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02./03.03.2008 - Letzte Aktualisierung: 03.03.2008 Bundesliga

Zebras holen zwei Punkte beim Wilhelmshavener HV

Leistungssteigerung nach der Pause

Bundesliga, 24. Spieltag: 02.03.2008, So., 17.00: Wilhelmshavener HV - THW Kiel: 27:37 (12:14)
Update #3 Spielbericht der KN, weitere Stimmen, Fotos, Spielbericht und Statistik ergänzt...

Nikola Karabatic leistete zunächst nur Abwehrarbeit, kam später dennoch zu 7/2 Toren.
Klicken Sie zum Vergrößern! Nikola Karabatic leistete zunächst nur Abwehrarbeit, kam später dennoch zu 7/2 Toren.
Der THW Kiel hat beim Wilhelmshavener HV noch rechtzeitig die Kurve bekommen und am Ende beim 37:27 (14:12) standesgemäß gewonnen. Bei den abstiegsbedrohten Niedersachen bedurfte es dabei aber einer klaren Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte, um am Ende zwei wichtige Bundesligapunkte mit auf die Heimreise nach Kiel zu nehmen. Wieder einmal traf Nikola Karabatic mit 7/2 Toren am erfolgreichsten ins gegnerische Netz. Mattias Andersson hielt 21 Bälle, Thierry Omeyer parierte drei Siebenmeter.
THW-Trainer Noka Serdarusic versuchte, Nikola Karabatic nach den Strapazen der letzten Wochen ein wenig zu schonen, setzte den Halblinken zunächst nur in der Abwehr ein. Im Angriff ersetzte zunächst Börge Lund den Franzosen, Filip Jicha spielte in Abwehr und Angriff, während auch Stefan Lövgren erst einmal auf der Bank Platz nahm. Gut, dass Marcus Ahlm sich rechtzeitig einsatzbereit meldete, während Thierry Omeyer erneut nur bei Siebenmetern auf die Platte kam.

Der angeschlagene Thierry Omeyer kam nur bei Siebenmetern ins Spiel und konnte in der ersten Halbzeit alle drei Strafwürfe parieren.
Der angeschlagene Thierry Omeyer kam nur bei Siebenmetern ins Spiel und konnte in der ersten Halbzeit alle drei Strafwürfe parieren.
Auf der entwickelte sich von Beginn an eine extrem hektische Partie, in der WHV-Torhüter Adam Weiner eine der Hauptrollen spielte. Reihenweise fischte er dem THW-Angriff die Bälle weg, allein Vid Kavticnik fand viermal seinen Meister in dem polnischen Torhüter, ehe Christian Zeitz auf Rechtsaußen beordert wurde. Die Wilhelmshavener Defensive war von Trainer Klaus-Dieter Petersen offensichtlich richtig gut auf die Kieler Angriffe vorbereitet, die Zebras allerdings machten es den energisch zupackenden Gastgeber zeitweilig durch eine Vielzahl technischer Fehler auch leicht. So kam es, dass die ausverkaufte Nordfrost-Arena nicht nur nach Gylfasons 6:4 (10.) lautstark jubelte. Einem Orkan gleich kam die Stimmung, als Weiner sein Meisterstück ablieferte. Einen durch die Abwehr laufenden Ball nahm der WHV-Keeper auf, sah, dass Mattias Andersson zu weit vor seinem Kasten stand und überwand ihn mit einem hohen Ball ins Tor (18.).

Vid Kavticnik scheiterte zu Beginn viermal an Adam Weiner.
Klicken Sie zum Vergrößern! Vid Kavticnik scheiterte zu Beginn viermal an Adam Weiner.
Kurz darauf musste Jicha einsehen, dass sich der Pole auch bei Siebenmetern nicht verstecken würde - bis zur 20. Minute führten die Gastgeber. Gut, dass sich Omeyer bei seinen Kurzeinsätzen gleich drei Siebenmeter der Wilhelmshavener schnappte, gut, dass das Unterzahlspiel bei insgesamt drei dicht aufeinander folgenden Hinausstellungen für die Zebras funktionierte. Kapitän Lövgren vom Strafwurfstrich zum 11:10 und Kim Andersson brachten den Kielern die erste Zwei-Tore-Führung der Partie (24.), die bis zur Pause bestand haben sollte. Dennoch: Wilhelmshaven fühlte sich nach den ersten dreißig Minuten wie ein "Sieger des heißen Herzens", hatten die absteigsbedrohten Niedersachsen doch mit viel Kampf, vier Toren von Renato Rui und den Paraden Weiners die Zebras über lange Zeit der ersten Hälfte in Schach gehalten.

