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29.02./01.03.2008 - Letzte Aktualisierung: 01.03.2008 Bundesliga

Sonntag geht es für den THW nach Wilhelmshaven

Wiedersehen mit Klaus-Dieter Petersen

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Das Team vom Wilhelmshavener HV.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team vom Wilhelmshavener HV.
Ein harter Gang erwartet den THW Kiel am Sonntag zwischen den beiden Champions-League-Spielen: Der abstiegsbedrohte Wilhelmshavener HV empfängt ab 17 Uhr die Zebras in der Nordfrost-Arena - jener Halle, in der die Kieler in den vergangenen Jahren oft vor große Probleme gestellt wurden. Nun wird Wilhelmshavens Neu-Trainer Klaus-Dieter Petersen alles daran setzen, gegen sein altes Team eine Sensation zu schaffen, denn am Jadebusen braucht man jeden Punkt für den Klassenerhalt. Wie sich der THW in der Nordfrost-Arena schlägt, kann man live auf hbl.tv sehen. Natürlich bietet auch der Liveticker unter www.kiel-liveticker.de wieder zeitnahe Informationen an.
Mitte Januar trat Petersen seine erste Stelle als Cheftrainer eines Bundesligisten an - und steht gleich vor einer großen Aufgabe. Als Nachfolger des nach Magdeburg abgewanderten Michael Biegler muss "Pitti" von Beginn an gegen den Abstieg und mit großen Verletzungssorgen kämpfen.

Sein Ausfall schmerzt den WHV: Regisseur Oliver Köhrmann fehlt wegen eines gebrochenen Daumens.
Sein Ausfall schmerzt den WHV: Regisseur Oliver Köhrmann fehlt wegen eines gebrochenen Daumens.
Waren die Niedersachsen die gesamte Saison über schon arg von Verletzungen gebeutelt, so erwischte es unlängst in einem Testspiel ausgerechnet Regisseur Oliver Köhrmann, der mit seinen bisher erzielten 127 Treffern großen Anteil daran hatte, dass Petersen und die ganze Region weiter auf den Klassenerhalt für den WHV hoffen kann. Voraussichtlich noch zwei Wochen wird Köhrmann den Wilhelmshavenern nach seinem Daumenbruch nicht zur Verfügung stehen. Eine große Schwächung für den Kader der Norddeutschen, den wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vorstellten. "Seit fünf Erstliga-Jahren ist Olli die Schaltzentrale dieser Mannschaft. Er ist irre schwer zu ersetzen.", weiß Petersen, der - um der Abwehr Stabilität zu verleihen - im wichtigen Spiel gegen HBW Balingen-Weilstetten nach drei Jahren Bundesliga-Abstinenz sogar selbst wieder das Trikot überstreifte. Verhindern konnte er die bittere 23:28-Niederlage allerdings nicht. "Management und Mannschaft haben mich nach dem Ausfall von Tobias Schröder gefragt, ob ich helfen kann", begründete Petersen seinen Schritt, dem weitere folgen könnten: "Ich habe mich nach dem Spiel gut gefühlt. Aber um wieder richtig in Form zu kommen, müsste ich regelmäßiger spielen." Dass dies nicht passiert, ist auch Aufgabe des in der EM-Pause verpflichteten Sven-Sören Christophersen vom TBV Lemgo. Er sollte für Köhrmanns Entlastung sorgen, steht nach dessen Verletzung allerdings selbst im Rampenlicht auf der mittleren Rückraumposition (siehe auch Gegnerkader Wilhelmshavener HV). Dort scheint er sich wohl zu fühlen, markierte er unlängst in Essen doch 12/1 Tore.

