18./20.10.2009 - Letzte Aktualisierung: 20.10.2009 | DHB-Pokal |
Update #1 | KN-Vorbericht ergänzt ... |
Der TV Großwallstadt ist Gegner des THW in der
3. Runde des DHB-Pokals.
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TVG |
Wiedersehen mit alten Mannschaftskameraden: TVG-Keeper Mattias Andersson. |
In der zweiten Pokalrunde - der ersten für die Bundesligisten - setzte sich der viermalige Pokalsieger deutlich mit 48:31 (24:15) bei der GSV Eintracht Baunatal durch und erzielte damit die meisten Treffer aller Teilnehmer. Indes: Als Pokalmannschaft ist Großwallstadt - zuletzt 1989 Sieger des DHB-Pokals - in den letzten Jahren nicht in Erscheinung getreten: In den letzten sechs Spielzeiten kam man nur ein einziges Mal - in der Saison 2007/08 - über die dritte Hauptrunde hinaus, in Runde 4 war dann aber beim HSV Hamburg Endstation. Das "Final Four" in der Hansestadt erreichte man gar letztmalig in der Saison 1996/97, als man im Halbfinale am späteren Sieger TBV Lemgo scheiterte.
Der THW Kiel und der TV Großwallstadt trafen im DHB-Pokal bislang zweimal aufeinander: Im Mai 1984 siegte der TVG im Viertelfinale mit 23:17 gegen Krieter, Wiemann, Elwardt und Co. und ebnete damit den Weg zum zweiten Pokalsieg. Am 21. November 2001 hingegen wurde es spannender in der Unterfrankenhalle von Aschaffenburg, als der THW Kiel sich dank neun Jacobsen-Treffern mit 32:21 nach Verlängerung durchsetzen konnte. Die letzte Pflichtspielniederlage der "Zebras" gegen den Altmeister liegt sogar noch länger her - seit dem 21. Februar 2001 konnte der TVG gegen den Rekordmeister nicht mehr gewinnen (siehe auch Gegnerdaten Großwallstadt).
Dennoch nimmt man in Kiel das Spiel am Dienstag nicht auf die leichte Schulter. "Das wird ein richtiger Pokalfight", erwartet Filip Jicha einen "heißen Tanz" in der frankenstolz-Arena. "Wir müssen konzentriert an die Sache herangehen, Pokalspiele sind immer etwas Besonderes." Der Gegner des THW Kiel ist tatsächlich "heiß" auf den Pokalschlager der dritten Runde - schließlich will der TVG nach dem Spiel in Gummersbach ein wenig Rehabilitierung betreiben: "Wir wollten in Gummersbach unbedingt gewinnen, natürlich waren wir enttäuscht. Jetzt müssen wir im Pokal am Dienstag gegen Kiel alles geben", kündigt Sverri Jakobsson einen leidenschaftlich kämpfenden TV Großwallstadt an. Dem wird der THW Kiel in nichts nachstehen - der Pokalknüller kann kommen!
Die Schiedsrichter am Dienstag sind Holger Fleisch (Ostfildern) und Jürgen Rieber (Nürtingen).
(Sascha Krokowski/Christian Robohm)
Die komplette Auslosung finden Sie unter DHB-Pokal, 3. Runde.
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Aus den Kieler Nachrichten vom 20.10.2009:
"Das wird ein richtig intensives Spiel", sagt THW-Trainer Alfred Gislason, der mit seinem Team heute nach Frankfurt fliegen und von dort mit dem Bus nach Aschaffenburg reisen wird. "Wir werden das gleiche Tempo an den Tag legen müssen wie gegen Barcelona und Flensburg", so der Isländer, der großen Respekt vor dem Neunten der Handball-Bundesliga hat. "Wenn wir da nicht Vollgas geben, haben wir schon verloren."
Am Sonntag hatte Gislason noch in Skopje zum Training gebeten. Der Respekt vor den Franken ist schließlich groß, auch der vor den Fans. "Das ist eine ganz schwere Auswärtshalle." Fehlen wird voraussichtlich Aron Palmarsson, der bereits auf dem Weg nach Mazedonien an einer Grippe litt. Gislason: "Ihm geht es richtig dreckig."
Besonders motiviert wird dagegen Christian Sprenger in den Flieger steigen. Nach neunmonatiger Pause wurde er neben seinem Clubkameraden Dominik Klein von Heiner Brand für den Supercup (29. Oktober bis 1. November) nominiert. "Mit seinen leichten Toren kann er uns bestimmt weiterhelfen", lobte der Bundestrainer den Linkshänder, der im THW-Dress derzeit Schwerstarbeit leisten muss. Tobias Reichmann, zweiter Rechtsaußen der Kieler, wird nach seinem Kreuzbandriss wohl erst in einem Monat wieder mitwirken können. Und dann, so Gislason, auch erst einmal in der zweiten Mannschaft Spielpraxis sammeln.
In Großwallstadt scheint sich der Verein mehr auf den Pokalknüller zu freuen als die Fans. Pressesprecherin Eva Wengerter rechnet damit, dass die 4500 Zuschauer fassende frankenstolz-Arena nur knapp zur Hälfte gefüllt sein wird. "Der Pokal zieht bei uns nicht", meinte Wengerter, die auch die Live-Übertragung im DSF dafür verantwortlich macht. Zudem spielt der Nachbarclub Tuspo Obernburg tags darauf gegen den HSV Hamburg. "Kiel im Fernsehen und Hamburg live - so haben sich wohl viele entschieden."
Das Team von Peter David geht ohne große Erwartungen in die Partie. "Wir spielen gegen eine der zwei besten Mannschaften der Welt. Da von einem Sieg auszugehen, wäre naiv." In den vergangenen 17 Pflichtspielen konnten die Franken nicht mehr gegen die Norddeutschen gewinnen. Der letzte Sieg gelang im Februar 2001 ( 29:27). Sein erster Gedanke nach der Auslosung? "Ich war geschockt", sagte der 47-jährige Slowake, der in Obernburg wohnt und bei einem Heimspiel des Zweitligisten erfuhr, dass der den HSV gezogen hatte. "Darüber habe ich mich drei Minuten lang gefreut. Bis ich nachgefragt habe, wer unser Gegner ist. Dann war es mit dem Lachen vorbei." Den Kieler Powerhandball, so viel ist klar, wolle er auf keinen Fall mitgehen. Ein guter Torhüter - zwischen den Pfosten steht der Ex-Kieler Mattias Andersson - und die vom Isländer Sverri Jakobsson gut organisierte Abwehr sollen den Wellenbrecher für den THW-Express bilden. "Schade, dass Börge Lund nicht dabei ist", meinte David. "Mit ihm als klassischem Mittelmann war ihr Spiel einfacher auszurechnen."
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 20.10.2009)
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