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05./06.02.2006 - Letzte Aktualisierung: 06.02.2006 EM 2006 / Nationalmannschaften

Karabatic wirft Frankreich zum Titel - Dänemark Dritter

Wie schlagen sich die aktuellen und ehemaligen ausländischen THW-Spieler?

Update #2 KN-Bericht ergänzt...

Nikola Karabatic mit der Schale.
Klicken Sie zum Vergrößern! Nikola Karabatic mit der Schale.
Nikola Karabatic wird mit einer EM-Goldmedaille aus der Schweiz nach Kiel zurückkehren. Im Finale setzte sich Frankreich auch dank einer starken Leistung des Zebras mit 31:23 (17:13) gegen Weltmeister Spanien durch (siehe Bericht). Im Spiel um Platz 3 siegte Dänemark mit 32:27 (16:9) gegen Olypiasieger Kroatien (siehe Bericht).

Frankreich erstmals Europameister

Mit einem erneut bärenstarken Nikola Karabatic hat Frankreich zum ersten Mal den Europameistertitel errungen. In der Neuauflage des Vorrundenspiels, das Spanien deutlich gewann, entwickelte sich zunächst eine sehr ausgeglichene Partie. Ende der ersten Halbzeit nutzten die Franzosen eine Schwächephase des Weltmeisters aus, um von 11:12 auf 17:13 davonzuziehen. Nach dem Wechsel hatten die Iberer zunächst den besseren Start, verkürzten mehrfach auf zwei Tore, schafften es aber nicht, den Anschluss wiederherzustellen. Stattdessen legte Frankreich und insbesondere der mit 11 Treffern überragende Nikola Karabatic ab der 40. Minute noch einen Gang zu, ließ fast 15 Minuten lang kein Gegentor zu und setzte sich spielentscheidend von 22:20 auf 28:20 ab.

Endspiel: Sa, 16.00: Spanien - Frankreich: 23:31 (13:17)

Spanien:
Hombrados (12 Paraden), Barrufet (5 Paraden); Entrerrios (2), Urios (4), Rocas (4), Garabaya, Belaustegui (1), Fis, Perez, Davis, Garcia (6), Romero (3/2), Ortega (2), Rodriguez (1)
Frankreich:
Ploquin (keine Paraden), Omeyer (13 Paraden); Fernandez (2), Dinart, G. Gille (1), B. Gille (2), Narcisse (4), Girault, Karabatic (11), Kempe (2), Abati (6/1), Abalo (1), Guigou (2), Bosquet
Siebenmeter:
Spanien: 3/2;
Frankreich: 3/1
Zeitstrafen:
Spanien: 3;
Frankreich: 3
Rote Karte:
Frankreich: G. Gille

Dänemark besiegt müde Kroaten

Wie schon bei der EM 2004 in Slowenien gelang Dänemark ein recht deutlicher Sieg im "kleinen Finale" gegen den Vize-Weltmeister Kroatien und die Revanche für die knappe Hauptrundenniederlage. Der Olympiasieger führte zwar nach 7 Minuten mit 5:1, doch dann klappte bei ihm zunächst gar nichts mehr: Nur noch 4 Tore wollten den Kroaten in der ersten Halbzeit glücken, mit 6 Treffern in Folge von 10:9 auf 16:9 sorgten die Dänen bereits bis zum Pausenpfiff für klare Verhältnisse. Nach 36 Minuten führten die Skandinavier gar mit 20:10, ehe Kroatien Mitte der zweiten Halbzeit doch nochmal aufkam und bis auf vier Tore verkürzte (18:22, 43.). Doch am Sieg der Dänen, bei denen Lars Möller Madsen in nur 18 Minuten 9 Treffer erzielte, konnte der Olympiasieger, bei dem Ex-Zebra Davor Dominikovic nicht zum Einsatz kam, nicht mehr rütteln.

Spiel um Platz 3: 05.02.06, Sa., 13.30: Dänemark - Kroatien: 32:27 (16:9)

Dänemark:
Hvidt (14 Paraden), Asmussen (2 Paraden); Madsen (9), Aagaard, Ohm, Jörgensen (2), Jensen (5), Rasmussen (3), Christiansen (1), Boldsen (2), Spellerberg (1), Knudsen (2), Stryger (5/1), Nöddesbo (2)
Kroatien:
Losert (keine Paraden), Sola (10 Paraden); Sulic (1), Balic (1), Lackovic (6), Vori (3), Dominikovic (n.e.), Dzomba (6/4), Horvat, Goluza, Sprem, Spoljaric (5), Metlicic (3), Buntic (2)
Siebenmeter:
Dänemark: 1/1;
Kroatien: 5/4
Zeitstrafen:
Dänemark: 5;
Kroatien: 3

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 06.02.2006:

Nikola Karabatic führte Frankreich zum Titel

Zürich - Die "Handball-Bundesliga-Auswahl" Frankreichs hat sich dank des überragenden Nikola Karabatic (11 Tore) vom THW Kiel ihren ersten EM-Titel gesichert. Der Olympia-Fünfte gewann das Endspiel der 7. Europameisterschaft vor 11 500 Zuschauern in Zürich gegen Weltmeister Spanien mit 31:23 (17:13) und löste Deutschland als Champion ab. Für die mit fünf Bundesliga-Legionären gespickte "Equipe Tricolore" ist der Gewinn der EM-Goldmedaille der größte Erfolg nach den beiden WM-Triumphen von 1995 und 2001.

Angeführt vom wie entfesselt aufspielenden Karabatic sowie einem umsichtigen Joel Abati (6/1/Magdeburg) entzauberte Frankreich die favorisierten Spanier, die im dritten EM-Finale nach 1996 und 1998 ihre dritte bittere Niederlage kassierten. Die bis dato bei der EM in der Schweiz ungeschlagenen Iberer wären bei einem Final-Erfolg die zweite Mannschaft nach Schweden (1999/2000) gewesen, die als amtierender Weltmeister auch die EM-Schale gewonnen hätte. Pech für die Spanier, dass ihr Weltklasse-Torhüter David Barrufet (35) in der 16. Minute mit einer Wadenverletzung aufgeben musste. "Ich wollte diesen Sieg unbedingt", strahlte Karabatic. "Die Mannschaft mit dem größeren Willen hat am Ende gewonnen." Als 21-Jähriger ist Karabatic bereits Champions-League-Sieger und Europameister. "Jetzt will ich noch Weltmeister und Olympiasieger werden", blickte "Kara" nach dem Finale schon nach vorne.

Im Halbfinale hatte sich das Team von Erfolgstrainer Juan Carlos Pastor noch gegen Dänemark (34:31) behauptet, während die Franzosen Olympiasieger Kroatien überraschend klar besiegt hatten (29:23). Seine dritte EM-Bronzemedaille in Serie gewann gestern das mit vier Flensburger Legionären angetretene Team Dänemarks durch ein 32:27 (16:9) gegen die entkräfteten Kroaten.

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 06.02.2006)

 


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