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31.01./01.02.2010 - Letzte Aktualisierung: 01.02.2010 EM 2010 / Nationalmannschaften

Frankreich Europameister nach Sieg über Kroatien, Island sichert sich Bronze

Wie schlagen sich die aktuellen und ehemaligen ausländischen THW-Spieler?

Update #3 KN-Berichte ergänzt ...

Europameister 2010: Frankreich
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Frankreich hat als erste Handball-Nationalmannschaft das "Triple" geschafft: Im Finale der Europameisterschaft in Österreich setzte sich die Equipe Tricolore am Sonntagnachmittag mit 25:21 (12:12) gegen Kroatien durch und ist nun gleichzeitig amtierender Olympiasieger, Welt- und Europameister. Wir gratulieren Thierry Omeyer und Daniel Narcisse ganz herzlich!
Zuvor sicherte sich Island die Bronzemedaille, im Spiel um Platz 3 gelang den Nordländern ein 29:26 (18:10)-Sieg gegen spät aufwachende Polen.
Herzlichen Glückwunsch zu EM-Bronze auch an Aron Palmarsson!
Inhalt: CRO - FRA | POL - ISL

Frankreich sichert sich Titel

Kroatien hatte im Endspiel den besseren Start, nach Treffern von Zrnic und Strlek führte man mit 4:2. Da Ivano Balic weiterhin mit genialen Anspielen aufwartete, blieb dieser Vorsprung zunächst bestehen. Erst durch eine Zeitstrafe gegen Igor Vori konnten die Franzosen beim 6:6 den Ausgleich herstellen. Balic wurde nun von Sonderbewacher Abalo aus dem Spiel genommen, doch konnte sich Kroatien auf Torhüter Mirko Alilovic verlassen, der mehrere freie Bälle, darunter einen Siebenmeter, entschärfte. So blieb die Mannschaft von Lino Cervar, der in Unterzahl im Angriff stets Alilovic für einen sechsten Feldspieler auswechselte, zunächst weiter vorne. Als Duvnjak drei Minuten vor der Pause ein französisches Anspiel abfing und per Gegenstoß traf, lag Kroatien sogar erstmals mit drei Treffern vorn. Doch Nikola Karabatic hielt seine Mannschaft mit zwei Treffern in Folge im Spiel, Daniel Narcisse gelang vor dem Halbzeitpfiff sogar noch der Ausgleich.

Daniel Narcisse und Thierry Omeyer mit der Siegerschale.
Klicken Sie zum Vergrößern! Daniel Narcisse und Thierry Omeyer mit der Siegerschale.
Duvnjak und Fernandez trafen nach Wiederanpfiff, ehe in einer hektischen Phase beiden Mannschaften viele Fehler unterliefen. Erst Karabatic beendete dies mit einer Einzelaktion und der ersten französischen Führung zum 14:13. Narcisse und Abalo legten trotz Unterzahl in einer Phase, in der sich Kroatien von den deutschen Schiedsrichtern Methe/Methe benachteiligt fühlten, zum 17:13 nach. Erst Ivano Balic konnte den Bann brechen, Frankreich war zu diesem Zeitpunkt aber längst auf die Siegerstraße eingebogen. Beim Stand von 15:18 ergab sich ein böser Zusammenprall zwischen Duvnjak, Karabatic und Joli, in dessen Zuge der ehemalige Kieler seine zweite Zeitstrafe kassierte. Kroatien fand in dieser hektischen Phase aber nicht völlig ins Spiel zurück, da Thierry Omeyer gleich zwei Siebenmeter parierte. Doch da auch Alilovic einige Würfe abwehren konnte, kam Kroatien nach einem Treffer von Balic zum 18:19 (48.) doch wieder heran. Wenige Sekunden später allerdings verhängten die Methe-Brüder nach einem Foul Gojuns an Karabatic eine rote Karte gegen Kroatiens Linksaußen Mataija, Frankreich nutzte diese zwei Minuten Überzahl zu drei Treffern zum 22:18. Kroatien warf noch einmal alles nach vorne, doch als Omeyer beim Stand von 23:20 einen Wurf von Lackovic parierte und Karabatic auf der Gegenseite zum 24:20 traf, war die Partie entschieden.

Lesen Sie auch den KN-Berichte zum Spiel.

