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10./11.02.2010 - Letzte Aktualisierung: 11.02.2010 Bundesliga

THW holt "Big Points" im Mannheimer Handballkrimi

Bundesliga, 19. Spieltag: 10.02.2010, Mi., 20.15: Rhein-Neckar Löwen - THW Kiel: 22:23 (11:9)
Update #4 KN-Spielbericht, Stimmen, Spielbericht, Fotos und Statistik ergänzt...

Jubel beim THW nach einer umkämpften Partie.
Klicken Sie zum Vergrößern! Jubel beim THW nach einer umkämpften Partie.
Der THW Kiel ist zurück in der Erfolgsspur: Mit einer starken kämpferischen Leistung gewannen die Zebras das Spitzenspiel der TOYOTA Handball-Bundesliga beim Tabellenfünften Rhein-Neckar Löwen nach einer dramatischen Schlussphase mit 23:22 (9:11). Zwischenzeitlich hatten die Kieler, die insgesamt vier Siebenmeter vergaben, schon mit drei Toren in Rückstand gelegen. Filip Jicha war erfolgreichster THW-Werfer mit sieben Toren.
Aron Palmarsson durfte in Mannheim von Beginn an ran und setzte gute Akzente.
Klicken Sie zum Vergrößern! Aron Palmarsson durfte in Mannheim von Beginn an ran und setzte gute Akzente.
Trainer Alfred Gislason veränderte nach dem Pokal-Aus in Gummersbach seine Startformation, brachte Aron Palmarsson auf der Mitte und Henrik Lundström auf Linksaußen. In einer hektischen Anfangsphase, in der beide Teams viele Fehler machten, erwischten die Kieler den besseren Start - auch, weil Thierry Omeyer stark begann und Löwen-Weltstar Olafur Stefansson sich einige gebrauchte Minuten gönnte. Die Folge: Nach sieben Minuten führte der THW mit 3:0, weitere zwei torlose Löwen-Minuten später nahm Trainer Ola Lindgren die Auszeit. Doch die schien zunächst ihre Wirkung zu verfehlen, Jicha erzielte mit seinem zweiten Treffer das 4:0 für den THW Kiel. Nach 11:45 Minuten musste dann auch Omeyer zum ersten Mal hinter sich greifen: Klimowets überwand den Kieler Torhüter. Kurz darauf verkürzte Stefansson auf 2:4.

