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03.-05.11.2005 - Letzte Aktualisierung: 05.11.2005 Champions League

CL: Sonntag wartet das "Abenteuer Brest" auf den THW

Update #3 KN-Vorbericht, Vorbericht von Dr. Oliver Schulz und Infos zum Live-Ticker ergänzt...

Das Team von Brest HC Meshkov: Gegner des THW in der  Gruppenphase der Champions League.
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Am Sonntag Nachmittag gilt es für den THW: Will er weiterhin um den Gruppensieg in der Champions League Gruppe E mitspielen, sollte bei Brest HC Meshkov schon ein Sieg heraus springen. Für die Qualifikation zum Achtelfinale benötigt der THW aus den ausstehenden zwei Spielen noch zwei Punkte, für den Gruppensieg derer drei. Das Auswärtsspiel des THW bei Brest HC wird in Minsk ausgetragen, Anpfiff ist um 17.20 Uhr Ortszeit (16.20 MEZ). Der Fanclub-Schwarz-Weiß berichtet im Live-Ticker aktuell vom Geschehen.
Für den THW beginnt die Auswärtsreise bereits am Freitag. Gegen Mittag wird eine Chartermaschine die Zebras vom Hamburger Flughafen in die Hauptstadt Weißrusslands bringen, am Abend ist noch ein Training im Minsker Sportpalast, in den Brest HC Meshkov für alle seine Champions League-Heimspiele ausweicht, geplant.

Die Champions League
Die Champions League
Am Sonntag wartet dann ein Gegner, der in den bisherigen Champions League-Spielen nicht unbedingt vom Glück verfolgt wurde. Im Auftaktspiel verloren die Weißrussen in der Ostseehalle mit 28:35 (11:19) (siehe Spielbericht), wobei sie die Kieler lange Zeit mächtig ärgerten und bis sechs Minuten vor Schluss gut mithalten konnten. Gegen den dänischen Meister KIF Kolding kassierte das Team aus Brest zunächst eine knappe 27:29 (13:14)-Heimniederlage, ehe auch das Rückspiel in Dänemark denkbar unglücklich mit 28:29 verloren wurde. Beim polnischen Meister Wislaw Plock setzte es hingegen eine deutliche 23:31-Schlappe.

Die Vorbereitung auf die Partie lief für Brest HC Meshkov ähnlich wie die des THW Kiel: Zahlreiche Spieler des weißrussischen Meisters waren für ihr Nationalteam beim Samsung-Cup in Österreich aktiv (siehe Extrabericht) weshalb Trainer Wladimir Sawko wie sein Pendant Noka Serdarusic lange Zeit auf seine Nationalspieler im Training verzichten musste. Verzichten wird Serdarusic auf jeden Fall auf Christian Zeitz, dessen Beschwerden im linken Ellenbogen einen Einsatz nicht zulassen.

Den Kader der Weißrussen stellten wir bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vor. Schiedsrichter der Partie sind Peter Hascik / Zbislav Otapka aus der Slowakei, als EHF-Beobachter ist der Österreicher Anton Schlick vor Ort.

(Christian Robohm)

 

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Informationen zum Live-Ticker

Mit freundlicher Unterstützung und auf Initiative von THW-Fan Wolfram Kolossa bietet der Fanclub Schwarz-Weiß unter www.thw-fan.de einen Liveticker aus Minsk an.

 

Hintergrund: Brest (BLR)

Brest liegt an der weißrussischen Grenze zu Polen
Brest liegt an der weißrussischen Grenze zu Polen
Ratlose Gesichter bestimmten das Bild bei der Champions League-Auslosung. "Super - das werden tolle Reisen.", freute sich wohl nicht nur Stefan Lövgren neben den Touren nach Polen und Dänemark auf einen Trip nach Frankreich. Per "Ausschlussprinzip" musste Nikola Karabatic damals seinen Kapitän enttäuschen: "Brest HC ist kein französischer Club!". In der Tat, liegt doch die Heimat des ersten Champions League-Gegners der Zebras in Weißrussland, genauer gesagt an der weißrussischen Grenze zu Polen und damit rund 1150 Kilometer von Kiel entfernt.

