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06.-08.03.2006 - Letzte Aktualisierung: 08.03.2006 Bundesliga

THW Kiel erwartet am Mittwoch die abstiegsbedrohte HSG Düsseldorf

Noch Restkarten im Vorverkauf erhältlich

Update #3 KN-Vorbericht ergänzt...

Das Team der HSG Düsseldorf.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team der HSG Düsseldorf.
Nach dem couragierten und meisterlichen Auftritt des THW Kiel in der Flensburger Campushalle, der trotz des 34:32-Sieges über den Erzrivalen nicht mit dem Einzug in das Champions League Halbfinale belohnt wurde, kann sich die Mannschaft nun voll und ganz auf die nationalen Wettbewerbe konzentrieren. Am Mittwoch kann der Tabellenführer seine Spitzenposition gegen die HSG Düsseldorf behaupten. Anwurf in der Kieler Ostseehalle ist um 20 Uhr, es sind noch einige Steh- und Sitzplatzkarten in allen Kategorien erhältlich.
Die kurzzeitige Ratlosigkeit nach der Champions League Hinspielniederlage gegen Flensburg ist bei den Zebras nach der starken Leistung in der selbsternannten "Hölle Nord" einer Menge Zuversicht und Optimismus gewichen: "Unsere Mannschaft weiß jetzt, wie stark sie wirklich ist", sagte der am Samstag überragende Europameister Nikola Karabatic nach dem Spiel und gibt die Marschroute für die kommenden Wochen vor: Das nationale Double mit Meisterschaft und DHB-Pokalsieg haben die Schützlinge von Noka Serdarusic fest im Blick.

Während der THW am Wochenende trotz des bitteren Ausscheidens eine Menge Zuversicht und Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben tanken konnte, sucht die HSG Düsseldorf seit Wochen nach der Form, mit der sie zu Saisonbeginn überraschen konnte. Von vielen Experten als sicherer Abstiegskandidat gehandelt, startete das Team von Trainer Nils Lehmann sehr selbstbewusst in die zweite Spielzeit nach dem Bundesliga-Aufstieg 2004: Mit 8:10 Punkten hatten sie Anfang November bereits 6 Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze, doch dann gelangen der HSG in der neuen Mehrzweck-Halle in Düsseldorf-Reisholz lediglich noch zwei Heimsiege gegen Lübbecke und Wilhelmshaven, in der Fremde setzte es teilweise deutliche Niederlagen, und selbst bei den zuvor sieglosen Schlusslichtern aus Delitzsch verlor man mit 27:29. Zuletzt geriet Düsseldorf selbst in eigener Halle gegen den VfL Gummersbach mit 22:32 unter die Räder - nur gegen den THW (23:38) verloren die Rheinländer in dieser Saison zuhause noch deutlicher (siehe auch Kurve Düsseldorf).

Neuzugang Alexandros Vasilakis (hier gegen Flensburgs Knudsen) ist bester Torschütze bei Düsseldorf.
Neuzugang Alexandros Vasilakis (hier gegen Flensburgs Knudsen) ist bester Torschütze bei Düsseldorf.
Während mit Pfullingen, Wetzlar und Minden die meisten Kellerkinder in den vergangenen Wochen gut punkten konnten, schmolz so der einst komfortable Vorsprung auf die Gefahrenzone für die HSG immer weiter zusammen: Mit 13:29 Punkten hat Düsseldorf nur noch 2 Zähler mehr auf der Habenseite als dieses Trio und ist somit endgültig im prophezeiten Abstiegsstrudel angekommen. Aber immerhin hatte Nils Lehmann nach der Niederlage gegen Gummersbach vom 22. Februar nun insgesamt zwei Wochen Zeit, um sich auf die bevorstehenden Aufgaben, angefangen in der Kieler Ostseehalle, vorzubereiten. Das Hauptaugenmerk dürfte dabei allerdings auf das erste "Endspiel" am kommenden Samstag gegen GWD Minden gerichtet sein. Die spielfreie Zeit nutzte der Verein zudem, um die Personalplanungen für die kommende Spielzeit voranzutreiben: Der Vertrag von Trainer Nils Lehmann verlängerte sich automatisch um ein weiteres Jahr, so dass der 37-jährige Coach seine dritte Saison bei den Rheinländern anpeilt. Als erster Neuzugang konnte der 20-jährige Nachwuchsgoalie Matthias Puhle vom OSC Rheinhausen präsentiert werden - die Verpflichtung des Junioren-Auswahlspielers ist sicherlich eine Investition für die Zukunft und dokumentiert auch, dass in Düsseldorf kontinuierlich weitergearbeitet wird.

