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24./25.03.2013 - Letzte Aktualisierung: 25.03.2013 Champions League

VELUX EHF Champions League: THW zieht mit Sieg gegen Tschechow ins Viertelfinale ein

CL, Achtelfinale, Rückspiel: 24.03.2013, So., 19.30: THW Kiel - Chehovski Medvedi Moskau: 30:26 (17:10)
Update #2 PK-Video, KN-Berichte, weitere Stimmen, Fotos und Spielbericht ergänzt ...

Thierry Omeyer hatte mit seinen Paraden gehörigen Anteil am Viertelfinaleinzug.
Klicken Sie zum Vergrößern! Thierry Omeyer hatte mit seinen Paraden gehörigen Anteil am Viertelfinaleinzug.
Der THW Kiel steht im neunten Jahr in Folge unter den besten acht Mannschaften Europas. Am Sonntagabend gewannen die "Zebras" das Achtelfinal-Rückspiel in der "VELUX EHF Champions League" gegen den russischen Serienmeister Chehovski Medvedi Moskau mit 30:26 (17:10) und machten damit die 35:37-Auswärtsniederlage aus dem Hinspiel wett. Nach 40 ganz starken Minuten führten die Kieler bereits mit 23:13, ehe die Gäste noch einmal aufkamen und die 10.000 Zuschauer in der Sparkassen-Arena kurzzeitig zittern ließen. Der Titelverteidiger, bei dem Christian Sprenger mit sechs Treffern erfolgreichster Schütze war, hielt Moskau aber auf Distanz und feierte mit seinen Fans schließlich den verdienten Viertelfinal-Einzug.
Schon weit vor dem Anpfiff sorgten die Zuschauer in der Sparkassen-Arena wieder für Gänsehautstimmung - es war wieder Endspiel-Atmosphäre an der Kieler Förde spürbar. Kein Wunder, hatte der THW doch das Hinspiel gegen ganz stark auftrumpfende Russen mit 35:37 verloren und zudem die Generalprobe fürs Rückspiel bei Frisch Auf Göppingen am Mittwoch (29:33) verpatzt. Die Kieler Mannschaft suchte die volle Unterstützung von den Rängen - und bekam sie auch.
Narcisse wieder dabei
Sergiy Shelmenko trumpfte in der Anfangsphase mit drei Treffern auf.
Klicken Sie zum Vergrößern! Sergiy Shelmenko trumpfte in der Anfangsphase mit drei Treffern auf.
Alfred Gislason konnte wieder auf Daniel Narcisse zurückgreifen, der sich im Hinspiel eine Kniestauchung zugezogen hatte. Auch der grippegeschwächte Dominik Klein stand wieder auf dem Spielberichtsbogen, kam aber nicht zum Einsatz. Der THW startete mit Momir Ilic, Aron Palmarsson und Marko Vujin im Rückraum, Christian Sprenger und Gudjon Valur Sigurdsson auf außen, Marcus Ahlm am Kreis und Thierry Omeyer zwischen den Pfosten - und mit einer 6:0-Deckung, die von Beginn an den Siegeswillen der Gastgeber ausdrückte. Gleich beim ersten Moskauer Angriff zeigten die tschechischen Schiedsrichter das passive Vorwarnzeichen, ehe Spielmacher Filippov mit einem Verzweiflungswurf den Pfosten traf. Nachdem Rastvortsev, der statt des im Hinspiel zehnfachen Torschützen Gorbok im linken Rückraum begann, an Omeyer scheiterte und Ahlm nach Ilic-Anspiel den ersten Treffer erzielte, schrie der Kieler Kapitän seinen Jubel nur so heraus, als sei dies bereits ein spielentscheidender Treffer gewesen. Keine Frage: Der THW war genau so heiß auf das Viertelfinale in der "VELUX EHF Champions League" wie seine Fans.
Fünf Ahlm-Treffer in der Anfangsphase
