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04./06.02.2013 - Letzte Aktualisierung: 06.02.2013 DHB-Pokal

DHB-Pokal: THW will am Mittwoch in Minden das Final-Four-Ticket lösen

Sport1 überträgt live

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Das Team von GWD Minden.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team von GWD Minden.
Die "Zebra"-freie Zeit ist am Mittwoch endlich vorbei: Exakt 42 Tage nach dem letzten Pflichtspiel startet der THW Kiel nun in die heiße Saisonphase. Und gleich zum Auftakt wartet ein wichtiges K.O.-Spiel auf den deutschen Rekordmeister: Beim Ligakonkurrenten GWD Minden geht es im Viertelfinale des DHB-Pokals um eins der begehrten Tickets für das "Lufthansa Final Four" am 13./14. April in der Hamburger o2-World. Der Anwurf am Mittwochabend erfolgt um 20.30 Uhr, Sport1 überträgt das Duell live aus der Kampa-Halle.
Minden nach gutem Saisonstart in Abstiegsnot
Spielmacher Dalibor Doder musste zum Bundesligaspiel gegen den THW noch passen. Am Mittwoch ist der Schwede Dreh- und Angelpunkt des Mindener Spiels.
Spielmacher Dalibor Doder musste zum Bundesligaspiel gegen den THW noch passen. Am Mittwoch ist der Schwede Dreh- und Angelpunkt des Mindener Spiels.
Bei Aufsteiger GWD Minden lief in der Hinrunde längst nicht alles rund: Nach einem starken Auftakt mit 8:10 Punkten bis zum 21. Oktober gerieten die Ostwestfalen mit sieben Niederlagen in Serien in die Abstiegszone der DKB Handball-Bundesliga. Auch wenn GWD in den Heimspielen sowohl gegen die Rhein-Neckar Löwen (23:26) als auch gegen die SG Flensburg-Handewitt (29:30) an einer Überraschung schnupperten, fand sich die Mannschaft eine Woche vor Weihnachten nach dem deutlichen 18:26 in Magdeburg in akuter Abstiegsgefahr. Immerhin gelang mit einem überzeugenden 35:26-Erfolg ausgerechnet gegen Überraschungsteam HSG Wetzlar anschließend der Befreiungsschlag, und im Schlüsselspiel zum Jahresabschluss beim VfL Gummersbach retteten Vignir Svavarsson und Nenad Bilbija - übrigens die beiden einzigen WM-Fahrer im Team - in den Schlussminuten zumindest noch ein 25:25-Unentschieden und damit mit 11:27 Punkten weiterhin zwei Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz (siehe auch Tabelle der DKB HBL und Gegnerkurve GWD Minden).

Weitere Schlüsselspiele folgen für Minden in den kommenden Wochen, muss GWD doch zum Bundesliga-Wiederbeginn gleich beim TV Neuhausen und bei TuSEM Essen antreten. Mit zwei Erfolgen bei den Mitaufsteigern können die Grün-Weißen daher einen riesigen Schritt Richtung Klassenerhalt schaffen - mit Niederlagen aber auch ganz tief in den Abstiegsstrudel geraten.