Mattias Andersson  zeigte im Kieler Tor erneut eine gute Leistung.
Klicken Sie zum Vergrößern! Mattias Andersson zeigte im Kieler Tor erneut eine gute Leistung.
Schnell und mit weniger Fehlern nahm die Partie nach der Pause rasant Fahrt auf. Drei Treffer in etwas mehr als 90 Sekunden - die Torfolge ließ beim 15:14 für die Kieler einen offenen Schlagabtausch erwarten. Doch die Zebras ackerten nun wesentlich offensiver in der eigenen Verteidigung, nahmen den gegnerischen Rückraum früher ins Visier der Bemühungen und standen insgesamt flexibler den Offensivbemühungen der Niedersachsen gegenüber. Da zudem Mattias Andersson auch in dieser Phase eine gute Form zeigte, gab es viel Raum für schnelle Gegenstöße. Auch Weiner, in der ersten Hälfte Garant für das gute WHV-Abschneiden, konnte dem Kieler Angriffswirbel, der fortan auch mit Karabatic und Lövgren punkten konnte, nun nichts mehr entgegen setzen. Ganze 90 Sekunden benötigte der THW, um nach drei Toren, darunter Lundströms toller Treffer nach einem feinen Andersson-Anspiel, auf 18:14 davon zu ziehen, kurz darauf markierte Andersson dann bereits das 20:15 (37.), es wurde merklich stiller im Tollhaus Nordfrost-Arena.

Christian Zeitz und Kristijan Ljubanovic erhielten in der 20. Minute nach einer Rangelei jeweils eine Zeitstrafe.
Klicken Sie zum Vergrößern! Christian Zeitz und Kristijan Ljubanovic erhielten in der 20. Minute nach einer Rangelei jeweils eine Zeitstrafe.
Christophersen, von dem man lange Zeit nicht viel sehen konnte, und der überragende Wilhelmshavener Rui brachten die Gastgeber dann aber wieder auf 23:26 heran (47.) und nährten die Hoffnung auf eine Sensation, die der Hallensprecher in einer Auszeit zu beschreien schien: "Noch ist alles für uns drin!" Doch die Kieler wollten da nicht mehr mitspielen, was folgte waren Andersson, Lundström und Ahlm - das 29:23 (53.) brachte die Vorentscheidung. Petersen zog die Reißleine, stellte wieder auf die in der ersten Hälfte so gut funktionierende offensive 3-3-Abwehr um und brachte dem THW dadurch letztlich den Raum, den er für eine deutliche Resultatsverbesserung benötigte. Noch dreimal schlug Nikola Karabatic in den rasanten sieben letzten Spielminuten zu, die insgesamt zwölf Treffer auf den Spielberichtsbögen erscheinen ließen. Nach dem 26:34 durch den sicheren Siebenmeterschützen Milan Vucicevic schlugen die durch Klein, Andersson und Lövgren binnen 43 Sekunden noch dreimal zu und schraubten das Endergebnis nach Christophersens Tor auf einen Endstand von 37:27.
Renato Rui war mit sieben Toren bester WHV-Schütze.
Renato Rui war mit sieben Toren bester WHV-Schütze.

"Hauptsache gewonnen" - so dürfte das Fazit nach dem Trip an den Jadebusen ausfallen. Der THW ist weiter in der Spur, hat nun vier Tage Zeit, sich auf den Champions-League-Endspurt gegen Ivry (Donnerstag), den Bundesliga-Hammer gegen den VfL Gummersbach (Sonntag) und die wohl entscheidende Partie in der Königsklasse gegen Leon (13. März) vorzubereiten. Die Wahnsinns-Wochen gehen weiter, die Blessuren und kleineren Verletzungen nehmen zu - aber der THW Kiel ist weiter mittendrin im Geschehen!

