Durchatmen beim THW Kiel: Durch den 
32:24-Erfolg
am Samstagabend bei der HSG Wetzlar sind die "Zebras" auf die Siegerstraße
zurück gekehrt. Auf diesem Pfad wollen sie auch am Dienstag bleiben, wenn
die Kieler im sechsten Pflichtspiel binnen 18 Tagen auf den TBV Lemgo treffen.
Der Bundesliga-Klassiker wird um 20.15 Uhr im Gerry-Weber-Stadion im 
westfälischen Halle angepfiffen und live im Fernsehen von Sport1 übertragen.
Der TBV Lemgo genießt in dieser Saison den Ruf der "launischen Diva":
Die Leistungen der Lipperländer schwanken, und doch träumt der TBV
vor dem neuerlich bevorstehenden Umbruch auch in dieser Saison wieder
von einem Titel.
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Rechtsaußen Florian Kehrmann, der seinen Vertrag beim TBV jüngst
bis 2013 verlängerte, ist mit derzeit 78/1 Treffern drittbester 
Bundesliga-Torschütze Lemgos in dieser Saison.
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Die Konstanz des TBV Lemgo besteht in der Inkonstanz: Schwachen Spielen
wie beim frühen Pokal-Aus bei der TSV Hannover-Burgdorf, der 
Beinahe-Blamage im EHF-Cup gegen Besiktas Istanbul, der Heimniederlage 
im Derby gegen den TuS N-Lübbecke oder dem Punktverlust bei der HSG 
Ahlen-Hamm stehen auch eine ganze Menge positive Ausrufezeichen
gegenüber: So punktete der TBV in Göppingen (24:24) und bei den 
Rhein-Neckar Löwen (31:31) einfach und siegte u.a. deutlich gegen
Flensburg (34:27) und in Gummersbach (28:23). Geschäftsführer Volker
Zerbe ist mit diesem Zickzack-Kurs seines Teams nicht zufrieden:
"Einige Verletzungen, wie die von 
Sebastian Preiß, 
Christoph Theuerkauf oder Holger Glandorf, verhinderten, dass wir uns 
als homogene Mannschaft präsentieren konnten. Das gilt sowohl für den 
Angriff als auch für die Abwehr. Die Mannschaft hat oft überaus nervös 
und verunsichert gespielt, so Fehler produziert und dann eben Spiele 
verloren, die sie eigentlich hätte gewinnen müssen." Mit 31:23 Punkten
steht die Mannschaft von Volker Mudrow derzeit dennoch auf dem achten 
Tabellenplatz und hat damit nur zwei Minuszähler mehr auf dem Konto
als Flensburg und Magdeburg (siehe auch 
Gegnerkurve Lemgo
und 
Tabelle der TOYOTA HBL).
Dieser Rang könnte unter ganz gewissen Voraussetzungen für
die erneute Qualifikation für den Europapokal genügen, doch der 
TBV hat dafür noch einen zweiten Trumpf in der Hand: Der 
Titelverteidiger des EHF-Cups steht dort erneut im Halbfinale 
und trifft Ende April/Anfang Mai in einem reinen HBL-Duell auf 
den TV Großwallstadt. In der vorherigen Runde schmissen die Ostwestfalen
den spanischen Spitzenclub Ademar Leon in beeindruckender Manier
(31:27/30:25) aus dem Wettbewerb und untermauerten zuletzt auch in 
der Liga ihre klare Aufwärtstendenz: Am Mittwoch sorgte Ex-"Zebra"
Sebastian Preiß in letzter Sekunde für
den wichtigen 32:31-Siegtreffer beim TuS N-Lübbecke, und am Samstag
warf sich der TBV in der heimischen Lipperlandhalle für das Duell mit
dem THW Kiel warm: Der insolvente Tabellenletzte DHC Rheinland wurde
mit 34:18 deklassiert.
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Linkshänder Rolf Hermann war bislang 86 Mal erfolgreich.
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So schreibt der TBV Lemgo in den vergangenen Wochen sportlich positive
Schlagzeilen, nachdem im Kalenderjahr 2011 bislang hauptsächlich
Nachrichten zum Umfeld und zur Zukunftsperspektive des TBV die Runde
machten. Schon früh in der Saison kündigte Volker
Zerbe an, "den finanziellen Wahnsinn, der an der Spitze betrieben wird", 
nicht mehr mitmachen zu wollen. Der Etat wurde - auch weil das weitere 
