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04./06.04.2011 - Letzte Aktualisierung: 06.04.2011 Bundesliga

THW empfängt am Mittwoch die Rhein-Neckar Löwen zum Spitzenspiel

Sport1 überträgt live

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Das Team der Rhein-Neckar Löwen: Gegner des THW in der  TOYOTA Handball-Bundesliga.
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Nach dem souveränen Einzug ins Viertelfinale der Champions League am Samstag stehen für den THW Kiel bis zum 20. April vier Partien in der TOYOTA Handball-Bundesliga auf dem Plan. Den Auftakt macht am Mittwoch das Spitzenspiel gegen den Tabellendritten Rhein-Neckar Löwen. Der Anwurf in der Sparkassen-Arena-Kiel erfolgt um 19.30 Uhr, Sport1 überträgt live.
Trotz sportlicher Erfolge liegen unruhige Wochen hinter den Rhein-Neckar Löwen. "Nielsen holt Bielecki, Stefansson, Gunnarsson, Lijewski und Sigurdsson zu AG Kopenhagen", hatten dänische Tageszeitungen getitelt. Es schien, als habe
Nach einem Kreuzbandriss feierte Michael Müller am vergangenen Sonntag sein Comeback.
Nach einem Kreuzbandriss feierte Michael Müller am vergangenen Sonntag sein Comeback.
Löwen-Mäzen Jesper Nielsen ein neues Lieblingsspielzeug gefunden - den Club, der eigentlich als Ausbildungsverein für die Löwen gedacht war. Doch wenig später ruderte Nielsen zurück: "Ich bin falsch zitiert worden, ich habe nur gesagt, dass ich Spieler dieser Kategorie nach Kopenhagen holen möchte." Mit Kopenhagen - so scheint es - kann Nielsen sein Geld schneller in Titel ummünzen, weshalb nun eine Konzentration der Kräfte in Dänemark und sogar ein Ausstieg Nielsens bei den Löwen nicht mehr unmöglich scheinen. Die Warnsignale wurden in Mannheim gehört. "Jesper Nielsen ist unser Aufsichtsratsvorsitzender, der Hauptgesellschafter und Hauptgeldgeber mit Pandora. Er hat langfristige Pläne und Ziele bei den Löwen ausgegeben und entsprechend auch langfristige Verträge teilweise bis 2015 mit dem Verein vereinbart", versuchte Thorsten Storm die Wogen zu glätten. "Jesper ist uns gegenüber immer zu seinem Wort gestanden, und das wird sich auch in der Zukunft sicher nicht ändern." Nielsen bestätigte mittlerweile gegenüber der Rhein-Neckar-Zeitung: "Ich persönlich bleibe auf jeden Fall bis 2015."

Karol Bielecki ist mit bislang 97 Treffern drittbester  Bundesliga-Torschütze der Löwen.
Karol Bielecki ist mit bislang 97 Treffern drittbester Bundesliga-Torschütze der Löwen.
Dabei kam die runderneuerte Mannschaft, die wir Ihnen bereits im Vorbericht des Champions-League-Duells der Bundesligisten ausführlich vorstellten, einmal mehr nicht so richtig aus den Startlöchern: Das Trainergespann Lindgren/Andersson wurde auf Drängen Nielsens bereits nach wenigen Wochen und einer Niederlage in Magdeburg durch Gudmundur Gudmundsson ersetzt, doch nach weiteren Pleiten in Flensburg, Hamburg und Göppingen sowie Punkteteilungen in Berlin und gegen Lemgo waren die Meisterschaftsträume der Baden-Württemberger bereits zur WM-Pause ausgeträumt. Als es im Februar dann auch noch im Heimspiel gegen die HSG Wetzlar nur zu einem glücklichen 26:26-Unentschieden reichte, gerieten die Löwen im Kampf um den dritten Champions-League-Startplatz weiter ins Hintertreffen, doch sie nutzten zuletzt die Schwächephase der Füchse Berlin aus und belegen seit dem 33:32-Heimsieg über die Hauptstädter am 22. März hinter Hamburg und dem THW den dritten Tabellenplatz (siehe auch Gegnerkurve Rhein-Neckar Löwen und Tabelle der TOYOTA HBL). Am Sonntag siegten die Rhein-Neckar Löwen souverän mit 37:28 bei MT Melsungen und hatten gleich doppelten Grund zur Freude: Nationalspieler Michael Müller feierte nach einem früh in der Saison zugezogenen Kreuzbandriss sein Comeback und steuerte zum ungefährdeten Erfolg in Hessen gleich drei Treffer zu. Der Linkshänder war nach Spielende daher glücklich: "Das war eine sehr gute Teamleistung,
Kreisläufer Bjarte Myrhol erzielte in der Liga bislang 116 Treffer.
Kreisläufer Bjarte Myrhol erzielte in der Liga bislang 116 Treffer.
die Mannschaft hat es mir leicht gemacht, wieder reinzukommen. Schön, dass die lange Leidenszeit endlich vorbei ist." Dabei hatte Gudmundsson vor dem Spiel in Melsungen kein gutes Gefühl, da mit Bjarte Myrhol (Muskelverletzung im rechten Oberschenkel) und Börge Lund (Rückenbeschwerden) der etatmäßige Mittelblock ausfiel. Beide Norweger werden aber zum Spitzenspiel gegen den THW Kiel zurück erwartet.