(Christian Robohm)


Stimmen zum Spiel:

THW-Manager Uwe Schwenker:
Es war eine ereignisreiche Woche: letzten Sonntag in Leon, von da aus fast direkt nach Moskau und fast nahtlos weiter von Moskau nach Wilhelmshaven. Infolgedessen haben wir uns zu Beginn etwas schwer getan. Die offensive Deckung hat uns zu hektisch agieren lassen. Wir haben ohne kühlen Kopf gespielt. So hätte zur Halbzeit auch der WHV führen können. In der zweiten Halbzeit haben wir eine kleine Schwächephase der Wilhelmshavener ausgenutz, haben konzentriert gespielt und unsere Chancen verwertet. Zudem konnte Weiner nicht an seine guten Leistungen anknüpfen. Zum Schluss haben wir villeicht etwas zu hoch, aber verdient gewonnen.
WHV-Trainer Klaus-Dieter Petersen:
WHV-Trainer Klaus-Dieter Petersen und THW-Coach Noka Serdarusic.
Klicken Sie zum Vergrößern! WHV-Trainer Klaus-Dieter Petersen und THW-Coach Noka Serdarusic.
Glückwunsch an den THW zur erbrachten Leistung und viel Glück für die nächsten Spiele. Wir haben zu Anfang engagiert gespielt und wollten Goliath ein Bein stellen. Nach sieben bis acht Minuten hätten wir 7:3 führen müssen. Ich fand, wir waren in dieser Phase die bessere Mannschaft. In der zweiten Halbzeit haben wir mit Vucicevic angefangen, da Rui nicht 60 Minuten durchspielen kann. Leider hat Vucicevic seine Aufgabe nicht ganz so gut wie Rui erledigt. Wir werden mehr trainieren um genauso gut zu werden wie der THW. Auf die Frage, wie wir uns auf das nächste Spiel vorbereiten, kennt wohl jeder Kieler die Antwort: Die Mannschaft ist schon umgezogen. Wir machen jetzt eine 30-minütigen Lauf!

Gegenüber den KN:
Wir wollten engagiert beginnen, dem Goliath ein Bein stellen und ihn mit der Schleuder am Kopf treffen. Die Entscheidung fiel nach der Pause, es gab zwar eine Chance, heranzukommen. Aber die wurde nicht genutzt. Einerseits nicht von uns, andererseits ließ es der THW nicht zu oder auch die Schiris nicht.

THW-Kapitän Stefan Lövgren:
Stefan Lövgren im Interview.
Stefan Lövgren im Interview.
Es lag nicht an der ungewohten ersten Sieben, dass es am Anfang nicht lief. Wir wollten zuviel, spielten zu viel eins gegen eins gegen eine agressive und gute 3:3-Abwehr, die so nicht zu knacken ist. Wir haben darüber in der Pause gesprochen, das Besprochene in der zweiten Halbzeit dann umgesetzt und auch in der Abwehr besser gestanden. Natürlich kosten auch solche Spiele viel Kraft.

Gegenüber den KN:
Das ist alles eine reine Kopfsache, der Wille war da, in der zweiten Halbzeit haben wir dann die taktischen Dinge erfolgreicher umgesetzt.

WHV-Torhüter Jendrik Meyer:
Jendrik Meyer im Interview.
Jendrik Meyer im Interview.
Von Anfang an hatten wir uns vorgenommen, zu kämpfen und alles zu geben, doch nun haben wir doch noch mit zehn Toren verloren. Die Niederlage ist sehr schade - wir hatten die Möglichkeit, besser abzuschneiden. Das nehmen wir an Positivem aus dem Spiel mit. Mit solch einer Leistung werden wir woanders noch unsere Punkte holen. In den letzten zehn Minuten sind wir leider eingebrochen, das Ergebnis ist dann doch noch etwas hoch ausgefallen.

Gegenüber den KN:
Bis zur 50. Minute haben wir super mitgehalten, dann fehlte die Kraft. Der THW hat eben Spieler, die so etwas ganz schnell und gnadenlos ausnutzen. Trotz dieser Niederlage können wir stolz sein und haben gezeigt, dass wir die Klasse halten können.