Dennoch hielt die Mannschaft von Trainerlegende Vladimir Maximov in der Anfangsphase gut dagegen, was vor allem an Linkshänder Sergiy Shelmenko lag: Der ehemalige Rhein-Neckar Löwe fand dreimal eine Lücke in der Kieler Deckung und hielt sein Team damit in der Partie, ehe Filippov mit einem verdeckten Wurf Thierry Omeyer zum 4:5-Anschluss tunnelte. Doch der THW zeigte sich unbeeindruckt: Erneut war es die Achse Ilic/Ahlm, die postwendend antwortete, und nachdem Omeyer gegen Dibirov parierte, war es erneut der starke THW-Kapitän, der - diesmal nach Anspiel Palmarssons - beim 7:4 die erste Drei-Tore-Führung für den Gastgeber erzielte. Es war nach diesen elf Minuten bereits der fünfte Treffer von Marcus Ahlm, der zuvor schon bei zwei Stochl-Paraden geistesgegenwärtig den Abpraller verwerten konnte.
Dibirov-Dreierpack bringt Moskau heran
Rene Toft Hansen bejubelt seinen Treffer.
Klicken Sie zum Vergrößern! Rene Toft Hansen bejubelt seinen Treffer.
Vladimir Maximov nahm nun bereits seine erste Auszeit, doch nach Wiederanpfiff musste er zunächst mit ansehen, wie Filippov im Angriff ein Stürmerfoul unterlief und dem Spielmacher nur Sekunden später eine Zeitstrafe nach einem unfairen Einsteigen gegen Momir Ilic aufgebrummt wurde. Vujin erhöhte per Durchbruch auf 8:4, und nachdem Chipurin verkürzen konnte, nutzte der THW die Überzahl aus und erhöhte durch Sprenger auf 9:5. Der THW schien die Partie im Griff zu haben, doch nachdem Vujin und Palmarsson in den folgenden Angriffen über das Tor warfen und Sigurdsson am mittlerweile eingewechselten Grams scheiterte, robbten sich die Gäste durch einen Dibirov-Hattrick wieder bis auf 8:9 heran. Dies war Grund genug für Alfred Gislason, seinerseits die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch zu legen.
Kieler 8:2-Lauf bis zur Halbzeit
Kiels Trainer wechselte durch, brachte Narcisse, Jicha, den zuvor nur in der Abwehr für Vujin eingesetzten Zeitz für den Rückraum sowie Toft Hansen am Kreis. Zwar scheiterte Jicha mit seinem ersten Wurf an Grams, aber durch einen von Sigurdsson abgeschlossenen Gegenstoß verhinderten die Kieler den Ausgleichstreffer und fanden in die Partie zurück. Nach einem technischen Fehler der Gäste schloss Daniel Narcisse aus vollem Lauf und luftiger Höhe zum 11:8 ab, ehe ein unterbundenes Kreisanspiel der Moskauer durch einen schnellen Gegenstoß über die Stationen Omeyer, Narcisse und Toft Hansen gar zum 12:8 genutzt wurde. Und nach dem 9:12-Anschluss durch Gorbok legten die Kieler weiter nach: Sigurdsson mit einem Sprungwurf aus dem Rückraum, der stark von Zeitz in Szene gesetzte Sprenger und Jicha per Durchbruch erhöhten auf 15:9, während Thierry Omeyer gegen Chipurin und einen Dibirov-Siebenmeter parierte. Die Kieler hatten sich mittlerweile prächtig auf die offensive 3:2:1-Deckung der Gäste mit Dibirov bzw. Koksharov an der Spitze eingestellt, und nach einem Jicha-Treffer aus dem rechten Rückraum und einem Sigurdsson-Gegenstoß ging es letztlich mit einer beruhigenden 17:10-Führung in die Kabinen.
Kiel mit zwischenzeitlicher Zehn-Tore-Führung
Momir Ilic erzielte drei Treffer.
Klicken Sie zum Vergrößern! Momir Ilic erzielte drei Treffer.
