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22.-24.09.2011 - Letzte Aktualisierung: 24.09.2011 Bundesliga

Spitzenspiel am Samstag: THW zu Gast bei den Rhein-Neckar Löwen

Sport1 überträgt live

Update #3 KN-Vorbericht vom 24.09. ergänzt ...

Das Team der Rhein-Neckar Löwen: Gegner des THW in der  TOYOTA Handball-Bundesliga.
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Am kommenden Samstag wird es richtig ernst für die Handballer des THW Kiel: Nach einem Traumstart in der TOYOTA Handball-Bundesliga mit vier deutlichen Siegen steht das Spitzenspiel bei den Rhein-Neckar Löwen an. Mit einem Sieg in der Mannheimer SAP-Arena wollen die "Zebras" ein weiteres sportliches Ausrufezeichen setzen und die Tabellenführung verteidigen. Der Anwurf der Partie erfolgt um 15.00 Uhr, Sport1 überträgt live.
Börge Lund freut sich auch ein Wiedersehen mit den Kielern.
Börge Lund freut sich auch ein Wiedersehen mit den Kielern.
Seit mehreren Jahren schon versuchen die Rhein-Neckar Löwen, endlich national die letzte Lücke zu den Spitzenteams zu schließen und selbst Titel einzufahren - bislang vergeblich. In der vergangenen Spielzeit erreichten die Mannheimer zwar zum sechsten Mal in Folge das "Lufthansa Final Four" um den DHB-Pokal sowie das "EHF Final4" um die Champions League, doch in den Halbfinals war jeweils wieder einmal Endstation. Und in der TOYOTA Handball-Bundesliga konnten die Löwen zwar an Flensburg vorbeiziehen, ließen dafür aber den Füchsen Berlin den Vortritt im Kampf um den letzten Champions-League-Qualifikationsplatz. Zwar wurde den Löwen wie schon im Vorjahr ein Platz im Wildcard-Qualifikationsturnier für die Königsklasse zugesprochen, doch Anfang September platzte letztlich der Traum von der vierten Champions-League-Teilnahme in Serie durch eine knappe Final-Niederlage gegen Gastgeber Kielce aus Polen. Somit startet die Mannschaft von Trainer Gudmundur Gudmundsson in dieser Saison nur im EHF-Cup. Vielleicht die bislang beste Chance für den Verein, endlich einen Titel zu holen, denn immerhin gewann in den vergangenen 15 Jahren 13 Mal ein Bundesligaverein den "kleinen" europäischen Pokal. Die Hauptkonkurrenten um den Titel heißen somit wohl Titelverteidiger Frisch Auf Göppingen und der SC Magdeburg - zwei Vereine, die man in den letzten Jahren in der Liga stets hinter sich gelassen hatte.
Viel Unruhe im Sommer
Neuzugang Krzysztof Lijewski wird den Löwen gegen den THW voraussichtlich fehlen.
Neuzugang Krzysztof Lijewski wird den Löwen gegen den THW voraussichtlich fehlen.
Eigentlich wollten die Löwen ja mit Ruhe im Umfeld und Kontinuität im Kader endlich für Konstanz sorgen. Doch bereits in der Rückrunde der vergangenen Saison kam wieder Unruhe auf: Aufsichtsratsvorsitzender und Hauptsponsor Jesper Nielsen, der mit dem neuen dänischen Meister AG Kopenhagen ein neues "Spielzeug" in seiner Heimat aufgebaut hatte, wollte gleich fünf Spieler aus dem letztjährigen Kader der Rhein-Neckar Löwen in die dänische Hauptstadt transferieren. Neben den beiden Isländern Gudjon Valur Sigurdsson und Olafur Stefansson, die tatsächlich nach Kopenhagen wechselten, sollten auch Kreisläufer Robert Gunnarsson, Rückraumbomber Karol Bielecki und der gerade erst aus Hamburg verpflichtete Krzysztof Lijewski beim dänischen Double-Sieger unterschreiben. Letztlich blieb das Trio aber dennoch in Mannheim, der personelle Aderlass war trotzdem groß, da sich mit Torhüter Slawomir Szmal und Spielmacher Grzegorz Tkacyzk zwei polnische Nationalspieler - und unverzichtbare Leistungsträger der Löwen in der ersten Jahreshälfte 2011 - dem ambitionierten Champions-League-Teilnehmer KS Vive Kielce in ihrer Heimat anschlossen.
Nur zwei "echte" Neuzugänge
Goran Stojanovic ist nach überstandener Bandscheibenverletzung auf dem Weg zurück zu alter Form.
Goran Stojanovic ist nach überstandener Bandscheibenverletzung auf dem Weg zurück zu alter Form.
Den vier Abgängen stehen nur zwei "echte" Neuzugänge gegenüber. Neben dem "kleinen" Lijewski wurde Goran Stojanovic vom VfL Gummersbach als Szmal-Nachfolger für das Tor verpflichtet. Zudem kehrte Niklas Ruß zu den Rhein-Neckar Löwen zurück: Ruß, von 2008 bis 2010 Nummer drei auf Linksaußen hinter Gensheimer und Sigurdsson, hatte eine enttäuschende Saison bei Löwen-Kooperationspartner TSG Ludwigshafen-Friesenheim hinter sich und will nun als Nummer zwei hinter Top-Goalgetter und Kapitän Uwe Gensheimer zu Spielanteilen kommen (siehe auch Gegnerkader Rhein-Neckar Löwen).
Verletzungsprobleme schon vor Saisonbeginn
Die Saison hatte noch gar nicht begonnen, da ächzten die Rhein-Neckar Löwen bereits über Verletzungssorgen: Aus dem Trainingslager im Schwarzwald Ende Juli kehrte Rechtsaußen Ivan Cupic mit einer ausgekugelten Schulter zurück. Der kroatische Nationalspieler zog sich eine schwere Band- und Kapselverletzung zu und muss nach einer Operation voraussichtlich noch bis November pausieren. Noch schlimmer traf es Kreisläufer Bjarte Myrhol. Der Norweger, der bereits in der vergangenen Saison desöfteren mit Rückenbeschwerden ausfiel, wurde Anfang August an der Bandscheibe operiert. Nur zwei Wochen später musste Myrhol erneut unters Messer, nachdem beim 29-Jährigen ein Hodentumor diagnostiziert wurde. Wann der Kreisläufer, der im Angriff bislang vorzüglich von Robert Gunnarsson ersetzt wurde, wieder spielen kann, steht daher in den Sternen. "Wir haben bewusst auf Neuverpflichtungen verzichtet, weil überhaupt nicht absehbar ist, wann er wieder zur Mannschaft stößt", so Geschäftsführer Thorsten Storm. Tätig wurden die Löwen hingegen auf der Torhüter-Position, da auch Neuzugang Goran Stojanovic zu Saisonbeginn noch nicht fit war - auch er wurde im Frühjahr an der Bandscheibe operiert. So wurde Oldie Tomas Svensson aus Valladolid verpflichtet. Der mittlerweile 43-jährige Schwede fungiert aber seit der Genesung Stojanovics als Torwarttrainer und soll nur im Notfall selbst aktiv eingreifen.
Sieg gegen Hamburg, Niederlage in Hannover
Zarko Sesum blühte in der Rückrunde der vergangenen Saison auf und ist aus dem Rückraum der Löwen schon nicht mehr wegzudenken.
Zarko Sesum blühte in der Rückrunde der vergangenen Saison auf und ist aus dem Rückraum der Löwen schon nicht mehr wegzudenken.
Ob der Verletzungsprobleme zeigte sich Gudmundsson bereits Wochen vor dem Saisonstart besorgt: "Ich mache mir viele Gedanken, das gebe ich offen zu. Nun darf wirklich nichts mehr passieren. Es wird schwer, das alles zu kompensieren. Man darf nicht vergessen, dass wir bei all dem Verletzungspech noch einige hochkarätige Abgänge zu verkraften haben", so der isländische Löwen-Coach.

