01./02.03.2002 - Letzte Aktualisierung: 02.03.2002 | Europapokal |
Update #3 |
Dauergegner in Bundesliga, Europapokal und DHB-Pokal: Der TBV Lemgo. |
Doch der THW dürfte gewarnt sein, einerseits habe man "ja schon manche böse Auswärtsüberraschung im Europapokal erlebt" (THW-Manager Uwe Schwenker), andererseits ist die zweite Halbzeit im Bundesligaspiel gegen Eisenach, in der man acht Tore einbüßte, Warnung genug. Uwe Schwenker am Mittwoch: "Die Mannschaft hat heute gemerkt, daß sie in eigener Halle in 30 Minuten acht Tore einbüßen kann, Lemgo hat am Sonntag für zehn Tore 60 Minuten Zeit... Ich hoffe, daß die Mannschaft die Lehren aus dem Spiel gegen Eisenach zieht und ins Halbfinale einzieht." Daß Lemgo sich keine Chancen mehr ausrechnet, wie deren Manager Holpert betont, glaubt sein Kieler Gegenpart Schwenker nicht: "Das waren die offiziellen Worte von Fynn, aber ich würde gerne Mäuschen spielen, was er seiner Mannschaft intern sagt." Der Zehn-Tore-Vorsprung sei "eine hervorragende Ausgangsposition", man werde aber - um jeder bösen Überraschung aus dem Weg zu gehen, auch in Lemgo "voll auf Sieg" spielen. Das betont auch THW-Trainer Noka Serdarusic: "Wir werden nicht versuchen, die zehn Tore zu verteidigen, sondern hundertprozentig versuchen, dort zu gewinnen."
Der THW wird im Rückspiel aller Voraussicht nach erneut Abwehrchef Klaus-Dieter Petersen einsetzen können, der in den beiden vergangenen Spielen trotz Abrißfraktur auf die Zähne biß und durchspielte. Währenddessen setzt der TBV Lemgo vor allem auf die Rückkehr von Volker Zerbe, der in Kiel nicht nur als Rückraumspieler sondern auch als Abwehrstratege schmerlich vermißt wurde. Am Dienstag war der Einsatz des "Langen" zwar noch gefährdet (TBV-Manager Holpert: "Ob es klappt, müssen wir abwarten. Vielleicht schonen wir ihn auch."), doch nun sieht es doch so aus, als ob Zerbe zum Einsatz kommen wird.
In den vergangenen beiden Spielen in der Lipperlandhalle konnte der THW jeweils punkten: In der vergangenen Saison gelang ein bravoröser 29:25-Sieg (siehe Bericht), in dieser Saison nach 11:18-Pausenrückstand und toller Aufholjagd immerhin noch ein 26:26-Unentschieden (siehe Bericht). Ein solches Ergebnis würde am Sonntag ja schon mehr als reichen...
Volker Zerbe wird aller Vorausssicht nach am Sonntag nicht spielen.
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TBV Lemgo |
"Man hat ja Mittwoch gegen Eisenach gesehen, wie schnell ein Vorsprung schmelzen kann, wenn man ohne Herz, Interesse und Konzentration Handball spielt", gibt Kapitän Stefan Lövgren die Parole aus: "Es geht bei 0:0 los, und wir hängen uns voll rein." Ähnliches hat man sich am Donnerstag Abend in erweiterter Runde des Mannschaftsrates in Lemgo gegenseitig versprochen. "Wir wissen nicht genau, wohin unsere Reise geht", sagte Lars-Hendrik Walther, "aber wir werden alles tun, um unsere Ziele zu erreichen. Im EHF-Pokal ist das aber nur noch theoretisch machbar. THW lässt sich ja nicht so leicht rasieren. Wir müssten schon extrem gut aus den Startlöchern kommen, um noch etwas bewegen zu können."
Vor allem im Umfeld des TBV macht sich die Angst breit, dass der von Verletzungen gebeutelte Kader der Ostwestfalen in der nächsten Woche gegen Nordhorn und Flensburg auch in der Bundesliga wertvollen Boden verlieren könnte. "Dass Volker Zerbe nicht gespielt hat, hat es uns vor allem in der Deckung etwas leichter gemacht", blickte Stefan Lövgren auf einen Aspekt des hohen Heimsieges zurück. Selbst der morgige Einsatz des langen Linkshänders ist noch ungewiss. Die Oberschenkelzerrung ließ nur leichtes Lauftraining zu.
THW-Manager Uwe Schwenker sieht den Einzug ins Halbfinale auch unter finanziellen Gesichtspunkten. "Gar keine Frage. Wir sind vor dem Hintergrund des Ostseehallenumbaus und der Verpflichtung von sieben neuen Spielern an unsere wirtschaftlichen Grenzen gegangen. Jedes weitere Heimspiel im Europapokal würde eine sechsstellige Einnahme in Euro bedeuten und uns im Hinblick auf zukünftige Investitionen deutlich helfen."
(Von Jens Kunkel, aus den Kieler Nachrichten vom 2.3.)
Aus der Lippischen Landes-Zeitung vom 2.3:
"Wenn ich unsere Chancen mit ein Prozent beziffere, dann ist das wahrscheinlich noch übertrieben. Wir haben es mit internationalen Topstars zu tun, die lassen sich nicht so einfach rasieren", ist der TBV-Geschäftsführer Fynn Holpert gegenüber der Lippischen Landes-Zeitung entgegen seinem eigentlichen Naturell in die Resignationsstufe zurückgefallen. Lars-Henrik Walther, der den TBV in der Ostseehalle als Spielführer aufs Parkett führte, bezeichnet die Stimmung zwar als "mies" ("In Essen haben wir blöd verloren und in Kiel eine Klatsche bekommen. Da macht sich Unsicherheit breit."), will jedoch nicht in das allgemeine Wehklagen einstimmen. "Auch wenn momentan alles gegen uns läuft, ist es theoretisch noch machbar", hofft der künftige Göppinger auf einen guten Start. Ohne Trainer und Offizielle haben sich der Mannschaftsrat plus zwei weitere Akteure am Donnerstag in den Videoraum der Lipperlandhalle zurückgezogen und die Lage erörtert. O-Ton Walther: "Von vielen Außenstehenden ist das Spiel bereits abgehakt, doch diese Meinung teilt die Mannschaft nicht. Wir werden sehen, was machbar ist."
Wer morgen beim TBV spielen kann, ist ungewiß: Markus Baur hat es mit einer fiebrigen Virusgrippe heftig erwischt. Abgesehen von seinen muskulären Problemen "fieberte" auch Volker Zerbe, der lediglich am Dienstag und Mittwoch eine leichte Laufeinheit absolvieren konnte. Florian Kehrmann, der seinem fünf Zentimeter dickeren linken Arm einer Kernspintomografie unterzog, wird erneut fit gespritzt. "Es ist schwer, jetzt den Dialog über den Gegner zu führen", brütete Tlucznynski gestern über Alternativen im eigenen Team. "Wir müssen eben Dinge probieren, an die wir noch nicht gedacht haben", fordert Fynn Holpert taktische Überraschungen. Möglich seien verschiedene Deckungssysteme, vielleicht auch der Einsatz von zwei Kreisläufern. Bei einem Ausfall von Markus Baur ist auch ein Wechsel von Alexander Koke in den Rückraum denkbar.
(Von Jörg Hagemann, aus der Lippischen Landes-Zeitung vom 2.3.)
An der Tageskasse sind noch 500 Karten erhältlich.
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Fynn Holpert:
"Jetzt zeigt sich, ob wir ein Spitzenklub sind."
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TD |
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