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08./09.12.2006 - Letzte Aktualisierung: 09.12.2006 Bundesliga

Zebras empfangen den TBV Lemgo am Samstag

Update #2 Living Sports-Berichte und KN-Vorbericht ergänzt...

Das Team des TBV Lemgo.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team des TBV Lemgo.
Gerade einmal 42 Stunden nach dem Erreichen des Viertelfinals der Champions League durch den 37:27-Heimsieg über Chambery müssen die Handballer des THW Kiel bereits wieder in der Bundesliga antreten. Erster Gegner in den "Wochen der Wahrheit" ist der aktuelle Tabellensiebte TBV Lemgo. Anwurf in der restlos ausverkauften Kieler Ostseehalle ist um 15 Uhr, der NDR überträgt das Spiel live im Fernsehen (siehe Extrabericht).
So nah die beiden Mannschaften in der Tabelle beieinander liegen - den THW Kiel und den TBV Lemgo trennen lediglich zwei Punkte - so unterschiedlich waren doch die Erfahrungen, die die Teams in ihren frisch absolvierten Europapokal-Partien machten: Während die Zebras mit zwei souveränen Siegen gegen Chambery ins Viertelfinale einzogen, unterlag der Titelverteidiger des EHF-Cups dem ebenfalls französischen Vertreter Dunkerque HB. Die Enttäuschung bei den Lipperländern war am Mittwochabend dementsprechend groß, fehlte letztlich nur ein Tor, um in die Runde der letzten Acht vorzustoßen. Im Gegensatz zum THW konnten die Westfalen ihren personellen Engpass - Florian Kehrmann, Daniel Stephan und größtenteils auch Logi Geirsson konnten in den Partien nicht mitwirken - nicht kompensieren. So kann sich der TBV nun ganz auf die nationalen Wettbewerbe konzentrieren: Im DHB-Pokal steht man wie die Kieler im Viertelfinale, und in der noch sehr dichten Spitze der Bundesliga ist zwischen Platz 1 und Platz 8 noch alles möglich.
Michael Hegemann wechselte vom VfL Gummersbach zurück nach Ostwestfalen.
Klicken Sie zum Vergrößern! Michael Hegemann wechselte vom VfL Gummersbach zurück nach Ostwestfalen.

Von der "Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb" war vor der Spielzeit im Lipperland als Saisonziel die Rede - für einen der Klubs, die seit Jahren beständig die Tabellenspitze im Visier haben, schien das ein wenig tiefgestapelt. Doch das Karriereende von Volker Zerbe hinterließ nicht nur ein sportliches, sondern auch ein menschliches Loch bei den Ostwestfalen, schließlich war der Halbrechte über Jahre die Identifikationsfigur beim TBV - was der Verein nun mit ihm in der Funktion des Sportlichen Leiters zu nutzen weiß.

Für Zerbes Position auf der Platte holte der TBV Tamas Mocsai von der SG Kronau-Östringen, der fortan gemeinsam mit Asgeir Örn Hallgrimsson und dem Nachwuchsspieler Malte Schröder den "Weggang" Zerbes kompensieren soll. Weitere wichtige Neuverpflichtung: Michael Hegemann kam vom VfL Gummersbach zum TBV, soll dort auf Halblinks und als Regisseur für Entlastung für den verletzungsanfälligen Daniel Stephan, den Nationalmannschafts-Mittelmann Markus Baur sowie Filip Jicha sorgen.
Nationaltorhüter Carsten Lichtlein.
Klicken Sie zum Vergrößern! Nationaltorhüter Carsten Lichtlein.
Ansonsten blieb beim Deutschen Meister von 1997 und 2003 vieles beim Alten: Noch immer stehen Spieler wie Kreisläufer Christian Schwarzer und sein designierter Nachfolger Sebastian Preiß, die Regisseure Daniel Stephan und Markus Baur, Rechtsaußen Florian Kehrmann sowie das starke Torhütergespann Carsten Lichtlein/Jörg Zereike für tollen Handball "made in germany" - und nähren weiter das Bild vom "TBV Deutschland". Kein Verein der Bundesliga hat so viele Spieler im vorläufigen Kader für die Weltmeisterschaft 2007. Bis auf Linksaußen hat Bundestrainer Heiner Brand für jede Position mindestens einen Spieler der Ostwestfalen nominiert - insgesamt sechs Mal taucht hinter einem potentiellen deutschen WM-Spieler das Vereinskürzel TBV auf. Allen voran natürlich Rechtsaußen Florian Kehrmann, dessen Verletzung an der linken Wurfhand nicht nur die Fans der Lipperländer vor Schrecken blass werden ließ. Wichtiges Zeichen in dieser Phase: Kehrmann verlängerte seinen Vertrag beim TBV unlängst bis zum Jahr 2011 - ein zukunftsweisender Schritt, wie Volker Zerbe betonte: "Mit Kehrmann konnten wir einen absoluten Leistungsträger und Publikumsliebling langfristig an uns binden, der mit uns die weitere Entwicklung des Vereins vorantreiben will" (siehe auch Gegnerkader TBV Lemgo).