Internationale Erfahrung und junge Talente
Nenad Bilbija ist mit 91 Bundesligatreffern bester Schütze von GWD.
Nenad Bilbija ist mit 91 Bundesligatreffern bester Schütze von GWD.
Dass die Mannschaft von Trainer Ulf Schefvert, die wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Bundesliga-Heimspiel ausführlich vorgestellt haben, durchaus Erstligaformat besitzt, steht dabei außer Frage: Mit dem schwedischen Spielmacher Dalibor Doder, dessen Landsmann Anders Persson zwischen den Pfosten, dem slowenischen WM-Halbfinalisten Nenad Bilbija im linken Rückraum, dem isländischen Kreisläufer Vignir Svavarsson, dem lettischen Linkshänder Evars Klesniks, dem montenegrinischen Rechtsaußen Aleksandar Svitlica und dem dänischen Abwehrchef Anders Oechsler besitzt Minden auf jeder Position internationale Erfahrung. Hinzu kommen viele hoffnungsvolle Talente, die im letzten halben Jahr ihr Potential bereits mehr als nur andeuteten: Mit Torhüter Jens Vortmann, Kreisläufer Nils Torbrügge und dem Rückraumrechten Christoph Steinert präsentierten sich gleich drei eGrün-Weiße am Samstag in Leipzig im Rahmen des All-Star-Games in der B-Nationalmannschaft, zudem lief Linksaußen Aljosca Schmidt an der Seite von Jicha, Ahlm, Omeyer & Co. in der Liga-Auswahl auf.
Bilbija und Svitlica verlängern, Schäpsmeier kehrt zurück
Talent Christoph Steinert überzeugt in dieser Saison mit bislang 39 Treffern.
Talent Christoph Steinert überzeugt in dieser Saison mit bislang 39 Treffern.
Der Glaube an den erfolgreichen Klassenverbleib ist nicht nur bei den Offiziellen spürbar, auch die Spieler sind davon überzeugt, dass GWD Minden auch in der Saison 2013/14 der DKB Handball-Bundesliga angehören wird. Daher konnte auch der Vertrag mit Topscorer Nenad Bilbija direkt vor der Weltmeisterschaft bis 2016 verlängert werden: "Wir sind froh, diese Personalie vom Tisch zu haben. Andere Vereine sind ebenfalls auf ihn aufmerksam geworden", sagte GWD-Macher Horst Bredemeier. Zuvor wurde bereits der Kontrakt mit Svitlica bis 2015 verlängert. Und Ende Dezember wurde mit Rückkehrer Moritz Schäpsmeier auch schon der erste Neuzugang für die kommenden Saison präsentiert. Der Linkshänder, der nach dem GWD-Abstieg 2010 nach Großwallstadt wechselte, wechselt vom SC Magdeburg zurück in die Heimat und unterschrieb einen Drei-Jahres-Vertrag, der in abgestufter Form auch im Abstiegsfall gilt - "wobei wir derzeit nicht von der zweiten Liga reden", so Bredemeier.
Minden durch Siege gegen Essen und Lübbecke ins Viertelfinale
Auch wenn der Klassenverbleib die oberste Priorität bei GWD besitzt, hat Minden auch im Pokal Blut geleckt, könnte der dreifache Pokalsieger mit einem Erfolg gegen den THW Kiel doch erstmals seit 2001 wieder das Final-Four in Hamburg erreichen. Bereits in den beiden vorherigen Runden konnte GWD mit TuSEM Essen (27:23) und dem Lokalrivalen TuS N-Lübbecke (27:26) zwei Ligakonkurrenten in der Kampa-Halle eliminieren. Auch wenn der THW eine ungleich höhere Hürde darstellt und als klarer Favorit in das Viertelfinale geht, sollten die "Zebras" dennoch gewarnt sein. Denn in den vergangenen Jahren stolperten die Kieler zum Wiederbeginn gleich mehrfach: So 2010, als die Mannschaft von Trainer Alfred Gislason in Gummersbach mit 28:35 in Gummersbach unterging und damit das "Lufthansa Final Four" verpasste. Oder eben 2006, als der THW zum Rückrundenauftakt in der Bundesliga als Tabellenführer bei ebendiesen Mindenern antrat und nach schneller 11:4-Führung doch noch sensationell mit 30:32 unterlag - Marcus Ahlm und Christian Zeitz werden sich vielleicht an diesen schwarzen Tag erinnern.

Eines der großen GWD-Talente: Rückraumspieler Sören Südmeier  vertrat Dalibor Doder zu Saisonbeginn glänzend.
Eines der großen GWD-Talente: Rückraumspieler Sören Südmeier vertrat Dalibor Doder zu Saisonbeginn glänzend.
Um sich nach der sechswöchigen Pflichtspielpause wieder aneinander zu gewöhnen, hat GWD Minden - wie auch der THW Kiel gegen den Bredstedter TSV (53:15) und gegen KIF Kolding-Kopenhagen (36:25) - zweimal getestet. Allerdings mit weniger Erfolg: Beim Zweitligisten Eintracht Hildesheim verlor man nach zwischenzeitlichem Zehn-Tore-Rückstand mit 28:32, vergangene Woche unterlag man dem Erstliga-Überraschungsteam aus Hannover-Burgdorf hingegen nur knapp mit 30:33 (15:16). GWD-Trainer Ulf Schefvert zeigte sich nach der Partie nicht unzufrieden: "Es war ein gutes und schnelles Handballspiel. In der ersten Halbzeit waren wir sehr gut im Angriff, in der Abwehr können wir noch zulegen. Insgesamt war ich überrascht, dass wir nach den harten Trainingswochen so frische Beine hatten."