Doch angesichts des dünnen Kaders und der Enttäuschung beim Wildcard-Turnier bewies seine Mannschaft in den ersten Ligaspielen Moral: Zum Auftakt siegte man in Großwallstadt knapp mit 27:24, danach gewann man gegen Balingen souverän mit 29:22. Am dritten Spieltag stürzten die Löwen den Meister HSV Hamburg durch einen verdienten 33:29 (18:13)-Erfolg in eine frühe Krise und fanden sich mit weißer Weste und 6:0 Punkten in der Spitzengruppe der Liga wieder. Goran Stojanovic war mittlerweile aus dem Lazarett zurückgekehrt und hatte mit seinen Paraden großen Anteil am Erfolg über die Hanseaten. Doch gerade, als die Mannschaft sich gefestigt zu haben schien, folgte der nächste Rückschlag: Bei der zuvor punktlosen TSV Hannover-Burgdorf kassierten die Löwen nur drei Tage nach dem Coup über den Meister eine bittere 32:33-Pleite (siehe auch Gegnerkurve Rhein-Neckar Löwen). Zu allem Überfluss verletzte sich auch noch der bislang stark auftrumpfende Krzysztof Lijewski, aufgrund eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel ist der Einsatz des Polen am Samstag gegen den THW sehr fraglich. Während Gudmundsson die vielen Belastungen der vergangenen Wochen bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt der Saison als einen Grund für die Niederlage sah ("Wir haben sechs Partien in vierzehn Tagen absolviert, die Spieler sind ziemlich müde."), forderte Thorsten Storm Wiedergutmachung im DHB-Pokal: "Natürlich haben wir Verletzte, natürlich hatten wir zuletzt ein hartes Programm. Aber einige Spieler haben unsere schwierige Situation noch nicht begriffen", so der Geschäftsführer. Und tatsächlich zeigten die Löwen am Dienstag wieder ihr gutes Gesicht und gewannen u.a. durch neun Treffer von Lijewski-Ersatz Michael Müller deutlich mit 34:22 beim TV Großwallstadt.