Als wichtigster Grenzübergang des Landes zu Polen und damit zur europäischen Union ist Brest zumindest Bahnreisenden ein Begriff, werden hier doch die Züge nach Weißrussland, Russland und Zentralasien von der in Mitteleuropa üblichen Spurbreite 1453 mm auf die russische Spurbreite von 1524mm "umgespurt", was in der Regel einen mehrstündigen Aufenthalt in Brest mit sich bringt. Ansonsten ist die älteste Stadt Weißrusslands, Brest wurde im jahr 1019 erstmals urkundlich erwähnt, vor allem wegen ihrer Festung bekannt, die im zweiten Weltkrieg hart umkämpft war.

Brest ist mit seinen knapp 300 000 Einwohnern die Hauptstadt des Verwaltungsbezirkes Woblast Brest. Ravensburg, Weingarten, Baienfurt, Baindt und Berg üben seit 1989 eine gemeinsame Städtpartnerschaft mit Brest aus.

Brest HC Meshkov verfügt zwar seit kurzem über die Trainings- und Mehrzweckhalle "Viktoria", weicht aber in aller Regel für Partien mit internationaler Beteiligung in die rund 350 Kilometer entfernte Hauptstadt aus: alle drei CL-Heimspiele der Brester sollen im Minsker Sportpalast ausgetragen werden, in der der Eishockeyverein Dynamo zu Hause ist.

(Christian Robohm/Dr. Oliver Schulz)

 

Aktualisierung vom 04.11.

Von Dr. Oliver Schulz:

Brest startet mit zwei Siegen in die Meisterschaft

Nach der äußerst knappen 29:28-Niederlage der Brester in Kolding hat am 26. Oktober die 14. weißrussische Meisterschaftssaison begonnen. Die beiden ersten Spieltage, die an zwei aufeinander folgenden Tagen in der Hauptstadt Minsk ausgetragen wurden, beendete die Mannschaft von Trainer Wladimir Sawko als überlegener Sieger.

Im Eröffnungsmatch schlug der amtierende Meister den Minsker Klub Viktoria Regia haushoch. Am Ende stand ein überlegenes 43:24 (22:11) zu Buche. Nur einen Tag später blühte dem Stadtrivalen SKA mit 41:16 (21:9) dasselbe Schicksal. Aufgrund der beiden CL-Heimspiele gegen den THW und Wisla Plock legt die Liga jetzt erst einmal eine Pause ein, bevor es am 18. und 20. November gleich mit zwei Paarungen in der heimischen Brester Halle weitergeht.

Zeitlich parallel zum Supercup nahm die weißrussische Nationalmannschaft in der Wiener Südstadt am Samsung-Cup teil (siehe Bericht), der anläßlich des 80-jährigen Bestehens des österreichischen Handballverbandes ausgetragen wurde. Ganze acht Akteure aus der Grenzstadt bildeten mehr als nur einen harten Kern des Teams: neben den beiden Torhütern Krainow und Sokolowskij, Mittelmann Ostrowskij sowie den Halben Chuzejew, Margun und Usatschow stand auch das Kreisläuferduo Nechaitschik/Gromyko im 13-köpfigen Kader von Nationaltrainer Spartak Mironowitsch.

Der Delitzscher Andrei Kurtschew blieb einziger Legionär, nachdem Celjes Sergej Harbok und der Melsunger Ivan Browko nach anfänglichen Zusagen doch passen mußten. Dennoch belegte man nach einem Auftaktsieg gegen Israel und zwei Niederlagen schließlich am letzten Sonntag hinter Ungarn und Österreich (mit Viktor Szilagyi) den dritten Rang. Insbesondere Ostrowskij und Gromyko gefielen unter den Akteuren aus Brest. Im Januar gilt es für Usatschow & Co., in der WM-Qualifikation gegen Schweden, Belgien und die Türkei anzutreten. Da kam dieses Vorbereitungsturnier als grobe Standortbestimmung gerade recht.

(von Dr. Oliver Schulz)

 

Die anderen deutschen Teilnehmer in den europäischen Wettbewerben

In der Champions League muss der SC Magdeburg nach seiner letztwöchigen Niederlage in Montpellier am Samstag um 15.15 Uhr in der heimischen Bördelandhalle gegen den russischen Meister Chehovski Medvedi Moskau bestehen. Die bereits für das Achtelfinale qualifizierte SG Flensburg-Handewitt trifft am Samstag um 15.00 Uhr auf HC Banik Karvina (CZE).

