12.02.2012 | Bundesliga |
Update #3 | KN-Bericht, weitere Stimmen, Fotos und Spielbericht ergänzt ... |
Daniel Narcisse war bester Torschütze mit sieben Treffern. |
Dominik Klein agierte gegen Hüttenberg über weite Strecken als Spielmacher. |
Timm Schneider, bester Torschütze der Hüttenberger mit durchschnittlich sieben Treffern pro Partie, fand in Kiel nicht wie gewohnt ins Spiel. |
Beide Torhüter des THW konnten gegen Hüttenberg überzeugen. |
Für den THW Kiel bedeutet dieser Sieg weitere zwei Punkte auf dem Weg zum erhofften 17. Meistertitel. Am Mittwoch beim Bergischen HC müssen sich die "Zebras" dennoch ein Stückchen steigern, wenn sie auch das 23. Bundesligaspiel in Folge für sich entscheiden wollen.
(Sascha Krokowski)
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Ich bin einigermaßen zufrieden, wir haben aber sehr harmlos angefangen. Unsere 6:0-Abwehr hat sich nicht richtig bewegt, dadurch kamen zuviele Schlagwürfe durch. Dadurch bekam Andreas Palicka, der sehr gut gehalten hat, Probleme. Mit der 3:2:1-Variante kam mehr Aggressivität in unsere Abwehr, dann lief es deutlich besser. Ingesamt haben wir im Angriff aber viel zu viele technische Fehler gemacht, was auch daran gelegen haben könnte, dass ich viel gewechselt habe und einige meiner Spieler auf ungewohnten Positionen spielten.Ein Kompliment an beide Torhüter, sie haben überragend gehalten. Froh war ich auch, dass Kim Andersson so gut reinkam. Er hatte kaum mit uns trainieren können, heute war er so gut wie schmerzfrei. Wichtig war, dass ich nicht gezwungen war, Filip Jicha zu bringen. Er hat die Pause gebraucht. Ich hoffe, dass wir im nächsten Spiel die Fehler minimieren. Dann sieht es gut aus für die kommenden Wochen, wenn wir konzentriert bleiben.
[Zum Mittelmann Dominik Klein:]
Wir haben das gestern trainiert, und in Freundschaftsspielen hat Dominik auch schon auf der Mitte gespielt. Außerdem wurde mir berichtet, dass er auch schon in der Jugend als Regisseur auf der Platte war (schmunzelt). Heute konnten weder Aron Palmarsson noch Jicha spielen, und ich wollte Daniel Narcisse nicht auf der Position durchspielen lassen. Ich weiß, dass Dominik alle Taktiken kennt. Das Experiment ist gut gelungen. Trotzdem hoffe ich, dass Aron Palmarsson am Mittwoch spielen kann. Wenn im nächsten Training nichts passiert, wird Filip Jicha definitiv beim Bergischen HC dabei sein.
Glückwunsch an den THW. Das Ergebnis ist deutlich, und es gibt nicht wenige, die das auch in dieser Form erwartet haben. Ich bin dennoch nicht unzufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Ich glaube, wir hatten die Möglichkeit, das ein oder andere Tor besser abzuschneiden.Wir haben in der ersten Halbzeit gut in die Partie gefunden, leider uns aber im erweiterten Gegenstoß viele unnötige technische Fehler geleistet, was uns ein engeres Ergebnis verwehrt hat. Das Angriffsspiel gegen die gute 3:2:1-Deckung des THW war nicht optimal, da waren wir teilweise hilflos. Man hat dabei gesehen, dass Training und Wettkampfalltag zwei verschiedene paar Schuhe sind. Und die Theorie haben wir nicht gut in die Praxis übertragen.
Im Gegensatz zum Hinspiel, wo der THW uns wie ein Zug überfahren hat, ist der Abstand aber geringer geworden. Das spricht für unsere Entwicklung.
Wir haben heute ein tolles Spiel gesehen. Gefreut haben wir uns auch, dass die Verpflichtung von Gudjon Valur Sigurdsson geklappt hat. Ich denke, er ist nicht nur ein Ergänzungsspieler. Alfred fordert Alternativen, und solch eine ist Sigurdsson auf der Außenposition zu Dominik Klein. Wir sind froh, dass wir für Henrik Lundström einen solchen Ersatz gefunden haben.
Uns bleibt gar nichts anderes übrig, als zweigleisig zu planen. Wir müssen uns fürs nächste Jahr aufstellen und einen Kader zusammenstellen, der für uns in der ersten wie in der zweiten Liga finanzierbar ist. Wir werden aber - wie sich das gehört - einen Lizenzantrag für die TOYOTA Handball-Bundesliga stellen, uns aber auch umgucken, wie wir im Fall der Fälle in der zweiten Liga zurechtkommen könnten.
Es hat uns gefreut, dass gleich die beiden ersten Spiele Heimspiele waren und ich glaube, die Fans hatten auch ein wenig Sehnsucht. Es war für uns enorm wichtig, gleich in beiden Wettbewerben erfolgreich zu starten.[Zum TV Hüttenberg:]
Ich komme ja aus der Gegend, die können schon Handball spielen. Es freut jeden, dass eine Mannschaft wie Hüttenberg in der Bundesliga spielt.Ob wir wieder einen solchen Lauf auch in der Rückrunde schaffen, bleibt offen. Wir denken nur von Spiel zu Spiel. Wir wissen, dass die Saison noch schwer wird.