Henning Fritz war ein starker Rückhalt für die "Löwen" - er parierte unter anderem drei Siebenmeter.
Klicken Sie zum Vergrößern! Henning Fritz war ein starker Rückhalt für die "Löwen" - er parierte unter anderem drei Siebenmeter.
Und ausgerechnet ein ehemaliger Kieler weckte die Gastgeber endgültig auf: Henning Fritz schnappte sich einen Siebenmeter von Lundström, weil aber Roggisch zu früh eingelaufen war, ließen die Unparteiischen diesen wiederholen. Dieses Mal trat Filip Jicha an die Linie, doch auch er scheiterte an Fritz (15.). Im Gegenzug erzielte Groetzki das 3:4, erstmals wurde es richtig laut in der zum ersten Mal in dieser Saison ausverkauften SAP-Arena. Auch, weil der THW, bei dem bis dato Palmarsson mit feinen Anspielen geglänzt hatte, zunehmend hektischer in der Offensive wurde. Ahlm und Jicha und der nach 20 Minuten für Andersson eingewechselte Christian Zeitz legten jedoch immer wieder eine Zwei-Tore-Führung vor. Ilic verpasste mit einem von Fritz gehaltenen Siebenmeter die Chance, auf drei Tore zu erhöhen. Manojlovic brachte die Gastgeber wieder heran (6:7, 20.) - und den THW verließ nun auch noch das Glück. Zeitz scheiterte zwei Mal in Folge aussichtsreich am Pfosten, nach dem zweiten Holztreffer mussten sich die Zebras durch Stefansson sogar düpieren lassen: Der Isländer schnappte sich an der eigenen Neun-Meter-Linie den Ball und warf den Ball quer über das Feld an dem ins
Ein häufiges Duell, aber nur einmal vom Siebenmeterpunkt:  Omeyer parierte den Strafwurf Stefanssons.
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Tor zurück eilenden Omeyer vorbei zum 7:7 ein. Sofort nach diesem Treffer nahm Alfred Gislason eine Auszeit, in die Spur brachte er die nun verunsichert wirkenden Kieler dadurch zunächst jedoch nicht mehr. Überhastet wurde nun im Angriff agiert, Jicha übernahm Verantwortung, scheiterte aber mit drei Würfen am Block, Fritz und den eigenen Nerven. Noch einmal konnte Zeitz mit einem Dreher den THW in Führung bringen, dann übernahmen die Gastgeber das Kommando. Mit ein wenig Glück, einem weiter starken Henning Fritz und dem auf einmal nach Mannheim zurück gekehrten Selbstbewusstsein drängten die Löwen den THW in die Defensive. Gudjonsson glich aus, Gensheimer griff sich einen Fritz-Pass und traf ins leere Tor, weil Omeyer hinausgeeilt war - die erste Führung für die Löwen (9:8, 28.). Direkt danach verwandelte Gensheimer einen Gegenstoß zum 10:8, den Lundström mit einem tollen Heber kontern konnte. Doch mit einem Siebenmeter, seinem dritten Tor in Folge, stellte Gensheimer den alten Abstand wieder her. Bezeichnend für das glücklose Spiel der Kieler in der Schlussphase der ersten Hälfte: Palmarssons abschließender Gewaltwurf vor der Halbzeitsirene klatschte an die Latte. So mussten die Kieler, die lange Zeit überlegen gespielt hatten, nach einer torarmen ersten Hälfte in einen Zwei-Tore-Rückstand zur Pause einwilligen.

Uwe Gensheimer zeigte sich sicher vom Siebenmeterpunkt.
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Die zweite Halbzeit begann für den THW erneut mit einem Misserfolg: Fritz schnappte sich Anderssons Wurf. Trotzdem konnte der THW kurz darauf verkürzen, als Ahlm ein tolles Palmarsson-Anspiel zum 10:11 nutzen konnte. Doch das Glück kehrte nicht zurück zum THW: Lundströms Tempogegenstoß landete am Pfosten, daraufhin schickte Gislason Dominik Klein für den glücklosen Schweden auf die Platte. Jicha traf aus dem rechten Rückraum zum 11:12, inzwischen war auch Momir Ilic in die Partie gekommen. Mit dem Serben und Jicha auf der mittleren Rückraumposition sollte das Kieler Rückraumspiel an Wucht gewinnen - doch zunächst legten die Gastgeber nach. Ein Doppelschlag von Harbok ließ die Löwen zum ersten Mal in der Partie beim 14:11 auf drei Tore davon ziehen (35.). Nun übernahm Andersson den wichtigen Part des Siebenmeterschützen
Christian Sprenger erzielte drei Treffer.
Klicken Sie zum Vergrößern! Christian Sprenger erzielte drei Treffer.
- und er verwandelte. Als der schwedische Nationalmannschafts-Kapitän kurz darauf in unnachahmlicher Manier zum 13:14 einnetzte, schien Andersson richtig in Fahrt zu kommen. Doch erst stoppte Nasenbluten seinen Lauf, dann schickten ihn die Unparteiischen nach einem Foul an Bielecki für zwei Minuten auf die Bank. Die Überzahlsituation brachte den Gastgebern aber nur das 15:13 durch den sicheren Siebenmeter-Schützen Gensheimer, Fehler schlichen sich in das Löwen-Angriffsspiel ein. Und auch die folgende Überzahlsituation, Lund musste auf die Bank, sollte daran nichts ändern. Zudem konnte Thierry Omeyer ein ums andere Mal seine Klasse hinter einer starken Abwehr unter Beweis stellen - und vorne drehte Jicha auf. Mit Urgewalt schloss er einen Tempogegenstoß in Unterzahl zum 14:15 ab, bei angezeigtem Zeitspiel und immer noch in Unterzahl drosch Jicha den Ball aus dem rechten Rückraum zum Ausgleich ins Tor. Der THW Kiel war zurück im Spiel, auch wenn die Löwen durch Bielecki und Stefansson wieder mit zwei Toren in Führung gehen konnten.