Endspiel: 31.01.10, So., 17.30: Kroatien - Frankreich: 21:25 (12:12)

Kroatien:
Carapina (6 Minuten, keine Parade), Alilovic (51 Minuten, 13/1 Paraden); Balic (4), Duvnjak (3), Lackovic, Zrnic (7/6), Kopljar (1), Vori (2), Gojun, Vukovic (2), Mataija, Buntic, Valcic, Strlek (2), Cupic, Musa; Trainer: Cervar
Frankreich:
Karaboue (60., keine Parade), Omeyer (1.-59., 12/3 Paraden); Fernandez (2), Dinart, Barachet (n.e.), G. Gille (1), Narcisse (3), Joli (1/1), Karabatic (6), Junillon (n.e.), Abalo (4), Sorhaindo (3), Guigou (3/1), Bosquet (2), Ostertag, Detrez (n.e.); Trainer: Onesta
Schiedsrichter:
Methe / Methe (Deutschland)
Zeitstrafen:
Kroatien: 3 (Vori (13.), 2x Buntic (23., 53.));
Frankreich: 3 (2x Karabatic (25., 41.), Narcisse (36.))
Rote Karte:
Kroatien: Mataija (49.) nach grobem Foulspiel
Siebenmeter:
Kroatien: 9/6 (Omeyer hält 2x Cupic (7., 41.) und Zrnic (45.));
Frankreich: 4/2 (Alilovic hält Joli (5.), Guigou an den Pfosten (18.))
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0, 1:1, 2:1, 2:2 (6.), 4:2 (10.), 4:3, 5:4, 5:4, 6:4, 6:6 (15.), 7:6, 7:7, 9:7 (23.), 9:8, 10:8, 10:9, 12:9 (28.), 12:12;
2. Hz.: 13:12, 13:17 (38.), 14:17, 14:18, 16:18 (43.), 16:19, 18:19 (48.), 18:22 (51.), 19:22, 19:23, 20:23 (55.), 20:25, 21:25.
Zuschauer:
11.000 (ausverkauft) (Stadthalle, Wien (AUT))

 

Island schlägt Polen

Im Spiel um die Bronzemedaille wirkten die Polen nach dem kräftezehrenden Halbfinale gegen Kroatien müde. Besonders in der Abwehr ließ die Mannschaft die gewohnte Konsequenz vermissen, Island nutzte dies von Beginn an aus. Mit einem glänzend aufgelegten Gudjon Valur Sigurdsson setzten sich die Nordländer über 4:1 (9.), 8:3 (14.) und 13:6 (21.) bis auf eine Acht-Tore-Halbzeitführung ab.

Jubel bei Island über Bronze.
Klicken Sie zum Vergrößern! Jubel bei Island über Bronze.
Nach dem Seitenwechsel jedoch wendete sich das Blatt. Polen kehrte mit einer ganz anderen Körpersprache aus den Kabinen zurück. Das Angriffsspiel wirkte flüssiger, zudem hielt Slawomir Szmal mehrere freie Würfe von Sigurdsson. Bis zur 40. Minute war der große isländische Vorspung nach fünf Gegentoren in Folge fast schon aufgebraucht, nach dem 17:20 nahm Gudmundur Gudmundsson seine Auszeit. Jurecki verkürzte noch auf 18:20, ehe Island endlich zurück ins Spiel fand. Gunnarsson, Gudjonsson und Petersson erhöhten wieder auf 23:18, Island war wieder auf Kurs. Doch Polen kämpfte sich mehrfach wieder bis auf zwei Treffer heran, in der 56. Spielminute nach einem Gegenstoß von Tluczynski war es sogar nur noch ein Treffer. Doch Stefansson erhöhte für Island, nach Traumanspiel von Palmarsson an Gunnarsson waren es wieder drei Tore. Dennoch bekam Polen 60 Sekunden vor Schluss die Chance, auf einen Treffer zu verkürzen. Hreidar Gudmundsson parierte allerdings gegen den freistehenden Berliner Jaszka und Island brachte den Sieg über die Zeit.

Spiel um Platz 3: 31.01.10, So., 15.00: Polen - Island: 26:29 (10:18)

Polen:
Szmal (50 Minuten, 16 Paraden), Wyszomirski (10 Minuten, 1 Parade); Jaszka (2), K. Lijewski (3), Kuchczynski (2), Jachlewski (3), Bielecki, Siodmiak, Zoltak, B. Jurecki (4), Jurasik (1), M. Jurecki (4), Tluczynski (4/1), Jurkiewicz, M. Lijewski (1), Rosinski (2); Trainer: Wenta
Island:
Gustavsson (41 Minuten, 8 Paraden), H. Gudmundsson (19 Minuten, 5 Paraden); Svavarsson, Geirsson (n.e.), Palmarsson (2), Ingimundarson (2), Hallgrimsson, Atlason (3), Sigurdsson (8), Gudjonsson (4/3), Stefansson (3), Asgeirsson, Petersson (1), Jakobsson, Gunnarsson (6), O. Gudmundsson (n.e.); Trainer: G. Gudmunsson
Schiedsrichter:
Lazaar / Reveret (Frankreich)
Zeitstrafen:
Polen: 8 (2x Bielecki (3., 11.), M. Jurecki (22.), M. Lijewski (29.), 2x K. Lijewski (30., 43.), 2x Jaszka (38., 47.));
Island: 4 (2x Jakobsson (25., 38.), 2x Ingimundarson (35., 48.))
Siebenmeter:
Polen: 1/1;
Island: 3/3
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0, 1:4 (9.), 2:4, 2:6, 3:6, 3:8 (14.), 4:8, 4:9, 5:9, 5:11 (18.), 6:11, 6:13 (21.), 8:13, 8:16 (26.), 9:16, 9:17, 10:17, 10:18;
2. Hz.: 11:18, 11:19, 12:19, 12:20 (35.), 18:20 (42.), 18:23 (48.), 19:23, 19:24, 20:24, 21:24, 21:25, 23:25 (55.), 23:26, 25:26 (56.), 25:28, 26:28, 26:29.
Zuschauer:
9.000 (Stadthalle, Wien (AUT))