Auch nach dem Seitenwechsel lief es zunächst glänzend für die Kieler weiter: Thierry Omeyer zeigte zwei weitere Paraden, Sprenger erhöhte per Doppelpack auf 19:10. Auch eine doppelte Zeitstrafe gegen Jicha und Sprenger überstanden die "Zebras" nahezu unbeschadet, weil Narcisse sich in Unterzahl durch die gegnerische Deckung wackelte und Zeitz seinen Hammer zum 21:12 auspackte. Als Thierry Omeyer einen weiteren Wurf Rastvortsevs entschärfte und Christian Sprenger das Ergebnis mit einem gefühlvollen Heber gar auf 23:13 (38.) schraubte, schien das Achtelfinalduell bereits entschieden.
Moskau kommt noch einmal auf
Allerdings waren noch 22 Minuten zu spielen, und beim THW Kiel hielt im Angriff ein wenig der Schlendrian Einzug: Jicha scheiterte am Moskauer Block, Palmarssons Anspiel auf Sprenger landete im Toraus, Palmarsson scheiterte an Grams und Zeitz wuchtete seinen Wurf nach einem Durchbruch über den Kasten. Durch zwei Chipurin-Treffer konnten die Gäste aber nur minimal verkürzen, und als Sprenger einen Einwurf schnell auf Zeitz ausführte und dieser trocken zum 24:15 verwandelte, war die Führung der Kieler immer noch riesig. Ebenso, als Daniel Narcisse nach einem schönen Wackler auf 25:17 stellte. Doch als dem THW zwei weitere Ballverluste unterliefen und Zhitnikov sowie zweimal Aslanyan zehn Minuten vor Schluss auf 20:25 verkürzten, nahm Alfred Gislason seine Auszeit. Denn Moskau musste zu diesem Zeitpunkt nur noch vier Treffer aufholen, um selbst das Viertelfinalticket zu lösen.
Wichtige Vujin-Treffer in der Schlussphase
Strahlende Gesichter nach dem Schlusspfiff: Aron Palmarsson und Gudjon Valur Sigurdsson.
Klicken Sie zum Vergrößern! Strahlende Gesichter nach dem Schlusspfiff: Aron Palmarsson und Gudjon Valur Sigurdsson.
Doch auch, nachdem Filip Jicha kurz nach Wiederanpfiff per Sprungwurf den 26. Kieler Treffer erzielte, gab sich der russische Meister noch nicht geschlagen - Zhitnikov und Dibirov bestraften zwei Fehlwürfe der "Zebras" zum 22:26. Auf den mittlerweile zurückgekehrten Marko Vujin war allerdings nun Verlass: Postwendend traf der Serbe zum 27:22 und ließ dem Anschlusstreffer durch Zhitnikov auch schnell das 28:23 folgen. Doch erst, als Zhitnikov gegen Sprenger eine Zeitstrafe kassierte, Ilic das 29:24 erzielte und Omeyer zwei Minuten vor Spielende einen Dibirov-Wurf entschärfte, war der Viertelfinaleinzug des THW Gewissheit.
Viertelfinalauslosung am Dienstag
Neben dem THW konnten sich mit der SG Flensburg-Handewitt und dem HSV Hamburg zwei weitere Bundesligisten für das Viertelfinale in der "VELUX EHF Champions League" qualifizieren. Die Auslosung der letzten Runde vor dem "VELUX EHF Final4" in Köln findet am kommenden Dienstag um 11.00 Uhr in der EHF-Zentrale in Wien statt. Als mögliche Gegner für die "Zebras" kommen der FC Barcelona, der polnische Meister KS Vive Targi Kielce, erneut der ehemalige Gruppengegner MKB Veszprem KC aus Ungarn und Bundesligist HSV Hamburg in Frage. Die Auslosung wird live im Internet auf ehfTV.com übertragen. Fest steht bereits, dass die Kieler das Viertelfinal-Hinspiel zwischen dem 17. und 21. April in der Sparkassen-Arena austragen werden. Der Vorverkauf für Inhaber von Kombitickets mit Vorkaufsrecht startet am kommenden Mittwoch, den 27. März um 8.00 Uhr.

