23.12.2006 | WM 2007 |
Die Handball-WM findet vom 19. Januar bis zum 4. Februar 2007 statt. |
Das DHB-Team. |
Doch dieser Neuaufbau gestaltete sich für Heiner Brand viel schwieriger als erwartet: Bereits zur WM 2005 in Tunesien musste der Bundestrainer auf viele verletzte Leistungsträger verzichten - ohne Henning Fritz, Daniel Stephan, Jan-Olaf Immel und Markus Baur fehlte der jungen Mannschaft die Erfahrung, um eine vordere Platzierung zu erreichen. Deutlich besser lief es in diesem Jahr bei der Europameisterschaft in der Schweiz: Obwohl Markus Baur wiederum absagte, Daniel Stephan aus der Nationalmannschaft zurücktrat und mit Oleg Velyky von der SG Kronau/Östringen der daraufhin designierte Spielmacher kurz vor Start der EM mit einem Kreuzbandriss passen musste, verlor das Team im Turnierverlauf lediglich eine Partie gegen den späteren Champion Frankreich, verpasste dennoch knapp das Halbfinale und wurde nach einem 32:30 über Russland überzeugender Fünfter. Spätestens nach dieser couragierten Leistung zählte das DHB-Team wieder zu den Mitfavoriten um den WM-Titel, zumal man ja den Heimvorteil genießen kann.
Wohl gesetzt: Christian Zeitz |
Immerhin kann Heiner Brand aber darauf hoffen, bis auf den Langzeitverletzten Flensburger Frank von Behren (Kreuzbandriss) alle gewünschten Leistungsträger einsetzen zu können. So wird der Bundestrainer voraussichtlich auch wieder auf Oleg Velyky und den Hamburger Linksaußen Torsten Jansen zurückgreifen können, die beim letzten Testvergleich des Jahres am 13. Dezember in der Ostseehalle gegen Schweden noch verletzt passen mussten. Und auch Rechtsaußen Florian Kehrmann, der sich im November einen Mittelhandbruch zuzog, wird wohl noch rechtzeitig auf den WM-Zug aufspringen können. Heiner Brand ist dennoch auf Nummer sicher gegangen und hat in seinem vorläufigen, 28 Mann starken WM-Kader auch die bereits zurückgetretenen Christian Schwarzer, Stefan Kretzschmar und Flensburgs Handball-Oldie Jan Holpert vermerkt - für den äußersten personellen Notfall stünde dieses Trio noch einmal zur Verfügung. Aus der aktuellen Zebraherde von Noka Serdarusic dürfen sich Henning Fritz, Christian Zeitz und Dominik Klein berechtigte Hoffnungen machen, in den WM-Kader, der dann aus 16 Akteuren besteht, aufgenommen zu werden.
Bei der Weltmeisterschaft bekommt es die deutsche Nationalmannschaft in der Vorrunden-Gruppe C, die sich Heiner Brand vor der Auslosung der favorisierten Teams, der sogenannten "Gruppenköpfe", selbst aussuchen durfte, mit der starken polnischen Nationalmannschaft sowie den südamerikanischen Vertretern Argentinien und Brasilien zu tun. Alle Partien werden im Gerry Weber Stadion in Halle/Westfalen ausgetragen, lediglich das WM-Eröffnungsspiel zwischen Deutschland und Brasilien wird in Berlin ausgetragen. Erreicht das DHB-Team einen der beiden vorderen Plätze, so absolviert es auch sein erstes Zwischenrundenspiel in Halle, ehe man dann für die restlichen Gruppenspiele in die Dortmunder Westfalenhalle umzieht - als mögliche Gegner lauern dort dann der WM-Dritte Tunesien, Schweden-Bezwinger Island und der amtierende Europameister Frankreich mit den Zebras Nikola Karabatic und Thierry Omeyer. Spätestens dort wird sich dann zeigen, ob Deutschland erstmals seit 1978 wieder auf dem Handball-Thron Platz nehmen kann.
(aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)
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