05./06.11.2004 - Letzte Aktualisierung: 06.11.2004 | Champions League |
Update #4 | Aktualisierung vom 06.11. (#3), vom 06.11. (#2), vom 06.11. (#1) und vom 05.11.... |
Haukar ("Falken") Hafnarfjördur liegt derzeit mit 3:5 Punkten auf Platz drei der Gruppe F. Nach der 28:35-Auftaktniederlage in heimischer Halle gegen den THW verloren die Isländer zwar auch noch mit 31:34 bei US Creteil (FRA) , holten dann aber beim folgenden 35:35-Heimunentschieden gegen Sävehof ihren ersten Punkt. Weitere zwei Zähler fuhr Haukar beim in dieser Höhe nicht unbedingt erwarteten 37:30-Heimsieg über Creteil ein.
Asgeir Örn Hallgrimsson traf in der
Champions League bisher 29 Mal.
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Haukar |
Das Spiel am Sonntag leiten die kroatischen Unparteiischen Josic / Rudic.
Ausführliche Informationen zu Haukar Hafnarfjördur und seiner Mannschaft finden Sie im Vorbericht zum Hinspiel.
Das zweite Spiel in Gruppe F, der Gruppe des THW, bestreiten am Sonnabend um 16 Uhr US Creteil Handball (FRA) und IK Sävehof (SWE).
Lesen Sie auch den Vorbericht und den Hintergrundbericht von living sports, das KN-Journal-Interview mit Gunnar-Ingi Johansson und weitere Hintergrundinfos der KN.
Sävehof bleibt damit Zweiter der Gruppe F mit 6:4 Punkten, Creteil ist mit 3:7 Punkten Dritter. Dadurch kann der THW (6:2 Punkte) mit einem Sieg am Sonntag gegen Haukar Hafnarfjördur (Vierter mit 2:6 Punkten) den so wichtigen Gruppensieg perfekt machen. Sävehof ist - wie der THW - definitiv im Achtelfinale.
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Im EHF-Pokal tritt Essen am Freitag (20 Uhr) in Oberhausen gegen Redbergslids Göteborg (SWE) an. Gummersbach empfängt am Sonntag (17 Uhr) im gleichen Wettbewerb Grasshopper - Club Zürich (SUI) und SC Magdeburg muss am Samstag (14.45 Uhr) bei Paris Handball (FRA) antreten.
Im Europapokal der Pokalsieger tritt der HSV Hamburg am Sonnabend bei Sporting C. P. Lissabon (POR) an.
Aus den Kieler Nachrichten vom 06.11.2004:
Manager Uwe Schwenker fiele in diesem Fall ein dicker Stein vom Herzen. Der Grund: Die Achtelfinalspiele steigen am 4./5. und 11./12. Dezember. Die Ostseehalle stünde dem THW aber nur am zweiten Termin als Heimspielstätte zur Verfügung. Das klappt bei einem Gruppensieg. Schaffen die Zebras nur Platz zwei, müssten sie ihr Heimspiel am 4./5. Dezember austragen und sich eine andere Spielstätte suchen. Der Gegner von morgen hat andere Sorgen. Wenige Stunden vor dem Abflug aufs europäische Festland war die Reise noch stark gefährdet, Vulkan Grimsvötn hatte die nordatlantische Insel in den letzten Tagen mit einem Feuer- und Ascheregen verdunkelt und den Flugverkehr stark eingeschränkt. In den letzten Stunden ist es aber heller geworden. Der speiende Riese gab Ruhe und Islands Handball-Stolz darf heute wie geplant in die Luft gehen.
Am vergangenen Sonntag überraschten die "Falken" (Haukar) zwar mit einem 37:30-Triumph über Paris, dennoch kreuzt das Team von Trainer Pall Olfsson als Außenseiter in Kiel auf. Schon das Hinspiel hatte der THW deutlich mit 35:28 Toren für sich entschieden. Dafür reichte schon eine sehr durchschnittliche Leistung. "Natürlich sind wir Favorit", betont THW-Coach Noka Serdarusic, "aber wir müssen auf der Hut sein. Die Isländer haben gegen uns 14 Bälle einfach weggeworfen. Bekommen sie ihre Fehlerquote in den Griff, wird's diesmal enger."
Serdarusic hat dabei seine kurze Personaldecke im Hinterkopf. Spielmacher Stefan Lövgren fällt weiterhin mit einer Bänderdehnung im linken Fuß aus, der Einsatz von Marcus Ahlm (Rückenprobleme) entscheidet sich erst kurz vor dem Anpfiff, und Linkshänder Christian Zeitz geht durch eine Stauchung im rechten Handgelenk gehandicapt ins Spiel. Das THW-Verletzungspech beschert Christoph Schindler und Dennis Klockmann dagegen ein erlebnisreiches Handball-Wochenende. Heute geht's für die mit THW-Zweitspielrecht ausgestatteten Zweitliga-Spieler vom TSV Altenholz gegen Spitzenreiter Hildesheim und morgen feiern die beiden ihre Premiere auf internationaler Bühne.
