04./06.04.2011 - Letzte Aktualisierung: 06.04.2011 | Bundesliga |
Update #1 | KN-Vorbericht ergänzt ... |
Das Team der Rhein-Neckar Löwen: Gegner des THW in der
TOYOTA Handball-Bundesliga.
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Nach einem Kreuzbandriss feierte Michael Müller am vergangenen Sonntag
sein Comeback.
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Karol Bielecki ist mit bislang 97 Treffern drittbester
Bundesliga-Torschütze der Löwen.
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Kreisläufer Bjarte Myrhol erzielte in der Liga bislang 116 Treffer.
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Wenn es auch in der Bundesliga erneut nicht zu einem Titel reichen wird, so läuft es bei den Löwen in den beiden Pokalwettbewerben bislang wie am Schnürchen. In der "Todesgruppe A" der Champions League holten sich die Löwen hinter dem THW Kiel den zweiten Rang. Vor allem der 31:30-Sieg beim FC Barcelona ließ Handball-Europa hellhörig werden. Nach einem 31:28-Auswärtssieg in Zagreb reichte in der SAP-Arena zuletzt ein Unentschieden, um bei der dritten Teilnahme an der Königsklasse zum dritten Mal das Viertelfinale zu erreichen. Hier ist der französische Abonnementmeister Montpellier AHB um Nikola Karabatic die letzte Hürde vor dem "EHF Final4" in Köln. Und auch im DHB-Pokal streben die Mannheimer weiterhin nach Rendite: Durch Siege beim TSV Heiningen, TV Bittenfeld, bei der HSG Gensungen/Felsberg und gegen die MT Melsungen zogen die Löwen zum sechsten Mal in Folge das Ticket zum "Lufthanse Final Four" in Hamburg, wo sie im Mai im Halbfinale auf die SG Flensburg-Handewitt treffen und erstmals den Pokal nach Mannheim holen wollen.
179/59 Tore erzielte Nationalspieler Uwe Gensheimer bereits in dieser Saison.
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An Punkten könnten die Rhein-Neckar Löwen mit einem Sieg am Mittwoch mit dem THW Kiel gleichziehen. Allerdings konnten die Baden-Württemberger bislang noch nie Zählbares aus der Sparkassen-Arena-Kiel auf die Heimreise mitnehmen: Neunmal waren die Löwen an der Förde zu Gast, neunmal siegten die "Zebras" - zuletzt am 21. November 2010, als der THW auch ohne etatmäßigen Linkshänder im Rückraum das Gruppenspiel in der Champions League mit 30:27 gewann. Den letzten Vergleich der beiden Teams entschieden aber die Mannheimer in der SAP-Arena für sich: Im Rahmen des 14. Bundesliga-Spieltags unterlagen die Ersatz geschwächten Kieler mit 26:29 (siehe auch Gegnerdaten Rhein-Neckar Löwen).
Die Schiedsrichter des Spitzenspiels am Mittwoch sind Ralf Damian und Frank Wenz.
(Christian Robohm / Sascha Krokowski)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Aus den Kieler Nachrichten vom 06.04.2011:
Ausgerechnet jetzt, vor dem heutigen Auftritt in der Handball-Bundesliga beim THW Kiel (19.30 Uhr, Sparkassen-Arena), ist ein Einsatz des norwegischen Regisseurs jedoch aufgrund von Rückenproblemen gefährdet.