Für die "Zebras" beginnt derweil die Vorbereitung auf die zwei kommenden Heimspiele in der "DKB Handball-Bundesliga": Am Mittwoch (20.15 Uhr) empfängt der THW im Traditionsduell den abstiegsgefährdeten TuSEM aus Essen, ehe am Samstag (15.00 Uhr, live auf Sport1) der zuletzt wiedererstarkte HSV Hamburg zum Spitzenspiel an die Förde reist.

(Sascha Krokowski)

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Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason:
Ich bin sehr zufrieden, dass wir ins Viertelfinale eingezogen sind - und das gegen die stärkste Mannschaft, die wir hätten zugelost bekommen können. Moskau ist sehr stark und unangenehm zu spielen. Heute waren wir besser als Tschechow, bis zur 40. Minute war das sehr gut. Dann hatte ich den Eindruck, dass meine Mannschaft einen Gang rausgenommen hat. So etwas ist fatal gegen diese Mannschaft, gegen die wir dann Gegenstöße kassiert haben. Das Wichtigste heute war das Weiterkommen, gegen wen wir jetzt spielen, ist mir egal. Das sind alles starke Mannschaften.
Moskaus Co-Trainer Vladimir Kushnir:
Glückwunsch an den THW für das Erreichen des Viertelfinales. Wir hatten heute leider nicht die Qualität wie im Hinspiel, obwohl das heute die beste Leistung war, die ich je von einer meiner Mannschaften in Kiel erlebt habe. Ich danke meinen Spielern, dass sie beim Zehn-Tore-Rückstand nicht aufgegeben haben und die letzten 15 Minuten eine richtig gute Leistung gezeigt haben.
THW-Kapitän Marcus Ahlm:
Das war heute eine starke Mannschaft, die sich hier präsentiert hat. Wir haben ungewollt Tempo rausgenommen, das war der Grund, warum es noch einmal eng wurde. Es war ein hartes Stück Arbeit, aber mit einer guten Abwehr und einem guten Torwart haben wir die nächste Runde erreicht.
Medvedi-Mittelmann Dmitry Zhitnikov:
Kiel hat heute gezeigt, warum sie die beste Mannschaft Europas ist. Wir haben die letzten 15 Minuten der ersten und die Anfangsphase in der zweiten Halbzeit schlecht gespielt. Angesichts des Zehn-Tore-Rückstandes haben wir aufgehört, zu viel nachzudenken. Ab dann lief es - am Ende hat dies aber nicht gereicht.
THW-Linksaußen Gudjon Valur Sigurdsson gegenüber Eurosport:
[Warum haben Sie es so spannend gemacht?]
Gute Frage! Wir haben 40 Minuten dominiert, waren dann vielleicht etwas zu unkonzentriert und haben die falschen Entscheidungen getroffen. Aber die Russen sind auch nicht gerade blind, die können auch Handball spielen. Erst einmal ging es heute ums Weiterkommen. Unsere letzten beiden Spiele waren gar nicht gut, da waren wir längst nicht an unserer Top-Leistung dran. Daher ist es gut, dass wir vor der Länderspielpause wieder gut gespielt haben. [Haben Sie einen Wunschgegner?]
Egal. Wir haben gezeigt, dass wir gegen jeden gewinnen können. Wir müssen nur unser Spiel spielen, dann können wir jeden schlagen.
THW-Torhüter Thierry Omeyer gegenüber Eurosport:
Wir mögen solche Spiele, diese Atmosphäre. Heute war es wieder ein Endspiel, wir mussten unbedingt gewinnen. Wir haben alles gebracht, was wir konnten, haben hinten gut gestanden und vorne gut gespielt und unsere Fans haben uns toll unterstützt. Am Ende war es dann aber doch etwas knapper als erhofft. Aber Tschechow hat eine große Qualität, sie haben sehr gute Werfer, das haben wir im Hinspiel gesehen. Daher wollten wir heute insbesondere zeigen, dass wir gut in der Abwehr stehen können.

[Es ist für Sie und Daniel Narcisse die letzte Saison in Kiel. Ist das Extra-Motivation für Sie?]
Wir wollen - wie auch schon in den anderen Saisons - auch diese Saison wieder den einen oder anderen Titel mit dem THW holen. Wir genießen den Moment. Vielleicht ist es Extra-Motivation jetzt im letzten Jahr, aber ich war auch im ersten Jahr mit dem THW extrem motiviert.