Nach vielen Verletzungen läuft Spielgestalter Markus Baur in dieser Saison zur Höchstform auf.
Klicken Sie zum Vergrößern! Nach vielen Verletzungen läuft Spielgestalter Markus Baur in dieser Saison zur Höchstform auf.
Trotz der vielen bekannten Namen, zu denen mit Sicherheit auch der des trickreichen Linksaußens Logi Geirsson zählt, wusste der TBV auch in dieser Spielzeit einmal mehr zu überraschen. Trotz des nach Schätzungen vierthöchsten Etats der Liga zählten die Ostwestfalen vor der Saison nicht unbedingt zu den heißesten Titelanwärtern - eine Meinung, die man relativ schnell revidieren musste. Zugegeben, das holprige 34:32 im zweiten Saisonspiel bei der HSG Düsseldorf ließ die Kritiker, die zu wenig Zukunft im Kader der Lemgoer befürchteten, nicht gerade verstummen. Aber das Remis bei der verlustpunktfreien SG Flensburg-Handewitt ließ erstmals wirklich aufhorchen, wenngleich der gute Eindruck, den die Mannschaft von Trainer Volker Mudrow in der Campushalle hinterließ, nur drei Tage später durch die derbe 27:39-Heimschlappe gegen den SC Magdeburg wieder in Vergessenheit geriet. Ähnliches widerfuhr den Ostwestfalen vier Siege später erneut. Dieses Mal bezwang man nach einer tollen Energieleistung den VfL Gummersbach in heimischer Halle deutlich mit 34:29, um sechs Tage später bei der SG Kronau-Östringen beim 24:35 unter die Räder zu kommen. Leistungsschwankungen, die Mudrow auf die Palme und den TBV "nur" auf Lauerstellung in der Bundesliga bringen (siehe auch Tabelle und Gegnerkurve TBV Lemgo). Bester Torschütze beim Deutschen Meister von 1997 und 2003 ist in dieser Spielzeit bislang der derzeit verletzte Florian Kehrmann mit 72 Toren, gefolgt von Markus Baur (54/22) und Tamas Mocsai sowie Logi Geirsson (je 51).

Rückkehr an die alte Wirkungsstätte: Sebastian Preiß
Klicken Sie zum Vergrößern! Rückkehr an die alte Wirkungsstätte: Sebastian Preiß
Wenn der THW Kiel auf den TBV Lemgo trifft, ist ein enger Ausgang nahezu garantiert. Das Duell des "TBV Deutschland" gegen die Zebras hat eine bewegte jüngere Geschichte. Ungern mag man sich als THW-Fan an die Zeit zwischen dem 6. April 2002 und dem 6. März 2004 erinnern - eine Zeit, in der besonders der TBV Lemgo den Zebras seine Grenzen aufzeigte. Eine Zeit, in der die Kieler von sieben Partien gegen die Ostwestfalen fünf verloren. Alles begann mit dem Pokal-Halbfinale 2002 in der Alsterdorfer Sporthalle in Hamburg: Eine Lehrstunde wurde den Kielern zuteil, als nicht einmal elf Treffer von Stefan Lövgren das 28:34 verhindern konnten. Kurz darauf waren es die Zebras, die feiern durften - schließlich ebnete der 27:25-Erfolg am 29. Spieltag der Bundesliga 2002 den Weg zum Meistertitel. Die nächsten drei Liga-Spiele sahen dann wieder den TBV vorn - eine Seltenheit, die schon in der Lage war, den Begriff "Angstgegner des THW" zu prägen. Dieser Bezeichnung ihren Schrecken nahm Henning Fritz an eben diesem 6. März 2004. Mit 27 Paraden trieb der Kieler Keeper die Angreifer des TBV schier zur Verzweiflung und hatte damit einen großen Anteil am hart umkämpften 29:26-Sieg des THW - die Negativ-Serie war beendet und gleichzeitig eine neue, tolle Zebra-Serie geboren. Seitdem verloren die Kieler kein Spiel mehr gegen die Ostwestfalen. Ganz gleich, wo und in welchem Wettbewerb man aufeinander traf: Am Ende hatten die Schwarz-Weißen trotz zumeist dramatischer und intensiv geführter sechzig Minuten immer die Nase das sprichwörtliche Stückweit vorn, sieben mal in Folge verloren die Zebras nicht mehr gegen die Lipperländer. In der letzten Spielzeit gewannen die Kieler zunächst im für sie "Goldenen Dezember" dank 10 Treffern von Nikola Karabatic und 22 Paraden von Mattias Andersson in der Lipperlandhalle mit 36:34, um beim 37:29 im Rückspiel in Kiel mit einer Glanzleistung den zwölften Meistertitel unter Dach und Fach zu bringen (siehe auch Gegnerdaten TBV Lemgo).