Lund hat die Kieler Förde gegen die 8000-Einwohner-Gemeinde Rauenberg eingetauscht, rund 35 Kilometer vom Löwen-Spielort Mannheim entfernt. Folgt man den verwinkelten Gassen entlang unzähliger Fachwerkhäuschen, findet man im Neubaugebiet im Schatten des historischen Wasserturms die Straße "An der Brennerei" und das Reihenhaus von Börge, Ehefrau Tone und dem vierjährigen Lukas. In der Kurpfalz ist längst Sommer. Bei Temperaturen um die 20 Grad baut Tone die Sonnenliegen zusammen, Börge steht mit Nachbar, Landsmann und Löwen-Kreisläufer Bjarte Myrhol am Grill. Mit Norwegen wurden sie im Januar WM-Neunte, bilden auch bei den Löwen eine beeindruckende "Brennerei-Connection": Lund, der intelligente Ballverteiler, der endlich wieder mehr Spielanteile im Angriff bekommt als in Kiel, und Myrhol, einer der besten Kreisläufer der Liga. Doch in der Bundesliga könnte es besser laufen. "Uns fehlt die Kontinuität. Aber wie auch? In den letzten Jahren haben so viele Spieler gewechselt - und Trainer."
Der Traum von der Meisterschaft ist ausgeträumt. Weil die Löwen gegen die Guten gut spielen, aber gegen vermeintlich schwächere Teams immer wieder patzen. Trotzdem glaubt Lund an einen Titel: "Im Pokal und Champions-League-Final-Four ist alles möglich." Börge Lund ist sich sicher: "Es fehlt noch die Gewinner-Kultur. Wir hatten fast alle schon irgendwo Erfolg. Aber nicht zusammen." In die Transferpolitik und die Unruhe, die besonders der Aufsichtsratsvorsitzende und Hauptsponsor Jesper Nielsen immer wieder auslöst, will sich Lund nicht einmischen, sieht den Verein aber auf dem richtigen Weg. "Es gibt keinen anderen, wenn man Titel gewinnen will." Die Unterschiede zum THW sind minimal. Beide Klubs seien organisatorisch und finanziell bestens geführt. Doch während beim THW jedes Spiel ausverkauft ist, wollen in der Mannheimer SAP-Arena trotz großen Werbeaufwands "nur" 8000 ein Champions-League-Achtelfinale gegen Zagreb sehen. "In Kiel wird Handball gelebt. Hier wächst die Kultur erst", so Lund.
Zum Training in Kronau fährt Lund stets ohne Tasche - anders als beim THW. Die Trainingshalle steht nur für die Löwen bereit, jeder Spieler hat einen eigenen Schrank. Vor jedem Training sind alle Sachen frisch gewaschen. Kein Erfolgsrezept, aber angenehm. Lund lacht: "Trotzdem hatte ich in Kiel eine tolle Zeit, habe Freunde innerhalb und außerhalb der Mannschaft gefunden." Jetzt ist Rauenberg die neue Heimat, auch wenn Tone etwas länger zum Akklimatisieren brauchte. Doch mittlerweile fühlen sich die Drei wohl, Lukas hat im Kindergarten viele Freunde. Einzig die Musikleidenschaft leidet etwas. Anstatt nach Hamburg geht's jetzt zu Konzerten nach Frankfurt, wo Börge und Tone zuletzt Linkin Park sahen. Als nächstes steht in der SAP-Arena Roger Waters ("The Wall") auf dem Programm.
Stattdessen genießt die kleine Familie oft die Umgebung, fährt zum Bummeln und Shoppen nach Heidelberg, traut sich schnell an einen echten Saumagen und freut sich über Lukas, der in Speyer um den Dom tobt. Kein Meer, aber schön und warm. 2013 läuft Lunds Vertrag bei den Löwen aus. Über die Zeit danach macht er sich noch keine Gedanken. Zwar haben er und Tone in seiner Heimatstadt Bodö ein Haus gekauft. Dort will der tätowierte Mittelmann nach seiner Karriere seine Erfahrung an seinen Heimatverein Bodö HK weitergeben. Aber wann das sein wird, ist noch offen. So lange wie möglich will Lund bei einem deutschen Spitzenverein spielen und die Ausflüge in die Nationalmannschaft genausogenießen wie die Sonne in Rauenberg. Es gibt nicht viel, was er hier vermisst.
(von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 06.04.2011)
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