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17.01.2011 WM 2011

Kieler Nachrichten: Die große Angst vor der Schattenwelt

Handball-WM: "Endspiel" gegen Spanien

Die Weltmeisterschaft 2011 findet vom 13. bis 30. Januar in Schweden statt.
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Aus den Kieler Nachrichten vom 17.01.2011:

Kristianstad. Heute Abend (18.30 Uhr, ZDF) steht für die deutsche Nationalmannschaft das dritte Spiel in der Gruppe A an. Es ist das erste Endspiel. "Wenn wir das Halbfinale erreichen wollen, müssen wir gegen Spanien gewinnen", sagte Heiner Brand.
Den müden Auftritt der Spanier gegen Bahrain wollte der Bundestrainer nicht als Maßstab für das ewige Duell verstanden wissen. "Sie haben große Steigerungsmöglichkeiten, das erste Spiel sind sie sehr locker angegangen." Die Stärken des spanischen Teams, das sich auch gestern beim 21:18 (9:7) gegen Tunesien über weite Strecken schwertat, sieht Brand vor allem in der Abwehr. Hier seien sie sehr flexibel, würden die klassische 6:0-Deckung, aber auch die offensive 3:3-Variante beherrschen. "Außerdem sind sie sehr eingespielt." Um sich für die Hauptrunde qualifizieren zu können, müssen die Deutschen in ihrer Gruppe Dritter werden. Die Marschroute von Brand ist klar: "Wenn uns gegen Spanien nichts gelingt, dann muss es gegen Frankreich klappen. Wenn nicht, dann eben gegen Tunesien."

Zwar hat sein Team seit vier Jahren nicht mehr gegen die Spanier gewonnen, doch das Team um Superstar Iker Romero (FC Barcelona) konnte zuletzt nur wenig Angst und Schrecken verbreiten. Bei der WM 2009 in Kroatien verpassten die Iberer sogar die Hauptrunde. Der Grund, warum es diesmal besser laufen könnte, ist zwei Meter groß. Der Serbe Arpad Sterbik hat sich inzwischen in einen Spanier verwandelt. In Kiel ist der 31-Jährige von zahlreichen Duellen mit Ciudad Real bestens bekannt. An den spanischen Spitzenclub hat Sterbik sich mittlerweile bis ins Jahr 2017 gebunden.

Der Stolz der Spanier hat in Kroatien schwer gelitten, mussten sie sich doch durch den ungeliebten Präsidenten-Cup quälen. Wer die Hauptrunde verpasst, landet hier, es ist eine Schattenwelt bei einer Weltmeisterschaft. Eine, in der auch die Deutschen stranden könnten. Romero & Co gewannen alle vier Spiele und erhielten als Lohn einen Pokal, der den Namen des Weltverbandspräsidenten Hassan Moustafa trägt. "Das war ein einmaliger Ausrutscher", sagt Trainer Valero Rivera, der den ersten Gruppenplatz bereits abgeschrieben hat. "An Frankreich kommen weder Deutschland noch wir vorbei." Seit 1974 ist Spanien durchgehend bei Weltmeisterschaften dabei, bei der nächsten sind sie es als Gastgeber auch. Doch ständige Anwesenheit wurde bislang nur mit einer Medaille belohnt - Gold im Jahr 2005.

"Wir haben eine realistische Chance", sagte Oliver Roggisch. "Spanien oder Frankreich, eines der beiden Spiele wollen wir gewinnen. Es macht Sinn, das gleich zu erledigen." Der ins zweite Glied gerückte Abwehrchef trägt seine neue Rolle mit Fassung. "Ich werde meine Einsatzzeiten bekommen." Möglicherweise wird der kantige Roggisch, der "the rock" gerufen wird, schon gegen Spanien zum Turm in der Schlacht. Denn jetzt, so Torhüter Johannes Bitter, würden die Spiele beginnen, in denen sich die deutsche Mannschaft aufreiben muss.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 17.01.2011)


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