23.11.2012 | Presse |
Thierry Omeyer und
Filip Jicha beim
Jahresempfang der Kieler Nachrichten am
Donnerstag im Kieler Schloss.
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Robohm |
Caroline Toffel, Vorstandsmitglied der Kieler Volksbank,
überreicht Filip Jicha den Preis.
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KN/Paesler |
Ein bisschen Wehmut schwang hingegen bei der Ehrung von Thierry Omeyer für Platz zwei in der Leserwahl mit. Schließlich war es das letzte Mal, dass der Franzose für den Wettbewerb um "Kiels Sportler des Jahres" nominiert werden konnte. "Abschiede gehören zum Sportlerleben", erklärte der Torhüter, der zweifelsohne zu den erfolgreichsten Handballern aller Zeiten gehört. "Aber jedes Spiel in Kiel ist etwas Besonderes. Ich werde den Verein und natürlich die Fans vermissen, wenn ich nach Frankreich zurückkehre. Denn in Kiel spielen zu dürfen, ist einfach der Wahnsinn!"
Aus den Kieler Nachrichten vom 23.11.2012
Tochter Valeria und Sohn Vincent sind hier geboren, Ehefrau Hana Jichova, die ihren Mann schon aus gemeinsamen Schulzeiten kennt, fühlt sich in ihrem Reihenhaus in Melsdorf wohl, leitet in der Kieler Vorort-Gemeinde die Kinderturngruppe. "Hier ist mein Zuhause", sagt die Sport- und Englischlehrerin. "Ich mag Ordnung, da sind die Tschechen den Deutschen sehr ähnlich." Gegen den Willen seiner Frau hätte Filip Jicha ("Die Familie ist für mich das Wichtigste") in Kiel nicht verlängert. Obwohl es für den zweimaligen Champions-League-Sieger keine sportliche Alternative zum Rekordmeister gibt. Er könne sich auch gut vorstellen, hier eines Tages die Kapitänsbinde zu tragen.
Vorausgesetzt, Trainer Alfred Gislason und er würden die gleiche Sprache sprechen, sagte der 30-Jährige beim Jahresempfang der KN mit einem Schmunzeln. Es ist davon auszugehen, dass dies bereits längst der Fall ist. Sicher ist, dass sie ein unbedingter Siegeswille und der ungestillte Hunger nach Erfolgen eint. Und der Wunsch, in dieser Sportart immer besser zu werden. "Ich möchte einmal ein perfektes Spiel spielen", sagt Jicha, der 2010 zum Welthandballer gekürt wurde und mittlerweile auch als Kreisläufer eine gute Figur macht. Jicha, der auch ein guter Eishockeyspieler und Skifahrer hätte werden können, lebt das Mannschaftsspiel wie kaum ein anderer. Deshalb passt auch der Wunsch zu ihm, im nächsten Jahr noch nicht der neue THW-Kapitän zu sein. "Es wäre schön, wenn Marcus (Ahlm, d. Red.) es dann noch sein könnte." Der Vertrag des Schweden läuft aus, Jicha hofft, dass er trotzdem ein "Zebra" bleibt.
Die Verantwortlichen des Triple-Siegers wollten mit Jichas Unterschrift ein Zeichen setzen. "Den THW hat es immer ausgezeichnet, einen Anführer zu haben", sagt Manager Klaus Elwardt. "Mit Filip steht der nächste bereit."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 23.11.2012)
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