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14./16.03.2011 - Letzte Aktualisierung: 16.03.2011 Bundesliga

THW will am Mittwoch Göppingens Heimserie beenden

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Gegner des THW: Frisch Auf Göppingen.
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Nach der letzten Länderspiel-bedingten Pause in dieser Saison starten die "Zebras" nun in einen langen Endspurt. Allein bis zum 12. April stehen acht Pflichtspiele für den THW Kiel auf dem Plan. Den Anfang macht am Mittwochabend das Bundesliga-Duell beim Tabellenfünften Frisch Auf Göppingen. Der Anwurf in der EWS-Arena, in der die Gastgeber seit fast einem Jahr nicht mehr verloren haben, erfolgt um 20.15 Uhr, Sport1 überträgt das Spitzenspiel live.
Linksaußen Dragos Oprea ist mit 83/2 Treffern bislang drittbester Saisontorschütze Göppingens.
Linksaußen Dragos Oprea ist mit 83/2 Treffern bislang drittbester Saisontorschütze Göppingens.
Am 24. März 2010 kassierte Frisch Auf Göppingen die bislang letzte Heimniederlage in der "Hölle Süd", die nach einem Umbau 2008/2009 Platz für 5.600 Zuschauer bietet. Gegner war an diesem Mittwochabend der THW Kiel, bei dem insbesondere ein starker Thierry Omeyer und ein in der zweiten Halbzeit wie entfesselt aufspielender Kim Andersson die Hauptgaranten für den deutlichen 32:22-Erfolg waren. Seitdem aber sind die Baden-Württemberger in der EWS-Arena seit nunmehr 20 Pflichtspielen ungeschlagen. Lediglich der TBV Lemgo im September und vor zwei Wochen überraschend Lokalrivale HBW Balingen-Weilstetten konnten immerhin jeweils einen Punkt mit auf die Heimfahrt nehmen. Doch sowohl die Rhein-Neckar Löwen (31:35) als auch die SG Flensburg-Handewitt (21:25) und die Füchse Berlin (25:27) fanden in den Grün-Weißen ihren Meister. Und auch der HSV Hamburg musste zu Saisonbeginn beim 28:30 in seine bislang einzige Bundesliga-Niederlage in dieser Saison einwilligen. Da sich Frisch Auf auch auswärts bis auf eine Pleite in Wetzlar (22:23) und ein Unentschieden in Balingen keine Ausrutscher erlaubte, belegt die Mannschaft von Trainer Velimir Petkovic mit derzeit 35:13 Punkten noch vor Flensburg den fünften Platz in der TOYOTA Handball-Bundesliga und kann sich daher berechtigte Hoffnungen auf eine erneute Europapokal-Qualifikation machen (siehe auch Tabelle der TOYOTA HBL und Kurve Göppingen).

Zweitbester Torschütze bei Göppingen ist bislang Linkshänder Michael Thiede mit 84 Treffern.
Zweitbester Torschütze bei Göppingen ist bislang Linkshänder Michael Thiede mit 84 Treffern.
Vier Siege im EHF-Pokal und der damit verbundene Viertelfinal-Einzug sowie die Qualifikation für das "Lufthansa Final Four" um den DHB-Pokal - zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte - runden eine bislang sehr erfolgreiche Spielzeit Göppingens ab. Während es die Mannschaft um die beiden deutschen Nationalspieler Michael Haaß und Lars Kaufmann, die wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinrundenspiel ausführlich vorgestellt haben, im Europapokal nun mit dem slowenischen Tabellenführer RK Gorenje Velenje zu tun bekommt, trifft Frisch Auf im "Final Four" in Hamburg bekanntlich auf den THW Kiel (siehe Extra-Bericht) und will dabei erstmals ins Endspiel einziehen. "Für uns stellt der THW Kiel natürlich ein Hammer-Los dar. Unser Wunsch war es eigentlich, erst im Finale auf den THW Kiel zu treffen", war Geschäftsführer Gerd Hofele vom Händchen der Losfee Kim Kulig allerdings nicht allzu begeistert.

Während die "Zebras" vor der Länderspielpause überlegen von Sieg zu Sieg eilten, kam diese für Frisch Auf gerade zum richtigen Zeitpunkt. Denn obwohl die Spiele überwiegend gewonnen wurden, stockte der Motor der Göppinger ein wenig. Beim Unentschieden gegen Balingen haderte Trainer Velimir Petkovic besonders mit der Angriffsleistung sowie
Rückraumshooter Pavel Horak, bester Saisontorschütze mit  90 Treffern, ist derzeit verletzt.
Rückraumshooter Pavel Horak, bester Saisontorschütze mit 90 Treffern, ist derzeit verletzt.
seinen Torhütern, sprach aber auch die schwierige Personallage an. Bis auf den tschechischen Rückraumshooter Pavel Horak, der sich im Februar einen Kahnbeinbruch am linken Unterarm zuzog, kann Petkovic aber am Mittwoch voraussichtlich wieder auf seinen ganzen Kader zurückgreifen. Auch auf den Wintereinkauf Miladin Kozlina: Der 28-jährige Slowene stieß aus Celje zum Bundesligisten und ist besonders aus dem starken Deckungsverband Göppingens um Anusic und Haaß schon nicht mehr wegzudenken.