Kiels Haupttorschütze Nikola Karabatic gegenüber hbl.tv:
Nikola Karabatic im Interview.
Nikola Karabatic im Interview.
Wir hatten ein schweres Spiel in Moskau, da müssen wir durchwechseln, schließlich haben wir eine tolle Truppe mit vielen Spielern. Deshalb habe ich also am Anfang nur in der Abwer gespielt. Wir haben zu Beginn ein paar Chancen verschossen, waren zu hektisch, sonst hätten wir zur Pause schon höher führen können. In der zweiten Halbzeit haben wir dann mit dem "alten" Rückraum-Team - Löwe, Kim und mir - gespielt, das hat ganz gut geklappt. Jetzt geht es "erst" Donnerstag weiter, das ist für uns derzeit eine lange Pause zwischen den Spielen. [Frage: Was machen Sie denn dann?] Schlafen! [lacht] Die EM-Teilnehmer haben sehr viel gespielt, alle sind müde und brauchen derzeit mehr Regeneration als Training, alles tut weh...
THW-Spieler Henrik Lundström gegenüber den KN:
Wir haben uns schwer getan, weil die Gastgeber sehr, sehr gut gekämpft haben, uns fehlte zudem die Frische. Eine Quälerei ist es trotzdem nicht, es macht Spaß, wenn man sich auch durch solche Spiele wühlt.
WHV-Spieler Sven-Sören Christophersen gegenüber den KN:
Wir haben toll gekämpft, am Ende aber zu hoch verloren. Trotz der Zehn-Tore-Schlappe haben wir uns gut verkauft, man sollte daran denken, dass wir gegen den THW gespielt haben, das ist immerhin eine der besten Mannschaften der Welt. Als die nach 50 Minuten noch einen Gang zugelegt haben, waren wir erledigt.

24. Spieltag: 02.03.08, So., 17.00: Wilhelmshavener HV - THW Kiel: 27:37 (12:14)

Logo Wilhelmshavener HV:
Weiner (1.-41., 10 Paraden, 1 Tor), Meyer (41.-60., 5 Paraden); Ljubanovic (2), Christophersen (3), Gylfason (2), Vucicevic (5/4), Kelm, Bonath, Bedzikowski, Binder (2), Rui (7), C. Köhrmann, Cehajic (5/1); Trainer: Petersen
Logo THW Kiel:
Omeyer (bei 8 Siebenmetern, 3 Paraden), M. Andersson (1.-60., 21 Paraden); Lund (1), K. Andersson (5), Lundström (4), Kavticnik (4), Anic (n.e.), Lövgren (4/1), Ahlm (5), Szilagyi (n.e.), Karabatic (7/2), Klein (3), Jicha (4); Trainer: Serdarusic
Schiedsrichter:
Martin Harms / Jörg Mahlich (Magdeburg/Stendal)
Zeitstrafen:
WHV: 5 (2x Ljubanovic (11., 20.), 2x Binder (16., 39.), Bonath (42.));
THW: 3 (Zeitz (20.), Karabatic (21.), Lövgren (26.))
Siebenmeter:
WHV: 8/5 (Omeyer hält C. Köhrmann (3.), Cehajic (21.) und Christophersen (26.));
THW: 4/3 (Jicha verwirft gegen Weiner (18.))
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1 (1.), 2:2 (4.), 2:3 (5.), 3:4 (8.), 6:4 (10.), 6:6 (11.), 8:8 (18.), 10:10 (20.), 10:12 (24.), 11:13 (29.), 12:14 (30.), 12:14;
2. Hz.: 13:14 (32.), 14:17 (34.), 15:19 (36.), 16:21 (38.), 18:24 (41.), 19:25 (43.), 21:26 (46.), 23:27 (48.), 23:28 (50.), 24:29 (53.),25:31 (55.), 25:33 (57.), 26:34 (59.), 27:37 (60.), 27:37.
Zuschauer:
2433 (Nordfrost-Arena, Wilhelmshaven)
Spielgraphik:
Spielgraphik

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 03.03.2008:

THW-Sieg bei "Tour der Leiden"

37:27 - Wilhelmshaven ein wackerer Gegner
Wilhelmshaven - Leon, Moskau, Wilhelmshaven. Auch auf der dritten Station innerhalb einer Woche bei ihrer Handball-Tour quer durch Europa mussten die "Zebras" gestern Abend an die Leistungsgrenze gehen. Am Ende stand ein klarer 37:27 (14:12)-Sieg über den Wilhelmshavener HV.