Wenn es auch in der Bundesliga erneut nicht zu einem Titel reichen wird, so läuft es bei den Löwen in den beiden Pokalwettbewerben bislang wie am Schnürchen. In der "Todesgruppe A" der Champions League holten sich die Löwen hinter dem THW Kiel den zweiten Rang. Vor allem der 31:30-Sieg beim FC Barcelona ließ Handball-Europa hellhörig werden. Nach einem 31:28-Auswärtssieg in Zagreb reichte in der SAP-Arena zuletzt ein Unentschieden, um bei der dritten Teilnahme an der Königsklasse zum dritten Mal das Viertelfinale zu erreichen. Hier ist der französische Abonnementmeister Montpellier AHB um Nikola Karabatic die letzte Hürde vor dem "EHF Final4" in Köln. Und auch im DHB-Pokal streben die Mannheimer weiterhin nach Rendite: Durch Siege beim TSV Heiningen, TV Bittenfeld, bei der HSG Gensungen/Felsberg und gegen die MT Melsungen zogen die Löwen zum sechsten Mal in Folge das Ticket zum "Lufthanse Final Four" in Hamburg, wo sie im Mai im Halbfinale auf die SG Flensburg-Handewitt treffen und erstmals den Pokal nach Mannheim holen wollen.

179/59 Tore erzielte Nationalspieler Uwe Gensheimer bereits in dieser Saison.
179/59 Tore erzielte Nationalspieler Uwe Gensheimer bereits in dieser Saison.
Unterdessen laufen in Mannheim die Planungen für die Zukunft bereits auf Hochtouren. Als Beschleuniger dienen weiterhin die Millionen von Nielsen. Diese ermöglichen dem ehemaligen Dorfclub inzwischen, um jeden Spieler der Welt mitzubuhlen. Als Nachfolger des Welthandballers Slawomir Szmal, der Mannheim am Ende der Saison in Richtung Kielce verlassen wird, verpflichteten die Löwen Goran Stojanovic vom VfL Gummersbach und zahlten dafür nach Medienberichten rund 250.000 Euro Ablöse. Für Henning Fritz, der seinen Vertrag unlängst um ein Jahr bis zum 30. Juni 2012 verlängerte, wird der junge dänische Weltklasse-Keeper Niklas Landin nach Mannheim kommen. Spätestens 2012 wird Alexander Petersson von den Füchsen Berlin für die Gelb-Blauen auflaufen, er soll die Lücke füllen, die Olafur Stefansson mit dem von Nielsen gewollten Wechsel zur AG Kopenhagen reißen wird.

An Punkten könnten die Rhein-Neckar Löwen mit einem Sieg am Mittwoch mit dem THW Kiel gleichziehen. Allerdings konnten die Baden-Württemberger bislang noch nie Zählbares aus der Sparkassen-Arena-Kiel auf die Heimreise mitnehmen: Neunmal waren die Löwen an der Förde zu Gast, neunmal siegten die "Zebras" - zuletzt am 21. November 2010, als der THW auch ohne etatmäßigen Linkshänder im Rückraum das Gruppenspiel in der Champions League mit 30:27 gewann. Den letzten Vergleich der beiden Teams entschieden aber die Mannheimer in der SAP-Arena für sich: Im Rahmen des 14. Bundesliga-Spieltags unterlagen die Ersatz geschwächten Kieler mit 26:29 (siehe auch Gegnerdaten Rhein-Neckar Löwen).

Die Schiedsrichter des Spitzenspiels am Mittwoch sind Ralf Damian und Frank Wenz.

(Christian Robohm / Sascha Krokowski)

Lesen Sie bitte auch

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 06.04.2011:

Nur die Musikleidenschaft leidet

Ex-"Zebra" Börge Lund kehrt heute in die Sparkassen-Arena zurück - "In Kiel wird Handball gelebt"
Rauenberg. Viel ist es nicht, was Börge Lund in seiner neuen Wahlheimat vermisst. Die Kieler Freunde zum Beispiel. Ruhe im Verein ist eine andere Sache, denn bei den Rhein-Neckar Löwen geht es derzeit wieder einmal turbulent zu. Aber insgesamt hat sich das 31-jährige Ex-"Zebra" bei den Löwen "vom ersten Tag an richtig wohlgefühlt".