Rechtsaußen Frank Berblinger ist ein sicherer Siebenmeterschütze.
Rechtsaußen Frank Berblinger ist ein sicherer Siebenmeterschütze.
Nils Lehmann kann in der Ostseehalle fast auf seinen gesamten Kader zurückgreifen. Das zwischenzeitliche Lazarett, das sich dem Trainer nach der EM in der Schweiz bot, lichtete sich ein wenig, so dass lediglich Linksaußen Rene Wagner (Mittelhandbruch) sowie der isländische Nationalspieler, Markus Mani Michaelsson Maute (Innenbandriss) ausfallen werden. Die größte Torgefahr geht bei der HSG von der rechten Angriffsseite aus, was auch die interne Torschützenliste dokumentiert: Bester Torschütze in dieser Saison ist der griechische Neuzugang Alexandros Vasilakis auf Halbrechts mit 120 Treffern vor Rechtsaußen Frank Berblinger mit 112/53 Toren, es folgen mit großem Abstand der ehemalige Flensburger Linksaußen Robert Runge (72) sowie der junge Mittelmann Michael Haaß (60). Den Spielerkader der HSG Düsseldorf haben wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vorgestellt.

Wenn man nach den bisherigen Bilanzen der beiden Mannschaften gegeneinander geht, wird für die Rheinländer in der Ostseehalle kein Punktgewinn möglich sein: In bislang 12 Anläufen gelang den Düsseldorfern lediglich in der Saison 1987/88 beim 18:18 in der Ostseehalle ein einziger Punktgewinn. In der letzten Spielzeit ließen die Zebras ihren Kontrahenten beim 36:29 (23:14) vor allem dank einer starken ersten Halbzeit nicht den Hauch einer Chance (siehe Spielbericht), unvergessen bleibt auch das Rückspiel, als der THW in der Philipshalle mit einem souveränen 36:30-Sieg (siehe Spielbericht) am letzten Spieltag die 11. Deutsche Meisterschaft perfekt machte. Beim Hinspiel der aktuellen Saison trumpften besonders Nikola Karabatic und Marcus Ahlm mit jeweils 8 Treffern auf und waren maßgeblich am deutlichen 38:23-Sieg (siehe Spielbericht) beteiligt (siehe auch Gegnerdaten Düsseldorf).

Schiedrichter der Partie am Mittwoch sind Colin Hartmann (Magdeburg) und Stefan Schneider (Ebendorf).

(Sascha Krokowski)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert.

 

Aktualisierung vom 07.03.

Während der THW auf Viktor Szilagyi (siehe KN-Bericht) verzichten muss, fällt bei den Gästen neben Michaelsson und Rene Wagner mit Fabian Schneider noch ein weiterer Linksaußen aus: Der mit einem Zweitspielrecht für den OSC Rheinhausen ausgestattete 22-jährige sah dort die Rote Karte und wurde für zwei Wochen gesperrt. Für ihn rückt der Japaner Tomotaka Nakai in den Kader. Dennoch hat sich die HSG vorgenommen, sich nicht noch einmal so desolat zu präsentieren wie bei der 22:32-Heimschlappe gegen Gummersbach vor zwei Wochen. "Kiel wird sicherlich mit Wut im Bauch gegen uns antreten und den Zuschauern nach dem Aus in der Königsklasse einiges bieten wollen, aber wir wollen eine gute Leistung abliefern", so Robert Runge.

Der ausführliche Internet-Liveticker der Düsseldorfer muss leider entfallen.

Aktualisierung #2 vom 07.03.

Lesen Sie auch den living sports-Vorbericht sowie das living sports-Interview mit Robert Runge.

 

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Reif für die 1. Liga

HSG Düsseldorf - Über Veränderungen und Neuanfänge am Rhein
Der THW Kiel hat gute Erinnerungen an Düsseldorf. Schließlich durfte Kapitän Stefan Lövgren am 29. Mai vergangenen Jahres genau dort die Meisterschale entgegen nehmen und die Zebras in einen kollektiven Freudentaumel stürzen. Dass damals auch die HSG-Anhänger einen Grund zum Feiern hatten, ging in der Meistersause unter: Düsseldorf hatte das schwere erste Jahr nach dem Wiederaufstieg erfolgreich überstanden, der Klassenerhalt war geschafft.

