28.02./03.03.2009 - Letzte Aktualisierung: 02.03.2009 | Bundesliga |
Update #4 | KN-Bericht, Fotos, weitere Stimmen und Spielbericht ergänzt ... |
Thierry Omeyer hielt 27 Würfe. |
Nikola Karabatic wurde nicht eingesetzt. |
TVG-Nationalspieler Michael Müller traf für Großwallstadt viermal. |
Christian Zeitz erzielte sechs Tore. |
Was anfangs der zweiten Halbzeit folgte, dürfte als große "Thierry Omeyer-Show" in die Statistiken dieser Saison einfließen. Hatte der Kieler Torhüter in der ersten Halbzeit auf gewohnt hohem Niveau gehalten, so steigerte er sich gerade zu Beginn der zweiten dreißig Minuten förmlich in einen Rausch: Egal, was die TVG-Angreifer auch taten - Omeyer
Kim Andersson war mit sieben Treffern bester Schütze. |
Filip Jicha traf sechs Mal. |
Am Ende jubelten die Kieler über einen in dieser Höhe wohl nicht erwarteten Erfolg in Unterfranken, der auch ohne Lövgren und Karabatic eingefahren werden konnte. Der gestiegenen Aufmerksamkeit
Mattias Anderson parierte auf TVG-Seite 20 Bälle. |
(Christian Robohm)
Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.
Wir haben den Großwallstädtern mit einer engagierten Leistung ein wenig den Mut geraubt. Omeyer hat unglaublich gut gehalten, Zeitzi sogar in Unterzahl getroffen. In der zweiten Halbzeit klappte alles noch viel besser, wir haben mehr Druck nach vorn entwickelt und auch das Positionsspiel verbessert. Letztlich war der Erfolg dann ziemlich souverän. Auch Großwallstadt hatte wie wir Verletzungsprobleme. Bei uns spielte Ahlm 45 Minuten mit einer starken Grippe, Karabatic wollte ich zudem nur im äußersten Notfall bringen. Ich bin stolz auf meine Mannschaft - sie hat hier Charakter gezeigt.gegenüber den KN:
Ohne Lövgren und Karabatic, Marcus Ahlm mit Grippe, Filip Jicha mit Atemproblemen am Schluss - dafür bin ich sehr zufrieden mit meiner Mannschaft.
Vor dem Spiel haben wir uns gefragt, ob wir verhalten spielen und uns verstecken wollen. Wie man gesehen hat, sind wir in der ersten Hälfte volles Tempo gegangen. Ich hätte mir gewünscht, dass wir die zweite Halbzeit länger hätten offen gestalten können. Wenn man allerdings sechs bis sieben 100-prozentige Chancen gegen Omeyer vergibt, dann wird so etwas bestraft. Es war schwierig, heute in der zweiten Hälfte die Spannung zu halten.
Ich möchte die Vorgänge um Noka Serdarusic nicht kommentierten. Nur soviel: Es ist schade, dass Noka Serdarusic aufgrund gesundheitlicher Probleme nicht in die Bundesliga zurückkehren kann.gegenüber den KN:
Omeyer hat das Spiel entschieden. Am Ende war es leichter als ich gedacht hatte.
Wir haben nach der Pause den Kopf verloren, und uns fehlten die personellen Alternativen. Vielleicht gelingt uns jetzt gegen den HSV Hamburg ein Paukenschlag.
Bei so vielen Verletzungen muss einfach jeder Einzelne mehr geben.
Wir haben uns sehr seriös auf das Spiel vorbereitet. Ich weiß nicht, was mit meinem Knie los ist. Seit dem Ciudad-Spiel habe ich Schmerzen. Ich hoffe, dass ich am Mittwoch wieder spielen kann.
Thierry hat den Laden zugemacht.
Die Meisterschaft war schon vor der Saison entschieden.