Die Schiedsrichter des Spitzenspiels am Samstag sind Reiner und Bernd Methe (Vellmar).

(Christian Robohm / Sascha Krokowski)

Lesen Sie auch den living sports-Vorbericht und living sports-Historien-Bericht..

Lesen Sie auch den KN-Vorbericht zum Spiel.

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

TBV Lemgo - der immerwährende Favorit

Vor der Saison zählten die Handball-Experten den TBV Lemgo nicht unbedingt zum Kreis der absoluten Top-Favoriten. Im Jahr eins nach der "Ära Volker Zerbe" und dem EHF-Pokalgewinn schien der TBV altbekannt - und weiß doch wieder zu überraschen.

Von der "Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb" war vor der Spielzeit im Lipperland als Saisonziel die Rede - für einen der Klubs, die seit Jahren beständig die Tabellenspitze im Visier haben, schien das ein wenig tiefgestapelt. Doch das Karriere-Ende von Volker Zerbe hinterließ nicht nur ein sportliches, sondern auch ein menschliches Loch bei den Ostwestfalen, schließlich war der Halbrechte über Jahre die Identifikationsfigur beim TBV - was der Verein nun mit ihm in der Funktion des Sportlichen Leiters zu nutzen weiß.

Für Zerbes Position auf der Platte holte der TBV Tamas Mocsai von der SG Kronau-Östringen, der fortan gemeinsam mit Asgeir Örn Hallgrimsson und dem Nachwuchsspieler Malte Schröder den "Weggang" Zerbes kompensieren soll. Weitere wichtige Neuverpflichtung: Michael Hegemann kam vom VfL Gummersbach zum TBV, soll dort auf Halblinks und als Regisseur für Entlastung für den verletzungsanfälligen Daniel Stephan, den Nationalmannschafts-Mittelmann Markus Baur sowie Filip Jicha sorgen.

Ansonsten blieb beim Deutschen Meister von 1997 und 2003 vieles beim Alten: Noch immer stehen Spieler wie Kreisläufer Christian Schwarzer und sein designierter Nachfolger Sebastian Preiß, die Regisseure Daniel Stephan und Markus Baur, Rechtsaußen Florian Kehrmann sowie das starke Torhütergespann Carsten Lichtlein/Jörg Zereike für tollen Handball "made in germany" - und nähren weiter das Bild vom "TBV Deutschland". Kein Verein der Bundesliga hat so viele Spieler im vorläufigen Kader für die Weltmeisterschaft 2007. Bis auf Linksaußen hat Bundestrainer Heiner Brand für jede Position mindestens einen Spieler der Ostwestfalen nominiert - insgesamt sechs Mal taucht hinter einem potentiellen deutschen WM-Spieler das Vereinskürzel TBV auf. Allen voran natürlich Rechtsaußen Florian Kehrmann, dessen Verletzung an der linken Wurfhand nicht nur die Fans der Lipperländer vor Schrecken blass werden ließ. Wichtiges Zeichen in dieser Phase: Kehrmann verlängerte seinen Vertrag beim TBV unlängst bis zum Jahr 2011 - ein zukunftsweisender Schritt, wie Volker Zerbe betonte: "Mit Kehrmann konnten wir einen absoluten Leistungsträger und Publikumsliebling langfristig an uns binden, der mit uns die weitere Entwicklung des Vereins vorantreiben will."