Ausgerechnet jetzt, vor dem heutigen Auftritt in der Handball-Bundesliga beim THW Kiel (19.30 Uhr, Sparkassen-Arena), ist ein Einsatz des norwegischen Regisseurs jedoch aufgrund von Rückenproblemen gefährdet.

Lund hat die Kieler Förde gegen die 8000-Einwohner-Gemeinde Rauenberg eingetauscht, rund 35 Kilometer vom Löwen-Spielort Mannheim entfernt. Folgt man den verwinkelten Gassen entlang unzähliger Fachwerkhäuschen, findet man im Neubaugebiet im Schatten des historischen Wasserturms die Straße "An der Brennerei" und das Reihenhaus von Börge, Ehefrau Tone und dem vierjährigen Lukas. In der Kurpfalz ist längst Sommer. Bei Temperaturen um die 20 Grad baut Tone die Sonnenliegen zusammen, Börge steht mit Nachbar, Landsmann und Löwen-Kreisläufer Bjarte Myrhol am Grill. Mit Norwegen wurden sie im Januar WM-Neunte, bilden auch bei den Löwen eine beeindruckende "Brennerei-Connection": Lund, der intelligente Ballverteiler, der endlich wieder mehr Spielanteile im Angriff bekommt als in Kiel, und Myrhol, einer der besten Kreisläufer der Liga. Doch in der Bundesliga könnte es besser laufen. "Uns fehlt die Kontinuität. Aber wie auch? In den letzten Jahren haben so viele Spieler gewechselt - und Trainer."

Der Traum von der Meisterschaft ist ausgeträumt. Weil die Löwen gegen die Guten gut spielen, aber gegen vermeintlich schwächere Teams immer wieder patzen. Trotzdem glaubt Lund an einen Titel: "Im Pokal und Champions-League-Final-Four ist alles möglich." Börge Lund ist sich sicher: "Es fehlt noch die Gewinner-Kultur. Wir hatten fast alle schon irgendwo Erfolg. Aber nicht zusammen." In die Transferpolitik und die Unruhe, die besonders der Aufsichtsratsvorsitzende und Hauptsponsor Jesper Nielsen immer wieder auslöst, will sich Lund nicht einmischen, sieht den Verein aber auf dem richtigen Weg. "Es gibt keinen anderen, wenn man Titel gewinnen will." Die Unterschiede zum THW sind minimal. Beide Klubs seien organisatorisch und finanziell bestens geführt. Doch während beim THW jedes Spiel ausverkauft ist, wollen in der Mannheimer SAP-Arena trotz großen Werbeaufwands "nur" 8000 ein Champions-League-Achtelfinale gegen Zagreb sehen. "In Kiel wird Handball gelebt. Hier wächst die Kultur erst", so Lund.

Zum Training in Kronau fährt Lund stets ohne Tasche - anders als beim THW. Die Trainingshalle steht nur für die Löwen bereit, jeder Spieler hat einen eigenen Schrank. Vor jedem Training sind alle Sachen frisch gewaschen. Kein Erfolgsrezept, aber angenehm. Lund lacht: "Trotzdem hatte ich in Kiel eine tolle Zeit, habe Freunde innerhalb und außerhalb der Mannschaft gefunden." Jetzt ist Rauenberg die neue Heimat, auch wenn Tone etwas länger zum Akklimatisieren brauchte. Doch mittlerweile fühlen sich die Drei wohl, Lukas hat im Kindergarten viele Freunde. Einzig die Musikleidenschaft leidet etwas. Anstatt nach Hamburg geht's jetzt zu Konzerten nach Frankfurt, wo Börge und Tone zuletzt Linkin Park sahen. Als nächstes steht in der SAP-Arena Roger Waters ("The Wall") auf dem Programm.

Stattdessen genießt die kleine Familie oft die Umgebung, fährt zum Bummeln und Shoppen nach Heidelberg, traut sich schnell an einen echten Saumagen und freut sich über Lukas, der in Speyer um den Dom tobt. Kein Meer, aber schön und warm. 2013 läuft Lunds Vertrag bei den Löwen aus. Über die Zeit danach macht er sich noch keine Gedanken. Zwar haben er und Tone in seiner Heimatstadt Bodö ein Haus gekauft. Dort will der tätowierte Mittelmann nach seiner Karriere seine Erfahrung an seinen Heimatverein Bodö HK weitergeben. Aber wann das sein wird, ist noch offen. So lange wie möglich will Lund bei einem deutschen Spitzenverein spielen und die Ausflüge in die Nationalmannschaft genausogenießen wie die Sonne in Rauenberg. Es gibt nicht viel, was er hier vermisst.

(von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 06.04.2011)

 

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