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06.03.2009 Bundesliga

Kieler-Nachrichten-Kommentar: Ehrenmänner?

Von KN-Redakteur Reimer Plöhn

Aus den Kieler Nachrichten vom 06.03.2009:

Die Welle der Empörung ebbt ab, der Vorhang hinter den sogenannten Bestechungsskandal ist gefallen. Was bleibt, sind Unbehagen, ein schuldlos beschädigter THW Kiel, dazu eine weitere Riesendelle auf dem Image des Handballs. Und zwei letzte Fragezeichen. Wer hat die Gerüchte in Umlauf gebracht, warum hat Dieter Matheis, Beiratsvorsitzender der Rhein-Neckar Löwen diesen ominösen Brief auf Umwegen an Manager Uwe Schwenker verschickt?
Die Löwen versprechen Aufklärung für nächste Woche. Aber wer will überhaupt noch etwas von den Löwen hören? Sie haben der Sportart genauso einen Bärendienst erwiesen wie HSV-Boss Andreas Rudolph und SG-Mann Manfred Werner. Alle drei ehrenwerten Männer sitzen im Gremium des HBL-Aufsichtsrates, Werner steht diesem sogar vor. In dieser Funktion wäre es wichtig gewesen, Fakten zu prüfen und zu bewerten. Stattdessen haben alle drei Herren eiligst die Presselawine losgetreten - ohne Belege, ohne Beweise in der Hand. Das Amt, das sie bekleiden, impliziert, wie es der Name sagt, eine Aufsichtsfunktion. Ihre Inhaber sollen ihre Sportart schützen - bestimmt nicht beschädigen. Genau das haben diese Männer getan. Dass dieses Trio aus Vereinen in direkter Titelkonkurrenz zum THW steht, ist besonders pikant - wenn man es böse meint, vielleicht sogar die Erklärung für das unredliche Tun. Meint die Liga es Ernst mit Transparenz und Ehrlichkeit, bleibt nur eine Entscheidung: Matheis, Rudolph, Werner müssen aus ihren HBL-Ämtern entfernt werden.

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 06.03.2009)


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