesse haben, zum letzten Mal nach der Schale. Ein Erfolg gegen die Kieler, die sie in den letzten beiden Begegnungen besiegen konnten, wäre deshalb Pflicht. Allerdings - auf den Heimvorteil ist kein Verlass. Gegen den HSV kamen knapp 7500 Zuschauer in die SAP-Arena, die 13 000 Zuschauern Platz bietet. Auch das Kiel-Spiel wird nicht ausverkauft sein. Storm macht dafür auch die Handball-Bundesliga (HBL) und den aus seiner Sicht unglücklichen Terminplan verantwortlich. "Die Highlights einer Saison müssen besser verteilt werden." In Kiel wären auch Spiele ausverkauft, die um 10 Uhr morgens stattfinden würden. "Soweit sind wir in Mannheim noch lange nicht."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 23.09.2011)
Aus den Kieler Nachrichten vom 24.09.2011:
So genannte "Big Points" stehen auf dem Spiel, sammelt Tabellenführer THW diese Punkte ein, setzt er ein deutliches Signal im Kampf um die deutsche Meisterschaft. Die Bundesligabilanz spricht für Kiel: 14 Spiele, elf Siege, drei Niederlagen. Zwei der drei Negativerlebnisse kassierten die "Zebras" allerdings in der vergangenen Spielzeit ein. Beim 26:29 im Dezember 2010 in Mannheim hatten sie aber nur einen Rumpfkader dabei, mussten ohne Kim Andersson, Marcus Ahlm, Filip Jicha, Daniel Narcisse und Christian Sprenger auskommen. Es war eine kleine Weltauswahl, die dem Rekordmeister fehlte. Jetzt hat sich das Blatt gewendet, während der THW den Flieger nach Frankfurt gestern in kompletter Mannschaftsstärke bestieg, muss Mannheims isländischer Trainer Gudmundur Gudmundsson mit Bjarte Myrhol (Hodenkrebs), Krzysztof Lijewski (Muskelfaserriss) und Ivan Cupic auf drei Leistungsträger verzichten.
Landsmann Alfred Gislason hat's besser. Aron Palmarsson hat seinen "Hexenschuss" überstanden, offen war gestern lediglich, ob Christian Zeitz in den Kader zurückkehrt. Die Chancen auf ein Comeback des THW-Linkshänders stehen gut. In der Saisonvorbereitung war der 30-Jährige auf La Reunion bei einer Fahrt mit dem Mountainbike gestürzt, hatte sich die rechte Schulter schwer lädiert. Danach folgte eine Berg- und Talfahrt bei der Heilung. Comebackversuche landeten unglücklich auf der schmerzenden Schulter oder mussten wegen Schmerzen abgebrochen werden. So entschied sich Zeitz, dem Gelenk eine Ruhepause zu gönnen, setzte vor zwei Wochen konsequent aus und tauschte den Ball gegen Schreibblock und Stift, um seinem Team wenigstens als Statistiker am Spielfeldrand helfen zu können.
Mehrere MRT-Untersuchungen hätten ergeben, dass es keinen knöchernen Befund gebe, so Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker. Schmerz-Verursacher seien verklebtes Gewebe und die Muskulatur. "Christian hatte einfach Pech, ist auch im Training häufig auf die Schulter gefallen." Brandecker glaubt, dass die Rückkehr ins Team direkt bevorstehe. "Ich habe ihm bereits Schmerzmittel gespritzt, und wenn es notwendig wird, spritzen wir die Schmerzen auch in Mannheim weg." Negative Folgen, betont Brandecker, seien nicht zu befürchten.
Bereits um zehn Uhr bliesen die Kieler gestern zur Löwenjagd. Training, Video gucken, Busfahrt zum Flughafen: Die Reisetasche war schon am Morgen dabei. "Wir sind gut vorbereitet", sagt Kapitän Marcus Ahlm. Der Niederlagen-Doppelpack aus der vergangenen Saison sei kein Thema mehr. "Wir haben einen guten Lauf, die Mannschaft ist fit - ganz klar, wir wollen gewinnen."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 24.09.2011)
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