THW-Rückraumspieler Filip Jicha gegenüber den KN:
Zuletzt hat es nicht gepasst, mit den Siegen konnten wir aber einige unsere Schwächen kaschieren. Jetzt haben wir zweimal verloren und deshalb ging es darum, dass wieder jeder alles für die Mannschaft investiert. Das war heute der Fall und ein Schritt in die richtige Richtung.
THW-Torhüter Thierry Omeyer gegenüber den KN:
Wir haben diesmal in der Abwehr von Beginn an Präsenz gezeigt, das war der Schlüssel. Der Gegner im Viertelfinale? Das ist mir egal, das soll das Los entscheiden.
THW-Linksaußen Gudjon Valur Sigurdsson gegenüber den KN:
Wir haben innerhalb einer Woche zweimal verloren, deshalb wollten wir uns beweisen, dass wir es noch können. Das ist uns gelungen.
Video: Die Pressekonferenz

 


Champions League, Achtelfinale, Rückspiel: 24.03.13, So., 19.30: THW Kiel - Chehovski Medvedi Moskau (RUS): 30:26 (17:10)

Logo THW Kiel:
Omeyer (1.-60., 14/1 Paraden), Palicka (bei einem Siebenmeter, keine Parade); Toft Hansen (1), Sigurdsson (3), Sprenger (6), Ahlm (5), Wiencek (n.e.), Ekberg (n.e.), Zeitz (3), Palmarsson (1), Narcisse (2), Ilic (3/2), Klein (n.e.), Jicha (3), Vujin (3); Trainer: Gislason
Logo Moskau Chehovski Medvedi Moskau (RUS Flagge RUS):
Grams (13.-60., 7 Paraden), Stochl (1.-13., 3 Paraden); Filippov (1), Aslanyan (5/3), Kovalev, Evdokimov, Chernoivanov, Shelmenko (6), Gorbok (2), Rastvortsev (1), Dereven (n.e.), Koshman, Chipurin (3), Koksharov, Dibirov (5/1), Zhitnikov (3); Trainer: Maximov
Schiedsrichter:
Vaclav Horacek / Jiri Novotny (Tschechien)
Zeitstrafen:
THW: 3 (Zeitz (24.), Jicha (34.), Sprenger (34.));
Moskau: 4 (Filippov (12.), 2x Koksharov (25., 33.), Zhitnikov (58.))
Siebenmeter:
THW: 2/2;
Moskau: 6/4 (Omeyer hält Dibirov (24.), Koksharov an die Latte (30.))
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0, 1:1, 3:1 (6.), 3:2, 4:2, 4:3, 5:3, 5:4 (9.), 8:4, 8:5, 9:5 (13.), 9:8 (17.), 12:8 (20.), 12:9, 15:9 (25.), 15:10, 17:10;
2. Hz.: 19:10, 19:11, 20:11 (35.), 20:12, 21:12, 21:13, 23:13 (38.), 23:15, 24:15 (45.), 24:17, 25:17, 25:20 (50.), 26:20, 26:22 (54.), 27:22, 27:23, 28:23, 28:24, 30:24, 30:26.
Zuschauer:
10.285 (ausverkauft) (Sparkassen-Arena, Kiel)
Spielgrafik:
Spielgrafik

 

 

Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Im EHF-Pokal hat nach dem SC Magdeburg und den Rhein-Neckar Löwen auch Frisch Auf Göppingen am letzten Spieltag als Gruppensieger den Viertelfinaleinzug perfekt gemacht. Die Schwaben besiegten am Samstagabend Naturhouse La Rioja in der EWS-Arena nach einem Krimi mit 32:31 (18:17) und fingen den spanischen Club in der Gruppe A noch ab. Die Rhein-Neckar Löwen traten am Samstagnachmittag mit ihrem "zweiten Anzug" beim bereits ausgeschiedenen HC Motor Zaporozhye in der Ukraine an und gewannen dort auch ihr letztes Gruppenspiel mit 29:25 (13:12). Und auch der SC Magdeburg siegte bei seinem Schaulaufen am frühen Sonntagabend: Im Heimspiel gegen Stiinta Muncipal Dedeman Bacau (ROU) gewannen die Bördestädter mit 30:29 (16:20).

Die Auslosung der nur drei Viertelfinals - HBC Nantes zieht als Gastgeber des neu eingeführten Finalturniers direkt ins Halbfinale ein - findet am Dienstagvormittag gegen 11.45 Uhr in der EHF-Zentrale in Wien statt. Ein Duell zweier Bundesligisten ist dabei möglich.