Der Ausgangspunkt für die jüngste Erfolgsgeschichte der HSG Düsseldorf lag im Jahr zuvor. 2004 war ein ganz spezielles Jahr in der Geschichte der HSG Düsseldorf: Nach acht Jahren Bundesligaabstinenz stieg die Mannschaft um den damaligen Trainer Richard Ratka ins Handballoberhaus auf und machte damit die Schmerzen vergessen, die im Vorjahr entstanden waren, als sich das Team vom Rhein in den Relegationsspielen zur ersten Bundesliga dem SV Post Schwerin, Gegner aus der Nordstaffel, geschlagen geben musste.

Trainer Nils Lehmann und seine Bank beim letzten Aufeinandertreffen in  der Ostseehalle.
Trainer Nils Lehmann und seine Bank beim letzten Aufeinandertreffen in der Ostseehalle.
Speziell war das Jahr auch deshalb, weil der Vater des Erfolgs, Richard Ratka, der seit 1998 dem Düsseldorfer Team angehörte, die HSG verließ und einen Vertrag beim Ligakonkurrenten VfL Gummersbach unterschrieb. Neuer Mann auf der Trainerbank ist seitdem Nils Lehmann, der im Aufstiegsjahr noch als Spieler bei der HSG Düsseldorf aktiv war. Der Umbau im Trainerstab klappte und die Düsseldorfer schafften als Tabellenfünfzehnter den für den Neuling so wichtigen Verbleib in der ersten Liga.

Mit der Grundsteinlegung für die neue Mehrzweckhalle Düsseldorf-Süd am 17. November 2004 stellte man bei der HSG zudem die Weichen für eine erstligareife Zukunft. Kein ganzes Jahr später feierten die Düsseldorfer gegen Melsungen ihren Einzug in die neue Arena - im ersten Spiel zwar noch ohne Punktgewinn, aber immerhin weiter als Erstligist. Der THW Kiel gastierte bereits auch schon in der neuen Spielstätte, überbrachte allerdings keine Geschenke und nahm stattdessen beim 25:38 am 22. November 2005 beide Punkte mit an die Förde.

Im Jahr 2004 kam übrigens auch die Zeit von Linksaußen Robert Runge, der in der Saison 2004/2005 vom Nordklub SG Flensburg-Handewitt nach Düsseldorf ausgeliehen wurde und durch seinen Einsatzwillen eine Vertragsverlängerung an der Kö erhielt. "Bambi", wie er mit Spitznamen heißt, wurde schnell zum Publikumsliebling. Ein knappes Jahr später kam es dann zu einem Spielerverlust, der für die HSG nicht einfach zu verkraften war. Michael Hegemann, der seit 2001 im linken Rückraum spielte, zog es, wie vor ihm schon Ratka, zum VfL Gummersbach, wo er jedoch nicht so glücklich wurde wie in Düsseldorf. Zur kommenden Saison wechselt der 28-Jährige nun zum TBV Lemgo.

In der aktuellen Saison hat sich das Team nun mehr und mehr gefunden und kam sogar zu einigen Überraschungserfolgen. Im Hinspiel rangen die Rheinländer dem SC Magdeburg auf heimischem Terrain ein Unentschieden ab und auch gegen die starke Mannschaft von Frisch Auf! Göppingen schafften sie ein Remis. Derzeit steht das junge Team auf dem 14. Tabellenplatz, allerdings ohne viel Luft nach unten zu den Abstiegsrängen. Der Klassenerhalt wäre einmal mehr ein Grund zum Feiern.

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)

 

 

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

"Mal mehr Anteil an einem Titel haben..."

