04.03.2009 | Bundesliga |
Der Lübecker Referee, der im Gespann mit Wilfried Lübcker 350-mal international gepfiffen hat, dabei zweimal bei WM-Finalspielen an der Pfeife war, hat diese Versuche am eigenen Leib erlebt. "Ja", sagt der heute 57-Jährige, "Geschenke wie teure Uhren, eindeutige Angebote für ein Tetate mit Damen aus dem Rotlichtmilieu und auch Bargeld - Angebote gab es genug." Ausdrücklich beharrt der Lübecker darauf, dass "so etwas in der Bundesliga überhaupt nicht passiert. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer, für jeden einzelnen Kollegen."
Der Schiedsrichter erinnert sich an Offerten aus dem ehemaligen Jugoslawien, den genauen Ort mag Bülow nicht preisgeben. Es sei in den 90-er Jahren gewesen. "Wir hatten Spesen in Höhe von ca. 5000 Mark offiziell abgerechnet. Was wir bekamen, waren zwei Briefumschläge. Im zweiten lagen noch einmal 5000 Mark drin." Das, so Bülow, sei in einigen Ländern, vorwiegend in Osteuropa, normaler Alltag gewesen. Aber Bestechung vom THW Kiel? "Kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, das haben die Kieler allein wegen ihrer Klasse nicht nötig."
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 04.03.2009)
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