Die Bundesliga-Saison ist bereits in weniger als sieben Wochen
beendet, der THW Kiel biegt im Meisterschaftskampf mit einem
kleinen Vorsprung auf Flensburg und Gummersbach in die Zielgerade
ein. Nach der Halbfinal-Niederlage beim
Final Four
gegen die SG Kronau/Östringen und Länderspieleinsätzen für fast
die komplette Zebraherde stehen allerdings noch ganze 10 Hürden
auf dem Weg zum zwölften Titel, den Anfang macht der TuS N-Lübbecke
am Mittwoch. Anwurf in der Kreissporthalle Lübbecke ist um 20 Uhr, unter
www.kiel-liveticker.de
erhalten Sie zeitnahe Zwischenstände und Infos zur Partie.
Die Kieler Nationalspieler sind mit gemischten Gefühlen aus ihren
Länderspieleinsätzen zurückgekehrt: Während die sechs Schweden bei den
"
Scandinavian Open" nach einem souveränen Sieg gegen Norwegen und einer
knappen Final-Niederlage gegen Dänemark allesamt große Stützen im
"Tre Kronor"-Team waren, hatten
Henning Fritz
und
Christian Zeitz beim Vierländerturnier
in Paris/Bercy nach drei deutlichen Niederlagen nicht viel zu feiern
(siehe
Bericht).
Nikola Karabatic letztlich konnte zwar
in Paris mit Frankreich das Turnier verlustpunktfrei gewinnen, wurde
aber selbst nur ein einziges Mal eingesetzt.
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Tobias Schröder wechselt zur kommenden Saison nach Wilhelmshaven.
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Der TuS-N ist in der Bundesliga die einzige Mannschaft, die weder
um den Klassenerhalt bangen noch auf eine Europapokal-Teilnahme hoffen können. Die
Ostwestfalen stehen aktuell mit 20:32 Punkten auf dem elften Tabellenplatz -
auf exakt der Position, auf der der letztjährige Aufsteiger die Vorsaison
beendet hatte. Den Grundstein für den zwar noch nicht realisierten, aber
wahrscheinlichen Klassenerhalt legte Lübbecke bereits in der Anfangsphase
der Saison, als man mit 10:2 Punkten und einem zwischenzeitlichen vierten
Platz startete. Mit Siegen u.a. über Nordhorn, Großwallstadt und Göppingen
machten die Westfalen auf sich aufmerksam, was aber auch seinen Preis
hatte: Mit Tobias Schröder (Wilhelmshaven) und dem ungarischen
Nationaltorhüter Nandor Fazekas (Gummersbach) werden am Saisonende
zwei Leistungsträger den Verein verlassen, Linkshänder Jan Thomas Lauritzen
verließ den TuS-N sogar bereits zum Jahreswechsel Richtung Flensburg. Neu
zum Kader gestoßen ist dafür der Ukrainer Igor Andryushchenko, der
bei der
EM in der Schweiz im Aufgebot seines Landes
stand und nach den Wettkämpfen verpflichtet wurde, allerdings noch zu
keinem Bundesliga-Einsatz kam.
In der Rückrunde feierte der TuS-N bisher zwei Heimsiege gegen Delitzsch und
Nordhorn, erarbeitete sich beinahe einen Punktgewinn nach der EM-Pause
bei der SG Flensburg-Handewitt und verlor auch gegen den SC Magdeburg
nur unglücklich mit 31:32. Vor zwei Wochen verlor Lübbecke schließlich
mit 21:27 beim VfL Gummersbach, hielt sich aber bis Mitte der zweiten Halbzeit
stark gegen den Noch-Rekordmeister (siehe auch Kurve Lübbecke).
Rolf Hermann auf Halbrechts führt mit 105 Treffern die interne Torschützenliste
an, aufgrund der Homogenität in der Nettelstedter Mannschaft allerdings dicht
gefolgt von vielen weiteren Spielern: So haben Fabian van Olphen (102/10),
der norwegische Strafwurfspezialist Stian Tönnesen (94/52) und der
serbische Neuzugang auf Linskaußen, Dragan Sudzum (87/6) nur unwesentlich
weniger Treffer auf ihrem Konto (siehe auch Kader Lübbecke).