Hoffnungsträger: Sven-Sören Christophersen wechselte vom TBV Lemgo an den Jadebusen.
Hoffnungsträger: Sven-Sören Christophersen wechselte vom TBV Lemgo an den Jadebusen.
Aber auch ein Christophersen in Galaform und der zweite kurzfristige Neuzugang Mirza Cehajic (kam von GWD Minden) reichten nicht, um bei den fleißigen Punktesammlern des Aufsteigers wichtige Big-Points im Absteigskampf zu setzen. Mit 28:30 verloren die Norddeutschen in Westdeutschland, wodurch Essen puntemäßig mit dem WHV gleichziehen konnte. Jetzt trennt nur noch das bessere Torverhältnis die Niedersachsen vom Relegationsrang, bedrohlich nahe sind die Abstiegplätze an den WHV herangerückt. Doch Petersens Optimismus kann auch diese Platzierung nicht bremsen: "Ich gehe davon aus, dass wir im letzten Spiel gegen die Rhein-Neckar Löwen gewinnen und damit den Klassenverbleib sicherstellen. Dann werden wir gewiss eine große Party feiern", denkt der Neu-Trainer wie gewohnt positiv. Doch die grauen Wolken über Wilhelmshaven kann er damit nicht komplett wegpusten, nur drei Remis und vier Siege holten seine Schützlinge in dieser Spielzeit. Zwar verschaffte der 23:19-Erfolg im "Abstiegsendspiel" gegen den TuS N-Lübbecke ein wenig Luft, doch auch die direkte Konkurrenz legte zu. Wichtig für die Niedersachsen: In den Heimspielen müssen sie punkten, denn bisher war auf fremden Terrain noch nicht ein Sieg zu bejubeln. Im Hexenkessel der Nordfrost-Arena, die aller Voraussicht nach am Sonntag erneut ausverkauft sein wird, durfte der WHV all seine vier Siege der Saison feiern (siehe auch Gegnerkurve Wilhelmshaven und Tabelle der TOYOTA-HBL).

Zweitbester WHV-Torschütze: Rechtsaußen Gylfi Gylfason.
Zweitbester WHV-Torschütze: Rechtsaußen Gylfi Gylfason.
Leicht machen werden es die Wilhelmshavener den Kielern am Sonntag mit Sicherheit nicht. "Ich gehe in jedes Spiel, um es zu gewinnen", sagt Petersen zum Aufeinandertreffen mit seinen ehemaligen Teamkameraden, "natürlich wäre es aber das normalste von der Welt, wenn wir mit zehn Toren verlieren." Gleichzeitig wies das ehemalige Zebra aber auf die unglaubliche Belastung der Kieler hin: "Wir werden erst einmal abwarten, wer überhaupt auflaufen wird." Beim souveränen 32:26-Erfolg in Moskau verletzte sich tatsächlich mit Marcus Ahlm einer der Schlüsselspieler am Ringfinger der Wurfhand. Ob er am Sonntag auflaufen kann, werden erst die Untersuchungen in Kiel zeigen. Auch Torhüter Mattias Andersson, wegen der Knieverletzung von Thierry Omeyer besonders unter Druck, brachte aus Moskau nicht nur die tolle Bilanz von 20 Paraden, sondern auch eine Blessur am rechten Knöchel mit. Der THW im Dauerstress - nach der Rückkehr aus Moskau am Freitag Abend bleibt den Zebras kaum Zeit, die Wäsche zu waschen. Bereits Samstag Mittag geht es mit dem Bus in bekannte und gefürchtete Gefilde, denn für eine Nacht kehrt der Rekordmeister nach Varel-Obenstrohe zurück, jenem Ort, der als Trainingslager des THW einen gefürchteten Ruf genießt.

Gefürchtet ist auch die Stimmung in der Nordfrost-Arena. Sie trug maßgeblich dazu bei, dass sich die Kieler zuletzt schwer in Wilhelmshaven taten. So schrammten die Zebras in der vergangenen Saison beim 34:32 in Wilhelmshaven genauso knapp an einer sensationellen Niederlage vorbei wie ein Jahr zuvor beim 25:23. Gewarnt sein dürften die Kieler vor ihrem Tanz im Hexenkessel also, wenngleich die Bilanz deutlich für den THW spricht. In bisher elf Aufeinandertreffen konnte Wilhelmshaven nicht einmal gewinnen, dicht dran waren sie allerdings am 17.12.2002, als es ein 29:29-Unentschieden gab (siehe auch Gegnerdaten Wilhelmshaven). Im Hinspiel siegte der THW nach einer starken ersten Hälfte klar mit 34:29.

Die Situation ist also klar: Wilhelmshaven könnte Punkte gegen den Abstieg gebrauchen, der THW muss indes gewinnen, um den winzigen Punktevorsprung vor der SG Flensburg-Handewitt nicht zu verlieren. Ein spannendes Wiedersehen mit Petersen steht den Kielern ins Haus!

Die Schiedsrichter am Sonntag sind Martin Harms und Jörg Mahlich (Magdeburg/Stendal).