Doch die Kieler agierten fortan beweglicher im Angriff, Jicha, Ilic und Andersson versuchten, den gegnerischen Deckungsverband durch schnelles Kreuzen auseinander zu ziehen. Mit Erfolg: Jicha verkürzte, Sprenger glich mit einem Tempogegenstoß nach einem Steal von Momir Ilic zum 17:17 aus (45.) - der Auftakt für eine dramatische Schlussviertelstunde. Die Zwei-Minuten-Strafe für Roggisch nutzte der THW, um durch Klein und
Dominik Klein wirft sich beherzt nach dem Ball - eine Schlüsselszene.
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Ilic beim 19:18 (48.) wieder in Führung zu gehen. Sprengers toller Heber bedeutete nach Stefanssons Ausgleich die erneute THW-Führung, die Gensheimer mit zwei verwandelten Siebenmetern wieder in Richtung der Gastgeber drehte (53.). Doch das Selbstbewusstsein war längst an die Förde zurück gekehrt: Andersson mit einem unglaublichen "Rückraum-Kempa" glich aus, Ilic schoss den Ball kurz darauf zur Kieler Führung durch die Beine von Fritz. Dieser kaufte sich kurz darauf den Siebenmeter von Jicha - die Spannung war greifbar bis unter das Hallendach. Stefansson glich zum 22:22 aus, als noch zweieinhalb Minuten zu spielen war. Jichas Gewaltwurf ging über das Tor, den Löwen bot sich kurz vor dem Ende die Chance auf das 23:22. Was folgte, war der große Auftritt von Dominik Klein: Patrick Groetzki wollte an dem Kieler Linksaußen vorbei, doch dieser nutzte das Dribbling, um dazwischen zu gehen. Dann hechtete Klein dem abprallenden Ball hinterher und sicherte dem THW damit eine Minute vor dem
Momir Ilic beim entscheidenden Siebenmeter.
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Ende das Angriffsrecht. Die Löwen konnten den folgenden Angriff nur durch ein Foul an Ahlm stoppen, die Schiedsrichter entschieden zu Recht auf Siebenmeter. Ilic nahm das THW-Herz in beide Hände, schritt an die Linie - und traf! Direkt nach seinem verwandelten Strafwurf nahm Ola Lindgren die Auszeit, 22 Sekunden vor dem Ende brachte er mit Klimowets einen siebten Feldspieler. Doch Harboks Wurf landete in Anderssons Armen - doch das Spiel war noch nicht zu Ende. Noch einen Freiwurf hatten die Kieler zu überstehen, erneut musste Harbok werfen. Aus zwei Metern drosch er Andersson den Ball ins Gesicht - der Jubel über zwei wichtige Auswärtspunkte wurde nach dieser Unsportlichkeit zunächst in einem Rudel aus Mannheimern und Kielern erstickt, ehe Jicha und Ilic das runde Siegertänzchen in der SAP-Arena begannen.

Durch diesen wichtigen Erfolg halten die Zebras den Druck auf den nach Minuspunkten die Tabelle anführenden HSV Hamburg weiter hoch und übernahmen zunächst wieder die Tabellenführung. Das erste von 16 Endspielen bis zur Meisterschaft haben die Zebras durch eine starke kämpferische Leistung erfolgreich beendet. Nun richtet sich das Augenmerk der Kieler auf den kommenden Sonntag, wenn es um 16.30 Uhr in der Sparkassen-Arena zum Gigantenduell um den Gruppensieg in der Champions League gegen den FC Barcelona geht.