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Auch Weltklasse-Torhüter Nandor Fazekas verlässt den TuS-N
- sein neuer Verein: der VfL Gummersbach
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Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Clubs in der Kreissporthalle war
lange Zeit ein echter Krimi: Im Endspurt um die Deutsche Meisterschaft
wurde der THW Kiel von mehreren hundert mitgereisten Fans unterstützt,
die aber zunächst mit ansehen mussten, wie die Zebras einem großen
Rückstand hinterherliefen. Doch der THW holte Tor um Tor auf, um letztlich
doch noch in der Schlussphase einen deutlichen 41:33-Sieg zu feiern
(siehe
Spielbericht). In der Hinrunde der
aktuellen Saison machten beim 32:27-Sieg in der Kieler Ostseehalle vor allem
die beiden Anderssons den Unterschied aus:
Mattias
hielt die Hälfte aller Bälle und
Kim erzielte
9 Treffer (siehe
Spielbericht).
Siehe auch
Gegnerdaten Lübbecke).
Die Schiedsrichter in der Kreissporthalle Lübbecke sind am Mittwoch
Ralf Damian (Bingen) und Frank Wenz (Mainz).
(Sascha Krokowski)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert.
Aus den Kieler Nachrichten vom 19.04.2006:
THW läutet Schlussspurt im Titelrennen ein
Erste Hürde wartet heute bei TuS N-Lübbecke - "Ein Spiel, das gewonnen werden muss"
Kiel - Der Pokal des Deutschen Handball-Bundes (DHB) steht in der Vereinsvitrine des HSV,
im Champions-League-Finale kommt es am Wochenende zum rein spanischen Duell zwischen
Portland San Antonio und Ciudad Real. Der Fokus von Handballmeister THW Kiel ist also
ausschließlich aufs letzte verbliebene Saisonziel gerichtet: die Titelverteidigung.
Den Meisterschaftsendspurt läuten die Zebras heute in der Kreissporthalle beim Tabellenelften
TuS N-Lübbecke ein. Auf den ersten Blick eine lösbare Aufgabe für den hohen Favoriten aus Kiel.
Die Erfahrungen der vergangenen Wochen mit der überraschenden Punktspielniederlage in Minden
oder dem Halbfinal-Pokal-Aus gegen Kronau-Östringen raten allerdings zur
Vorsicht. "Der Restspielplan interessiert mich momentan nicht", sagt Manager Uwe Schwenker.
"Wir schauen nur noch von Spiel zu Spiel, Lübbecke wird schwer genug."
Die THW-Fahrt ins Ostwestfälische startet heute Morgen um 8.30 Uhr. "Motiviert sind alle, wir
haben ein großes gemeinsames Ziel", sagt Noka Serdarusic. Der
THW-Trainer weiß allerdings auch, dass dem Team die letzte Frische fehlt. Einsätze in den
jeweiligen Nationalmannschaften haben bei fast allen Zebras Spuren hinterlassen. Körperlich
sowieso, die deutschen Spieler müssen zudem die blamablen Niederlagen beim
Vier-Nationen-Turnier von Paris verarbeiten. Und ein weiteres
Handicap: Während TuS-Coach Jens Pfänder seine Spieler eine Woche lang auf den THW einschwören
durfte, blieben Serdarusic nur zwei Trainingseinheiten. Das
Videostudium findet heute im Bus statt. "Das muss reichen", sagt Kiels Trainer vor einem
Spiel, "das gewonnen werden muss, um in den nächsten schweren Wochen den Glauben an uns
selbst zu stärken."
TuS N-Lübbecke hat sich nach 26 Spieltagen im dunkelgrauen Tabellenbereich festgesetzt:
Abstiegsgefahr gebannt, und nach oben geht auch nichts mehr. Den letzten Honig saugen die
Ostwestfalen also aus Saisonhöhepunkten wie dem Heimspiel gegen Meister THW. Ansonsten
steht für Manager Siggi Roch die TuS-Zukunft vorne an. Fünf Spieler verlassen den Klub.
Darunter so genannte Hochkaräter wie Torhüter Nandor Fazekas (Gummersbach), Daniel Kubes
(Nordhorn), Fabian von Olphen (Magdeburg) und Tobias Schröder (Wilhelmshaven). Lücken die
es zu schließen gilt. "Wir werden uns weiterentwickeln", verspricht Roch. Außerdem sollen
die Fans in der laufenden Saison noch ihren Spaß haben. "Kiel hat sich hier immer schwer
getan, ich erwarte einen heißen Tanz."
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 19.04.2006)
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TuS N-Lübbecke - THW Kiel:
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