Engagement des in den vergangenen Jahren äußerst großzügigen Hauptsponsors, 
der heristo AG, zunächst fraglich schien - in dieser Saison um 1,2 Millionen Euro
herunter geschraubt und soll auch in der kommenden Spielzeit weiter
sinken. Daran ändert auch nichts, dass der Hauptsponsor im März dann doch
bis 2014 verlängerte und zudem 
Fynn Holpert
wieder offiziell in die Vereinsarbeit eingebunden ist. Seit Februar
kümmert er sich um die kaufmännischen Belange wie Vertrieb und Marketing, 
während sich Zerbe nun mehr um die sportlichen Belange und die 
Öffentlichkeitsarbeit konzentrieren kann.
Einige der teuren Stars des
TBV Lemgo werden den Verein nach dieser Saison verlassen: Rückraumspieler
Ferenc Ilyes kehrt in seine ungarische Heimat zu MKB Veszprem zurück,
Nationalspieler Holger Glandorf schließt sich der SG Flensburg-Handewitt
an und Torhüter Martin Galia beerbt Mattias Andersson
beim TV Großwallstadt. Auch für den Georgier Sergo Datukashvili ist nach
nur einer Saison kein Platz mehr. Der Kader des TBV Lemgo,
den wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinrundenspiel
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Manuel Liniger ist mit bislang 91/26 Treffern bester
Torschütze des TBV Lemgo.
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ausführlich vorstellten, soll demnach vor allem mit jungen deutschen Spielern
aufgefüllt werden. "Wir wollen die Marke TBV Deutschland forcieren. Wir wollen 
junge Spieler vermehrt nach Lemgo holen. Es geht immer über Qualität, aber wir 
wollen versuchen, wie damals, junge deutsche Spieler nach Lemgo ins Team zu 
holen", so Geschäftsführer Volker Zerbe. Eine Ausnahme stellt somit das 
estnische Riesentalent Mait Patrail
dar. Der 23-jährige Rückraumshooter der Kadetten Schaffhausen sieht
den TBV bekanntlich als Zwischenstation auf seinem Weg zum THW Kiel.
Das neue Torhütergespann in Lemgo bilden ab der kommenden Saison Nationalkeeper
Carsten Lichtlein, der seinen Vertrag jüngst bis 2014 verlängerte, und der
20-jährige Junioren-Nationaltorhüter Nils Dresrüsse, der vom Zweitligisten
GWD Minden kommt. Als ein weiterer Baustein für die Zukunft könnte sich
auch der 19-Jährige Finn Lemke erweisen: Der 2,10m-Riese soll allerdings
erst einmal in der 2. Mannschaft des TBV zum Einsatz kommen.
Und auch an der Seitenlinie wird es ein neues Gesicht geben: Dirk Beuchler,
derzeit noch Coach beim Nord-Zweitligisten SV Post Schwerin, wird ab der
kommenden Spielzeit Volker Mudrow beerben. "Mit Dirk Beuchler haben wir 
einen jungen, ehrgeizigen Trainer gefunden, der unser Anforderungsprofil 
voll erfüllt. Er passt mit seiner Philosophie und seinem Anspruch, als 
Trainer eine Mannschaft zu entwickeln, ausgezeichnet zu uns", so Volker 
Zerbe bei der Vorstellung des 40-Jährigen.
Für den THW Kiel ist das Spiel beim TBV Lemgo, das fast schon traditionell
auch in dieser Saison wieder im 10.500 Zuschauer fassenden Gerry-Weber-Stadion
in Halle ausgetragen wird, ein Duell mit dem "Angstgegner" der vergangenen
Saisons. Denn in der Spielzeit 2008/09 kassierten die "Zebras" hier ihre
einzige Saisonniederlage beim 27:34, und auch im
vergangenen Frühjahr zog der THW beim 30:32 den
Kürzeren. Im Hinspiel in der Sparkassen-Arena-Kiel gelang dem Rekordmeister
beim 35:26-Erfolg aber endlich der erste Sieg
über den TBV unter Alfred Gislason (siehe auch
Gegnerdaten TBV Lemgo).
Die Schiedsrichter am Dienstagabend sind die Gebrüder 
Andreas Pritschow und Marcus Pritschow.
(Sascha Krokowski)
Lesen Sie auch
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
 