Löwen seit drei Spielen ohne Niederlage gegen THW
Michael Müller überzeugte am Dienstag mit neun Treffern beim TV Großwallstadt.
Michael Müller überzeugte am Dienstag mit neun Treffern beim TV Großwallstadt.
Die Rhein-Neckar Löwen sind also nach wie vor eine wahre "Wundertüte" und ein echter Gradmesser für die beeindruckende Form der "Zebras" aus den letzten Wochen. Denn nachdem die Mannheimer in vergangenen Saisons selten gegen den THW Kiel punkten konnten, gewannen sie in der letzten Spielzeit beide Bundesliga-Duelle und sind seit drei Pflichtspielen gegen den Rekordmeister ungeschlagen (siehe auch Gegnerdaten Rhein-Neckar Löwen). Der letzte Vergleich in der SAP-Arena endete mit 29:26 für die Gastgeber im Dezember 2010, als den ersatzgeschwächten THW ohne Kim Andersson, Daniel Narcisse, Marcus Ahlm, Filip Jicha und Christian Sprenger in der Schlussphase die Kräfte verließen. Am Samstag stehen die Vorzeichen für Alfred Gislason besser: Aron Palmarsson wird nach seinem Hexenschuss voraussichtlich wieder zur Mannschaft stoßen. Einzig ob Christian Zeitz nach überstandener Schulterverletzung für sein Comeback ausgerechnet an alter Wirkungsstätte planen kann, ist noch ungewiss. Einem spannenden Spitzenspiel steht also nichts im Wege.

Die Schiedsrichter am Samstag in der SAP-Arena sind Bernd und Reiner Methe.

(Sascha Krokowski)

 

Aktualisierung vom 22. September

Zum Spitzenspiel bei den Rhein-Neckar Löwen ist der THW Kiel auch wieder mit dem eigenen Fanmobil vor Ort. Der orange-farbene Lieferwagen wird vor der SAP-Arena stehen und u.a. die neue Hein-Daddel-Spardose, diverse Trikotangebote und - passend für die drohenden kühlen Herbsttage - die brandneue THW-Fleecedecke an Bord haben. Aber auch sonst kann sich der auswärtige Fan auf allerlei neue Artikel aus der aktuellen Kollektion freuen.

 

Lesen Sie bitte auch

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 23.09.2011:

Badische Wundertüte

Sieg gegen Hamburg, Niederlage in Hannover: Rhein-Neckar Löwen zeigten vor dem Kiel-Spiel zwei Gesichter
Mannheim. Die Konkurrenz in der Handball-Bundesliga verneigte sich bereits nach dem vierten Spieltag vor dem THW Kiel. Für Bob Hanning, Manager der Berliner Füchse, ist das Titelrennen schon entschieden. Ähnlich sieht Thorsten Storm, Amtskollege aus Mannheim, die Situation. Seinen Verein, die Rhein-Neckar Löwen, wähnt er morgen (15 Uhr) trotz Heimvorteil nur in einer Außenseiterrolle. "An einem normalen Tag wird es gegen Kiel kaum reichen."

Normal oder nicht - auch für die Verantwortlichen des Tabellen-Vierten bleibt die Mannschaft ein Rätsel. Kürzlich fügte sie Meister HSV Hamburg in einem begeisternden Spiel die zweite Saisonniederlage bei, anschließend blamierte sie sich beim bis dato punktlosen Kellerkind TSV Hannover-Burgdorf (32:33). "Wir leisten uns immer wieder Aussetzer, die uns das Leben schwer machen", sagt Storm. Ihnen würden einfach die entsprechenden Typen fehlen.