(Christian Robohm)

Lesen Sie bitte auch

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 01.03.2008:

"Zebras" im Stress: Moskau, schlafen, Wilhelmshaven

Keine Feier nach Sieg in der Champions League, morgen wieder Bundesliga-Alltag
Kiel - Bei schleswig-holsteinischem Schmuddelwetter hatte Handballmeister THW Kiel am Donnerstag beim russischen Seriengewinner Medwedi Tschechow den Weg zurück in die Erfolgsspur der Champions League gefunden. Der 32:26-Triumph festigte Tabellenplatz eins und brachte die Gewissheit, mit Siegen in den restlichen beiden Heimspielen über US Ivry (3. März) und Ademar Leon (13. März) in die Halbfinals (2./9. April) einzuziehen. Die Gegner fehlen noch, die Auslosung findet sicher am 18. März in Wien statt. Morgen kämpfen die "Zebras" beim Wilhelmshavener HV bereits wieder um Bundesliga-Punkte.

Anwurf in der Nordfrost-Arena ist um 17 Uhr. Ein Wiedersehen gibt es dabei mit Klaus-Dieter Petersen. Kiels ehemaliger Co-Trainer wechselte am 18. Januar die Seiten und ist als WHV-Chefcoach Gegner seines einstigen Lehrmeisters Noka Serdarusic.

Kiels Meistertrainer freute sich über den Sieg in Tschechow nur kurz. Erleichterung und Enttäuschung wechseln sich bei diesem Spielplan tagtäglich ab", sagte er. "Wir konnten uns auf Medwedi schon nicht gezielt vorbereiten und auf Wilhelmshaven noch viel weniger. Im Training ist es im Moment immer nur leicht und locker. Aber irgendwann ist diese Lockerheit auch weg."

60 Kilometer vor den Toren Moskaus hatten die Kieler lange Zeit nicht gut ausgesehen, das "Alles-oder-Nichts- Spiel" nach anfänglichen Problemen aber überlegen zu einem guten Ende geführt. Eine rauschende Party gab es nicht. Bei einem Gläschen Bier stießen Kapitän Lövgren und Co auf ihren Sieg an. Das Restaurant schloss um 24 Uhr. Unterhaltung bot die russische Antwort auf "Versteckte Kamera", die auf dem dominanten Bildschirm über dem Tresen flimmerte. Punkt zwölf wurde der Fernseher aus- und der Bierhahn abgedreht. "Piva no" verkündete die Kellnerin mit gekreuzten Armen. Immerhin gab es noch eine Ladung Pils auf die Zimmer, dort schauten sich die "Zebras" gemeinsam eine Wiederholung des Spiels an.

Gestern fiel noch ein bisschen Schnee. Tschechow verabschiedete sich im weißen Gewand. Die Mannschaft wurde um 9.45 Uhr russischer Zeit (7.45 MEZ) geweckt, danach folgte eine dreistündige Busfahrt zum Flughafen ohne Abstecher nach Moskau. Ankunft war um 18 Uhr in Hamburg-Fuhlsbüttel, um 19.30 Uhr traf der Mannschaftsbus in Kiel ein. Neben dem Sieg brachte der THW auch zwei Verletzte zurück in die Heimat: Mattias Andersson und Marcus Ahlm. Kreisläufer Ahlm hatte sich den Ringfinger der rechten Hand ausgekugelt, glaubt aber, morgen in Wilhelmshaven spielen zu können. "Das wird gehen." Kollege Mattias Andersson wurde noch in Kiel geröntgt, bevor sich der Bus heute Morgen Richtung Wilhelmshaven in Bewegung setzte. "Ich gehe davon aus, dass nichts gebrochen ist. Schmerzen hatte ich nur, wenn ich mich bewegen musste." Einen Kapselriss im Mittelfuß hatte Kiels Torhüter noch nie. "Umgeknickt bin ich schon oft, so etwas kenne ich aber nicht. Ich gehe davon aus, dass ich Sonntag spielen kann." Letzte Gewissheit dürfte das Abschlusstraining bringen. Es findet heute in Wilhelmshaven statt - die erste und einzige Vorbereitung auf das Spiel beim Tabellen- 15.

(von Reimer Plöhn und Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 01.03.2008)

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  • TV: hbl.tv, So., ab 16.50 Uhr: Wilhelmshavener HV - THW Kiel live aus der Nordfrost-Arena

  • NDR 1 Welle Nord-Logo Radio: NDR 1 Welle Nord:
    So., ab 17.00: Liveeinblendungen Wilhelmshavener HV - THW Kiel
    (geplante Einblendungen um 17.00 Uhr, 17.30 Uhr, 18.00 Uhr, 18.30 Uhr und in der Schlussphase)
    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!

  • Internet: Kiel-Liveticker bietet einen zeitnahen ausführlichen Live-Ticker an unter www.kiel-liveticker.de.
  • Internet: Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer Live-Ticker-Seite.


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