Derweil laufen auch schon die Planungen für die kommende Saison auf Hochtouren. Top-Shooter Lars Kaufmann, der in der Hinrunde fast drei Monate lang wegen einer bei einem Fahrradsturz zugezogenen Schulterverletzung pausieren musste, wird Frisch Auf verlassen und sich der SG Flensburg-Handewitt anschließen. Rechtsaußen-Talent Kai Häfner zieht es hingegen zum Lokalrivalen HBW Balingen-Weilstetten. Der 21-Jährige war mit seinen Spielanteilen hinter Nationalspieler Christian Schöne zuletzt unzufrieden und schlug deshalb das Angebot Göppingens über eine Vertragsverlängerung bis 2013 aus. Auf der Torhüterposition
Linkshänder Felix Lobedank, derzeit noch bei Balingen unter Vertrag, schließt sich zur nächsten Saison Frisch Auf Göppingen an.
Linkshänder Felix Lobedank, derzeit noch bei Balingen unter Vertrag, schließt sich zur nächsten Saison Frisch Auf Göppingen an.
vertrauen die Grün-Weißen neben dem bosnischen Oldie Enid Tahirovic, der seinen Vertrag um ein weiteres Jahr bis 2012 verlängerte, ab der kommenden Spielzeit auf den 28-jährigen Bastian Rutschmann, der bislang noch für den Süd-Zweitligisten TV Bittenfeld aufläuft. Gerd Hofele ist von dem Neuzugang überzeugt: "Wir sind schon vor einiger Zeit auf Bastian Rutschmann aufmerksam geworden. Er ist ein Spieler aus der Region, hat in Bittenfeld mit sehr guten Leistungen für Furore gesorgt und besitzt eine große Entwicklungsperspektive." Für den in den vergangenen Jahren im Vergleich zur linken Seite um Kaufmann und Haaß deutlisch schwächer besetzten rechten Rückraum konnte zudem Felix Lobedank aus Balingen zur nächsten Saison verpflichtet werden. "Er passt ideal in unsere Mannschaft und unsere Philosophie. Nach dem bevorstehenden Abgang von Lars Kaufmann verstärken wir uns nun auf Halbrechts mit einem Linkshänder mit Abwehrqualität und sorgen so wieder für eine größere Ausgewogenheit im Spielerkader. Wir sind von seinen Qualitäten überzeugt und freuen uns auf die gemeinsame Zukunft", so Hofele bei der Vorstellung des Spielers Anfang Januar.

Dies ist aber noch Zukunftsmusik bei Frisch Auf Göppingen. In der Gegenwart aber steht eine Serie von 20 Spielen und am Mittwoch 357 Tagen ohne Niederlage in eigener Halle. Angesichts des beeindruckenden Heimnimbus werden die "Zebras" daher sicherlich mit Respekt, aber ganz bestimmt ohne Angst in das Duell mit Frisch Auf Göppingen gehen. Denn der THW Kiel entpuppte sich zuletzt als Experte im Beenden von Siegesserien: Sowohl Chambery Savoie (nach 356 Tagen) als auch die Füchse Berlin (nach 378 Tagen) mussten kurz nach der WM-Pause wieder bei Null beginnen. Außerdem hat Göppingen seit der Saison 2004/05, in der man sich für drei und damit die Hälfte der Kieler Punktverluste in der gesamten Spielzeit verantwortlich zeigte, kein Erfolgserlebnis mehr gegen den Rekordmeister feiern können. Zwölf großteils deutliche Niederlagen setzte es für Frisch Auf, nur beim Kieler 28:24-Heimerfolg im Dezember 2007 betrug die Differenz am Spielende weniger als sieben Tore. Und auch im Hinspiel dieser Saison erlebten die Göppinger ihr schwarz-weißes Wunder in der Sparkassen-Arena-Kiel und wurden mit 24:39 deklassiert - die 35. Niederlage des Altmeisters im 46. Pflichtspiel gegen den THW (siehe auch Gegnerdaten Göppingen).

Die Schiedsrichter in der EWS-Arena sind am Mittwoch Lars Geipel und Marcus Helbig.