Aus den Kieler Nachrichten vom 02.03.2009:
Wie es der Zufall wollte, hatte das Main-Quiltfestival zahllose Nähexperten in die nordbayrische Kleinstadt mit ihrem historischen Stadtkern gespült. In der ausverkauften "frankenstolz arena" entwickelte sich passend dazu ein Spiel wie eine (bunte) Flickendecke. Wie zuletzt am Mittwoch in der Champions League gegen Svendborg, dauerte es wieder 30 Minuten, ehe der THW einen zähen Kontrahenten abzuschütteln vermochte, der am Kreis Schwachstellen in der Kieler Deckung aufzeigte und mit Anders Oechsler und Michael Müller aus dem Rückraum für Gefahr sorgte.
Und auch das Improvisationstalent von Trainer Alfred Gislason war in gleichem Maße gefragt. Sowohl Stefan Lövgren als auch Nikola Karabatic ("Zur Not hätte ich gespielt, wenn etwas schiefgelaufen wäre") tauchten zum Warmmachen auf dem Parkett auf, danach jedoch für 60 Minuten auf der Bank unter. So bekleidete Linksaußen Dominik Klein zunächst die Position in der Rückraum-Mitte - zwar mit taktischer Disziplin, jedoch schleppendem Tempo. "Das war Stehhandball", befand Gislason und ersetzte Klein durch Kim Andersson (22.), Christian Zeitz kam auf Halbrechts, so dass Klein wiederum den absolut glücklosen Henrik Lundström (drei Fehler und drei Fehlwürfe bis zur Pause) auf Linksaußen ablösen konnte. Bei Gislason wuchs nun zusehends die Erkenntnis, dass dies auch am kommenden Mittwoch im Spiel gegen Gummersbach die fruchtbarere Variante ist, solange Lövgren noch ausfällt.
Mit Andersson in der Mitte fiel nach der Pause die Entscheidung innerhalb von nur sechs Minuten zwischen dem 15:17 (35.) und 16:24 (41.). Der Schwede zeichnete nicht nur bei sieben - teilweise sehenswerten - Treffern als bester Kieler Schütze verantwortlich. Er brachte auch seine Nebenleute in Bewegung. "Wenn wichtige Spieler fehlen, muss eben ein anderer die Verantwortung übernehmen. Wir stehen eng zusammen", sagte der Schwede bescheiden. Zeitz gelangen die so genannten wichtigen Tore zum rechten Zeitpunkt (Gislason: "Aus heiterem Himmel, so ist ,Zeitzi'"), teilweise aus wunderbaren Einzelleistungen heraus. Der noch geschwächte Filip Jicha traf fulminant aus dem Rückraum - dreimal in drei Minuten. Spätestens da (41.) war die Gegenwehr der Unterfranken gebrochen. In deren Reihen hatte der Ex-Kieler Mattias Andersson im Tor in Halbzeit eins noch mitgehalten im Duell mit seinem ehemaligen "Kollegen" Thierry Omeyer. Der wuchs nach der Pause jedoch mit 26 Paraden wieder einmal über sich hinaus, feierte bereits in der 39. Minute seinen 17. gehaltenen Ball mit einer typischen Siegerfaust. Jetzt konnte Gislason endlich auch den nun auch von der Grippe heimgesuchten Marcus Ahlm schonen.
In den restlichen Minuten verwaltete der THW seinen Vorsprung. Großwallstadts Trainer Michael Roth sah den Auftritt seiner Mannschaft immerhin etwas anders als sein Torhüter Mattias Andersson ("peinlich"): "Wir haben uns trotzdem teuer verkauft. Omeyer und das Kieler Abwehrbollwerk haben uns den Schneid abgekauft." Alfred Gislason zeigte sich "sehr zufrieden" mit der Steigerung im Tempo- und Positionsspiel und dachte vor dem Abflug aus Frankfurt nach Hamburg gar über einen Sonntags-Kompromiss nach: Individuelles Auslaufen statt des angesetzten Trainings. "Denn die, die sich kaum bewegen können, bleiben ja sowieso im Bett."
(von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 02.03.2009)
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