Erst die vierte Pokalbegegnung
Das Spiel in Minden ist erst die vierte Pokalbegegnung beider Mannschaften, obwohl der Traditionsverein aus Ostwestfalen insgesamt bereits 56 Mal auf die "Zebras" traf. Zuletzt lieferten sich der THW und GWD 25. Oktober 1994 ein K.o.-Duell. In der dritten Hauptrunde gewannen die "Zebras" damals mit 26:20 in Minden. Die einzige Pokalniederlage des THW gegen den kommenden Kontrahenten war eine besonders schmerzhafte: Im Pokalfinale der Saison 1978/1979 verloren die Kieler damals in Hamburg mit 14:19 gegen die Grün-Weißen und verpassten damit ihren ersten nationalen Titel nach der Meisterschaft 1963 knapp. In der Bundesliga trafen der deutsche Rekordpokalsieger aus Kiel und der Gewinner des DHB-Pokals in den Jahren 1975, 1976 und 1979 bisher 53 Mal aufeinander, 38 dieser Spiele gewannen die "Zebras", ein Mal gab es eine Punkteteilung, und 14 Mal siegten die Ostwestfalen.

Schiedsrichter der Partie am Mittwoch sind Nils Blümel und Jörg Loppaschewski.

(Sascha Krokowski)

 

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Lesen Sie bitte auch

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 06.02.2013:

THW: Über Minden ins "Final Four"

GWD heute Gastgeber im Pokal-Viertelfinale
Kiel. Das erste Pflichtspiel für Handballmeister THW Kiel im Jahr 2013 hat es in sich: Die "Zebras" sind heute Abend (20.30 Uhr, live auf Sport1) bei GWD Minden zu Gast. Eine Niederlage im Pokal-Viertelfinale, und das "Final Four" am 13. und 14. April in Hamburg würde ohne den Titelverteidiger und achtmaligen Cupsieger stattfinden.

Die 4000 Zuschauer fassende Kampa-Halle wird nur knapp zur Hälfte gefüllt sein, die Erwartungen der Fans halten sich offenbar in Grenzen. Die Verantwortlichen geben sich dagegen durchaus optimistisch. "Warum soll uns keine Überraschung gelingen?", fragt Trainer Ulf Schefvert. "Man kann gegen Kiel nicht auf Sicherheit spielen, sondern muss auch mal was riskieren." Dass seine Mannschaft in gewohnter Umgebung auch die Großen ärgern kann, bewies der Bundesliga-14. bereits gegen die SG Flensburg-Handewitt (23:26) und die Rhein-Neckar Löwen (29:30). Im Achtelfinale warfen die Ostwestfalen zuletzt mit dem TuS N-Lübbecke (27:26) in einem dramatischen Derby den Lieblingsfeind aus dem Wettbewerb. Zum Helden wurde dabei Mittelmann Dalibor Doder. Der schwedische Nationalspieler, eher ein Rückraumspieler der kürzeren Sorte, knallte in der letzten Sekunde den Ball unhaltbar in den Winkel und verwandelte die seinerzeit ausverkaufte Kampa-Halle in ein Tollhaus.

Nach einem starken Saisonstart (8:10 Punkte) zahlte Minden im Oberhaus Lehrgeld, verlor sieben Spiele in Folge und schaffte erst mit einem 35:26-Sieg gegen die HSG Wetzlar die Trendwende. Das Schefvert-Team profitiert davon, dass mit dem Isländer Vignir Svavarsson und dem slowenischen Wurfturm Nenad Bilbija nur zwei Spieler an der Weltmeisterschaft in Spanien teilgenommen hatten. Das Gros des Kaders konnte im Januar gemeinsam fleißig üben. "Wir haben gut trainiert und von den drei Testspielen auch zwei sehr ordentlich gestaltet", sagt Schefvert. "Die Spieler sagen zwar, es war etwas zu hart. Aber ich sage, das war alles normal." So hielt Minden zuletzt ein Freundschaftsspiel (30:33) gegen die TSV Hannover-Burgdorf, immerhin Liga-Fünfter, bis zum Abpfiff offen. Im Kader des zweimaligen Meisters wird voraussichtlich nur Abwehrspezialist Anders Oechsler fehlen (Innenbandriss).

Die Vorbereitung des THW auf dieses Pokalspiel war dagegen alles andere als optimal. Da neun "Zebras" um Medaillen spielten, konnte Trainer Alfred Gislason im Vorfeld bislang erst einen Testlauf starten. Der, ein 35:26-Heimsieg gegen das dänische Spitzenteam KIF Kolding-Kopenhagen am Sonntag, fiel aber beeindruckend aus. "Da war meine Mannschaft viel spritziger als in den Dezember-Spielen", lobte Gislason, der heute Morgen mit seinem kompletten Kader nach Minden reisen wird. Auch Daniel Narcisse, den zuletzt eine schwere Bronchitis plagte, wird im Bus sitzen.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 06.02.2013)

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    (geplante Einblendungen um 20.40 Uhr, 21.03 Uhr, 21.50 Uhr und 22.05 Uhr; Berichte und Stimmen am nächsten Morgen; Reporter vor Ort ist Rudi Dautwiz)
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