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23.11.2012 Presse

Filip Jicha ist Kiels "Sportler des Jahres 2012" - Thierry Omeyer Zweiter

Thierry Omeyer und Filip Jicha beim Jahresempfang der Kieler Nachrichten am Donnerstag im Kieler Schloss.
Klicken Sie zum Vergrößern! Thierry Omeyer und Filip Jicha beim Jahresempfang der Kieler Nachrichten am Donnerstag im Kieler Schloss.
Neunter THW-Doppelsieg in Folge: Bei der von den Kieler Nachrichten und der Kieler Volksbank veranstalteten Wahl zu "Kiels Sportler des Jahres" bekamen erneut zwei "Zebras" die meisten Stimmen. Wie im Jahr 2010 gewann Filip Jicha vor Thierry Omeyer, dem Gewinner von 2009.
Die schwere Trophäe für Kiels besten Sportler bleibt in der THW-Familie: Nur kurz musste der futuristisch wirkende Wanderpokal die schwarz-weiße Umgebung verlassen, um nach der Verleihung direkt wieder zurück zu kehren. Denn Nachfolger von "Kiels Sportler des Jahres 2011", Christian Zeitz, wurde mit Filip Jicha erneut ein "Zebra". 6.719 Punkte vereinigte der Welthandballer 2010 und zweifache Champions-League-Gewinner mit dem THW Kiel auf sich, mit 4.900 Punkten folgte sein Mannschaftskollege und Welthandballer 2008, Thierry Omeyer, auf Platz zwei. Insgesamt hatten rund 4.900 Leser der Kieler Nachrichten und Kunden der Kieler Volksbank abgestimmt - rekordverdächtig.

Caroline Toffel, Vorstandsmitglied der Kieler Volksbank, überreicht Filip Jicha den Preis.
Klicken Sie zum Vergrößern! Caroline Toffel, Vorstandsmitglied der Kieler Volksbank, überreicht Filip Jicha den Preis.
"Die Auszeichnung ist eine Ehre für mich", freute sich der tschechische Nationalspieler, der unlängst seinen Vertrag beim deutschen Rekordmeister und dreifachen Champions-League-Sieger THW Kiel bis 2016 verlängert hatte, über die Wahl durch die KN-Leser. "Sie zeigt auch, dass sich viele Kieler gemeinsam mit uns über die unglaubliche vergangene Saison gefreut haben."

Ein bisschen Wehmut schwang hingegen bei der Ehrung von Thierry Omeyer für Platz zwei in der Leserwahl mit. Schließlich war es das letzte Mal, dass der Franzose für den Wettbewerb um "Kiels Sportler des Jahres" nominiert werden konnte. "Abschiede gehören zum Sportlerleben", erklärte der Torhüter, der zweifelsohne zu den erfolgreichsten Handballern aller Zeiten gehört. "Aber jedes Spiel in Kiel ist etwas Besonderes. Ich werde den Verein und natürlich die Fans vermissen, wenn ich nach Frankreich zurückkehre. Denn in Kiel spielen zu dürfen, ist einfach der Wahnsinn!"

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 23.11.2012

Familie Jicha hat in Kiel eine Heimat gefunden

Tscheche ist ein Schlüsselspieler in den Reihen des Triple-Siegers und könnte sich vorstellen, der neue Kapitän zu werden
Filip Jicha hat sich für Kiel entschieden. Einmal, als er im Sommer 2007 aus Lemgo an die Förde wechselte. Und ein zweites Mal, als er vor wenigen Monaten seinen Vertrag bis Juni 2016 verlängerte. Einer, der ihm gestattet, ihn um eine weitere Saison zu verlängern. "Um das nicht zu machen, müssten mir schon beide Hände abfallen", sagt der Tscheche, der mit seiner Familie in Kiel eine zweite Heimat gefunden hat.

Tochter Valeria und Sohn Vincent sind hier geboren, Ehefrau Hana Jichova, die ihren Mann schon aus gemeinsamen Schulzeiten kennt, fühlt sich in ihrem Reihenhaus in Melsdorf wohl, leitet in der Kieler Vorort-Gemeinde die Kinderturngruppe. "Hier ist mein Zuhause", sagt die Sport- und Englischlehrerin. "Ich mag Ordnung, da sind die Tschechen den Deutschen sehr ähnlich." Gegen den Willen seiner Frau hätte Filip Jicha ("Die Familie ist für mich das Wichtigste") in Kiel nicht verlängert. Obwohl es für den zweimaligen Champions-League-Sieger keine sportliche Alternative zum Rekordmeister gibt. Er könne sich auch gut vorstellen, hier eines Tages die Kapitänsbinde zu tragen.

Vorausgesetzt, Trainer Alfred Gislason und er würden die gleiche Sprache sprechen, sagte der 30-Jährige beim Jahresempfang der KN mit einem Schmunzeln. Es ist davon auszugehen, dass dies bereits längst der Fall ist. Sicher ist, dass sie ein unbedingter Siegeswille und der ungestillte Hunger nach Erfolgen eint. Und der Wunsch, in dieser Sportart immer besser zu werden. "Ich möchte einmal ein perfektes Spiel spielen", sagt Jicha, der 2010 zum Welthandballer gekürt wurde und mittlerweile auch als Kreisläufer eine gute Figur macht. Jicha, der auch ein guter Eishockeyspieler und Skifahrer hätte werden können, lebt das Mannschaftsspiel wie kaum ein anderer. Deshalb passt auch der Wunsch zu ihm, im nächsten Jahr noch nicht der neue THW-Kapitän zu sein. "Es wäre schön, wenn Marcus (Ahlm, d. Red.) es dann noch sein könnte." Der Vertrag des Schweden läuft aus, Jicha hofft, dass er trotzdem ein "Zebra" bleibt.

Die Verantwortlichen des Triple-Siegers wollten mit Jichas Unterschrift ein Zeichen setzen. "Den THW hat es immer ausgezeichnet, einen Anführer zu haben", sagt Manager Klaus Elwardt. "Mit Filip steht der nächste bereit."

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 23.11.2012)


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