In der "VELUX EHF Champions League" hat der HSV Hamburg am Donnerstagabend als erster Verein das Viertelfinale erreicht. Die Hansestädter unterlagen in eigener Halle RK Celje Pivovarna Lasko mit 28:31, hatten aber das Hinspiel in Slowenien mit 38:29 für sich entschieden. Auch die SG Flensburg-Handewitt erreichte die Runde der letzten Acht, tat sich gegen den slowenischen Meister RK Gorenje Velenje allerdings lange Zeit schwer. Nachdem die Norddeutschen das Hinspiel bereits mit 28:25 gewinnen konnten, liefen sie am Samstag in der Campushalle lange Zeit einem leichten Rückstand hinterher, ehe sie die Partie in den Schlussminuten drehten und mit 27:25 (13:14) siegten.

Die Füchse Berlin hingegen sind im Achtelfinale gescheitert. Nach dem 29:29-Unentschieden bei BM Atletico Madrid verloren die Hauptstädter das Rückspiel in der Max-Schmeling-Halle am frühen Sonntagabend nach spannenden 60 Minuten mit 26:27 (13:14). Kiril Lazarov setzte den letzten Treffer für die Gäste, während Barlomiej Jaszka bei seinem Comeback mit dem finalen Wurf am Pfosten scheiterte.

Alle Achtelfinal-Ergebnisse der "VELUX EHF Champions League" finden Sie hier.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 25.03.2013:

"Zebras" rühren Beton an

Champions League: Titelverteidiger THW nach 30:26 gegen Moskau im Viertelfinale
Kiel. Wenn es drauf ankommt, dann ist der THW Kiel eine Macht. Im Rückspiel des Champions League-Achtelfinale gegen Medwedi Moskau zeigten sich die "Zebras" gestern Abend unbeeindruckt von der Hinspiel-Niederlage, besiegten den russischen Serienmeister mit 30:26 (17:10) und zogen in das Viertelfinale der europäischen Eliteklasse ein. Bis zur 40. Minute schienen die Kieler vor begeisterter Heimkulisse die Gäste deklassieren zu wollen, dann wurde es noch einmal eng. Doch die Moskauer konnten ihren Zwei-Tore-Vorsprung aus dem Hinspiel nicht nutzen.

In einem intensiven Spiel, einem kräftezehrenden und schonungslosen, zeigten die Kieler von der ersten Sekunde an, dass sie sich in der Abwehr nicht wie im Hinspiel in Moskau und zuletzt bei der Bundesliga-Niederlage in Göppingen überraschen lassen wollten. Die aggressiv ausgerichtete Defensive attackierte jeden russischen Spieler im Wechsel an der Neunmeter-Linie, Thierry Omeyer dahinter parierte zum Start in die Partie gleich etliche Bälle. Auf der Gegenseite versuchte Timur Dibirov als weit vorgezogene Speerspitze der 5:1-Deckung den Spielaufbau von Aron Palmarsson zu zerstören. Dibirov hatte bereits vor dem Spiel angekündigt, den Kielern das Leben schwer machen zu wollen. "Vor so einer Kulisse zu spielen, macht uns stärker", hatte er in Erinnerung an 2008 gesagt. Damals fiel die Moskauer CL-Niederlage in der Sparkassen-Arena (25:28) niedriger aus als in Moskau (26:32).

Doch gestern war insbesondere Marcus Ahlm in den ersten zehn Minuten nicht zu stoppen. Bis zur 7:4-Führung der Kieler hatte der THW-Kapitän schon alle seine fünf Treffer des gesamten Spiels erzielt. Abschütteln ließen sich die Moskauer aber zunächst nicht. Und so musste THW-Trainer Alfred Gislason alle seine Kräfte ins Spiel bringen - auch die angeschlagenen. Daniel Narcisse etwa trotzte seiner Knieverletzung, führte sich mit einem 112 km/h-Hammer und dem Treffer zum 11:8 (19.) in das Spiel ein. Auch Filip Jicha schonte sich nicht, ließ in seinem Spiel kaum erahnen, dass er sich derzeit mit Problemen im Ringfinger der Wurfhand plagt. Seine zwei Treffer sowie die Tore von den Außenpositionen ließen die Kieler mit einer scheinbar sicheren Führung in die Pause gehen.

Die Partie blieb auch nach dem Wiederanpfiff aufwändig. Gegen die dichten Kieler Reihen und einen starken Thierry Omeyer mussten sich die Gäste jedes Tor hart erarbeiten. Nicht alle und alles hielten diesem Druck stand. Medwedis Rückraum-Ass Sergei Gorbok etwa, im Hinspiel noch der Sieggarant für Moskau, ließ sich zwischenzeitlich entnervt auswechseln. Und das Trikot von Linksaußen Dmitry Zhitnikov war am Spielende nur noch ein Fetzen Stoff.

