14./16.03.2011 - Letzte Aktualisierung: 16.03.2011 | Bundesliga |
Update #1 | KN-Vorbericht ergänzt ... |
Gegner des THW: Frisch Auf Göppingen.
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FAG |
Linksaußen Dragos Oprea ist mit 83/2 Treffern bislang drittbester
Saisontorschütze Göppingens.
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Zweitbester Torschütze bei Göppingen ist bislang Linkshänder
Michael Thiede mit 84 Treffern.
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FAG |
Während die "Zebras" vor der Länderspielpause überlegen von Sieg zu Sieg eilten, kam diese für Frisch Auf gerade zum richtigen Zeitpunkt. Denn obwohl die Spiele überwiegend gewonnen wurden, stockte der Motor der Göppinger ein wenig. Beim Unentschieden gegen Balingen haderte Trainer Velimir Petkovic besonders mit der Angriffsleistung sowie
Rückraumshooter Pavel Horak, bester Saisontorschütze mit
90 Treffern, ist derzeit verletzt.
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FAG |
Derweil laufen auch schon die Planungen für die kommende Saison auf Hochtouren. Top-Shooter Lars Kaufmann, der in der Hinrunde fast drei Monate lang wegen einer bei einem Fahrradsturz zugezogenen Schulterverletzung pausieren musste, wird Frisch Auf verlassen und sich der SG Flensburg-Handewitt anschließen. Rechtsaußen-Talent Kai Häfner zieht es hingegen zum Lokalrivalen HBW Balingen-Weilstetten. Der 21-Jährige war mit seinen Spielanteilen hinter Nationalspieler Christian Schöne zuletzt unzufrieden und schlug deshalb das Angebot Göppingens über eine Vertragsverlängerung bis 2013 aus. Auf der Torhüterposition
Linkshänder Felix Lobedank, derzeit noch bei Balingen unter
Vertrag, schließt sich zur nächsten Saison Frisch Auf Göppingen an.
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HBW |
Dies ist aber noch Zukunftsmusik bei Frisch Auf Göppingen. In der Gegenwart aber steht eine Serie von 20 Spielen und am Mittwoch 357 Tagen ohne Niederlage in eigener Halle. Angesichts des beeindruckenden Heimnimbus werden die "Zebras" daher sicherlich mit Respekt, aber ganz bestimmt ohne Angst in das Duell mit Frisch Auf Göppingen gehen. Denn der THW Kiel entpuppte sich zuletzt als Experte im Beenden von Siegesserien: Sowohl Chambery Savoie (nach 356 Tagen) als auch die Füchse Berlin (nach 378 Tagen) mussten kurz nach der WM-Pause wieder bei Null beginnen. Außerdem hat Göppingen seit der Saison 2004/05, in der man sich für drei und damit die Hälfte der Kieler Punktverluste in der gesamten Spielzeit verantwortlich zeigte, kein Erfolgserlebnis mehr gegen den Rekordmeister feiern können. Zwölf großteils deutliche Niederlagen setzte es für Frisch Auf, nur beim Kieler 28:24-Heimerfolg im Dezember 2007 betrug die Differenz am Spielende weniger als sieben Tore. Und auch im Hinspiel dieser Saison erlebten die Göppinger ihr schwarz-weißes Wunder in der Sparkassen-Arena-Kiel und wurden mit 24:39 deklassiert - die 35. Niederlage des Altmeisters im 46. Pflichtspiel gegen den THW (siehe auch Gegnerdaten Göppingen).
Die Schiedsrichter in der EWS-Arena sind am Mittwoch Lars Geipel und Marcus Helbig.