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 01.02.2010:

Franzosen schaffen Titelserie für die Ewigkeit

Frankreichs Handballer haben sich gestern Abend in Wien zum zweiten Mal nach 2006 den EM-Titel gesichert und ein historisches Triple geschafft. Durch den 25:21 (12:12)-Sieg gegen Kroatien holte das Team von Trainer Claude Onesta nach den Olympischen Spielen 2008 und der WM 2009 den dritten großen Titel innerhalb von 18 Monaten. In drei aufeinander folgenden Jahren war dies zuvor noch keiner Mannschaft gelungen.

In der Neuauflage des Endspiels der letztjährigen WM behielten die Franzosen vor allem dank einer starken zweiten Halbzeit erneut die Oberhand. In der von den deutschen Schiedsrichtern Bernd und Reiner Methe geleiteten Partie war Nikola Karabatic der Matchwinner. Der frühere Kieler in Diensten von Montpellier HB war mit sechs Treffern erneut bester Werfer seines Teams. Im Tor demonstrierte Thierry Omeyer vom THW Kiel abermals seine Extraklasse. "Diese Titelserie ist für die Ewigkeit. Das habe ich noch gar nicht richtig realisiert. Drei große Titel bei drei großen Turnieren ist einfach Wahnsinn", jubelte Welthandballer Omeyer.

(aus den Kieler Nachrichten vom 01.02.2010)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 01.02.2010:

Goldenes Triple für Thierry Omeyer und Co.

Auch Kroaten können Frankreich nicht an der EM-Krönung von Wien hindern
Wien - Frankreichs Handballer haben ihre glanzvolle Siegesserie fortgesetzt und als neue Europameister das goldene Triple vollendet. In einem packenden und über weite Strecken hochklassigen Endspiel bezwangen die Franzosen gestern Abend in der Neuauflage des vorjährigen WM-Finales Kroatien mit 25:21 (12:12).

Nach dem Olympiasieg 2008 und dem WM-Titel 2009 machte das Team um Welthandballer Thierry Omeyer vom THW Kiel damit die bislang einmalige Titelserie perfekt. Vor 11 000 Zuschauern in der ausverkauften Wiener Stadthalle warfen Nikola Karabatic (6) für Frankreich und Vedran Zrnic (7) für Kroatien die meisten Tore.

Zuvor hatte Island mit Bronze die zweite Medaille bei einem großen Turnier nach Silber bei den Olympischen Spielen 2008 gewonnen. Die Nordeuropäer setzten sich im "kleinen Finale" gegen Polen mit 29:26 (18:10) durch. Die Isländer hatten am Vortag ihr Halbfinale gegen Frankreich mit 28:36 (14:16) verloren, die Polen gegen Kroatien mit mit 21:24 (10:9) den Kürzeren gezogen. Der entthronte Titelverteidiger Dänemark sicherte sich durch ein 34:27 (18:13) gegen Spanien Platz fünf. Die deutsche Mannschaft war als enttäuschender Zehnter bereits vor dem Final-Wochenende abgereist.

Die beiden bis zum Finale ungeschlagenen Mannschaften boten ein Endspiel mit allen Attraktionen des Handballs: Die Torhüter Omeyer (Frankreich) und Mirko Alilovic (Kroatien) glänzten mit tollen Paraden, die Spielmacher Karabatic (Frankreich) und Ivano Balic (Kroatien) zauberten mit raffinierten Anspielen, und auch die Abwehrreihen blieben sich nichts schuldig.

Zunächst bestimmte Kroatien die Partie unter Leitung der nicht immer souveränen deutschen Schiedsrichter Bernd und Reiner Methe aus Vellmar ("Das ist der absolute Höhepunkt in unserer Karriere"). Der WM-Zweite führte beim 4:2 (10.) erstmals mit zwei Toren. Diesen Rückstand machten der Weltmeister beim 6:6 (15.) wieder wett, ehe die Kroaten sich beim 12:9 (28.) gar auf drei Tore absetzen konnten. Allerdings ließen sich die Franzosen davon nicht beirren und glichen bis zur Pause wieder aus. Nach Wiederanpfiff drehte der Olympiasieger und Weltmeister auf, enteilte auf 17:13 (38.), musste aber trotzdem bis zum Ende zittern.

Vor den Franzosen hatten die Isländer gejubelt. "Das ist ein neues Kapitel in der Handball-Geschichte Islands. Zwei Medaillen hintereinander hat es noch nie gegeben", sagte Trainer Gudmundur Gudmundsson.

(aus den Kieler Nachrichten vom 01.02.2010)


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