Christian Sprenger sorgte mit seinen Toren dafür, dass der THW beim 23:13 (38.) auf zehn Treffer enteilt war. Eduard Kokcharov, in Sydney mit Russland Olympiasieger, quittierte die Situation durch intensive Diskussionen mit seinen Kollegen in der Abwehr, und der Kieler Anhang stimmte in der 40. Minute erste Jubelgesänge an. Sie kamen zu früh, denn nach einer Auszeit (42.) von Medwedi-Trainer Vladimir Maximov bäumten sich die "Bären" noch einmal auf. Sie stellten nun ihrerseits die Anspielstationen zu, provozierten Ballverluste im Kieler Angriff und waren beim 26:22 (54.) wieder auf vier Toren dran.

Näher kamen die Gäste aber nicht heran, da der Kieler Rückraum mit Marko Vujin, Momir Ilic und Christian Zeitz rechtzeitig zur Treffsicherheit zurückfand. So konnten die Fans dann tatsächlich zwei Minuten vor dem Abpfiff die Gesänge anstimmen und mit der Mannschaft den Einzug in das Viertelfinale feiern.

(von Ralf Abratis und Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 25.03.2013)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 25.03.2013:

Die "Bären" vor der Pleite?

Tschechow. Russlands Top-Club Tschechow Medwedi Moskau hat offenbar große finanzielle Probleme. "Wir haben schon seit drei Monaten kein Geld bekommen", sagte Kreisläufer Michael Chipurin in einem Interview dem Internetportal "sports-.ru". So etwas sei zuletzt vor zehn Jahren vorgekommen. "Da war ich nachts Taxifahrer", ergänzte der 32-Jährige.

Sollte die Lage bei den "Bären" so bleiben, rechnet Chipurin mit einem Ausverkauf der Top-Spieler. Nach KN-Informationen hat die dramatische Finanznot hauptsächlich politische Gründe. Der für die Region zuständige Gouverneur, der im September wiedergewählt werden möchte, hält es demnach beim Stimmenfang für sinnvoller, das bislang in den Spitzensport investierte Geld Schulen und Kindergärten zukommen zu lassen. Angeblich wurde der Fünf-Millionen-Euro-Etat bisher zur Hälfte von der Kommune finanziert.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 25.03.2013)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 25.03.2013:

Umbau: Von Eis auf Harz in 20 Stunden

Die Sparkassen-Arena verwandelte sich über Nacht
Kiel. Metamorphose einer Halle binnen 20 Stunden: Noch am Sonnabendabend applaudierte das Publikum in der Sparkassen-Arena den Stars auf dem Eis, gestern Abend dann schon wieder den Stars auf dem für die Handball-Champions-League vorgeschriebenen Gerflor-Boden über dem Parkett.

Damit dies möglich wurde, haben bis zu 50 Techniker und Helfer Nacht und Tag durchgearbeitet, zuerst die aufwändigen Kulissen der "Holiday on Ice"-Show abgebaut und auf vier Sattelzüge verladen, danach die 25 Tonnen schwere Eisfläche in Stücke gehackt und mit Radladern auf vier Containern entsorgt. Gestern früh, sieben Uhr, wechselte die Schicht und alle Aufmerksamkeit galt dem Aufbau des Hallenbodens, dem Umbau der unteren Sitzreihen und später dem Aufbau der LED-Bande und der Spielfeldmarkierung.

Für den Hallenumbau verantwortlich waren - wie seit fast 30 Jahren - in erster Linie die festen und freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Konzertdienst Dreibach GmbH. Genau eine Woche zuvor haben sie die Halle von der Handball-Bundesliga-Arena in die Eis-Arena verwandelt. "Der Auf- und Abbau von Holiday on Ice ist etwas ganz Besonderes, wegen der Art der Deko und wegen der Eisfläche", erklärt Firmenchef Burchard Dreibach, "ist deshalb besonders anstrengend, macht aber auch besonders viel Spaß."

(von Thomas Eisenkrätzer, aus den Kieler Nachrichten vom 25.03.2013)


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