Die Planer der DKB Handball-Bundesliga bescheren den
"Zebras" und ihren Fans zum Jahresausklang einen echten
Kracher: Die Partie des Rekordmeisters THW Kiel gegen
den HSV Hamburg am zweiten Weihnachtsfeiertag ist das
Spitzenspiel des 20. Spieltages, ein norddeutscher
Kracher um zwei ganz wichtige Punkte im Titelrennen
und verspricht erneut leidenschaftlich geführte 60
Minuten Weltklasse-Handball. Anpfiff in der seit Monaten
ausverkauften Sparkassen-Arena ist um 17.15 Uhr. Sport1
überträgt die Partie live in die deutschen Wohnzimmer.
Wenn der THW Kiel auf den HSV Hamburg trifft, schaut
Handball-Deutschland auf dieses Duell. Die Zahl der
akkreditierten Journalisten reicht an die eines
|
Am Donnerstag kommt es zum zweiten Mal in der
Bundesliga zum Bruderduell: Henrik Toft Hansen
spielt wie "Zebra" Rene am Kreis.
©
HSV |
Champions-League-K.o.-Spieles heran. Seit Monaten gibt
es keine Karten mehr für das Duell, und die TV-Macher
in vielen Teilen Europas, in die das Spiel übertragen
wird, freuen sich auf Top-Quoten. Keine Frage: Das Spiel
zwischen den beiden Nordrivalen elektrisiert.
Spannende Voraussetzungen
Am Donnerstag geht es um zwei ganz wichtige Punkte im
spannendsten Titelrennen der vergangenen Jahre. Mit einem
Sieg können sich die "Zebras" von der Konkurrenz aus
Hamburg absetzen und das erfolgreiche Double-Jahr 2013
mit einem Erfolgserlebnis beenden. "Wir wollen den Sieg,
wir wollen den Titel", sagt
Marko Vujin.
"Das
Hinspiel in Hamburg hat richtig
Spaß gemacht." Mit
32:26 hatte die
junge "Zebraherde" damals eine erste Duftmarke in der DKB
Handball-Bundesliga hinterlassen. "Das war ein Sieg der
gesamten Mannschaft", erinnert sich
Patrick Wiencek.
"Am Donnerstag wollen wir wieder geschlossen auftreten und
zwei Punkte holen." Dass dies gegen den
Riesen-Kader der Hamburger - den
wir Ihnen im
Vorbericht zum Hinrundenspiel
bereits ausführlich vorgestellt haben - nicht
einfach werden wird, weiß auch
Wiencek,
der verspricht: "Wir werden kämpfen bis zum Umfallen!"
Hamburg in Bestbesetzung
|
Neuzugang Joan Canellas findet immer besser ins Hamburger Spiel hinein.
©
HSV |
Tatsächlich werden die Hamburger wohl in Bestbesetzung an die
Förde reisen - folglich mit einem der größten Kader, die es in
der DKB Handball-Bundesliga gibt. Diesen benötigten die
Hamburger bisher aber auch, denn immer wieder warfen Verletzungen
den einen oder anderen Spieler zurück. Zudem hat der HSV bisher
die meisten Pflichtspiele aller 18 Bundesligisten absolviert,
waren die Hamburger doch für die Vereins-WM im Katar qualifiziert,
bei der sie im Finale dem FC Barcelona mit 25:27 unterlagen. Die
Folgen der strapaziösen Reise in den Wüstenstaat bekamen die
Hansestädter dann in der Liga zu spüren: Direkt nach der Rückkehr
aus Katar unterlagen sie dem Aufsteiger Bergischer HC mit 27:34,
und kurz darauf zeigten die "Zebras" mit einer ihrer stärksten
Saisonleistungen dem HSV beim
32:26-Auswärtserfolg
die Grenzen auf. Doch weil die Hamburger nach diesem Stotterstart
nur noch in Flensburg verloren und gegen den TBV Lemgo zu Hause
einen Punkt liegen ließen, im Gegenzug aber vor wenigen Tagen die
Rhein-Neckar Löwen beim 38:25-Erfolg abstraften, sind sie vor dem
Nordduell wieder in Schlagdistanz zur Tabellenspitze (siehe auch
Kurve Hamburg und
Tabelle).
Das Selbstbewusstsein ist zurück an der Elbe: "Mein Ziel ist es,
in dieser Saison deutscher Meister zu werden und die Champions
League zu gewinnen", sagte HSV-Trainer Martin Schwalb unlängst:
"Dafür lebe ich, dafür arbeite ich."
Kurzes Weihnachtsvergnügen
|
Das zukünftige "Zebra" Domagoj Duvnjak - mit 111 Treffern
bester Feldtorschütze der Liga - läuft am Donnerstag erstmals
seit Bekanntwerden seines Wechsels in die Sparkassen-Arena ein.
©
HSV |
Wegen des Spitzenspiels gegen Hamburg ist das Weihnachtsfest für
die "Zebras" ein kurzes Vergnügen im Kreis der Familie. Denn
natürlich wird vor dem spannenden Nordduell in der DKB
Handball-Bundesliga auch an Festtagen trainiert. "Natürlich ist
es nicht schön, dass wir Weihnachten nur so wenig Zeit mit der
Familie verbringen können", sagt
Filip Jicha.
"Aber das ist unser Job. Viele Krankenschwestern, Feuerwehrleute
und Polizisten müssen an Weihnachten auch arbeiten. Wir haben das
Privileg, dass wir dabei von über 10.000 Zuschauern unterstützt
werden." Tatsächlich setzt der Kieler Kapitän auch gegen den HSV
auf eine fantastische Rückendeckung von den Rängen. "Unsere Fans
haben uns bisher so unglaublich bei unserem Neuaufbau unterstützt.