HSG-Publikumsliebling Robert Runge im Zebra-Interview
Robert Runge: "Die Nationalmannschaft ist natürlich ein Traum."
Robert Runge: "Die Nationalmannschaft ist natürlich ein Traum."
Robert Runge kam in der Saison 2004/05 vom nördlichsten Bundesligisten, der SG Flensburg-Handewitt, zum westlichsten, der HSG Düsseldorf. Eigentlich sollte er nur ausgeliehen werden, um Spielpraxis auf der Linksaußenposition zu sammeln, die in Flensburg vom dänischen Nationalspieler Lars Christiansen belegt ist. Aus dem Spieler vom zweiten Anzug wurde in Düsseldorf ein verlässlicher Schütze, der zum Stammspieler avancierte und schnell zum Publikumsliebling aufstieg. Zebra sprach mit dem gebürtigen Schweriner über seinen alten und seinen neuen Klub, den Traum Nationalmannschaft und weitere sportliche Ziele.
Zebra:
Du hast einige Zeit für die SG Flensburg-Handewitt gespielt und kennst somit auch die Rivalität der beiden Klubs. Ist es für Dich noch etwas anderes als für den Rest der Düsseldorfer, gegen den THW Kiel zu spielen?
Robert Runge:
Für mich ist das ein Spiel wie alle anderen auch. Auch mit Flensburg waren es für mich keine besonderen Spiele gegen Kiel. Die Rivalität existiert ja auch nicht so zwischen den Mannschaften sondern eher zwischen den Fans.
Zebra:
Du hattest bei der SG mit Lars Christiansen große Konkurrenz auf deiner Position. Bist Du, was die Spielanteile angeht, in Düsseldorf zufriedener?
Robert Runge:
Ich bin ja nach Düsseldorf gewechselt, um mehr Spielanteile zu bekommen. Ich spiele hier 60 Minuten durch und bin der erste Mann auf Linksaußen. Ich habe mich hier vom ersten Tag an wohl gefühlt. In Flensburg war ich sehr enttäuscht, weil ich immer mal nur 10-15 Minuten spielen durfte. Das einzige was mir fehlt, ist das Wasser. Die Stadt in Flensburg ist schöner, hier ist für mich als Nordlicht alles so groß.
Zebra:
Könntest Du Dir vorstellen, als Spieler irgendwann wieder nach Flensburg zurückzukehren?
Robert Runge:
Vorstellen kann man sich natürlich alles, aber wenn man nach Flensburg schaut, stehen da beinahe nur Skandinavier im Kader. Jan Holpert ist der einzige Deutsche, das finde ich für ein Team nicht so attraktiv. Auch der Trainer ist ja ein Skandinavier. In Düsseldorf haben wir eine junge deutsche Mannschaft, die in der Freizeit ähnlichen Beschäftigungen nachgeht. Gerade haben wir zusammen ein wenig Karneval gefeiert.
Zebra:
Stephan Schröder, der bis zur letzten Saison noch bei der HSG Düsseldorf gespielt hat, kennst du bereits aus euren gemeinsamen Flensburger Zeiten. Würdest Du gerne noch einmal mit ihm zusammen bei einem Team die Flügelzange bilden, vielleicht ja sogar in der Nationalmannschaft?
Robert Runge:
Die Nationalmannschaft ist natürlich ein Traum. Aber was noch so kommt, das weiß man nicht. Als er nach Düsseldorf gegangen ist, hätte ich auch nicht gedacht, dass wir noch einmal zusammen in einer Mannschaft spielen. Ich denke, dass das eher unwahrscheinlich ist. Aber Träume gibt es natürlich immer. Vielleicht spielen wir ja mal in unserer alten Heimat Schwerin zusammen oder in Flensburg - wer weiß?
Zebra:
Du hast für einen Spieler Deines Alters schon einiges erlebt (u.a. CL-Finale, Deutsche Meisterschaft, DHB-Pokal Sieg). Welche sportlichen Träume bleiben Dir noch?
Robert Runge:
Mit der Meisterschaft und dem Champions League-Finale hatte ich ja nicht wirklich so viel zu tun. Ich hielt zwar die Schale mit hoch, aber mit den Einsätzen, die ich hatte, wenn wir haushoch führten oder Lars Christiansen mal einen schlechten Tag hatte, habe ich ja nicht so viel zu den Erfolgen beigetragen. Ich möchte gerne mal einen passenden Teil dazu beitragen und an einem Titel großen Anteil haben.
Zebra:
Dein Vertrag läuft im Sommer aus. Gibt es schon Pläne, wie es in der Zukunft für Dich weitergeht?
Robert Runge:
Ich habe noch eine Option auf ein weiteres Jahr in Düsseldorf. Ich fühle mich wohl hier und möchte gerne bleiben. Der Spielermarkt ist momentan so überschwemmt mit Außenspielern, dass ich froh bin, einen Verein zu haben.
Zebra:
Was erwartest Du vom Spiel in der Ostseehalle?
Robert Runge:
(lacht) Ich möchte gerne so spielen wie die Mindener beim ihrem Heimspiel gegen den THW. Die haben das sehr selbstbewusst gemacht. Wir wollen so lange wie möglich mithalten und hoffen, die Kieler etwas ärgern zu können. Vielleicht sind ja ein paar Spieler noch platt von der EM. Es wird natürlich schwer, weil die Kieler zu Hause spielen. Wir müssen lange ruhig spielen, vielleicht reicht es ja zum Ärgern.
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", das Interview führte Rika Finck für living sports.)