Damit bauten die Kieler ihre Tabellenführung in der Handball-Bundesliga aus und tanzen in Meisterschaft, DHB-Pokal und Champions League weiter auf drei Hochzeiten. Doch das nackte Ergebnis beim abstiegsgefährdeten Team von Ex-"Zebra" Klaus-Dieter Petersen täuschte über den wahren Spielverlauf hinweg. Der THW musste hart kämpfen. Denn auch ohne ihre drei Säulen, die verletzten Oliver Köhrmann, Tobias Schröder und Jacek Bedzikowski, boten die Männer von der Nordseeküste dem hohen Favoriten über 50 Minuten erbitterten Widerstand. Die bis unters Dach mit 2500 Zuschauern ausverkaufte Nordfrost- Arena war zudem ein leistungsstarker "achter Mann" für den Tabellen-15. "Wir wussten, dass wir hier von einem sehr engagierten Publikum empfangen werden, außerdem hat Pitti seine Truppe genau so heiß gemacht wie sein Vorgänger Michael Biegler", schnaufte THW-Linksaußen Dominik Klein nach 60 aufreibenden Minuten.

Am Freitagabend durften die Kieler nach ihrem Russland-Trip eine Nacht in eigenen Betten schlafen, Sonnabend startete der Mannschaftsbus wieder durch. Ziel: Varel-Obenstrohe, Hotel Am Mühlenteich. Die Vier-Sterne-Herberge beim alljährlichen Trainingslager liegt nur zehn Busminuten von Wilhelmshaven entfernt. Dort hatte auch das medizinische THW-Personal alle Hände voll zu tun. Die "Tour der Leiden" geht natürlich nicht spurlos an den "Zebras" vorbei. Marcus Ahlm spielte mit einem Sehnenanriss am Ringfinger der rechten Wurfhand, Thierry Omeyer kuriert eine Knieverletzung aus, Torhüterkollege Mattias Andersson laboriert an einem Kapselriss am Mittelfußknochen, außerdem wurde Kim Andersson mit einer Knochenhautreizung im rechten Knie fit gespritzt.

So fand der THW nur langsam seinen Rhythmus, stand in der Abwehr zwar ordentlich, biss sich vorne an der aggressiven WHV-Abwehr allerdings lange Zeit die Zähne aus. Trainer Noka Serdarusic startete mit Börge Lund auf der Mittel- und Filip Jicha auf der halblinken Position. Regisseur Stefan Lövgren wurde zunächst geschont, Nikola Karabatic 20 Minuten lang nur in der Abwehr eingesetzt. Die 1-B-Besetzung im Angriff tat sich indes schwer - auch weil Torhüter Adam Weiner starke Szenen hatte. Die beste in der 15. Minute, als er den zu weit vor der Linie stehenden Mattias Andersson narrte, und mit dem Tor des Tages zum 8:7 traf. Trotzdem gingen die Kieler mit einer 14:12-Führung in die Kabinen. Glücklich, wie später Manager Uwe Schwenker befand. Großen Anteil daran hatte auch Torhüter Mattias Andersson, der 19 Bälle anhielt. "Pitti" Petersen tobte derweil an der Seitenlinie und legte sich mit dem Schiedsrichtergespann an. "Wir hätten führen müssen, aber die Unparteiischen haben das nicht zugelassen", beschwerte sich der WHV-Coach.

Nach der Pause erlebten die rund 100 mitgereisten THW-Fans dann konzentrierter zur Sache gehende "Zebras". Per Zwischenspurt setzte sich Kiel auf 25:18 (43.) ab, nahm sich dann die fast schon obligatorische Auszeit, die die Hausherren beim 23:26 (47.) noch einmal auf Tuchfühlung heranbrachte. Dem THW-Schlussspurt waren die personell geschwächten Wilhelmshavener, denen die Puste ausging, dann nicht mehr gewachsen: 37:27, ein zu hoch ausgefallener Erfolg.

Den "Zebras" war es egal, sie absolvierten auch ihre letzte Schicht beim Autogrammschreiben für die vielen jugendlichen Fans mit Ausdauer und blickten schon wieder nach vorn. THW-Kapitän Stefan Lövgren: "Erst mal ins eigene Bett, dann trainieren und Donnerstag freuen wir uns auf US Ivry."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 03.03.2008)


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