Kiel, so Storm, hätte einen Thierry Omeyer, der selbst bei einer Partie "Mensch ärgere Dich nicht" brennen würde und unbedingt gewinnen will. "Dazu kommen starke Charaktere wie Filip Jicha und Momir Ilic, die eine Mannschaft führen."

Personell sind die Löwen kaum schlechter aufgestellt, auch wenn mit Linkshänder Kristof Lijewski (Muskelfaserriss), Kreisläufer Bjarte Myrhol (Hodenkrebs) und Rechtsaußen Ivan Cupic (Schulteroperation) drei Säulen fehlen. "Aufgrund solcher Ausfälle hatte Kiel in der vergangenen Saison große Probleme", sagt Storm. "Das ist bei uns nicht anders." Welche Klasse die Löwen auch ohne dieses Trio besitzen, bewiesen sie am Dienstag, als sie in der zweiten Pokal-Runde den Ligakonkurrenten TV Großwallstadt (34:22) deklassierten. Dabei lieferte Michael Müller als Lijewski-Ersatz ein großes Spiel ab. "Wir haben uns zusammengesetzt und uns klar gemacht, dass es nicht sein kann, dass wir immer zwei Gesichter zeigen", sagte der neunfache Torschütze dem "Mannheimer Morgen".

Das Personal ist außergewöhnlich, aber es fehlt ein Plan. Mäzen Jesper Nielsen glaubte einen zu haben und entließ im September 2010 überraschend den erfolgreichen Trainer Ola Lindgren. Als Nachfolger installierte er seinen Vertrauten Gudmundur Gudmundsson. Ein freundlicher Isländer, der über ein hohes taktisches Verständnis verfügt, aber offenbar nicht die Autorität besitzt, um dem Löwen-Kader den letzten Biss abzuverlangen. Zudem traf Nielsen einsame Entscheidungen, verlängerte den hoch dotierten Vertrag mit Karol Bielecki bis ins Jahr 2015, obwohl der Pole nach einem Sportunfall nur noch auf einem Auge sehen kann. Nielsen verpflichtete den Schweizer Andy Schmid, der als Mittelmann Mittelmaß geblieben ist. Er kaufte Kreisläufer Robert Gunnarsson, obwohl der Isländer nicht verteidigen kann.

Weil seine Millionen einen rasanten Aufstieg ermöglichten, ließen ihn die Club-Verantwortlichen gewähren. Auch wenn sie, wie Storm, gerne eingegriffen hätten. Von ihm ist der Spruch überliefert, dass er glaubt, eines Tages in die Kabine zu kommen und dort Spieler zu treffen, die er gar nicht kennen würde.

Inzwischen hat Nielsen, der als Schmuckhändler reich geworden ist, die Lust an seinem Spielzeug verloren. Das vergebliche Warten auf Titel hat den Dänen sein Herz für die Heimat entdecken lassen. Jetzt formt er AG Kopenhagen mit ehemaligen Löwen-Spielern zu einem Weltklasse-Team. Seine bis ins Jahr 2015 datierten Verträge mit den Mannheimern erfüllt Nielsen, allerdings würde er seine Zelte im Badischen am liebsten sofort abbrechen. Ohne das Nielsen-Geld werden die Löwen sich aber als eine Hauptattraktion der Liga aus der Manege verabschieden. "Wir müssen versuchen, mit einem kleineren Etat die richtige Mischung zu finden", sagt Storm. "Identifikation in der Region entsteht nicht durch großen wirtschaftlichen Aufwand oder durch Titel und Erfolge."

Womöglich greift das Team um Kapitän Uwe Gensheimer, an dem der THW und der FC Barcelona Interesse haben, zum letzten Mal nach der Schale. Ein Erfolg gegen die Kieler, die sie in den letzten beiden Begegnungen besiegen konnten, wäre deshalb Pflicht. Allerdings - auf den Heimvorteil ist kein Verlass. Gegen den HSV kamen knapp 7500 Zuschauer in die SAP-Arena, die 13 000 Zuschauern Platz bietet. Auch das Kiel-Spiel wird nicht ausverkauft sein. Storm macht dafür auch die Handball-Bundesliga (HBL) und den aus seiner Sicht unglücklichen Terminplan verantwortlich. "Die Highlights einer Saison müssen besser verteilt werden." In Kiel wären auch Spiele ausverkauft, die um 10 Uhr morgens stattfinden würden. "Soweit sind wir in Mannheim noch lange nicht."