 

 

Aktualisierung vom 08.03.

Aus den Kieler Nachrichten vom 08.03.2006:

"Es wäre vermessen, einen Sieg einzuplanen"

Düsseldorf in Kiel krasser Außenseiter - Szilagyi fehlt, Karabatic angeschlagen
Kiel - Der Mannschaftsbus der HSG Düsseldorf setzt sich heute Morgen um acht Uhr vor dem Vereinslokal in Bewegung. "Es wird eine gemütliche Fahrt", prophezeit Trainer Nils Lehmann. Wenn Schneefälle keine Staus verursachen, ist ein Zwischenstopp in Hamburg eingeplant. Pünktlich um 20 Uhr sollten die Rheinländer dann aber in der Ostseehalle sein, umgezogen und spielbereit. Dort erwartet Spitzenreiter THW Kiel den Tabellen-14. zum Punktspiel in der Handball-Bundesliga.

Übernachtungen gebe der Etat seines Klubs nicht her, erzählt der ehemalige Nationalspieler Lehmann. Er schränkt allerdings ein, dass dieses nicht für alle Auswärtsspiele gelte. "Der Gegner spielt schon eine Rolle." Soll heißen, dass die HSG bei Mannschaften auf gleicher Augenhöhe am Tage vorher ein Hotel bezieht, um ausgeruht ans Werk gehen zu können. Hat die HSG die Punkte für Kiel heute also schon im Reisegepäck dabei, hübsch verpackt mit einer Schleife drum herum? "Das sicher nicht", wehrt Lehmann ab, "aber es wäre vermessen, einen Sieg in der Ostseehalle einzuplanen." Daher fällt es Lehmann auch leicht, seine angeschlagenen Leistungsträger, den Isländer Markus M. Maute (Knie) und Abwehrchef Jörg Schürmann (Leiste) in der Heimat zu lassen. "Die sollen ihre Reha weiterführen. Am Wochenende haben wir ein ganz wichtiges Spiel gegen GWD Minden."

Ob der HSG-Coach nach dem Kieler Champions-League-Aus heute eine Trotzreaktion vom THW erwarten oder eher mit einem mental angeschlagenen Gegner rechnen muss, vermag er nicht einzuschätzen. "Sicher ist nur, dass der deutsche Meister eine andere Kragenweite hat. Wir wollen ein vernünftiges Spiel abliefern, um Selbstvertrauen für die wichtigen Spiele um den Klassenerhalt zu tanken."

Derweil spukt Flensburg immer noch in den Zebra-Köpfen. "Weinen bringt uns aber nicht weiter", sagt Trainer Noka Serdarusic trotzig. Der Meister hat jetzt den Bundesliga-Alltag und die DHB-Pokal-Finalrunde in Hamburg vor Augen, tanzt nur noch auf zwei Hochzeiten und muss sich neu einstellen. So komme der Außenseiter nicht ungelegen. Es werde sicher ein, zwei Spiele dauern, um das Europacup-Aus zu verbannen, sagt Serdarusic. "Aber wir nehmen auch Positives aus diesem Spiel mit." Seine Mannschaft wisse nun, dass sie das Zeug habe, wichtige Spiele für sich zu entscheiden. "Das dürfte im Titelkampf sehr hilfreich sein." Verzichten muss der THW heute auf Viktor Szilagyi, der mit einem Haarriss im linken Mittelhandknochen aus Flensburg zurückkehrte und Gips trägt. "14 Tage Pause müssen wir wohl einkalkulieren", glaubt Kiels Trainer. Den Schongang legt zurzeit auch Nikola Karabatic ein: Das Knie schmerzt. Ruhe wäre das beste Rezept. Gut möglich, dass der Franzose heute Gelegenheit für Verschnaufpausen erhält. Der Gegner kommt nicht ungelegen.

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 08.03.2006)

 

User-Tipp:

THW Kiel - HSG Düsseldorf:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!

 

Radio- und Internet-Tips:


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