(Sascha Krokowski)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Lesen Sie bitte auch

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 16.03.2011:

"Hölle Süd" ist heiß auf den THW

Göppingen-Arena seit Wochen ausverkauft - Bangen um Jicha
Kiel. Ein Meilenstein auf dem Weg zur 17. Meisterschaft steht für den THW Kiel heute Abend in der Nördlichen Ringstraße 87, 73033 Göppingen. In der mit 5600 Zuschauern seit Wochen ausverkauften EWS-Arena werden die "Zebras" in einem Spitzenspiel der Handball-Bundesliga von FA Göppingen (20.15 Uhr, Sport1) erwartet.

Die Heimbilanz des Tabellenfünften ist mit 22:2 Punkten beeindruckend. Erstaunlich, dass mit Lemgo und Balingen zwei Mittelgewichte der Liga einen Zähler entführen konnten. Die Top-Teams aus Hamburg (30:32), Berlin (25:27), Flensburg (21:25) und Mannheim (31:35) reisten alle mit leeren Händen ab. Seit einem Jahr ist das Team von Velimir Petkovic in der "Hölle Süd" ungeschlagen. Am 24. März 2010 wurde das Schloss zuletzt geknackt: Vom THW, der seinerzeit in Gala-Uniform über die chancenlosen Schwaben (32:22) hinweggefegt war. "Wir haben Hamburg geschlagen, also sind wir auch gegen Kiel nicht chancenlos", sagt FA-Manager Gerd Hofele, der seit knapp 15 Jahren die Geschicke des elffachen Meisters lenkt.

Mit großem Respekt und lediglich einer Trainingseinheit nach der Länderspiel-Pause im Gepäck flogen die Kieler gestern Nachmittag in den Süden. "Wenn wir dort gewinnen wollen, muss alles klappen", sagt THW-Trainer Alfred Gislason. "Göppingen hat eine komplette Mannschaft. Vor allem die 6:0-Deckung, die ordentlich zupacken kann, steht sehr gut." Das Team um Spielmacher Michael Haaß, dem Gislason eine "sehr gute Entwicklung" bescheinigte, stellt zudem einen starken Rückraum. Zentrale Figur ist Lars Kaufmann, der nach Flensburg wechseln wird. Die Göppinger hätten ihn gerne behalten, doch den 4,5-Millionen-Euro-Etat wollte Hofele nicht sprengen. "Die Versuchung ist groß, den nächsten Schritt mit einem Kraftakt zu machen", sagt der 47-Jährige und meint den Sprung in die Champions League. "Aber wir werden uns treu bleiben, Schritt für Schritt wachsen und einen Platz in den Top-Sechs anpeilen." Ein Konzept, das aufzugehen scheint. Im EHF-Pokal steht der Traditionsverein im Viertelfinale, im DHB-Pokal erreichten die Göppinger erstmals seit sechs Jahren wieder die Endrunde, das Final Four. Gegner im Halbfinale ist am 7. Mai der THW.

Für Aron Palmarsson kommt der Liga-Hit zur rechten Zeit. Auch gestern, zwei Tage danach, knabberte er noch an der 28:39-Pleite gegen die deutsche Nationalmannschaft. "Das war eine Katastrophe", sagte der Isländer, der vergeblich nach Erklärungen suchte. "Die Stimmung war nach dem Hinspiel sehr gut, wir wollten unbedingt gewinnen", sagt der Mittelmann des THW. "Aber wir waren einfach nicht bereit, und die Deutschen haben zu 110 Prozent Gas gegeben." Auch nach dem Abpfiff fand der 20-Jährige keine Ruhe vor den Siegern, weil er mit seinem Vereinskollegen Christian Sprenger aus dem westfälischen Halle ins knapp 400 Kilometer entfernte Kiel reiste. "Das war eine schwierige Situation für mich", sagte Palmarsson, der nach dem Abpfiff noch völlig frustriert in die Kabine geflohen war. "Aber wir haben sie gut gelöst. Ich habe Sprengi gebeten, mit mir nicht über Handball zu sprechen und er hat sich daran gehalten."

Ein Fragezeichen steht hinter Filip Jicha, der am Sonntag ein Länderspiel in Norwegen (22:24) nach acht Minuten mit einer Zerrung im rechten Oberschenkel abbrechen musste. "Ich bin optimistisch", sagt der Tscheche. "Vielleicht bin ich im Angriff gehandicapt, aber dafür werde ich in der Abwehr umso härter arbeiten." Das wird nötig sein, ist der 28-Jährige doch die Spitze der 3:2:1-Deckung, an der sich die Göppinger zuletzt immer wieder die Zähne ausgebissen hatten.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 16.03.2011)

 


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