(Christian Robohm)

Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.

Stimmen zum Spiel:

Henning Fritz im Interview.
Klicken Sie zum Vergrößern! Henning Fritz im Interview.
Löwen-Torhüter Henning Fritz gegenüber dem DSF:
Die Enttäuschung ist natürlich groß, Kiel war absolut schlagbar, aber uns fehlen dann immer diese paar Prozent, um erfolgreich zu sein. Gegen Kiel darf man sich keine Fehler erlauben, Gummersbach war am Sonntag überragend, aber unser Spiel in der zweiten Halbzeit plätscherte so dahin, es fehlte das überragende Etwas. Am Ende war es eine Frage der Cleverness. Kiel machte die entscheidenden Tore, die wussten, was sie zu spielen haben, das machte den Unterschied.
THW-Geschäftsführer Uli Derad in der Halbzeitpause gegenüber dem DSF:
Wir haben zu viele Chancen ausgelassen, Fritz hat zudem einen guten Tag. Aber man kann das Spiel heute nicht vergleichen mit dem Spiel in Gummersbach, die Mannschaft spielt absolut engagiert.

19. Spieltag: 10.02.10, Mi., 20.15: Rhein-Neckar Löwen - THW Kiel: 22:23 (11:9)

Logo Rhein-Neckar Löwen:
Szmal (n.e.), Fritz (1.-60., 16/3 Paraden); Gensheimer (8/6), Roggisch, Prieto, Harbok (2), Bielecki (1), Manojlovic (1), Gudjonsson (1), Stefansson (6), Müller, Klimowets (1), Bruhn (n.e.), Groetzki (2); Trainer: Lindgren
Logo THW Kiel:
Omeyer (1.-60., 11 Paraden), Gentzel (bei zwei Siebenmetern, keine Parade), Palicka (bei einem Siebenmeter, keine Parade); Lund, Andersson (3/1), Lundström (1), Anic (n.e.), Sprenger (3), Ahlm (2), Zeitz (2), Palmarsson (1), Ilic (3/1), Klein (1), Jicha (7); Trainer: Gislason
Schiedsrichter:
Holger Fleisch (Ostfildern) / Jürgen Rieber (Nürtingen)
Zeitstrafen:
RNL: 2 (Manojlovic (37.), Roggisch (46.));
THW: 2 (Lund (38.), Andersson (41.))
Siebenmeter:
RNL: 7/6 (Omeyer hält Stefansson (24.));
THW: 6/2 (Fritz hält 2x Jicha (15., 56.) und Ilic (19.); Andersson vorbei (43.))
Spielfilm:
1. Hz.: 0:4 (11.), 3:4 (16.), 3:5, 4:5, 4:6, 5:6, 5:7 (20.), 7:7, 7:8 (27.), 10:8 (29.), 10:9, 11:9;
2. Hz.: 11:10, 12:10, 12:11 (35.), 14:11, 14:13, 15:13 (39.), 15:15, 17:15, 17:17 (45.), 18:17, 18:19, 19:19 (50.), 19:20, 21:20, 21:22 (54.), 22:22 (57.), 22:23 (60.).
Zuschauer:
13.200 (ausverkauft) (SAP-Arena, Mannheim)
Spielgrafik:
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Aus den Kieler Nachrichten vom 11.02.2010:

"Zebras" mit großen Herzen

THW gewann Handball-Krimi bei den Löwen - Momir Ilic verwandelte entscheidenden Siebenmeter zum 23:22
Mannheim - Der THW Kiel hat einen Gruß nach Hamburg geschickt! Während die Konkurrenz auf einen weiteren Ausrutscher des Handballmeisters hoffte, zeigten die "Zebras" in Mannheim ein großes Herz. Mit viel Moral besiegte der THW gestern Abend die Rhein-Necker Löwen im eigenen Käfig mit 23:22 (9:11).

Die Entscheidung in einer dramatischen, aber jederzeit fairen Partie, fiel in der letzten Minute. 22:22 stand es, als Dominik Klein dem jungen Löwen-Rechtsaußen Patrick Grötzki den Ball aus der Hand fischte. Der letzte THW-Angriff endete mit einem Siebenmeterpfiff. Filip Jicha, mit sieben Treffern Kiels erfolgreichster Torschütze in diesem bis zur Schlusssekunde spannenden Spiel, war nur durch ein Foul zu stoppen. In der Regel ein Vorteil, an diesem Abend nicht. Fünf Strafwürfe hatten die Kieler bereits verworfen. Wer würde den Mut haben, diesen zu werfen? Es war Momir Ilic. Der Serbe verwandelte sicher und den Löwen blieb nur noch ein direkter Freiwurf, um einen verdienten Punkt zu retten.

Doch der Weißrusse Harbok knallte den Ball mitten ins Gesicht von Kim Andersson. Eine Szene, die Tumulte auslöste. Keine bösen, aber während das Publikum "Schieber, Schieber" skandierte, ging völlig unter, dass das Ringen beendet war - Kiel hatte gewonnen und den HSV (33:3) vorübergehend wieder als Tabellenführer abgelöst (34:4).

"Wir haben die Nerven behalten und auch in der Abwehr gut gestanden", freute sich der gute THW-Schlussmann Thierry Omeyer über einen "verdienten Sieg". Fünf Strafwürfe verworfen, achtmal das Torgebälk getroffen - der THW stand sich gestern oft auch selbst im Weg. "Wir haben heute das Glück auf unserer Seite gehabt", meinte Andersson, der Parallelen zum Gummersbach-Spiel am Sonntag erkannte. "Da hat uns Stojanovic das Leben schwer gemacht, diesmal war es Henning Fritz."

Nach zwölf Minuten führten die Kieler in der mit 13200 Zuschauern ausverkauften SAP-Arena 4:0. Da hatten die "Löwen" schon ihre Auszeit genommen, und auch für Karol Bielecki war der Partie bis auf ein kurzes Gastspiel im zweiten Durchgang beendet. Der wurfgewaltige Pole stand völlig neben sich, aber auch seine Kollegen wirkten zunächst ratlos.

Seit aus der SG Kronau/Östringen die "Löwen" wurden, verloren sie neun der zehn Spiele gegen die Kieler. Den einzigen Sieg verbuchte das Team von Ola Lindgren im Rückspiel im Champions-League-Halbfinale (31:30) im April 2009. Bedeutungslos, waren die "Löwen" damals doch im Hinspiel mit 23:37 gedemütigt worden. Die Angst vor den Kielern - sie schien auch gestern zu Beginn tief in den gelb-schwarzen Klamotten des Tabellen-Fünften zu stecken.

Emotional hatte die Partie begonnen, der Empfang für die Hausherren war heiß. Doch als Löwen-Manager Thorsten Storm ("das Spiel hatte keinen Sieger verdient") mit belegter Stimme dem vor drei Wochen verstorbenen Oleg Velyky gedachte, sank der Geräuschpegel auf Museumsniveau ab.

Dass die Gastgeber die Tür ins Spiel überhaupt noch fanden, verdankten sie einem Ex-Kieler. Henning Fritz parierte bereits vor der Pause elf Bälle, hielt drei Siebenmeter von Lundstöm, Jicha und Momir Ilic. Immer wieder scheiterten die "Zebras" an ihrem ehemaligen Kollegen, der mit Trauerflor am linken Arm und Bärenruhe seinen Job verrichtete. Spätestens als Olafur Stefansson den zu weit aus dem Tor geeilten Omeyer mit einem Schleich-Ball (56 km/h) überraschte und zum 7:7 ausglich, hatte auch das Publikum wieder Feuer gefangen. Bis zur letzten Minute stand die von starken Abwehrreihen dominierte Partie nun auf der Kippe. Dann schnappte sich Klein den Ball von Grötzki....

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 11.02.2010)


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