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 23.09.2011)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 24.09.2011:

Löwenjagd wird mit "Big Points" belohnt

THW will heute Auswärtscoup landen - Comeback von Zeitz?
Kiel. Vor eigenem Publikum knackte der THW Kiel die erste harte Saison-Nuss mit Bravour, Flensburg hatte am 4. September beim 35:21 nicht den Hauch einer Chance. Heute müssen die "Zebras" ihre Auswärtstauglichkeit unter Beweis stellen. Um 15 Uhr pfeifen die Schiri-Zwillinge Bernd und Reiner Methe das Topspiel der Handball-Bundesliga in der Mannheimer SAP-Arena bei den Rhein-Neckar Löwen an.

So genannte "Big Points" stehen auf dem Spiel, sammelt Tabellenführer THW diese Punkte ein, setzt er ein deutliches Signal im Kampf um die deutsche Meisterschaft. Die Bundesligabilanz spricht für Kiel: 14 Spiele, elf Siege, drei Niederlagen. Zwei der drei Negativerlebnisse kassierten die "Zebras" allerdings in der vergangenen Spielzeit ein. Beim 26:29 im Dezember 2010 in Mannheim hatten sie aber nur einen Rumpfkader dabei, mussten ohne Kim Andersson, Marcus Ahlm, Filip Jicha, Daniel Narcisse und Christian Sprenger auskommen. Es war eine kleine Weltauswahl, die dem Rekordmeister fehlte. Jetzt hat sich das Blatt gewendet, während der THW den Flieger nach Frankfurt gestern in kompletter Mannschaftsstärke bestieg, muss Mannheims isländischer Trainer Gudmundur Gudmundsson mit Bjarte Myrhol (Hodenkrebs), Krzysztof Lijewski (Muskelfaserriss) und Ivan Cupic auf drei Leistungsträger verzichten.

Landsmann Alfred Gislason hat's besser. Aron Palmarsson hat seinen "Hexenschuss" überstanden, offen war gestern lediglich, ob Christian Zeitz in den Kader zurückkehrt. Die Chancen auf ein Comeback des THW-Linkshänders stehen gut. In der Saisonvorbereitung war der 30-Jährige auf La Reunion bei einer Fahrt mit dem Mountainbike gestürzt, hatte sich die rechte Schulter schwer lädiert. Danach folgte eine Berg- und Talfahrt bei der Heilung. Comebackversuche landeten unglücklich auf der schmerzenden Schulter oder mussten wegen Schmerzen abgebrochen werden. So entschied sich Zeitz, dem Gelenk eine Ruhepause zu gönnen, setzte vor zwei Wochen konsequent aus und tauschte den Ball gegen Schreibblock und Stift, um seinem Team wenigstens als Statistiker am Spielfeldrand helfen zu können.

Mehrere MRT-Untersuchungen hätten ergeben, dass es keinen knöchernen Befund gebe, so Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker. Schmerz-Verursacher seien verklebtes Gewebe und die Muskulatur. "Christian hatte einfach Pech, ist auch im Training häufig auf die Schulter gefallen." Brandecker glaubt, dass die Rückkehr ins Team direkt bevorstehe. "Ich habe ihm bereits Schmerzmittel gespritzt, und wenn es notwendig wird, spritzen wir die Schmerzen auch in Mannheim weg." Negative Folgen, betont Brandecker, seien nicht zu befürchten.

Bereits um zehn Uhr bliesen die Kieler gestern zur Löwenjagd. Training, Video gucken, Busfahrt zum Flughafen: Die Reisetasche war schon am Morgen dabei. "Wir sind gut vorbereitet", sagt Kapitän Marcus Ahlm. Der Niederlagen-Doppelpack aus der vergangenen Saison sei kein Thema mehr. "Wir haben einen guten Lauf, die Mannschaft ist fit - ganz klar, wir wollen gewinnen."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 24.09.2011)

 

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TV-, Radio- und Internet-Tipps:

  • Sport1-Logo TV: Sport1:
    Sa., ab 14.45 Uhr: Rhein-Neckar Löwen - THW Kiel
    live aus der SAP-Arena in Mannheim

  • NDR 1 Welle Nord-Logo Radio: NDR 1 Welle Nord:
    Sa., ab 15.00 Uhr: Liveeinblendungen Rhein-Neckar Löwen - THW Kiel
    (geplante Einblendungen um 15.00 Uhr, 15.30 Uhr, 15.40 Uhr, 16.00 Uhr, 16.20 Uhr und in der Schlussphase gegen 16.30 Uhr; Nachberichte um 17.00 Uhr, 17.30 Uhr und 18.00 Uhr; Reporter: Norman Nawe)
    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!

  • Internet:
    Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer Live-Ticker-Seite.


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