[Zu Gudjon Valur Sigurdsson:]
Ich freue mich auf ich, ich glaube, wir werden ein gescheites Team bilden, wie ich es auch mit Henrik Lundström gemacht habe. Das hat ja auch super geklappt.
Wir sind in die beiden ersten Partien nach der EM gut hereingekommen. Es macht wieder Spaß mit dieser Mannschaft, und es geht richtig gut los.
Wir hatten Spaß, aber das haben wir immer, wenn wir zusammen Handball spielen. Es kommt uns entgegen, dass wir einen guten Spielplan haben, konnten gegen Szeged und heute unseren Rhythmus finden.
Wir hatten eine Riesengaudi in dieser tollen Arena, haben für unsere Verhältnisse auch ordentlich gespielt. Ich muss aber auch zugeben, dass der THW nicht mit voller Flamme gebrannt hat.
Wir wollten richtig Gas geben, das ist uns allerdings nur in der Anfangsphase gelungen. Trotzdem war das ein Riesenerlebnis in diesem Handballtempel. Als wir im Sommer aufgestiegen sind, war mein erster Gedanke: Jetzt dürfen wir in der Sparkassen-Arena spielen. Heute ging der Traum in Erfüllung.
Aus den Kieler Nachrichten vom 13.02.2012:
Jan Gorr, am Saisonende nach Gummersbach wechselnder Trainer der Mittelhessen, zeigte sich trotz der klaren Niederlage "nicht unzufrieden mit dem, was meine Mannschaft heute geboten hat." Beim 20:38 im Hinspiel hätten sich seine Spieler gefühlt, als sei ein Zug über sie hinweggerauscht. "Heute haben wir das viel besser gemacht, das zeigt unsere Entwicklung und gibt Mut für die kommenden Aufgaben im Abstiegskampf."
THW-Trainer Alfred Gislason musste auf Spielmacher Aron Palmarsson verzichten, der wegen Reizungen in der Patellasehne in Jeans auf der Bank Platz genommen hatte, sich mit Striche machen auf dem Statistikblock nützlich machte. Welthandballer Filip Jicha spielte wegen seiner Achillessehnenbeschwerden ebenfalls keine Sekunde. "Es war gut, dass wir nicht gezwungen wurden, Jicha zu bringen, er hat die Pause gebraucht", so Gislason. Am Mittwoch, beim voraussichtlich schweren Auswärtsspiel in Wuppertal beim Bergischen HC, erwartet Kiels Trainer seine angeschlagenen Spieler auf dem Parkett zurück.
Trotz der THW-Ausfälle agierte der Aufsteiger nur in den ersten zehn Minuten halbwegs auf Augenhöhe. Da suchte der Rekordmeister, der in der ersten Halbzeit mit Andreas Palicka im Tor startete, noch nach seinem Rhythmus und der passenden Abwehrformation. Als Gislason diese von der defensiven 6:0 auf eine offensive 3:2:1-Deckung umstellte, nahm der THW-Express Fahrt auf, rauschte, vor allem dank einer 20-minütigen Christian-Zeitz-Gala, vom 3:3 auf 9:5 davon. Zwar fanden die rund 150 Gästefans wenig später ihre Stimmen wieder, forderten beim zwischenzeitlichen 8:9 humorvoll verpackt "Auswärtssieg, Auswärtssieg". Doch die kurze Schwächeperiode blieb eine Episode, bei Halbzeit war der THW auf 16:10 enteilt.
Bis dahin zeigte Palicka zehn Paraden und eine ansprechende Leistung, Daniel Narcisse war als Spielmacher mit ungewohnt hoher Fehlerquote dagegen maßgeblich an der Hüttenberger Aufholjagd beteiligt. Der Versuch mit Linksaußen Dominik Klein auf der Mittelposition ging voll auf. Neu sei das für ihn nicht gewesen, sagte der 28-Jährige. "Das kenne ich aus meiner Jugendzeit. Es macht Spaß, Verantwortung und das Heft in die Hand zu nehmen." Daniel Narcisse wechselte auf Halblinks, auch das tat dem THW-Spiel gut. Der Franzose glänzte als Torschütze und mit sehenswerten Anspielen.
Angst habe man vor allem davor gehabt, "dass der THW in kurzer Zeit einen Hagel über uns ausschüttet", deckte TV-Rechtsaußen Stefan Lex Gedanken seiner Mitspieler vor der Partie auf. Das passierte kurz nach dem Wechsel, als die "Zebras" innerhalb von zehn Minuten auf 23:12 davonzogen, das Spiel vorzeitig entschieden. Kim Andersson, der für Zeitz auf Halbrechts kam, hatte mit trockenen Stemmern maßgeblichen Anteil daran. Die Show aber gehörte Thierry Omeyer, der drei Siebenmeter parierte und mit 15 Paraden in 30 Minuten zeigte, wer Platzhirsch im THW-Tor ist - das Publikum feierte seinen "Hexer". Der Rest war Schaulaufen, das bisweilen nur von überzogenen Pfiffen des Gespanns Dinges/Kirsch gestört wurde. Die Unparteiischen wollten bei ihrer Kiel-Premiere wohl demonstrieren, dass sie keine Heimschiedsrichter sind. Ein krampfiger Versuch, der als misslungen bezeichnet werden darf.
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 13.02.2012)
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