(Sascha Krokowski)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
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Aus den Kieler Nachrichten vom 16.03.2011:
Die Heimbilanz des Tabellenfünften ist mit 22:2 Punkten beeindruckend. Erstaunlich, dass mit Lemgo und Balingen zwei Mittelgewichte der Liga einen Zähler entführen konnten. Die Top-Teams aus Hamburg (30:32), Berlin (25:27), Flensburg (21:25) und Mannheim (31:35) reisten alle mit leeren Händen ab. Seit einem Jahr ist das Team von Velimir Petkovic in der "Hölle Süd" ungeschlagen. Am 24. März 2010 wurde das Schloss zuletzt geknackt: Vom THW, der seinerzeit in Gala-Uniform über die chancenlosen Schwaben (32:22) hinweggefegt war. "Wir haben Hamburg geschlagen, also sind wir auch gegen Kiel nicht chancenlos", sagt FA-Manager Gerd Hofele, der seit knapp 15 Jahren die Geschicke des elffachen Meisters lenkt.
Mit großem Respekt und lediglich einer Trainingseinheit nach der Länderspiel-Pause im Gepäck flogen die Kieler gestern Nachmittag in den Süden. "Wenn wir dort gewinnen wollen, muss alles klappen", sagt THW-Trainer Alfred Gislason. "Göppingen hat eine komplette Mannschaft. Vor allem die 6:0-Deckung, die ordentlich zupacken kann, steht sehr gut." Das Team um Spielmacher Michael Haaß, dem Gislason eine "sehr gute Entwicklung" bescheinigte, stellt zudem einen starken Rückraum. Zentrale Figur ist Lars Kaufmann, der nach Flensburg wechseln wird. Die Göppinger hätten ihn gerne behalten, doch den 4,5-Millionen-Euro-Etat wollte Hofele nicht sprengen. "Die Versuchung ist groß, den nächsten Schritt mit einem Kraftakt zu machen", sagt der 47-Jährige und meint den Sprung in die Champions League. "Aber wir werden uns treu bleiben, Schritt für Schritt wachsen und einen Platz in den Top-Sechs anpeilen." Ein Konzept, das aufzugehen scheint. Im EHF-Pokal steht der Traditionsverein im Viertelfinale, im DHB-Pokal erreichten die Göppinger erstmals seit sechs Jahren wieder die Endrunde, das Final Four. Gegner im Halbfinale ist am 7. Mai der THW.
Für Aron Palmarsson kommt der Liga-Hit zur rechten Zeit. Auch gestern, zwei Tage danach, knabberte er noch an der 28:39-Pleite gegen die deutsche Nationalmannschaft. "Das war eine Katastrophe", sagte der Isländer, der vergeblich nach Erklärungen suchte. "Die Stimmung war nach dem Hinspiel sehr gut, wir wollten unbedingt gewinnen", sagt der Mittelmann des THW. "Aber wir waren einfach nicht bereit, und die Deutschen haben zu 110 Prozent Gas gegeben." Auch nach dem Abpfiff fand der 20-Jährige keine Ruhe vor den Siegern, weil er mit seinem Vereinskollegen Christian Sprenger aus dem westfälischen Halle ins knapp 400 Kilometer entfernte Kiel reiste. "Das war eine schwierige Situation für mich", sagte Palmarsson, der nach dem Abpfiff noch völlig frustriert in die Kabine geflohen war. "Aber wir haben sie gut gelöst. Ich habe Sprengi gebeten, mit mir nicht über Handball zu sprechen und er hat sich daran gehalten."
Ein Fragezeichen steht hinter Filip Jicha, der am Sonntag ein Länderspiel in Norwegen (22:24) nach acht Minuten mit einer Zerrung im rechten Oberschenkel abbrechen musste. "Ich bin optimistisch", sagt der Tscheche. "Vielleicht bin ich im Angriff gehandicapt, aber dafür werde ich in der Abwehr umso härter arbeiten." Das wird nötig sein, ist der 28-Jährige doch die Spitze der 3:2:1-Deckung, an der sich die Göppinger zuletzt immer wieder die Zähne ausgebissen hatten.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 16.03.2011)
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