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 06.11.2004)
So hatte sich der THW Kiel seinen Auftritt im Göteborger Scandinavium nicht vorgestellt. Gegen den IK Sävehof ließen die Zebras ihre zuletzt so glanzvollen Vorstellungen auf einen Schlag vergessen. Mit 30:26 glückte dem Schwedischen Meister nach der 22:36-Schlappe in der Ostseehalle die viel bejubelte Wiedergutmachung gegen die "schwedische Nationalmannschaft" (mit Christian Zeitz stand beim Anpfiff nur ein Nicht-Schwede auf dem Platz). Statt die vorzeitige Entscheidung um den Sieg in der Champions League-Gruppe F herbeizuführen, müssen die Zebras nun wieder um die Tabellenspitze kämpfen - bei einem Sieg hätte der THW dank der Niederlage Creteils auf Island bereits als Tabellen-Erster festgestanden. Nun ist es zwei Spieltage vor dem Ende der Zwischenrunde wieder eng geworden.
Vor einer enttäuschenden Kulisse von nur 3550 Zuschauern präsentierte sich der THW nicht annähernd in der Verfassung aus den vergangenen Wochen. "Wir waren undiszipliniert und haben nur zehn Minuten Handball gespielt", analysierte ein aufgebrachter Coach Noka Serdarusic. "Die Mannschaft ist zu locker in das Spiel gegangen, vielleicht auch unter dem Eindruck des klaren Hinspiel-Sieges, und hat nie in die Partie gefunden und nicht die nötige Einstellung für eine Champions League-Partie gezeigt", befand Kiels Geschäftsführer Uwe Schwenker. "Sävehof hat völlig verdient gewonnen. Wir hätten heute das Achtelfinale klar machen können, so müssen wir jetzt unbedingt gegen Haukar Hafnarfjördur gewinnen und spielen dann vielleicht in Creteil um Platz eins oder zwei."
"So schlecht haben wir seit Jahren nicht gespielt", rang Mattias Andersson nach der blamablen Vorstellung um Fassung. "Wir haben unglaubliche Geschenke verteilt." Selbst der wieder genesene Kapitän Stefan Lövgren, mit sieben Treffern noch erfolgreichster Kieler, vermochte keine Ordnung in die eigenen Reihen bringen. "Vielleicht haben wir nach dem guten Start gedacht, dass wird hier ein leichtes Spiel", ärgerte sich Lövgren über zahlreiche ausgelassene Tormöglichkeiten. Mit über 20 Paraden wurde Sävehofs Keeper Per Sandström zum Mann des Nachmittags und stieß seinem Klub damit das Tor zum Achtelfinale weit auf.
Er würde sich freuen, wenn Sävehof ebenfalls weiter in der Champions League dabei bleiben würde, ließ Serdarusic vor dem Spiel in Göteborg verlauten. Auf solch eine Schützenhilfe hätte Kiels Trainer aber nur zu gern verzichtet. Stattdessen ist Sävehof nun zum härtesten Widersacher des THW Kiel geworden - noch allerdings haben die Zebras alle Trümpfe selbst in der Hand. Die Voraussetzung für den Gruppensieg ist ganz einfach: Am Sonntag ein Sieg gegen den isländischen Meister Hafnarfjördur und am kommenden Wochenende einer in Paris.
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)
Island, eine durch Vulkanausbrüche entstandene Insel. Feuer speiende Vulkane, glühende Lavaströme, brodelnde Geysire, riesige Gletscherlandschaften. Da erscheint es in Anbetracht des rauhen Klimas im Nordatlantik nicht verwunderlich, dass Island bei einem Drittel der Fläche Deutschlands nur spärliche 281000 Einwohner zählt und damit das am dünnsten besiedelte Land Europas ist. In Hafnarfjördur, rund zehn Kilometer südlich der Hauptstadt Reykjavik gelegen, leben knapp 20000 Menschen und machen die Hafenstadt zur drittgrößsten auf der Insel.
Da könnte man fast meinen: Allesamt rauhe Kerle, auf die sich der THW Kiel da heute Nachmittag einstellen muss. Doch wer hätte das gedacht? Haukar setzt auf zarte, engelsgleiche Wesen - Hafnarfjördur ist die Heimat der "Elfen". Schenkt man den irdischen Einwohnern Glauben, so hausen die "verborgenen Wesen" in der Lava und den Felsen der Stadt. Auf einem offiziellen, eigenen Stadtplan der "verborgenen Welt" sind gar die Wohnorte der unsichtbaren Elfen eingezeichnet. Um sich keinen Zorn aus der mystischen Welt zuzuziehen, soll schon so mancher Bauherr sein Unterfangen verlegt haben, wenn anderenfalls Elfen-Heime betroffen gewesen wären.
Ob die ein oder andere zauberhafte Elfe im isländischen Gepäck mit nach Kiel gereist sein mag? Gezaubert werden soll in der Ostseehalle heute Nachmittag auch so - dann allerdings von "Trickser" Johan Pettersson & Co. Schon im Hinspiel hatten der flinke Schwede und seine Mitspieler letztlich doch noch das richtige Mittel gefunden, die Elfen gnädig zu stimmen - der THW siegte nach mühsamen 60 Minuten doch noch deutlich mit 35:28 (siehe Bericht). Ob es an Petterssons "zauberhaftem" Lächeln lag?
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)
Gunnar-Ingi Johannssons Vater
Johann-Ingi Gunnarsson trainierte eins den THW.
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Haukar |
Das sorgt für Privatsphäre. Das erinnert aber auch an die Zeit in Deutschland. Vater Johann-Ingi (50) trainierte vier Jahre lang den THW Kiel (1982 bis 1986), wurde mit TuSEM Essen Meister (1987) und ist heute ein erfolgreicher Geschäftsmann in seiner Heimat. Der 21-jährige Sohn wurde in Kiel geboren, studiert nun im zweiten Semester Zahnmedizin und spielt gerade seine erste Saison für den isländischen Meister Haukar Hafnarfjördur. "Ich will unbedingt in Deutschland spielen. Egal wo." Er sei schnell und kräftig. So wie sein Vorbild, der ehemalige THW-Linksaußen Nikolaj Jacobsen, von dem er noch ein Trikot im Schrank hat. "An meinen Würfen muss ich noch arbeiten. "Da möchte er einmal so werden wie der Russe Kokscharow vom Champions League-Sieger Celje. "Der trifft immer."
Eine Adduktorenzerrung brachte Gunnar-Ingi, der mit Deutsch, Englisch und Dänisch drei weitere Sprachen fließend spricht, in der Vorbereitung um einen Stammplatz. Gegen den THW Kiel durfte der Linksaußen deshalb nur wenige Minuten ran.
Studium und sechsmal die Woche Training. Der Tag des Manchester-United-Fans ist schon vor dem Aufstehen ausgebucht. "Wenn ich Zeit habe, dann schlafe ich." Wer als Isländer im Handball etwas erreichen und mehr Lohn als ein neues Paar Schuhe haben will, der muss die Insel verlassen. In der ersten und einzigen isländischen Liga verdienen nur die Ausländer einige Kronen dazu. Vollprofis gibt es nicht. Das Niveau in der Liga, die aus zwölf Mannschaften besteht, sinkt seit Jahren kontinuierlich. Derzeit spielen nur noch zwei Nationalspieler in der Heimat, für Ausländer fehlt vielen Klubs das Geld. "Allein im letzten Jahr haben die besten fünf Spieler die Liga Richtung Skandinavien und Deutschland verlassen", weiß auch der neue Nationaltrainer Viggo Sigurdsson, der zuletzt vier Jahre lang die "Falken" (Haukar) aus Hafnarfjördur trainierte. "Das Niveau wird immer schlechter."
Wer den Anschluss nicht verpassen will, muss sich der Konkurrenz im Ausland stellen. Allerdings will der Sohn des Johann erst den Pfaden von Snorri Gudjonsson (Großwallstadt), Logi Geirsson (Lemgo) und Arnor Atlason (SC Magdeburg) einschlagen, wenn er sein Studium beendet hat. "Mein Vater hat gesagt, ich muss nicht zehn Jahre als Profi spielen. Fünf reichen auch."
(Von Wolf Paarmann, aus dem Champions League-Journal der Kieler Nachrichten)
(Von Wolf Paarmann, aus dem Champions League-Journal der Kieler Nachrichten)
Dabei fand Kiels Gegner gegen die 3:2:1-Deckung zunächst nur mühsam ins Spiel. HK konnte beim Stand von 11:10 seine Führung zwar noch behaupten, dann aber zeigte Haukar einen starken Schlusspurt, glich aus und ging mit einem Drei-Tore-Polster in die Pause.
Kopavogs gelangen die beiden ersten Treffer nach Wiederanpfiff, und der Anschluß war geglückt. Dann aber setzte sich Haukar langsam ab, und die Hausherren konnten den Rückstand höchstens ein wenig in Grenzen halten. Wie schon in der Partie vor einigen Wochen setzte der junge Rechtsaußen Elias Mar Halldorsson den Falken in der Offensive zwar gehörig zu, aber selbst eine gute Leistung mehrer Schlüsselspieler reichte nicht, um das Spiel noch einmal zu drehen.
Bei Haukar war Außen Thorir Olafsson in überragender Form: er erzielte acht seiner 12 Treffer nach der Pause. Außerdem zeigte wieder einmal das gefährliche Dreieck Gudrunarson-Hallgrimsson, Svavarsson eine überzeugende Leistung.
(Von Dr. Oliver Schulz)
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