31.08./01.09.2012 - Letzte Aktualisierung: 01.09.2012 | Super Globe |
Update #2 | KN-Spielbericht, Spielbericht, Stimmen, Statistik und Bilder ergänzt ... |
Daniel Narcisse konnte im Halbfinale wieder mitwirken. |
Kraftvoll: Christian Zeitz setzt sich durch. |
Gudjon Valur Sigurdsson trug mit sehenswerten Gegenstößen zur komfortablen Pausenführung bei. |
Und schon 20 Minuten vor dem Ende lehnten sich die Ersatzspieler des THW Kiel gemütlich auf der Bank zurück. Alles war in trockenen Tüchern, die Messe war gelesen. Diejenigen, die sich in der ersten Hälfte noch erbitterten Widerstand der Ägypter ausgesetzt sahen, konnten genießen, wie ihre Nachfolger nach der Pause leichtes Spiel mit Zamalek hatten. Die Ägypter brachen ein, währen die THW-Defensive wie eine Mauer stand.
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Ich bin glücklich, dass wir gewonnen und damit das Finale hier in Doha erreicht haben. Wir haben in der zweiten Halbzeit eine sehr gute Abwehr gespielt, Al Zamalek wirkte auch müde, deswegen konnten wir mit 10 Toren gewinnen. Jetzt geht es gegen Atletico Madrid. Das sind immer besondere Spiele, letztes Jahr haben wir ja im CL-Finale und hier in Doha gegeneinander gespielt und nun wieder. Madrid hat viele tolle Spieler, ich erwarte ein schweres Spiel, auf das ich mich freue.
Natürlich bin ich sehr damit zufrieden, dass wir das Finale erreicht haben. Das war unser Ziel, als wir nach Doha reisten. Heute haben wir wirklich gut gespielt, obwohl wir in der ersten Hälfte einige Probleme im Angriff mit dem Zamalek-Torhüter hatten. In der zweiten Halbzeit haben wir dann in der Abwehr und im Angriff konzentrierter gespielt, was unsere Fehlerquote minimierte.Das morgigen Finale wird ein großes Match - wie immer, wenn Kiel auf Madrid trifft. Wir freuen uns auf das Enspiel und hoffen, unseren Titel zu verteidigen.
Wir sind schwach gestartet, weil wir zu viele technische Fehler gemacht haben. Nach der Pause haben wir das verbessert und am Ende einen hohen Sieg eingefahren.
Wir haben ein gutes Spiel gezeigt, aber als wir erkannt hatten, dass wir keine Chance haben würden, haben wir nachgelassen. Im Hinterkopf war bestimmt, dass wir morgen ein weiteres entscheidendes Match haben. Das wichtigste war dann, die Müdigkeit und Verletzungen zu verhindern. Nun werden wir für ein gutes Ergebnis gegen Al-Sadd kämpfen.
Als wir bemerkt haben, dass das Spiel verloren geht, haben wir Kraft und unsere Schlüsselspieler geschont. Dabei muss man natürlich beachten, dass wir gegen den Titelverteidiger und den europäischen Champion gespielt haben. In Anbetracht dessen haben wir vor der Pause eine gute Leistung gezeigt.
Aus den Kieler Nachrichten vom 30.08.2012:
Söldner teilen sich ein Problem mit anderen Berufsgruppen: Nicht alle arbeiten mit der gleichen Motivation. Das mussten die Besitzer des katarischen Clubs Al Jaish erfahren, die Stars aus Serbien, Kroatien und Slowenien eingekauft hatten. Pro Spiel sollten sie gemeinsam 20 000 Dollar verdienen. Doch nachdem das Team von Ivica Obrvan das Halbfinale kläglich verpasste, drehten die Scheichs den Geldhahn zu. Für die Profis geht jetzt nur noch darum, ob sie in der Business-Klasse abreisen dürfen.
"Wir wollen, dass sie Economy fliegen", sagte Philipp Enders, Trainer der Uni-Mannschaft aus Sydney, die gestern der erste Gegner in den Platzierungsspielen war. "Damit motivieren wir uns." Den wackeren Australiern wurde das rote Tuch aber vorenthalten. Offenbar war auch Obrvan nachhaltig erbost, dass er seine Profis in der eiskalten Halle auf der Bank frieren ließ. Mit einer Ausnahme: Als Lovro Sprem (RK Zagreb) eine Bewährungschance erhielt, hatten die Kataris das Fundament (12:7/19.) für einen 33:25-Sieg gelegt, der ihre Kollegen womöglich doch noch standesgemäß abfliegen lässt.
Wie zuverlässige Söldner arbeiten, zeigen die aus Montpellier, die sich für angeblich 250 000 Dollar von Al Sadd anwerben ließen. Im Halbfinale gegen Madrid durften ihre einheimischen Kollegen zusehen, wie Trainer Patrice Canayer und seine sechs Fachleute sich ihr Geld redlich verdienten. Auch der Rahmen stimmte: Erneut waren Busladungen mit Freiwilligen in arabische Gewänder gehüllt und dafür bezahlt worden, hitzige Fans zu sein.
Aber: So befremdlich die Zusammensetzung von Mannschaft und Publikum des Gastgebers auch sein mochte, das Spiel gegen Madrid war ein gutes. Und ein dramatisches. In der Schlussminute verloren die Beteiligten gar die Nerven und es bestätigte sich der Verdacht, dass die hiesigen Sicherheitskräfte nicht groß genug sind, um europäische Handballer zu trennen. Nach einer Rangelei zwischen Jakov Gojun und Karabatic stürmten bei einer hauchdünnen Madrid-Führung (32:31) die Kader beider Teams aufs Feld. Die Partie musste minutenlang unterbrochen werden. Gojun sah Rot, Canayer und sein Gegenüber, ein sehr erregter Talant Duschebajew, kassierten Zeitstrafen, doch die Hitze blieb. Als Julen Aguinagalde mit dem Abpfiff zum Sieg traf, schlug Issam Tej, ein als ruppig bekanntes Mitglied der Spielgemeinschaft Al Sadd/Montpellier, noch einmal auf den am Boden liegenden Kreisläufer ein - und sah Rot.
Weniger hitzig ging es dann zwischen Kiel und Afrikameister El Zamalek zu. Die Ägypter wehrten sich wacker, hatten das Publikum hinter sich, doch an der starken Deckung der "Zebras" perlten sie ab. Der THW musste auf Aron Palmarsson verzichten, der sich einen Hexenschuss zuzog, als er am Morgen seine Sporttasche anheben wollte. Der Isländer wird wohl auch im Finale fehlen, das nun um 16 Uhr (MEZ) stattfinden soll. Als Zweiter hat der Rekordmeister eine Prämie von 200 000 Dollar sicher, verteidigt er seinen Titel, nimmt er 400 000 Dollar mit.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 30.08.2012)
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