Nikola Karabatic wird mit einer 
EM-Goldmedaille aus der Schweiz nach Kiel zurückkehren. Im 
Finale setzte sich Frankreich auch dank einer starken Leistung 
des Zebras mit 31:23 (17:13) gegen Weltmeister Spanien durch 
(siehe 
Bericht). Im Spiel um Platz 3 siegte 
Dänemark mit 32:27 (16:9) gegen Olypiasieger Kroatien (siehe 
Bericht).
 
Mit einem erneut bärenstarken 
Nikola Karabatic 
hat Frankreich zum ersten Mal den Europameistertitel errungen. In der 
Neuauflage des 
Vorrundenspiels, das 
Spanien deutlich gewann, entwickelte sich zunächst eine sehr ausgeglichene 
Partie. Ende der ersten Halbzeit nutzten die Franzosen eine Schwächephase 
des Weltmeisters aus, um von 11:12 auf 17:13 davonzuziehen. Nach dem 
Wechsel hatten die Iberer zunächst den besseren Start, verkürzten mehrfach 
auf zwei Tore, schafften es aber nicht, den Anschluss wiederherzustellen. 
Stattdessen legte Frankreich und insbesondere der mit 11 Treffern überragende 
Nikola Karabatic ab der 40. Minute noch einen 
Gang zu, ließ fast 15 Minuten lang kein Gegentor zu und setzte sich 
spielentscheidend von 22:20 auf 28:20 ab.
 Spanien:- 
  Hombrados (12 Paraden),
  Barrufet (5 Paraden);
  Entrerrios (2),
  Urios (4),
  Rocas (4),
  Garabaya,
  Belaustegui (1),
  Fis,
  Perez,
  Davis,
  Garcia (6),
  Romero (3/2),
  Ortega (2),
  Rodriguez (1)
  
 
 Frankreich:- 
  Ploquin (keine Paraden),
  Omeyer (13 Paraden);
  Fernandez (2),
  Dinart,
  G. Gille (1),
  B. Gille (2),
  Narcisse (4),
  Girault,
  Karabatic (11), 
  Kempe (2),
  Abati (6/1),
  Abalo (1),
  Guigou (2),
  Bosquet
 - Siebenmeter:
 - 
  Spanien: 3/2;
  Frankreich: 3/1
 - Zeitstrafen:
 - 
  Spanien: 3;
  Frankreich: 3
  
 - Rote Karte:
 - 
  Frankreich: G. Gille
 
 
Wie schon bei der 
EM 2004 in Slowenien 
gelang Dänemark ein recht deutlicher Sieg im "kleinen Finale" 
gegen den Vize-Weltmeister Kroatien und die Revanche für die 
knappe Hauptrundenniederlage. Der Olympiasieger führte 
zwar nach 7 Minuten mit 5:1, doch dann klappte bei ihm zunächst 
gar nichts mehr: Nur noch 4 Tore wollten den Kroaten in der 
ersten Halbzeit glücken, mit 6 Treffern in Folge von 10:9 auf 16:9 
sorgten die Dänen bereits bis zum Pausenpfiff für klare 
Verhältnisse. Nach 36 Minuten führten die Skandinavier gar mit 
20:10, ehe Kroatien Mitte der zweiten Halbzeit doch nochmal 
aufkam und bis auf vier Tore verkürzte (18:22, 43.). Doch am  
Sieg der Dänen, bei denen Lars Möller Madsen in nur 18 Minuten 
9 Treffer erzielte, konnte der Olympiasieger, bei dem Ex-Zebra
Davor Dominikovic nicht zum Einsatz 
kam, nicht mehr rütteln.
  
 Dänemark:- 
  Hvidt (14 Paraden),
  Asmussen (2 Paraden);
  Madsen (9),
  Aagaard,
  Ohm,
  Jörgensen (2),
  Jensen (5),
  Rasmussen (3),
  Christiansen (1),
  Boldsen (2),
  Spellerberg (1),
  Knudsen (2),
  Stryger (5/1),
  Nöddesbo (2)
 
 Kroatien:- 
  Losert (keine Paraden),
  Sola (10 Paraden);
  Sulic (1),
  Balic (1),
  Lackovic (6),
  Vori (3),
  Dominikovic (n.e.),
  Dzomba (6/4),
  Horvat,
  Goluza,
  Sprem,
  Spoljaric (5),
  Metlicic (3),
  Buntic (2)
 - Siebenmeter:
 - 
  Dänemark: 1/1;
  Kroatien: 5/4
 - Zeitstrafen:
 -  
  Dänemark: 5;
  Kroatien: 3
 
 
 
Aus den Kieler Nachrichten vom 06.02.2006:
Nikola Karabatic führte Frankreich zum Titel
Zürich - Die "Handball-Bundesliga-Auswahl" Frankreichs hat sich dank des überragenden 
Nikola Karabatic (11 Tore) vom THW Kiel ihren ersten 
EM-Titel gesichert. Der Olympia-Fünfte gewann das Endspiel der 7. Europameisterschaft 
vor 11 500 Zuschauern in Zürich gegen Weltmeister Spanien mit 31:23 (17:13) und löste 
Deutschland als Champion ab. Für die mit fünf Bundesliga-Legionären gespickte "Equipe 
Tricolore" ist der Gewinn der EM-Goldmedaille der größte Erfolg nach den beiden 
WM-Triumphen von 1995 und 2001.
Angeführt vom wie entfesselt aufspielenden Karabatic sowie 
einem umsichtigen Joel Abati (6/1/Magdeburg) entzauberte Frankreich die favorisierten 
Spanier, die im dritten EM-Finale nach 1996 und 1998 ihre dritte bittere Niederlage 
kassierten. Die bis dato bei der EM in der Schweiz ungeschlagenen Iberer wären bei einem 
Final-Erfolg die zweite Mannschaft nach Schweden (1999/2000) gewesen, die als amtierender 
Weltmeister auch die EM-Schale gewonnen hätte. Pech für die Spanier, dass ihr 
Weltklasse-Torhüter David Barrufet (35) in der 16. Minute mit einer Wadenverletzung aufgeben 
musste. "Ich wollte diesen Sieg unbedingt", strahlte Karabatic. 
"Die Mannschaft mit dem größeren Willen hat am Ende gewonnen." Als 21-Jähriger ist 
Karabatic bereits Champions-League-Sieger und Europameister. 
"Jetzt will ich noch Weltmeister und Olympiasieger werden", blickte "Kara" nach dem Finale 
schon nach vorne.
Im Halbfinale hatte sich das Team von Erfolgstrainer Juan Carlos Pastor noch gegen Dänemark 
(34:31) behauptet, während die Franzosen Olympiasieger Kroatien überraschend klar besiegt hatten 
(29:23). Seine dritte EM-Bronzemedaille in Serie gewann gestern das mit vier Flensburger 
Legionären angetretene Team Dänemarks durch ein 32:27 (16:9) gegen die entkräfteten Kroaten.
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 06.02.2006)