Die Stimmung ist enorm wichtig für uns!"
34. Pflichtspielduell
Am Donnerstag treffen die beiden Nordclubs zum mittlerweile
34. Mal in einem Pflichtspiel aufeinander. 22 Mal gewann
bislang der THW, sieben der bisherigen
Duelle gewannen die Hansestädter - davon allerdings auch drei
Aufeinandertreffen zum Saisonauftakt um den Super Cup. In der
vergangenen Spielzeit setzten sich die "Zebras" in zwei hart
umkämpften und bis in die Schlussphase spannenden Bundesligapartien
mit
33:30 (auswärts) und
30:27
durch, im Halbfinale der Champions League in Köln indes hatte
der HSV Hamburg beim
39:33 den längeren
Atem (siehe auch
Gegnerdaten Hamburg).
Die Schiedsrichter der Partie am Donnerstag sind
Robert Schulze und Tobias Tönnies.
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Lesen Sie bitte auch
Aus den Kieler Nachrichten vom 24.12.2013:
HSV im Derby unter Hochdruck
THW bittet Donnerstag zum Handball-Fest
Kiel. Das letzte Spiel des Jahres ist für den THW Kiel
eines der wichtigsten. Zwar werden auch im Derby gegen den
HSV Handball am Zweiten Weihnachtstag (17.15 Uhr, live in
Sport1) nur zwei Bundesliga-Punkte verteilt, doch im Falle
eines Kieler Heimsieges müssen sich die Hamburger wohl damit
abfinden, im Titelrennen nur noch eine Nebenrolle
zu spielen.
Obwohl der HSV am Sonntag noch gegen den Bergischen HC auf
dem Parkett stand, bat Trainer Martin Schwalb seine Mannen
am Montag zu einer intensiven Trainingseinheit in die Halle.
An Kampfansagen aus der Hansestadt in Richtung Förde mangelte
es ohnehin nicht. "Wir wollen den Kielern ordentlich auf die
Pelle rücken", verkündete HSV-Torhüter Johannes Bitter.
Die kernigen Sprüche sind aber auch Ausdruck der großen Last,
die auf den Hamburgern liegt. Denn die Ausgangslage ist klar:
Eine Niederlage würde die Hamburger fünf Punkte hinter die
Kieler zurückwerfen. Und dieses Szenario spielen die Hamburger
auch schon im Kopf durch: "Dann wäre wohl statt der Meisterschaft
der Champions-League-Titel unser Ziel", sagt HSV-Rechtsaußen
Stefan Schröder.
Einer, der derartige Gedanken am liebsten aus dem Kopf verbannen
würde, ist Domagoj Duvnjak: "Wir dürfen
nicht so denken, dass es bei einer Niederlage vorbei wäre. Wir
müssen versuchen, das Derby als ganz normales Spiel zu sehen." Der
Spielmacher bestreitet sein letztes Bundesliga-Duell gegen den THW
im Hamburger Dress, bevor er im Sommer an die Förde wechseln wird.
Laut Hamburger Morgenpost hat er daher noch einen speziellen
Weihnachtswunsch: "Ich will noch einmal Kiel schlagen."
Im Hinspiel war der HSV allerdings überraschend deutlich mit
26:32 in eigener Halle gegen den THW
untergegangen. Doch nach einem verpatzten Saisonstart hat sich das
Schwalb-Team gefangen und beseitigte spätestens mit dem
beeindruckenden 38:25 gegen die Rhein-Neckar Löwen vor zehn Tagen
alle Zweifel, dass sie mit zum Kreis der Titelanwärter gehören.
Etwas neidisch blickt THW-Trainer Alfred Gislason
auf den Hamburger Kader mit 19 Mann: "Sie haben damit die Chance,
Ausfälle wesentlich besser zu kompensieren als wir. Bei uns liegt
die Belastung auf wenigen." Tatsächlich hat HSV-Trainer Martin Schwalb
vor allem im bulligen Abwehr-Mittelblock eine Fülle von Möglichkeiten.
Im Angriff vertraute er in den vergangenen Spielen aber immer der
gleichen Formation. Duvnjak bedient auf
den Außen Torsten Jansen und Toptorjäger Hans Lindberg, der gemeinsam
mit Kiels Marko Vujin die Liste der
Bundesliga-Torjäger anführt (beide 132 Saisontreffer). Neben
Duvnjak agieren Pascal Hens und Adrian
Pfahl im Rückraum, während sich am Kreis Andreas Nilsson und Henrik
Toft Hansen abwechseln.
Damit ist noch nicht geklärt, ob es im Derby zum weihnachtlichen
Bruderduell zwischen den dänischen Kreisläufern kommt. Gemeinsam
verbringen die Toft Hansens in Dänemark Heiligabend, bevor sich ihre
Wege am Ersten Weihnachtstag wieder trennen, wenn
Rene schon in Richtung Kiel von der
Autobahn abbiegt.
Denn Zeit zum Verdauen der Weihnachtsgans gibt
Gislason seinen Spielern nicht. Vor dem
Fest gab es zwar ein bisschen Ruhe, morgen treffen sich aber alle
schon wieder in der Halle. "Gegen Emsdetten hat die Mannschaft sehr
ökonomisch agiert, gegen Hamburg müssen wir uns deutlich steigern
und das Spiel anders angehen. Wir müssen den HSV als Mannschaft
schlagen", sagt Gislason, der im Gegnsatz
zu den Gästen aber relativ entspannt in die Partie gehen kann. Denn
selbst bei einer Niederlage sorgt die gute Tordifferenz dafür, dass
der THW als Tabellenführer in die 40-tägige Punktspielpause geht.
(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 24.12.2013)
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
THW Kiel - HSV Hamburg:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!
TV-, Radio- und Internet-Tipps: