10./11.10.2010 - Letzte Aktualisierung: 11.10.2010 | Champions League |
Update #2 | KN-Spielbericht und weitere Stimmen ergänzt ... |
Die Kieler Abwebr bekam Rastko Stojkovic besonders in der ersten Halbzeit nicht in den Griff: Der Serbe erzielte vor dem Wechsel zehn seiner 13 Treffer. |
Filip Jicha erzielte 6/1 Treffer. |
Mit Aron Palmarsson wehte frischer Wind im Kieler Angriff. Der Isländer erzielte drei Treffer. |
Nach dem Seitenwechsel legten die Polen sogar nach: Zwar glänzte endlich der im ersten Durchgang unauffällige Christian Zeitz mit zwei tollen Treffern, doch Knudsen, Jurecki und zum elften Mal Stojkovic sorgten dafür, dass sich Kielce weiterhin berechtigte Hoffnungen auf einen Punktgewinn machen konnte. Als Christian Sprenger dann einen weiteren Gegenstoß am in 1:1-Situationen starken Cleverly nicht vorbeibringen konnte, Ahlm nach fester Umklammerung bei seinem Wurf keinen Freiwurf zugesprochen bekam und Klein einen Dreher am Tor vorbei setzte, verkürzte Kielce durch zwei Treffer Jachlewskis beim 18:19 (38.) sogar wieder bis auf ein Tor. In dieser Phase schienen die Kieler Spieler mehr mit den Entscheidungen der norwegischen Schiedsrichter zu hadern als mit ihrer eigenen Leistung. Dennoch gaben die "Zebras" das Spiel nicht aus ihrer Hand und erhöhten durch den vom Siebenmeterpunkt sicheren Ilic und einen Treffer Ahlms nach schönem Zeitz-Anspiel wieder auf 21:18, ehe Thierry Omeyer endlich erstmals gegen Stojkovic parieren konnte.
Besonders in der zweiten Halbzeit konnte sich Marcus Ahlm auszeichnen, ihm gelangen dort fünf seiner sechs Treffer. |
Bereits am Samstag bezwang zum Auftakt des dritten Spieltags in der Gruppe A der FC Barcelona (ESP) den slowenischen Meister RK Celje im "Palau Blaugrana" deutlich mit 44:33 (22:15). Am frühen Sonntagabend gelang den Rhein-Neckar Löwen schließlich im dritten Spiel der dritte Sieg und liegt nach dem 37:22 (19:11)-Heimerfolg über Chambery Savoie (HB) weiter an der Tabellenspitze.
(Sascha Krokowski)
Ich hatte mir die ersten beiden Spiele von Kielce angeguckt. Heute haben sie viel besser gespielt, es war sehr schwer für uns. Unsere Deckung stand nicht gut, wir haben vor allem den Kreis nicht in den Griff bekommen. Vorne haben wir viele klare Chancen verworfen. Wir sind froh, gewonnen zu haben, aber wir haben in den kommenden Wochen noch viel Arbeit vor uns.
Glückwunsch an Alfred und den THW. Wenn jemand vor dem Spiel angeboten hätte, wir würden hier mit vier Toren verlieren, hätte ich das sofort angenommen. Der THW war zwar über 60 Minuten das bessere Team, aber insgesamt können wir mit unserer Leistung zufrieden sein.
Wir haben die schnelle Mitte und die zweite Welle heute gut genutzt, in der Abwehr müssen wir aber zulegen.
Es war schön zu sehen, dass wir hierher gekommen sind, um etwas zu holen. Wir haben richtig schön gekämpft. Persönlich ärgere ich mich ein wenig über ein paar leichte Gegentore. Heute war sogar mehr drin.
Kiel hat eine beeindruckende Kulisse, das hat Riesenspaß gemacht, noch besser wäre es gewesen, wenn wir einen oder zwei Punkte gemacht hätten. Die Chance war vorhanden.
Der HSV Hamburg verlor am Samstagnachmittag in der Gruppe B überraschend beim dänischen Vizemeister Kolding IF mit 30:32 (15:16) und hat damit bereits vier Minuspunkte auf dem Konto.
Besser machte es die SG Flensburg-Handewitt, nächster Bundesligagegner des THW am kommenden Mittwoch. Ebenfalls am Samstag setzte sich die Mannschaft von Per Carlen deutlich mit 35:23 bei HC Bosna Sarejevo (BIH) durch und bleibt damit Ciudad Real in Gruppe D auf den Fersen.
Am frühen Sonntagabend gelang den Rhein-Neckar Löwen schließlich im dritten Spiel der dritte Sieg und liegt nach dem 37:22 (19:11)-Heimerfolg über Chambery Savoie (HB) weiter an der Tabellenspitze der Kieler Gruppe A.
Alle Ergebnisse des CL-Spieltages finden Sie hier.
Aus den Kieler Nachrichten vom 11.10.2010
Polens Titelträger war am Sonnabend mit einem blanken Pluspunktekonto und dem letzten Tabellenrang angereist, hatte zuvor eine 30:36-Heimniederlage gegen Celje und das 26:27 bei Chambery einstecken müssen. Wer daraus einen glatten Gang für die "Zebras" abgeleitet hatte, wurde eines Besseren belehrt. Couragiert, bissig, konzentriert bis zum Schluss - die Mannschaft von Bogdan Wenta verlangte dem THW gestern viel ab, blieb fast bis zum Schluss auf Tuchfühlung und raubte den Kielern vor dem schweren Derby am Mittwoch in Flensburg jede Menge "Körner". Ablesbar war das Geschehen an Alfred Gislaon. Der THW-Coach kämpft stets an der Seitenlinie mit, gestikuliert, leidet, schwitzt. Gewöhnlich nimmt Gislason zu Beginn der zweiten Halbzeit Platz, dann, wenn sein Team alles im Griff hat. Gestern trabte "Tiger" Gislason fast bis zum Schlusspfiff zwischen den Linien der Coachingzone hin und her. Entspannte Phasen blieben aus.
Jeder habe heute sehen können, wie stark diese Gruppe besetzt sei, betonte Kapitän Marcus Ahlm. "Kielce war sehr stark, wir hatten Probleme, ins Spiel zu finden und haben erst am Ende die wichtigen Tore gemacht." Für Rastko Stojkovic war der starke Auftritt seines Teams überhaupt keine Überraschung: "Wir mussten uns zu Saisonbeginn erst finden. Das ist jetzt passiert, in Kiel sind wir als Mannschaft aufgetreten."
Lange Zeit bestand diese Formation allerdings vor allem aus eben jenem serbischen Kreisläufer Stojkovic und dem dänischen Tausendsassa im Tor, Marcus Clevery. Stojkovic, der bis 2009 in der Bundesliga für Nordhorn Tore geworfen hatte, ließ sich von der offensiv ausgerichteten Kieler 6:0-Deckung einfach nicht packen, erzielte in der ersten Halbzeit zehn Tore, blieb sowohl von der Siebenmetermarke wie aus dem Feld ohne Fehlversuch und war maßgeblich daran beteiligt, dass die Partie eng blieb.
Auf der anderen Seite lief es für die "Zebras" im Angriff weitaus runder als noch vor Wochenfrist beim 28:28 gegen Barcelona. Allein, einem deutlicheren THW-Vorsprung stand oft genug Kielces überragender Schlussmann Clevery entgegen. Filip Jicha raufte sich die Haare, Christian Sprenger verzweifelte nach einem Tempogegenstoß, Ahlm wunderte sich: 17 Paraden standen am Ende für den Dänen zu Buche, dennoch ärgerte sich der 29-Jährige, der 2009 mit Landsmann Henrik Knudsen vom Zweitligisten TV Emsdetten zu den Polen gewechselt war, über eigene Patzer. "Hätte ich den einen oder anderen Ball besser erwischt, hätten wir hier sogar etwas mitgenommen."
Das verhinderte die in der zweiten Halbzeit noch aggressivere Kieler Deckung mit dem starken Omeyer im Tor, zudem zeigte auch Stojkovic wieder menschliche Züge, trat zweimal über, scheiterte freistehend an Omeyer. Nur noch drei Treffer genehmigten Abwehrchef Daniel Kubes und Co. dem wendigen Kreisläufer.
Entschieden wurde die Partie dann durch individuelle Glanztaten. Großartig war der von Filip Jicha eingeleitete und Christian Sprenger mit Klasse und Gefühl vollendete Kempa. Kraftvoll, zielstrebig, unnachahmlich der Ballklau von Christian Zeitz, der ein Solo über das gesamte Feld startete und mit dem 31:26 in der 56. Minute abschloss. Es waren zwei direkt aufeinander folgende Aktionen, die Weltklasse-Teams auszeichnen und den Unterschied ausmachen.
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 11.10.2010)
(10./11.10.2010) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |