Dem THW Kiel steht ein harter Doppelpack in der DKB Handball-Bundesliga bevor:
Binnen 51 Stunden spielen die "Zebras" zunächst beim starken Aufsteiger
GWD Minden und dann vor heimischem Publikum das Spitzenspiel gegen den
Tabellenvierten Füchse Berlin. Den Auftakt dieses Doppelpacks macht
am Sonntag - und damit nur drei Tage nach der Rückkehr von der bisher
weitesten Auswärtstour der Saison aus dem 2.200 Kilometer von Kiel
entfernten Bukarest - die Reise ins Ostwestfälische: Ab 17.30 Uhr
wollen die Kieler in Minden zwei wichtige Punkte im Titelrennen sichern.
Sport1 überträgt die Partie aus der Kampa-Halle live.
Die Kieler treffen dabei am Sonntag auf einen wohl gut bekannten
Gegner: Vor nicht einmal drei Wochen spielten beide Mannschaften
schon einmal gegeneinander. Im Viertelfinale des DHB-Pokals forderten
die Ostwestfalen dem THW Kiel alles ab, gestalteten die Partie
über weite Strecken ausgeglichen und unterlagen am Ende doch
noch mit
22:30 (11:14). "Das Ergebnis spiegelt
nicht unbedingt den Spielverlauf wider", hatte THW-Trainer
Alfred Gislason nach dieser Partie
gesagt - und nicht mit Lob für den kommenden Bundesliga-Gegner
gespart: "Im Dezember haben hier einige Spitzenteams nur
mit viel Glück gewonnen, und auch wir waren heute sehr
gefordert. Minden hat eine starke Mannschaft." Deren Trainer
Ulf Schefvert schickte nach dem Pokal-Aus gleich eine
Kampfansage in Richtung Kiel: "Wir haben 45 Minuten gut,
aber am Ende zu naiv gespielt. Ich hoffe, dass wir im Bundesligaspiel
60 Minuten gut spielen und dann die Punkte hier behalten." Und
Linksaußen Aljoscha Schmidt befand, dass man den THW durchaus
im Pokal hätte schlagen können. "Wir haben da zu viele Fehler
gemacht, sonst wäre mehr drin gewesen. Andere Teams haben
hier schon mit sehr viel mehr Tempo gespielt."
Minden steckt im Abstiegskampf
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Der schwedische Spielmacher Dalibor Doder ist das "Herz" des Aufsteigers.
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GWD |
Doch das alles ist am Sonntag Geschichte, wenn es für beide
Mannschaften um zwei wichtige Punkte in der DKB Handball-Bundesliga
geht. Der THW Kiel möchte mit einem Sieg unbedingt den Druck
auf den Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen hoch halten
und zudem Selbstbewusstsein für das nur 51 Stunden
später stattfindende Spitzen-Heimspiel gegen die
Füchse Berlin tanken. Für die Mindener geht es indes
um wichtige Zähler im Abstiegskampf, in dem die
Ostwestfalen spätestens nach dem Gummersbacher Sieg
gegen Göppingen am Mittwoch mehr denn je stecken.
Denn jetzt trennt nur noch das Torverhältnis den so
stark gestarteten Aufsteiger um den Superstar Dalibor Doder von Platz 16 (siehe
auch
Tabelle und Ergebnisse der DKB HBL).
Stark gestartet und dann abgerutscht
Der Aufsteiger rutschte nach einem starken Auftakt mit 8:10 Punkten
bis zum 21. Oktober mit sieben Niederlagen in Serien Stück
für Stück in die Abstiegszone der DKB Handball-Bundesliga.
Auch wenn GWD in den Heimspielen sowohl gegen die Rhein-Neckar
Löwen (23:26) als auch gegen die SG Flensburg-Handewitt (29:30) an
einer Überraschung schnupperte, fand sich die Mannschaft bereits
eine Woche vor Weihnachten nach dem deutlichen 18:26 in Magdeburg
in akuter Abstiegsgefahr. Immerhin gelang mit einem überzeugenden
35:26-Erfolg gegen das Hinrunden-Überraschungsteam HSG Wetzlar
ein Befreiungsschlag, und auch ein 25:25-Unentschieden gegen
Gummersbach sorgte für einen zumindest einigermaßen
beruhigenden Jahreswechsel. Allerdings war der Neustart
nach der WM-Pause missraten, denn nach dem
Pokal-Aus gegen Kiel
verloren die Mindener auch das Aufsteiger-Duell beim TV Neuhausen
klar mit 28:34 (siehe auch
alle GWD-Spiele in der Gegnerkurve Minden).
Probleme im Angriff - Kein Neuzugang
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Bester Mindener Schütze: Nenad Bilbija.
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GWD |
Das Problem der Mindener ist vor allem im Angriff zu finden,
der mit bisher durchschnittlich 26,4 Treffern in 20 Begegnungen
der drittschlechteste der Liga ist. Trotzdem haben die Mindener
mit dem 2,08 Meter großen Nenad Bilbija (95 Tore), Linksaußen
Schmidt (94/26) und Rechtsaußen Aleksandar Svitlica (94/23) gleich
drei Goalgetter in der Top20-Liste der DKB Handball-Bundesliga,
die für mehr als die Hälfte aller 528 GWD-Treffer verantwortlich zeichnen.
Am Sonntag treffen die Kieler auf einen unveränderten Kader
der Mindener, den wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Bundesliga-Hinspiel
ausführlich vorgestellt hatten. Denn die Bemühungen, Ersatz für
den im Trainingslager am Kreuzband verletzten Vignir Svavarsson
zu finden, blieben ohne Erfolg. "Es war niemand verfügbar,
der uns wirklich weitergebracht hätte", erklärte GDW-Manager
Horst Bredemeier, der unter anderem auch beim ehemaligen
Flensburger Johnny Jensen angefragt, aber eine Absage seines
derzeitigen Club kassiert hatte. "Wir hatten Kontakt mit
ein paar interessanten Leuten, die uns auch weitergeholfen
hätten, aber aus unterschiedlichen Gründen hat sich
alles zerschlagen", so Bredemeier, der nun seine jungen
Spieler in der Pflicht sieht: "Wir haben genügend
Nachwuchsspieler, den wir das Vertrauen lieber schenken
als einer kurzfristig verpflichteten Ergänzung." (siehe auch Gegnerkader Minden).
Mit Ahlm nach Minden
Beide Teams treffen am Sonntag zum dritten Mal aufeinander.
Neben dem
Pokalsieg vor knapp drei
Wochen fügte der THW Kiel seiner Liga-Erfolgsserie gegen
die Mindener - in 53 Bundesliga-Begegnungen gewannen die "Zebras" bisher
38 Mal, 14 mal gewann GWD und einmal trennte man sich
unentschieden (siehe auch
Gegnerdaten Minden) - im
Hinspiel einen weiteren Sieg hinzu: Mit
37:26 gewannen
die Kieler am 4. Spieltag ihre Heimpremiere in dieser Saison.
Auch am Sonntag werden sie alles geben, um zwei weitere
wichtige Bundesliga-Punkte unter Dach und Fach zu bringen.
Mit nach Ostwestfalen reisen wird auch Kapitän
Marcus Ahlm,
der nach seiner Augenverletzung aus dem dem
Sävehof-Spiel
wieder in das Mannschaftstraining eingestiegen ist.
Schiedsrichter der Partie am Sonntag sind Martin Harms und Jörg Mahlich.
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Lesen Sie bitte auch
Für die Mindener ist die Lage im Abstiegskampf jetzt so prekär wie nie: GWD verlor am
Freitagabend beim bisher noch ohne Sieg dastehenden Tabellenschlusslicht TuSEM Essen nach einer
12:11-Pausenführung noch klar mit 22:28. "Die letzten 15 Minuten spielen wir ohne Mut", rätselte
Ulf Schefvert über den Leistungseinbruch seiner Mannen. "Wir haben zu viele einfache Fehler
gemacht, zu viele hundertprozentige Chancen vergeben, Essen hat
beide Punkte verdient." Der GWD-Coach haderte vor allem mit der Chancenverwertung seiner Mannschaft, für
die sich insgesamt nur vier Torschützen in die Statistik eintrugen. "Das geht gar nicht."
Bester Torschütze in Essen war erneut Nenad Bilbija,
der neun Treffer erzielte.
Die THW-Fans in Minden können sich auch auf den mobilen Fanshop freuen, der an der Kampa-Halle
Position bezieht. Anhänger, die ein schwarz-weißes Herz haben, können sich dort nicht nur mit Klassikern
eindecken, sondern sich auf eine Reihe "Neuzugänge" im Fan-Sortiment freuen. So wird es erstmals
auswärts den neuen THW-Logo-Pin mit drei Sternen zu kaufen geben, außerdem wird der neue Schal,
das neue Mini-Zebra-Shirt, die Wimpelkette für das Auto und der Filz-Schlüsselanhänger angeboten.
Freuen kann man sich auch auf die reduzierten Trikots aus der Vorsaison!
Aus den Kieler Nachrichten vom 22.02.2013:
THW-Fokus liegt auf GWD Minden
Bukarest/Kiel. Nein, sagte Dominik Klein
unmittelbar nach dem 28:25-Auswärtssieg gegen HCM Constanta,
am Sonnabend werde er sicher nicht an Veszprem denken. "Da bereite ich
mich auf Minden vor", sagte der Linksaußen, der am Mittwochabend in
Bukarest zu den Aktivposten des THW Kiel gezählt hatte. GWD Minden ist
am Sonntag (17.30 Uhr) Gastgeber des Handballmeister in der Bundesliga,
ein wichtiges Spiel für die "Zebras", die sich damit abgefunden haben, die
Vorrunde in der Champions League als
ein Zweiter abzuschließen.
Tabellenführer MKB Veszprem müsste morgen sein Heimspiel gegen
Atletico Madrid (3.) verlieren, um Platz eins noch abzutreten. Daran
glaubt auch Filip Jicha nicht. "Nach
dem Spiel bei uns geht es für die Ungarn
auch um Wiedergutmachung."
Für sie sei es in Bukarest lediglich darum
gegangen, die Gruppenphase mit einem Sieg abzuschließen. Einer, der
den siebenfachen Torschützen auch noch lange nach dem Abpfiff in der
spärlich gefüllten "Sala Polivalenta" den Kopf schütteln ließ. Über die
schwache Angriffsleistung seiner Mannschaft, aber auch über die Pfiffe
der russischen Unparteiischen Andrei Kaveshnikov und Petr Plotnikov. "Ihre
Entscheidung waren teilweise so komisch, dass man schon gar nicht mehr
sauer auf sie sein konnte."
Weil die Gäste trotz 17 technischer Fehler die Partie fünf Minuten vor dem
Abpfiff entschieden hatten, schenkte Trainer Alfred Gislason dem jungen
Rune Dahmke noch einen Einsatz. Der
19-Jährige, der ein Doppelspielrecht für den Drittligisten TSV Altenholz
besitzt, hätte fast sein erstes Champions-League-Tor erzielt, doch er konnte,
verwaist am Kreis stehend, ein Anspiel von Jicha nicht kontrollieren.
Womit er sich an diesem Abend in prominenter Gesellschaft befand.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 22.02.2013)
Aus den Kieler Nachrichten vom 23.02.2013:
Der Härte-Test in Minden
THW Kiel nach den Champions League-Ausflug zurück im Bundesliga-Alltag
Kiel. Am späten Donnerstag
kehrten die THW-Handballer aus Bukarest zurück, gestern
hatten sie einen Ruhetag, heute steht Training an und ein Blick auf das
abschließende Spiel ihrer Champions League-Gruppe zwischen Veszprem
und Madrid, und morgen sind die Schützlinge
von Alfred Gislason mit dem Spiel bei
GWD Minden (17.30 Uhr, live in Sport1) wieder
mitten im Bundesliga-Alltag angekommen.
Da neben diesem Wechselspiel auch noch eine Erkältungswelle
unter den THW-Spielern grassiert, fällt es nicht
leicht, den Rhythmus zu finden. Was allerdings auch für
die Mindener gilt, die nach der klaren 22:28-Pleite gestern
Abend bei Schlusslicht TuSEM Essen nur 44 Stunden
Zeit zur Regeneration haben. Zwei klare Siege gegen den
Aufsteiger hat der THW in dieser Saison schon auf dem
Konto. Einem 37:26 im Hinspiel
folgte ein 30:22 im Pokal
vor zweieinhalb Wochen.
Selbstzufriedenheit ist dennoch fehl am Platze. "Wir
müssen die volle Konzentration abrufen und viel präsenter
sein als in der Champions League gegen Constanta. Es
geht um die Liga", sagt Gislason,
der den Ausflug nach Bukarest
gern abhaken möchte: "Das war kein gutes Spiel von
uns. Wir waren nicht so frisch, was eine Mischung aus vielen
Faktoren war: der Reisestress, die merkwürdigen Schiedsrichter-Entscheidungen, der
Ausfall von Aron Palmarsson;
Filip Jicha und einige andere
angeschlagen, und die Linkshänder
haben nicht in das Spiel gefunden." Als positive
Erkenntnis hat Gislason dagegen
den Einsatz von Rene Toft Hansen vermerkt, der die
längeren Spielzeiten durch
den Ausfall von Marcus Ahlm
genutzt hat. "Er hat in Bukarest gut gespielt, hätte mehr
Siebenmeter verdient gehabt. Diese Leistungen zuletzt waren
wichtig für ihn. Er brauchte etwas Zeit, um rein
zu kommen", so Gislason.
Ob die Erkältungswelle abgeklungen
ist und die komplette "Zebra"-Herde nach Ostwestfalen aufbrechen
wird, wird sich erst im heutigen Abschlusstraining herausstellen.
Auf jeden Fall wird Marcus Ahlm nach seiner
Augenverletzung wieder
im Bus sitzen, bei Aron Palmarsson
soll noch eine MRT-Untersuchung
des Fußgelenks über die Einsatzfähigkeit
entscheiden.
In Minden dürften die Kieler auf eine kämpferische
Mannschaft treffen, die mit 3500 Zuschauern eine stärkere
Kulisse in ihrem Rücken weiß als noch im Pokal. Die 35 mitreisenden THW-Fans werden
es da schwerer haben, sich
durchzusetzen, als in der Woche gegen die Constanta-Fans.
"Auch wenn die Zeit nach dem Essen-Spiel nur kurz ist,
wollen wir unsere beste Leistung abrufen. Gegen die Kieler
einen Punkt zu holen, ist immens schwer. Aber wenn sie
nicht ihren besten Tag erwischen, müssen wir da sein,
dürfen in der Abwehr in keiner Sekunde locker lassen",
sagt GWD-Trainer Ulf Schefvert, der in den bisherigen
Vergleichen eine Steigerung seiner Mannschaft erkannt
hat. "Im Hinspiel waren wir klar unterlegen, im Pokal
haben wir 48 Minuten mitgehalten.
Für meine jungen Spieler ist es doch eine tolle Gelegenheit,
sich mit der weltbesten Mannschaft zu messen - und
das in dieser Saison gleich dreimal." Fehlen wird den Mindenern der isländische
Kreisläufer Vignir Svarvarsson, für den nach einem
Kreuzbandriss die Saison beendet
ist.
Dass die Partie in Minden vor dem Top-Spiel am Dienstag
gegen die Füchse Berlin ohne Ausfälle über die Bühne
geht, dafür nimmt Gislason auch die Schiedsrichter in die
Pflicht: "Ich hoffe, dass sie genau
hinsehen. Im Pokalspiel war die Härte der Mindener
schon an der Grenze des Erlaubten."
(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 23.02.2013)
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
GWD Minden - THW Kiel:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!
TV, Radio- und Internet-Tips:
-
TV: Sport1:
So., ab 17.30 Uhr: GWD Minden - THW Kiel
live aus der Kampa-Halle, Minden
-
Radio: NDR 1 Welle Nord:
So., ab 17.10 Uhr: Liveeinblendungen GWD Minden - THW Kiel
(geplante Einblendungen 17.10 Uhr, 17.30 Uhr, 17.50 Uhr, 18.03 Uhr. 18.30 Uhr und in der
Schlussphase gegen 18.55 Uhr; nach dem Spiel Berichte in den Nachrichten für
Schleswig-Holstein und am nächsten Morgen; Reporter vor Ort ist Rudi
Dautwiz)
Tipp: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
- Internet:
Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer
Live-Ticker-Seite.