Trotz der vielen bekannten Namen, zu denen mit Sicherheit auch der des trickreichen Linksaußens Logi Geirsson zählt, wusste der TBV auch in dieser Spielzeit einmal mehr zu überraschen. Trotz des nach Schätzungen vierthöchsten Etats der Liga zählten die Ostwestfalen vor der Saison nicht unbedingt zu den heißesten Titelanwärtern - eine Meinung, die man relativ schnell revidieren musste. Zugegeben, das holprige 34:32 im zweiten Saisonspiel bei der HSG Düsseldorf ließ die Kritiker, die zu wenig Zukunft im Kader der Lemgoer befürchteten, nicht gerade verstummen. Aber das Remis bei der verlustpunktfreien SG Flensburg-Handewitt ließ erstmals wirklich aufhorchen, wenngleich der gute Eindruck, den die Mannschaft von Trainer Volker Mudrow in der Campushalle hinterließ, nur drei Tage später durch die derbe 27:39-Heimschlappe gegen den SC Magdeburg wieder in Vergessenheit geriet. Ähnliches widerfuhr den Ostwestfalen vier Siege später erneut. Dieses Mal bezwang man nach einer tollen Energieleistung den VfL Gummersbach in heimischer Halle deutlich mit 34:29, um sechs Tage später bei der SG Kronau-Östringen beim 24:35 unter die Räder zu kommen. Leistungsschwankungen, die Mudrow auf die Palme bringen. Weiß er doch um die Stärke seines TBV, die immer noch in der nahezu perfekten Mischung aus Tempo- und Positionsspiel besteht. Und vielleicht trauerte er auch der Gelegenheit hinterher, die Liga einmal mehr von ganz oben aus betrachten zu können. Eines haben seine Spieler mit ihren tollen Auftritten in den Spielen in Flensburg und gegen Gummersbach aber geschafft: Der TBV Lemgo steht wieder auf den Notizzetteln, wenn es um Meisterschaftsfavoriten geht - im Lipperland weiß man auch Experten zu überraschen.

(aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra")

 

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

THW gegen Lemgo - Ein Klassiker

Wenn der THW Kiel auf den TBV Lemgo trifft, ist ein enger Ausgang nahezu garantiert. Das Duell des "TBV Deutschland" gegen die Zebras hat eine bewegte jüngere Geschichte.

Ungern mag man sich als THW-Fan an die Zeit zwischen dem 6. April 2002 und dem 6. März 2004 erinnern - eine Zeit, in der besonders der TBV Lemgo den Zebras seine Grenzen aufzeigte. Eine Zeit, in der die Kieler von sieben Partien gegen die Ostwestfalen fünf verloren. Alles begann mit dem Pokal-Halbfinale 2002 in der Alsterdorfer Sporthalle in Hamburg: Eine Lehrstunde wurde den Kielern zuteil, als nicht einmal elf Treffer von Stefan Lövgren das 28:34 verhindern konnten. Kurz darauf waren es die Zebras, die feiern durften - schließlich ebnete der 27:25-Erfolg am 29. Spieltag der Bundesliga 2002 den Weg zum Meistertitel. Die nächsten drei Liga-Spiele sahen dann wieder den TBV vorn - eine Seltenheit, die schon in der Lage war, den Begriff "Angstgegner des THW" zu prägen.

Dieser Bezeichnung ihren Schrecken nahm Henning Fritz an eben diesem 6. März 2004. Mit 27 Paraden trieb der Kieler Keeper die Angreifer des TBV schier zur Verzweiflung und hatte damit einen großen Anteil am hart umkämpften 29:26-Sieg des THW - die Negativ-Serie war beendet und gleichzeitig eine neue, tolle Zebra-Serie geboren. Seitdem verloren die Kieler kein Spiel mehr gegen die Ostwestfalen. Ganz gleich, wo und in welchem Wettbewerb man aufeinander traf: Am Ende hatten die Schwarz-Weißen trotz zumeist dramatischer und intensiv geführter sechzig Minuten immer die Nase das sprichwörtliche Stückweit vorn, sieben mal in Folge verloren die Zebras nicht mehr gegen die Lipperländer.

Ein Sieg des THW schrieb dabei Geschichte und dürfte noch heute für hochgezogenen Augenbrauen auf der TBV-Geschäftsstelle sorgen: Am 12. September 2004 empfingen die Lemgoer die Zebras in der Fußball-Arena AufSchalke. Über 30.000 Zuschauer sollten dabei dem TBV den Rücken stärken, doch die Kieler Fans machten einen Strich durch diese Rechnung, wollten unbedingt beim Zuschauer-Weltrekord dabei sein und ihre Zebras zum Sieg jubeln. Mehr als 7.000 Kieler machten sich per Sonderzug, in Bussen und Privat-PKWs auf den Weg in den Ruhrpott, um dem THW im "Jahrhundertspiel" lautstark zu helfen. "Es war durch die vielen Zuschauer aus Kiel schwer für uns", musste Lemgos Manager Fynn Holpert nach dem 26:31 feststellen, "wenn man einem Rückstand hinterherläuft und immer nur 'THW, THW' hört, ist das nicht gerade aufbauend." Den Schwarz-Weißen konnte dies nur Recht sein, schließlich schafft man es nicht alle Tage, als Gewinner in die Geschichtsbücher einer Sportart Einzug zu finden.

(aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra")

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 09.12.2006:

THW startet mit Lemgo in den Dezember-Marathon

Sechs Kracher-Spiele am Stück - TBV trennt sich nach fünf Jahren von Trainer Mudrow
Kiel - Atemlos. Nach dem 37:27-Sieg über Chambery HB und dem damit verbundenen Einzug ins Viertelfinale der Champions League gilt alle Konzentration von Handball-Meister THW Kiel ab sofort dem Dezember-Marathon mit Kracher-Spielen in der Bundesliga. Den Auftakt macht heute die Heimpartie gegen TBV Lemgo. Anpfiff des Klassikers ist um 15 Uhr, das NDR-Fernsehen überträgt live.

Lemgo, dann Göppingen (16.12.), auswärts folgt Magdeburg (20.12.), anschließend kommt Flensburg (23.12.), und nach Weihnachten schließen Nordhorn (26.12.) sowie Großwallstadt (30.12/beide auswärts) den Terminkalender 2006 ab. Für die Fans verspricht dieses Programm höchsten Unterhaltungswert, den Spielern ein Stahlbad. Eine Entscheidung im Titelkampf erwartet Trainer Noka Serdarusic dabei bei mehrfachem Versagen. "Dann müssten wir die Meisterschaft abhaken". Sollten die Zebras Siege am laufenden Band feiern, wäre für den THW-Coach gar nichts vorentschieden. "In der Rückserie kann alles passieren."

Die vergangenen Wochen waren aufgrund von Verletzungsproblemen schwierig. Bis auf Lars Krogh Jeppesen, der mit Rückenproblemen zwei weitere Wochen ausfällt, und Viktor Szilagyi (Rückkehr nach Kreuzbandriss im Februar), hat der THW-Trainer seinen Kader jetzt aber fast wieder vollzählig beisammen. Gute Voraussetzungen also, die Serie von 19 Pflichtspielsiegen in Folge auszubauen.

Auch, weil in Lemgo zwei Wochen vor Weihnachten der Baum brennt. Ohne ihre verletzten Leistungsträger Florian Kehrmann und Daniel Stephan kassierten die Ostwestfalen eine deklassierende 24:35-Niederlage in Kronau, flogen dann am Mittwoch nach indiskutabler Leistung als Titelverteidiger gegen HC Dünkirchen aus dem EHF-Pokal. Und gestern verkündete Manager Fynn Holpert, dass der im Juni 2007 auslaufende Vertrag mit Trainer Volker Mudrow nicht verlängert wird. Es ist der vorläufige Höhepunkt Lemgoer Turbulenzen.

Es sei nicht ungewöhnlich, dass die Wege von Verein und Trainer nach fünf erfolgreichen Jahren auseinander gingen, erklärte Holpert. Der ehemalige Kieler Torhüter (1986 bis 1989, 57 Spiele) nennt unterschiedliche Auffassungen über Personalentscheidungen als einen Grund für die Trennung. "Wir befinden uns im Umbruch und kamen in dieser Diskussion nicht auf einen Nenner." Ein Nachfolger sei nicht in Sicht. Den oft gehandelten Namen des ehemaligen Großwallstädter Coaches, Peter Meisinger, stellt Holpert ins Reich der Spekulationen. "Kann ich nicht bestätigen, außerdem ist Meisinger gesundheitlich nicht auf der Höhe." Viel Wirbel also, der auch die Erwartungen auf ein erfolgreiches Abschneiden in Kiel dämpft. "Wir wollen uns anständig aus der Affäre ziehen", sagt Holpert, "die Favoritenbürde trägt Kiel."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 09.12.2006)

 

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TV-, Radio- und Internet-Tipps:

  • NDR-Logo TV: NDR, Sa., ab 15.00 Uhr: THW Kiel - TBV Lemgo (live)
     
  • NDR 1 Welle Nord-Logo Radio: NDR 1 Welle Nord:
    Sa., ab 15.00: Liveeinblendungen THW Kiel - TBV Lemgo
    (geplante Einblendungen um 15.00, 15.30, 16.00 und evtl. in der Schlussphase)
    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
     
  • Internet: Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer Live-Ticker-Seite.


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