Im EHF-Pokal bestreitet der TBV Lemgo das Hinspiel gegen Vojvodina-Univerexport Novi Sad (SCG) bereits am Freitag um 20.00 Uhr, da auch das Rückspiel an diesem Wochenende ausgetragen wird: Am Sonntag um 15.30 Uhr. Der VfL Gummersbach muss am Samstag um 19.00 Uhr in Slowenien bei RK Cimos Koper antreten. Sonntag startet Frisch Auf Göppingen gegen den österreichischen Vertreter Aon Fivers WAT Margareten um 17.00 Uhr.

Die HSG Nordhorn bestreitet das Hinspiel in der dritten Runde des Pokalsieger Cups bei HC Superfund Hard (AUT) am Freitag um 19.00 Uhr.

 

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 05.11.2005:

Christian Zeitz: Nach Brest-Spiel in den OP

THW-Linkshänder spielt morgen in der Champions League und wird am Montag operiert
Kiel - Handballmeister THW Kiel fliegt heute in die weißrussische Hauptstadt Minsk, wo das Team morgen (16.20 Uhr, MEZ) im Sportpalast das fünfte Gruppenspiel der Champions League gegen Brest HC Meschkow bestreiten wird. Das Tabellen-Kellerkind (0:8 Punkte) empfängt den Spitzenreiter (6:2). Mit dabei ist auch Christian Zeitz - trotz einer Ellenbogenverletzung.

Gleich nach der Rückkehr landet der 24-Jährige auf dem OP-Tisch von Dr. Frank Pries. Am Montag soll ein freier Gelenkkörper aus seinem linken Wurfarm entfernt werden. Voraussichtliche Pause: drei bis vier Wochen. Man müsse nicht drum herumreden, sagt Trainer Noka Serdarusic, "Christian ist im Angriff und in der Abwehr auf der halbrechten Seite meine Nummer eins. Für die Mannschaft bedeutet sein Ausfall eine Schwächung." Zeitz war vor 14 Tagen schmerzfrei zum Supercup der Nationalmannschaft abgereist. Zurück brachte er einen letzten Platz und die Ellenbogenschmerzen. Nach einer zweiten Röntgenuntersuchung bestätigte sich gestern der Verdacht auf den freien Gelenkkörper. "Form, Lage und Größe lassen eine Operation ratsam erscheinen", erklärte Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker. Man könne nicht davon ausgehen, dass Zeitz ohne Eingriff künftig komplikationsfrei werde spielen können.

Für ihren Europacup-Auftritt planen die Kieler im 1200 Kilometer entfernten Minsk eine schnelle Nummer. Heute um zwölf Uhr startet die zweimotorige Turboprop der ostfriesischen OLT als Charter aus Hamburg, die Ankunft wird für 14 Uhr erwartet. Am Abend findet ein Training statt, morgen, sofort nach dem Spiel, steht die Maschine bereit, um die Zebras zurück in die Heimat zu bringen. Doppelte Punkte, die den Eintritt ins Achtelfinale des Wettbewerbs garantieren würden, hat Manager Uwe Schwenker fest eingeplant. "Gegen die punktlosen Weißrussen muss es einfach klappen." Auf Sieg setzt auch Kiels Österreicher Viktor Szilagyi. "Das ist unser Ziel, eine Niederlage in diesem Wettbewerb haben wir uns schon in Plock abgeholt. Das reicht." Szilagyi traf in der vergangenen Woche bei einem Nationalmannschaftsturnier in Wien auf einen Großteil des morgigen Gegners. Acht Brest-Spieler bilden das Gerüst der weißrussischen Auswahl. Szilagyi gewann mit Österreich und erzielte selbst sieben Tore. Neuigkeiten für seinen Trainer brachte er indes nicht mit. "Nationalmannschaft und Verein sind zwei völlig verschiedene Paar Schuh."

Das Spiel findet in Minsk statt, weil Brest keine Sporthalle hat, die den Ansprüchen der Europäischen Handball-Föderation gerecht wird. Daher haben die HC-Handballer rund 350 Kilometer zu ihren internationalen "Heimspielen" zu absolvieren. In einem recht unbequemen Bus und auf ziemlich schlechten Straßen. Die Flugreise der THW-Stars dürfte komfortabler sein. Dennoch sollten sich die Zebras warm anziehen. Aber weniger aus sportlichen Gründen: Aus dem Herbst, der ein Spätsommer ist, fliegen die Kieler direkt in den osteuropäischen Winter. In Minsk herrschen Temperaturen um den Gefrierpunkt.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 05.11.2005)

 


User-Tipp:

Brest HC Meshkov (BLR) - THW Kiel:
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