Aus den Kieler Nachrichten vom 12.04.2011:
Mit Fernandez gegen Lemgo
Franzose bleibt bis Saisonende beim THW
Kiel. Handball-Rekordmeister THW Kiel wird gerne
mit dem FC Bayern, Deutschlands Fußball-Rekordmeister,
auf eine Stufe gestellt. Aktuell haben beide
Clubs Probleme mit sportlichen Zielen. München
muss um die Qualifikation für die kommende Champions
League bangen, nach zwei Heimniederlagen in
Folge könnte es für diesen Wettbewerb auch für Kiel
eng werden. Deswegen muss der THW heute in Halle
in der Gerry-Weber-Arena (20.15 Uhr, Sport1) gegen
TBV Lemgo punkten.
Auch wenn die Kieler offiziell noch keinen Abschied von der
Titelverteidigung nehmen, müsste ein Handballwunder her, um 
Bundesliga-Spitzenreiter HSV Hamburg (52:4 Punkte) noch 
abzufangen. Der THW (45:11) rangiert sieben Zähler schlechter 
und punktgleich mit den Rhein-Neckar Löwen auf Platz zwei der 
Tabelle. Die ersten drei Mannschaften qualifizieren sich direkt
für die Königsklasse. Ein ernst zu nehmender Konkurrent bleiben 
aber die Berliner Füchse, die als Vierter mit 41:13 Zählern auf 
der Lauer liegen. THW-Manager Uli Derad 
lässt indes keine Zweifel am eigenen Team zu: "Wir sind Zweiter, 
und das wollen wir auch bleiben - mindestens."
Gestern legte Derad auch die
Spekulationen um einen vorzeitigen Wechsel von 
Jerome Fernandez zum französischen
Erstligisten Toulouse HB zu den Akten. THB war nach einer
schweren Verletzung seines Spielmachers in starke Abstiegsgefahr 
geraten, wollte einen Strohhalm greifen und Fernandez 
vorzeitig verpflichten. Wegen der Verdienste, die sich der Franzose 
für den THW erworben habe, wollte man ihm keine Steine in den Weg 
legen, betonte Derad gestern erneut.
Jetzt aber steht fest: Frankreichs Nationalmannschaftskapitän
bleibt bis zum 30. Juni 2011 Mitglied des "Zebra"-Kaders. "Wir 
hatten mit Jerome und seinem Berater 
eine klare Vereinbarung, und die ist nicht erfüllt worden." Für
den THW sei die Sache damit erledigt, erklärte der THW-Manager:
"Wir haben Klarheit, Jerome bleibt auf 
jeden Fall bis zum Saisonende."
Also ist Fernandez heute in der 11 000 
Zuschauer fassenden Gerry-Weber-Arena in Halle/Westfalen dabei. Dort,
wo die "Zebras" in den vergangenen beiden Jahren zweimal verloren und 
den TBV Lemgo nach zehn Bundesligasiegen in Folge zum Angstgegner
aufgebaut hatten. "Vergangenheit", sagt Uli Derad,
"es wird nicht leicht, aber wir wollen gewinnen." 2009 und 2010 halfen 
11 000 TBV-Fans ihrer Mannschaft lautstark auf die Siegerstraße, diese 
Unterstützung fällt heute wohl aus. Nach dem Absturz des einstigen 
deutschen Meisters ins Bundesliga-Mittelmaß (Platz acht, 31:23 Punkte) 
bleiben auch die Fans zu Hause. Ende der vergangenen Woche hatte der 
Veranstalter erst 6000 Karten abgesetzt.
Genau wie THW-Trainer Alfred Gislason hat 
TBV-Coach Volker Mudrow keine Verletzungssorgen und seinen kompletten
Kader zur Verfügung. Auch Ex-"Zebra" Sebastian Preiß 
nimmt den Handball noch einmal in die Hand, bevor er dabei sein will, 
wenn Ehefrau Hanne das gemeinsame zweite Kind zur Welt bringt. 
Bundestrainer Heiner Brand erhielt deswegen für den direkt nach der Partie 
folgenden Nationalmannschafts-Lehrgang mit den Länderspielen gegen Norwegen 
am 16. und 17. April in Rostock und Schwerin eine Absage.
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 12.04.2011)
 
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
 
TBV Lemgo - THW Kiel:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!
 
TV: Sport1:
Di., ab 20.00 Uhr: TBV Lemgo - THW Kiel
live aus dem Gerry-Weber-Stadion in Halle/Westfalen
 
Radio: NDR 1 Welle Nord:
Di., ab 20.00 Uhr: Liveeinblendungen THW Kiel - TBV Lemgo
(geplante Einblendungen um 20.30 Uhr, 21.00 Uhr,
21.30 Uhr und in der Schlussphase gegen 21.45 Uhr; nach dem Spiel
Bericht um 22.00 Uhr in den Nachrichten; Bericht und Stimmen am nächsten 
Morgen in den Nachrichten sowie in "Guten Morgen Schleswig-Holstein";
Reporter ist Rudi Dautwiz)
Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
- Internet:
Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer
Live-Ticker-Seite.